Menu Expand

Cite BOOK

Style

Indra, M. (2011). Status quaestio. Studien zum Freiheitsprozess im klassischen römischen Recht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53603-0
Indra, Miriam. Status quaestio: Studien zum Freiheitsprozess im klassischen römischen Recht. Duncker & Humblot, 2011. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53603-0
Indra, M (2011): Status quaestio: Studien zum Freiheitsprozess im klassischen römischen Recht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53603-0

Format

Status quaestio

Studien zum Freiheitsprozess im klassischen römischen Recht

Indra, Miriam

Freiburger Rechtsgeschichtliche Abhandlungen. N. F., Vol. 64

(2011)

Additional Information

Book Details

Pricing

About The Author

Miriam Indra wurde am 21.04.1979 in Stuttgart geboren. Von 1998 bis 2003 studierte sie Rechtswissenschaften an der Eberhard-Karls-Universität, Tübingen. Nach dem Referendariat arbeitete sie von 2005 bis 2008 am Institut für Rechtsgeschichte und geschichtliche Rechtsvergleichung der Universität Freiburg als wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Kaiser. Seit dem Wintersemester 2008/2009 hat sie einen Lehrauftrag für Römisches Recht an der Universität Tübingen. Seit Januar 2010 arbeitet sie als Richterin.

Abstract

Miriam Indra beschäftigt sich mit der rechtlichen Ausgestaltung des Freiheitsprozesses im klassischen römischen Recht. Im Freiheitsprozess wurde um die Frage gestritten, ob ein Mensch frei oder Sklave war. Diese Prozessform gab es von den Anfängen des römischen Rechts bis zum nachklassischen Recht. Die Quellenlage zum klassischen Recht ist besonders kompliziert, da aufgrund weitreichender justinianischer Reformen die in den Institutionen, den Digesten und dem Codex Iustinianus überlieferten Quellen systematisch interpoliert wurden. Die Arbeit ist in drei Teile untergliedert. Im ersten Teil beschäftigt sich die Autorin mit dem Freiheitsprozess in den griechischen Rechten und den Einflüssen auf das frühe römische Recht. Im zweiten Teil, der den Hauptteil der Arbeit bildet, geht es um das Verfahren, die Prozessparteien, den Prozessablauf und das Urteil sowie seine Wirkungen im römischen Recht. Im dritten Teil werden die justinianischen Reformen und die daraus folgenden Veränderungen dargestellt. Die Autorin bezieht die 1981 entdeckte Lex Irnitana, die vorhergehenden Bearbeitungen noch nicht zur Verfügung stand, umfassend ein und zieht daraus Schlussfolgerungen für den Freiheitsprozess im klassischen römischen Recht. Dies führt zu einem Erkenntnisgewinn bei den unterschiedlichen Verfahrensformen im klassischen Freiheitsprozess und zu einem umfassenderen Bild vom Freiheitsprozess in den Provinzen. Von der Zeit des klassischen Rechts bis zum Zeitalter Justinians veränderte sich auch der Freiheitsprozess im Zuge des gesellschaftlichen Wandels. Justinian trug diesen Änderungen bei seinen Reformen Rechnung.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwortr 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einleitung 15
I. Gegenstand des Freiheitsprozesses 15
II. Quellenlage 17
Erster Teil: Freiheitsprozess und adsertorrim griechischen Recht 18
I. Das attische Recht 19
II. Die Inschrift von Gortyn 25
III. Beeinflussung des römischen Rechts durch das griechische Rechtr 29
Zweiter Teil:rDer Freiheitsprozess im rklassischen römischen Recht 36
Abschnitt 1: Verfahren und Zuständigkeitr 37
A. Der Freiheitsprozess vor 17 v.rChr. 37
I. Die legis actio sacramento in rem vor den decemviri 37
II. Konkurrierende Zuständigkeit der centumviri 38
III. Civitas als zwingende Voraussetzung für libertas 42
IV. Weiterentwicklung zum Verfahren per sponsionem 44
V. Geltendmachung der Freiheit durch Nichtbürger 45
B. Die leges Iuliae iudiciorum privatorum et publicorum 46
C. Der Freiheitsprozess nach 17 v.rChr. 48
I. Zuständigkeit 48
1. Sachliche Zuständigkeit 48
a) Zuständigkeit der centumviri 48
aa) Paul. D. 42, 1, 36 (17 ad ed.) 49
bb) Paul. D. 42, 1, 38 pr. (17 ad ed.) undrHermog. D. 40, 1, 24 pr. (1 iur. epit.) 50
cc) Paul. D. 4, 8, 32, 7 (13 ad ed.) 54
dd) Iul. D. 40, 12, 30 (5 ex Minicio) 55
ee) Quintilian, inst. or. 5, 2, 1 und 11, 1, 78 57
ff) Fazit zur Zuständigkeit der centumviri 57
b) Zuständigkeit der recuperatores 58
aa) BGU 611 58
bb) Suet. Vesp. 3 61
cc) Suet. Dom. 8, 1 61
c) Zuständigkeit des iudex unus 62
aa) Ulp. D. 40, 12, 8, 1–2 (55 ad ed.) 63
bb) Gai. D. 40, 12, 9 pr. (ad ed. praet. urb. tit. de lib. caus.) 64
cc) Paul. D. 40, 12, 23, 2 (50 ad ed.) 65
dd) Lab. D. 40, 12, 42 (4 post.) 66
ee) Alex. C. 7, 16, 4 (Jahr unbekannt) 67
ff) Ergebnis der Quellenauswertung 67
2. Örtliche Zuständigkeit 70
a) Verteilung der Parteirollen 71
aa) In libertate sine dolo malo 71
bb) Vorverfahren zur Bestimmung der Parteirollen 74
b) Wohnortzuständigkeit,rabweichende Vereinbarungen 76
II. Verfahren 77
1. Der ordentliche Prozess 77
a) Der Freiheitsprozess als praeiudicium 77
aa) Kap. 84 Lex Irnitana 78
bb) Weitere Belege für das praeiudicium an liber sit 82
cc) Abschlussbemerkung 83
b) Form des Freiheitsprozesses 84
aa) Der Freiheitsprozess per formulam vindicatoriam 85
bb) Der Freiheitsprozess per sponsionem 89
c) Ergebnis: Das Verfahren im ordentlichen Prozess 90
2. Die cognitio extra ordinem 92
III. Der Freiheitsprozess außerhalb Roms 96
1. Baetica 96
a) Die Rechtsprechung der duumviri, Kap. 84 Lex Irnitana 96
aa) Grundsätzliche Zuständigkeitsverteilung und Prorogation 98
bb) Reichweite der Prorogation 99
cc) Redundanz von Textpassagenrzum praeiudicium de capite libero 103
b) Fazit: Freiheitsprozesse in Irni 105
2. Italien 106
3. Ägpyten 110
4. Der Freiheitsprozess in weiteren Provinzen 112
5. Spätklassisches und nachklassisches Recht 114
6. Schlussbetrachtung 120
IV. Fazit zum klassischen Freiheitsprozess in Rom 121
Abschnitt 2: Die Prozessparteien 122
A. Eigentümer und Sklave als Parteien 122
B. Der adsertor libertatis 123
I. Handeln alieno nomine 125
II. Begründung für seine Existenz 127
III. Beschränkung der adsertio auf die vindicatio in libertatem 129
IV. Historische Entwicklung 132
1. Das Zwölftafelgesetz 132
2. Der Prozess der Verginia 133
a) Forschungsstand 133
b) Darstellungen des Prozesses 134
c) Sachverhalt 134
d) Zum adsertor in den Prozessberichten 135
aa) Die Darstellung von Pomponius 135
bb) Der adsertor in Livius’ Werk 136
3. Vindex und adsertor 137
V. Berechtigter Personenkreis 141
1. Paul. D. 3, 3, 54 pr. (50 ad ed.) 141
2. Das Auftreten gegen den Willen des vermeintlichen Sklaven 142
3. Die adsertio als Vorrecht des Gewalthabers 146
a) Der Verginia-Prozess als Freiheitsprozess 146
b) Bestehen einer Ausnahmeregelung 147
c) Icilius als suspecta persona 150
d) Schlussbemerkung 150
VI. Ausschlussgründe: Paul. D. 3, 3, 54 pr. (50 ad ed.)rund Fr. Vat. § 324 151
1. Einordnung von Fr. Vat. § 324 151
2. Ob turpitudinem et famositatem prohibenturrquidam cognituram suscipere 154
3. Adsertionem non nisi suspecti praetori 157
a) Regelungen zum suspectus procurator 158
b) Der procurator als Ersatz für den adsertor libertatis 159
c) Der cognitor als ursprünglicher Gegenstand von D. 3, 3, 25 160
d) Der adsertor libertatis als suspecta persona 162
4. Verhältnis der beiden Regelungen 162
C. Möglichkeiten zum Einsatzreines procurator 163
D. Pflichten und Risiken im Freiheitsprozess 167
I. Finanzielle Risiken im Freiheitsprozessrrals iudicium privatum 167
II. Extra ordinem verhängte Strafen 171
1. Allgemeines zu calumnia und tergiversatio 172
2. Anklägervergehen im Freiheitsprozess 174
III. Nachklassische Entwicklungen 175
Abschnitt 3: Das Verfahren bis zur litis contestatio 178
A. Editio actionis 178
B. Die endgültige Versagung rdes Prozesses 179
I. Selbstverkauf in die Sklaverei 179
1. Homines liberi se venum dari passi sunt 179
2. Paul. D. 40, 12, 23 pr. (50 ad ed.) 185
3. Rechtliche Folgen des Selbstverkaufs 187
a) Justinianisches Recht 188
b) Klassisches Recht 188
4. Si duo emerint 192
5. Selbstverkauf und fideikommissarische Freilassung 195
II. Verjährung 198
1. Ne de statu defunctorum post quinquennium quaeratur 198
2. Collusio 200
3. Prozessuale Reichweite der Verjährungsvorschriften 203
III. Marcell. D. 40, 13, 2 (24 dig.) 204
IV. Exceptio rei iudicatae 206
1. Legisaktionenverfahren 206
2. Formularprozess 208
a) Entscheidung pro libertate 209
b) Entscheidung pro servitute 212
C. Die vorübergehende Versagung des Prozesses:rdifferre iudicium de libertate 218
I. Freiheitsprozess und Erbschaftsstreitigkeiten 218
II. Ermordung des Eigentümers 222
D. Die Einleitung des Rechtsstreits durch den Prätor 223
I. Die Ordnung des Rechtsstreits (litis ordinatio) 223
1. Definition litis ordinatio 223
2. Der Status des Sklaven 224
3. Möglichkeiten des vermeintlichen Sklaven 226
4. Grenzen der Freiheit 228
II. Die Streitbefestigung (litis contestatio) 230
Abschnitt 4: Prozessablauf apud iudicem/ beim Magistrat 232
A. Beweislast 232
B. Beweisverfahren und Beweismittel 233
C. Beweismittel im Freiheitsprozess 235
D. Das Urteil 238
I. Inhalt und Wirkung des Urteils 238
II. Wirkung gegenüber Dritten als Ausnahme 240
1. D. 40, 12, 9, 2 und D. 40, 12, 30: Klagende Miteigentümer 240
2. Bindungswirkung des Urteilsrim Freiheitsprozess bei Suspension 244
a) D. 40, 12, 24, 4 (51 ad ed.) 244
b) D. 40, 12, 23, 2 248
c) Fazit 248
III. Das Urteil bei Abwesenheit einer Partei 249
1. Abwesenheit des vermeintlichen Eigentümers 250
2. Ulp. D. 40, 12, 27, 2 (2 de off. cons.) 252
Dritter Teil: Der Freiheitsprozess nach der justinianischen Reform r 254
A. Die Änderungen durch C. 7, 17, 1 (a. 528) 254
I. C. 7, 17, 1 pr. 254
1. Die Abschaffung des adsertor libertatis 256
a) adserere/adsertorr 257
b) Proclamare in (ad) libertatem 258
2. Bestellung eines procurator 260
3. Abschaffung der mehrfachen Führungrdes Freiheitsprozesses 261
II. C. 7, 17, 1, 1: Die Sicherung von Sondergutrund anderen Gegenständen 262
1. Die justinianischen Änderungen 262
2. Die vorjustinianischen Regelungen:rC. 7, 18, 3 und C. Th. 4, 8, 6 264
a) Kautionsleistung und Sequestration 265
b) Zusammenfassung 267
3. Vergleich von C. 7, 18, 3 und C. 7, 17, 1, 1 267
III. C. 7, 17, 1, 2: Sicherheitsleistungen des Sklaven,rFolgen des Nichterscheinens 268
IV. C. 7, 17, 1, 3: Gerichtsort und Sanktionenrbei doppelter Klageerhebung 270
B. Ein kaufrechtliches Problem als Folge der Reform 271
I. Haftung des Verkäufers beim Todrdes vermeintlichen Sklaven 272
II. Bedeutung der Abschaffung des adsertor 274
Fazit 276
Literaturverzeichnis 279
I. Quellen 279
II. Literatur 283
Quellenverzeichnis 300
I. Juristische Quellen 300
1. Vorjustinianische Quellen 300
2. Corpus iuris civilis 301
3. Byzantinische Quellen 308
4. Inschriften, Papyri, Urkunden 308
II. Nichtjuristische Quellen 308
Sachverzeichnis 311