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Komparative Strafzumessung

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Maurer, M. (2005). Komparative Strafzumessung. Ein Beitrag zur Fortentwicklung des Sanktionenrechts. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51803-6
Maurer, Matthias. Komparative Strafzumessung: Ein Beitrag zur Fortentwicklung des Sanktionenrechts. Duncker & Humblot, 2005. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51803-6
Maurer, M (2005): Komparative Strafzumessung: Ein Beitrag zur Fortentwicklung des Sanktionenrechts, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51803-6

Format

Komparative Strafzumessung

Ein Beitrag zur Fortentwicklung des Sanktionenrechts

Maurer, Matthias

Schriften zum Strafrecht, Vol. 164

(2005)

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Abstract

Ungleichmäßigkeiten in der Strafzumessungspraxis werden bis heute als nicht befriedigend gelöstes Problem angesehen. Auch existieren für die konkrete Bemessung der Strafhöhe kaum Vorgaben, obwohl Fragen der Strafzumessung seit einigen Jahrzehnten die verdiente Beachtung in Literatur und Rechtsprechung gefunden haben. Vor diesem Hintergrund stellt Matthias Maurer die Frage, ob die im Sinne eines empirischen Strafmaßvergleichs verstandene komparative Strafzumessung eine sachgerechte Methode für den Rechtsanwender sein und der Vereinheitlichung der Strafzumessungspraxis dienen kann.

Im Rahmen einer zunächst angestellten sekundäranalytischen Betrachtung empirischer Strafzumessungsforschung zeichnet sich bereits die Umsetzbarkeit derartiger Angleichungsbemühungen ab. Der Auseinandersetzung mit nur scheinbar bestehenden Alternativen folgt sodann die Identifizierung bereits vorhandener komparativer Elemente in Strafzumessungsrecht und -praxis. Dabei zeigt sich insbesondere, dass der Strafmaßvergleich in der Rechtsprechung weit über dogmatische Vorgaben hinaus umgesetzt wird und die faktische Intensität entsprechender revisionsgerichtlicher Eingriffe sogar vorsichtig quantifiziert werden kann. Nachdem sich ein solches Konzept im Anschluss auch noch als mit der traditionellen Strafzumessungsdogmatik ohne weiteres vereinbar und über diskurstheoretische Überlegungen hinaus durch Strafzweckerwägungen begründbar erweist, diskutiert der Autor schließlich Fragen der praktischen Umsetzung und Kontrolle.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 11
§ 1 Methoden und Ergebnisse empirischer Untersuchungen zu Ungleichmäßigkeiten in der Strafzumessungspraxis 13
I. Methoden empirischer Strafzumessungsforschung 14
1. Beobachtung 15
2. Dokumentenanalyse 16
3. Befragung 22
II. Entwicklungslinien und Befunde empirischer Forschung zu Strafmaßdivergenzen 25
1. Die Anfänge der Strafzumessungsforschung 25
2. Untersuchungen aus den sechziger und siebziger Jahren 26
3. Neuere Entwicklungen 29
a) Albrecht I 30
b) Streng 31
c) Albrecht II u. a. 31
d) Untersuchungen des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen e.V. (KFN) 37
aa) Pfeiffer/Savelsberg 37
bb) Langer 38
cc) Oswald 40
dd) Hupfeld 42
4. Fazit 43
III. Ursachen für Strafzumessungsunterschiede 45
1. Empirisch überprüfbare Ursachen 45
2. Regionale und individuelle Ursachen 46
3. Diskrepanzursachen als Teil eines allgemeinen Strafzumessungsmodells 46
4. Veranlagung und Umwelt des Richters als umfassende Ursachenbereiche 47
5. Empirische Befunde zu Diskrepanzursachen 52
6. Fazit 61
IV. Zusammenfassung und Ausblick 62
§ 2 Kategorisierung und Operationalisierung als Mittel zur Vereinheitlichung der Strafzumessungspraxis 64
I. Konkretisierung des geltenden Strafzumessungsrechts 65
1. Absolute Strafdrohungen 66
2. Obligatorische oder fakultative Strafmilderungen und Strafschärfungen 66
3. Strafzumessungsrichtlinien nach amerikanischem Vorbild 71
a) Allgemeines 71
b) „determinate sentencing“ 73
c) Die Richtlinienmodelle Minnesotas und des Bundes 74
d) Fazit 79
II. Einführung mathematischer Methoden 80
1. Die wesentlichen Vorschläge 80
a) Bruckmann 80
b) Haag 82
c) von Linstow 84
d) Kohlschütter 86
2. Fazit 88
III. Ausblick; Entwicklung sog. juristischer Expertensysteme und neuronaler Netze 90
§ 3 Komparative Elemente in Strafzumessungsrecht und -praxis 94
I. Gesetzliche Wertungen als komparative Vorentscheidungen 94
II. Komparative Elemente der tatrichterlichen Entscheidung 96
1. Der generell komparative Charakter der (Straf-)rechtsanwendung 96
2. Komparative Elemente der Strafrahmenwahl 98
3. Komparative Elemente der Strafhöhenbemessung 100
a) Fallvergleiche auf Strafrahmenbasis: Regel- und Durchschnittsfall 100
aa) Durchschnittsfall 102
bb) Regelfall 104
cc) Zwischenergebnis: Bloße Schwereverteilung als Substrat beider Fallbegriffe 108
b) Fallvergleich auf Tatbestandsbasis: Normalfall und Regeltatbild 110
aa) Einordnung und Bedeutung dieser Fallbegriffe 110
bb) Rechtsprechung 117
c) Fazit 120
III. Der Strafmaßvergleich als Element revisionsgerichtlicher Entscheidung 120
1. Rechtsprechung des Reichsgerichts 121
2. Rechtsprechung in der Übergangsphase 123
3. Rechtsprechung seit Gründung des BGH 126
a) Die Fortentwicklung der allgemeinen Strafhöhenrevision 126
b) Gegenwärtiger Stand – „Vertretbarkeit“ als entscheidendes Kriterium 130
aa) Maßstab der Strafrahmensystematik 137
bb) Maßstab der Üblichkeit 139
c) Besondere Fallgruppen 143
aa) Zusätzliche Mängel 143
bb) Gegenstände häufiger Beanstandung 147
cc) Beteiligung 152
(1) Unterschiede zwischen den Senaten 154
(2) Stellungnahme 161
dd) Mehrere Delikte desselben Täters 164
d) Faktische Eingriffsintensitäten 165
e) Exkurs: Strafhöhe und Rechtsbeugung 172
f) Fazit 173
IV. Der Strafmaßvergleich in der tatrichterlichen Praxis 175
V. Die Bewertung komparativer Strafzumessungspraxis im Schrifttum 178
§ 4 Gegenstand und rechtlicher Rahmen komparativer Strafzumessung 180
I. Komparative Methode und Strafzumessungsdogmatik 180
1. Die Struktur komparativer Argumentation 180
2. Praktische Grenzen komparativen Vorgehens in der Strafzumessung 181
3. Die Vereinbarkeit komparativer Strafzumessung mit der Strafzumessungsdogmatik 183
a) Straftheorien und Strafzweckantinomie 183
b) Strafzumessungstheorien 185
aa) Strafzweckorientierung: Spielraumtheorie, Stellenwerttheorie, Theorie tatproportionaler Strafzumessung 185
bb) Orientierung am Entscheidungsträger: Theorie des sozialen Gestaltungsakts, Theorie des richterlichen Ermessens 188
cc) Orientierung an formalen Aspekten der Entscheidung: 190
(1) Kontinuierliche Schwereskala; Fünf-Phasen-Modell 190
(2) Zwei-Stufen-Modell 193
(3) Die acht Phasen komparativer Strafzumessung 195
II. Rechtfertigung komparativer Strafzumessung 196
1. Richterrecht, Gewohnheitsrecht 196
2. Verfassungsrecht: Gleichheitsgrundsatz, Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 199
3. „Richtigere“ Strafe durch komparative Strafzumessung 201
a) Relative Gerechtigkeit als Argument für absolute Gerechtigkeit 201
b) Üblichkeit als Argument für absolute Gerechtigkeit 203
aa) Historische Vernünftigkeit bei Hegel 203
bb) Konsenstheoretische Begründung 204
(1) Diskursethik nach Habermas 204
(2) Juristischer Diskurs nach Alexy 205
(3) Strafrechtliche Begründung eines konsensuellen Geltungsanspruchs 206
4. Fazit 208
III. Ausgestaltung und Kontrolle komparativer Strafzumessung 209
1. Einzelfragen der Umsetzung auf tatrichterlicher Ebene 209
a) Die Methode zur Feststellung üblicher Strafe 209
b) Die vergleichsrelevanten Strafzumessungstatsachen 210
c) Die Auswahl des Vergleichsmaterials 212
aa) Ausführlichkeit 212
bb) Entscheidende Instanz 212
cc) Entstehungszeitpunkt 212
dd) Inhaltliche Vergleichbarkeit 213
d) Die Weite des Rahmens üblicher Strafe 214
e) Grenzen der Ausbildung richterlicher Strafrahmen 215
2. Revisionsgerichtliche Kontrolle 216
a) Üblichkeit 216
b) Sonderfälle 217
3. Entwicklungsmöglichkeiten 219
4. Grenzen möglicher Vereinheitlichung 220
§ 5 Zusammenfassung und Ausblick 222
Literaturverzeichnis 225
Sachregister 242