Das elektronische Verwaltungsverfahren
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Das elektronische Verwaltungsverfahren
Die elektronische Signatur im E-Government
Beiträge zum Informationsrecht, Vol. 14
(2005)
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Abstract
Die deutsche Verwaltung öffnet sich dem Internet. Diese Entwicklung stellt neue Anforderungen an das Verwaltungsverfahrensrecht. Mit dem dritten Verwaltungsverfahrensänderungsgesetz wurden die rechtlichen Voraussetzungen eines "elektronischen Verwaltungsverfahrens" geschaffen. Der Verfasser stellt die Anwendungsmöglichkeiten und die Anwendungsgrenzen dieser Hauptanwendung des "E-Government" dar. Er konzentriert sich hierbei auf die Verwendung der elektronischen Signatur.Jan Skrobotz erläutert zuerst die Rahmenbedingungen des "E-Government", darunter die Technik elektronischer Signaturverfahren und das Signaturgesetz. Er behandelt sodann das Potential der neuen Medien und macht die Grenzen der Technik deutlich. Die Ziele des "E-Government", die Verbesserung und Verbilligung der Verwaltungsarbeit, sind nicht zugleich zu erreichen. Abzulehnen sind Ideen, das "E-Government" nur als Vehikel zur Verbreitung der Signaturtechnologie zu missbrauchen.Den Schwerpunkt der Untersuchung bildet der Teil "Anforderungen an das Verwaltungsrecht". Der Autor setzt sich eingehend mit den rechtlichen Problemen eines elektronischen Verwaltungsverfahrens auseinander. Er erörtert hierfür den Begriff der Schriftform und die Möglichkeiten, diese Form und ihre Funktionen mit elektronischen Mitteln zu erfüllen. Im Zentrum der Arbeit stehen der neue § 3a VwVfG und der modifizierte § 37 VwVfG. Fragen des elektronischen Zugangs und der elektronischen Form werden ebenso angesprochen wie der elektronische Verwaltungsakt. Besonderes Augenmerk legt der Verfasser auf die Gestaltung der behördlichen Zertifizierungsinfrastruktur. Diese darf zur Wahrung des Demokratieprinzips und aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nicht durch Private, sondern muss durch die Verwaltung selbst betrieben werden. Abschließend wird die Kontrolle des elektronischen Verwaltungshandelns untersucht.Zusammengefasst bewertet Jan Skrobotz den Einsatz elektronischer Medien im Verwaltungsverfahren trotz aller technischen, gesellschaftlichen und rechtlichen Probleme als für die Verwaltung und den Bürger durchaus vielversprechend.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einleitung | 17 | ||
§ 1 Grund und Gang der Untersuchung | 17 | ||
§ 2 Begriffsbestimmung | 20 | ||
I. „E-Government“: Definitionsversuche | 20 | ||
II. Andere Begriffe | 23 | ||
Erster Teil: Rahmenbedingungen des E-Government | 25 | ||
Kapitel 1: Politische Förderung des E-Government | 25 | ||
§ 3 Vorreiter Amerika | 25 | ||
§ 4 Schrittmacher Europa | 26 | ||
§ 5 Entwicklung in Deutschland | 27 | ||
I. Multimedia als „Schlüssel zur Verwaltungsmodernisierung“ | 27 | ||
II. Aktionsprogramm „Innovation und Arbeitsplätze in der Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts“ | 29 | ||
III. „Moderner Staat – Moderne Verwaltung“ | 31 | ||
IV. Initiative „BundOnline 2005“ | 32 | ||
V. Städtewettbewerb MEDIA@Komm | 33 | ||
VI. Weitere Initiativen in den Ländern und im Bund | 34 | ||
VII. Förderung der Online-Wahl | 35 | ||
§ 6 Zusammenfassung | 37 | ||
Kapitel 2: Technische Voraussetzung: Signatur und Verschlüsselung | 38 | ||
§ 7 Chancen und Gefahren des Technikeinsatzes | 38 | ||
I. Vorteile elektronischer Dokumente | 38 | ||
II. Nachteile elektronischer Dokumente | 39 | ||
a) Fehlende Verkörperung | 39 | ||
b) Leichte Manipulierbarkeit und fehlende Vertraulichkeit | 40 | ||
c) Intransparenz | 42 | ||
d) Präsentationsproblem | 43 | ||
e) Gesteigerte Technikabhängigkeit | 44 | ||
f) Schwierige langfristige Perpetuierung | 46 | ||
g) Geringeres Vertrauen | 48 | ||
III. Notwendige Sicherungsmechanismen | 51 | ||
§ 8 Signatur und Verschlüsselung | 52 | ||
I. Signaturverfahren und alternative Sicherheitskonzepte | 52 | ||
II. Asymmetrische Kryptographie | 53 | ||
III. Erfordernis einer Sicherungsinfrastruktur | 54 | ||
IV. Die Signatur in der Praxis | 56 | ||
V. Sicherung vor spurloser Veränderung | 58 | ||
VI. Fälschungsrisiken elektronischer Signaturverfahren | 59 | ||
a) Brechung des Signaturverfahrens selbst | 59 | ||
b) Inkorrekte Zertifikate | 60 | ||
c) Signierung durch Dritte, Fälschung durch Unterschieben etc. | 60 | ||
§ 9 Durch die Signatur nicht auszuräumende Nachteile | 62 | ||
I. Geringere Transparenz und gemindertes Vertrauen | 63 | ||
II. Gesteigerte Technikabhängigkeit | 64 | ||
III. Problem der Interoperabilität und Kompatibilität | 65 | ||
§ 10 Fazit | 65 | ||
Kapitel 3: Rechtliche Rahmenbedingungen: Signaturgesetz und Kryptoregulierung | 66 | ||
§ 11 Das Signaturgesetz | 66 | ||
I. Technische und rechtliche Entwicklung bis 1999 | 66 | ||
II. Die Signaturrichtlinie 1999/93/EG und das SigG 2001 | 69 | ||
III. Der Begriff der „elektronischen Signatur“ | 71 | ||
§ 12 Kryptographie | 72 | ||
Kapitel 4: Verbreitung der Signaturtechnik | 73 | ||
§ 13 Euphorie der Anfangszeit | 73 | ||
§ 14 Ausbleibende Nutzer und erste Deutungen | 75 | ||
§ 15 Gründe der minimalen Verbreitung | 77 | ||
§ 16 E-Government als nunmehriger Hoffnungsträger | 78 | ||
Zweiter Teil: Potential der Technik | 81 | ||
Kapitel 5: Ziele des Interneteinsatzes | 81 | ||
§ 17 „Better government, cheaper government“ | 81 | ||
§ 18 Verbesserung der Dienstleistungsqualität | 82 | ||
§ 19 Zwang zur Verwaltungsmodernisierung | 85 | ||
I. New Public Management als Ent-Bürokratisierung | 85 | ||
II. Internet als Katalysator der Modernisierung | 88 | ||
III. Portale und Lebenslagen | 89 | ||
IV. Der „aktivierende Staat“ | 91 | ||
§ 20 Mögliche Kostensenkungen | 93 | ||
I. Vision: Großes Rationalisierungspotential | 93 | ||
II. Keine bloße Technisierung | 94 | ||
III. Strukturierte Massenanwendungen | 95 | ||
IV. Kosten der Technik | 97 | ||
V. Mehraufwand durch Technisierung | 101 | ||
VI. Resümee: Geringes Rationalisierungspotential | 102 | ||
§ 21 Mitarbeitergerechtheit | 104 | ||
Kapitel 6: Praktische Einsatzmöglichkeiten | 105 | ||
§ 22 Nutzung für die Verwaltungsarbeit | 105 | ||
I. Vernetzung und elektronische Akte | 105 | ||
II. Interne Kommunikation | 108 | ||
III. Externe Kommunikation | 111 | ||
IV. Signatur als „Schlüssel“ | 112 | ||
§ 23 Interaktion mit dem Bürger | 113 | ||
I. Marketing | 115 | ||
II. Inhaltsvermittlung | 117 | ||
III. Kommunikation per E-Mail | 121 | ||
IV. Transaktion | 122 | ||
V. Partizipation | 124 | ||
a) Mitgestaltung | 125 | ||
b) E-Democracy | 128 | ||
Kapitel 7: Digital Divide als auszuräumendes Hindernis | 133 | ||
§ 24 Gefahr der Digital Divide | 133 | ||
§ 25 Uneinheitliche Internetnutzung und ihre Gründe | 135 | ||
§ 26 Wege zur Verhinderung der Digital Divide | 137 | ||
Kapitel 8: Fazit und Ausblick | 140 | ||
§ 27 Diverse Vorteile und zahlreiche Hindernisse | 140 | ||
§ 28 E-Government als zusätzliches Interaktionsmedium | 141 | ||
§ 29 Maßnahmen zur Ermöglichung des E-Government | 142 | ||
Dritter Teil: Anforderungen an das Verwaltungsrecht | 144 | ||
Kapitel 9: Insbesondere: Die Schriftform | 144 | ||
§ 30 Zahllose Schriftformerfordernisse | 144 | ||
§ 31 Begriff der Schriftform | 148 | ||
I. Schriftform im Sinne des § 126 BGB | 149 | ||
II. Fehlende Entsprechung im öffentlichen Recht | 150 | ||
§ 32 Bestimmung der öffentlich-rechtlichen Schriftform | 153 | ||
I. Eigenständige Bestimmung des Schriftformbegriffes | 153 | ||
II. Die Schriftform des Verwaltungsverfahrens | 154 | ||
a) Anträge und Erklärungen des Bürgers | 154 | ||
b) Verwaltungsakte und ähnliche behördliche Erklärungen | 165 | ||
III. Öffentlich-rechtlicher Vertrag | 172 | ||
IV. Die Schriftform des Vorverfahrens und des Verwaltungsprozessrechts | 175 | ||
§ 33 Ergebnis | 179 | ||
Kapitel 10: Elektronische Dokumente und die Schriftform | 180 | ||
§ 34 Funktionen der Schriftform | 180 | ||
I. Funktionen der Unterschrift | 181 | ||
II. Funktionen der Urkunde | 183 | ||
III. Funktion der unterschriebenen Urkunde | 186 | ||
§ 35 Funktionsäquivalenz elektronischer Dokumente | 187 | ||
I. Ungesicherte elektronische Dokumente | 187 | ||
II. Signierte Dokumente | 191 | ||
III. Fazit | 196 | ||
§ 36 Elektronische Dokumente und die zivilrechtlichen Formvorschriften | 197 | ||
§ 37 Modifikationen des Schriftformbegriffes durch das 3. VwVfÄndG | 199 | ||
I. Das 3. VwVfÄndG | 199 | ||
a) Vorarbeiten und erste Entwürfe | 199 | ||
b) Gesetzgebung | 203 | ||
c) Wesentlicher Inhalt | 205 | ||
d) Geltungsbereich | 207 | ||
II. Modifikation des Schriftformbegriffes | 210 | ||
a) Gleichstellung trotz Funktionsdisparität | 210 | ||
b) Begriff des Schriftlichen und des Elektronischen | 214 | ||
§ 38 Die Voraussetzungen der „qualifizierten elektronischen Form“ | 218 | ||
I. Begriff der „qualifizierten elektronischen Form“ | 218 | ||
II. Qualifizierte elektronische Signatur | 221 | ||
a) Voraussetzungen der qualifizierten Signatur | 221 | ||
b) Nicht notwendiger Einschluss des Zertifikats | 223 | ||
c) Weitere Anforderungen | 224 | ||
III. Pseudonymes Handeln | 225 | ||
a) Die Vorschrift des § 3a Abs. 2 Satz 3 VwVfG | 225 | ||
b) Pseudonyme, die die Identifizierung ihres Verwenders ermöglichen | 225 | ||
c) Sinn der Vorschrift | 229 | ||
d) Bewertung | 232 | ||
e) Fazit | 236 | ||
Kapitel 11: Zugang und Bekanntgabe elektronischer Nachrichten | 237 | ||
§ 39 Bereitschaft des Empfängers | 238 | ||
I. Kein Zwang zur Teilnahme am elektronischen Rechtsverkehr | 238 | ||
II. Maßgebliche Verkehrsanschauung | 240 | ||
III. Angaben zu den Kommunikationswegen und Datenformaten | 242 | ||
IV. Parallelregelungen und Anpassungen des Fachrechts | 246 | ||
V. Rechtsfolgen unzulässiger elektronischer Kommunikation | 246 | ||
VI. Europarechtliche Aspekte | 248 | ||
§ 40 Zeitpunkt | 252 | ||
I. Machtbereich | 253 | ||
II. Möglichkeit der Kenntnisnahme | 253 | ||
III. Die Regelung des § 87a Abs. 1 Satz 2 AO | 262 | ||
§ 41 Beweis des Zugangs | 264 | ||
§ 42 Zustellung | 269 | ||
§ 43 Öffentliche Bekanntgabe | 275 | ||
§ 44 Verschlüsselung elektronisch übertragener Nachrichten | 280 | ||
§ 45 Zwischenergebnis | 281 | ||
Kapitel 12: Problem der Interoperabilität | 283 | ||
§ 46 Interoperable Dateiformate | 283 | ||
§ 47 Rügemöglichkeit, Übersendungspflicht und Zugang | 284 | ||
§ 48 Rügepflicht der Verwaltung und Rügerecht des Bürgers | 286 | ||
§ 49 Fazit | 289 | ||
Kapitel 13: Der elektronische Verwaltungsakt | 290 | ||
§ 50 Eine neue Form des Verwaltungsaktes | 290 | ||
§ 51 Besondere Anforderungen an schriftformersetzende elektronische Verwaltungsakte | 291 | ||
I. Qualifizierte elektronische Form | 291 | ||
II. Name der erlassenden Behörde | 292 | ||
III. Dauerhafte Überprüfbarkeit entsprechend § 37 Abs. 4 VwVfG | 294 | ||
a) Dauer der Überprüfbarkeit | 294 | ||
b) Problem langfristiger Perpetuierung | 295 | ||
c) Dauerhaft mögliche Signaturprüfung | 296 | ||
d) Nachlassen der Beweiskraft | 300 | ||
§ 52 Die behördliche Zertifizierungsinfrastruktur | 301 | ||
I. Die Zertifizierung behördlicher elektronischer Nachrichten | 301 | ||
II. Diskutierte Varianten | 302 | ||
III. Notwendigkeit einer gesetzlichen Regelung | 307 | ||
a) Erforderliche Mitwirkung des Zertifizierungsdiensteanbieters | 307 | ||
b) Mitwirkung Privater an der staatlichen Aufgabenwahrnehmung | 308 | ||
c) Abhängigkeit elektronischer Verwaltungsentscheidungen vom Zertifizierungsdiensteanbieter | 310 | ||
d) Einbindung des Zertifizierungsdiensteanbieters in die staatliche Hierarchie | 314 | ||
IV. Vorteile einer eigenständigen Zertifizierungsinfrastruktur | 316 | ||
a) Wirtschaftlicher Vorteil | 316 | ||
b) Unzulänglichkeiten des Signaturgesetzes | 318 | ||
c) Ausbleibende „Synergieeffekte“ als Nachteil dieser Gestaltung | 321 | ||
V. Gestaltung der behördeneigenen Zertifizierungsinfrastruktur | 321 | ||
a) Technische Aspekte | 321 | ||
b) Organisatorische Aspekte | 323 | ||
c) Juristische Aspekte | 323 | ||
VI. Zwischenergebnis | 328 | ||
§ 53 Weitere Fragen elektronischer Verwaltungsakte | 329 | ||
I. Elektronische Bestätigung und Bestätigung elektronischer Verwaltungsakte | 329 | ||
II. Begründung | 331 | ||
III. Rechtsbehelfsbelehrung | 332 | ||
IV. Automatisierte Verwaltungsakte | 334 | ||
§ 54 Verfahrensermessen und Wahl der elektronischen Form | 336 | ||
Kapitel 14: Besondere Verfahren und weitere Fragen | 339 | ||
§ 55 Die amtliche Beglaubigung | 339 | ||
§ 56 Der öffentlich-rechtliche Vertrag | 343 | ||
§ 57 Die elektronische Vergabe | 345 | ||
§ 58 Die Identifizierung des Signaturschlüssel-Inhabers | 348 | ||
Kapitel 15: Die Kontrolle elektronischen behördlichen Handelns | 352 | ||
§ 59 Die elektronische Akte | 352 | ||
I. Führung elektronischer Akten | 352 | ||
II. Archivierung elektronischer Akten | 354 | ||
a) Langfristige Perpetuierung | 354 | ||
b) Übersignierung | 356 | ||
c) Ergebnis | 357 | ||
III. Datenschutzrechtliche Vorgaben | 358 | ||
§ 60 Die Modifikation des Widerspruchsverfahrens | 359 | ||
§ 61 Gerichtliche Überprüfung: Beweisrecht elektronischer Dokumente | 362 | ||
Zusammenfassung und Ergebnisse | 365 | ||
Literatur- und Quellenverzeichnis | 374 | ||
a) Aufsätze, Beiträge und Monographien | 374 | ||
b) Kommentare und Kompendien | 394 | ||
c) Amtliche Verlautbarungen und Gesetzgebung | 397 | ||
d) Internet-Ressourcen | 399 | ||
Register | 400 |