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Leben und Werk des Heidelberger Rechtslehrers Richard Carl Heinrich Schroeder (1838 - 1917)

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Webler, M. (2005). Leben und Werk des Heidelberger Rechtslehrers Richard Carl Heinrich Schroeder (1838 - 1917). Ein Rechtshistoriker an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51886-9
Webler, Meike. Leben und Werk des Heidelberger Rechtslehrers Richard Carl Heinrich Schroeder (1838 - 1917): Ein Rechtshistoriker an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert. Duncker & Humblot, 2005. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51886-9
Webler, M (2005): Leben und Werk des Heidelberger Rechtslehrers Richard Carl Heinrich Schroeder (1838 - 1917): Ein Rechtshistoriker an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51886-9

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Leben und Werk des Heidelberger Rechtslehrers Richard Carl Heinrich Schroeder (1838 - 1917)

Ein Rechtshistoriker an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert

Webler, Meike

Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 124

(2005)

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Abstract

Richard Schroeder (1838-1917) hat auf dem Gebiet des ehelichen Güterrechts und der rechtsgeschichtlichen Forschung entscheidende Impulse gegeben, die zu weitreichenden Umwälzungen führten. So war er maßgeblich an der Vereinheitlichung der partikulären Güterrechte in Deutschland beteiligt und hat damit das heutige Güterrecht im Bürgerlichen Gesetzbuch entscheidend mitgeprägt. Die rechtsgeschichtliche Forschung verdankt ihre heutige Form als eigene wissenschaftliche Sparte auch Richard Schroeder, der hierzu durch die von ihm betriebene Verquickung von Sprache, Geschichte und Recht in erheblichem Maße beitrug.

Schroeder studierte Rechtswissenschaft in Berlin sowie Göttingen und promovierte 1860 unter Georg Beseler mit einer Preisarbeit zu den ältesten deutschen Volksrechten. Während des sich anschließenden Auskultariats und Referendariats war er Assistent Jakob Grimms und unterstütze ihn bei dessen Weistumsforschung. 1863 wurde er Privatdozent an der Bonner Universität. 1872 wechselte er als Ordinarius nach Würzburg, anschließend nach Straßburg (1882), Göttingen (1885) und 1888 Heidelberg. Parallel zu seinen universitären Aufgaben engagierte er sich bei der Savigny-Zeitschrift für Deutsche Rechtsgeschichte und wirkte beim Deutschen Rechtswörterbuch mit.

Schroeders Hauptwerke stellen die "Geschichte des ehelichen Güterrechts", erschienen zwischen 1863 und 1873, und das "Lehrbuch der deutschen Rechtsgeschichte", erschienen 1889 bis 1932 (fortgeführt von 1917 bis 1932 durch Eberhard Freiherr von Künßberg), dar. Für die Kommission zur Schaffung eines Bürgerlichen Gesetzbuches wirkte er auf dem Gebiet des ehelichen Güterrechts als Gutachter und setzte sich für ein deutschrechtlich geprägtes Güterrecht ein. Als Werk am Scheidepunkt zwischen historisch-dogmatischer und rein rechtshistorischer Forschung ist die "Geschichte des ehelichen Güterrechts" Zeugnis der gewaltigen Umwälzungen in der rechtsgeschichtlichen Forschung. Schroeder stellte das eheliche Güterrecht in seiner geschichtlichen Entwicklung erstmals umfassend und aus einer ganzheitlichen Perspektive dar. Das "Lehrbuch der deutschen Rechtsgeschichte" - repräsentativ für die rechtsgeschichtliche Forschung des ausgehenden 19. Jahrhunderts - zeigt Schroeders Bemühungen, die rechtsgeschichtliche Forschung um ihrer selbst willen zu betreiben. Hierin kombiniert er juristische und historisch-diplomatische Gesichtspunkte mit etymologischen Ansätzen.

Ausgezeichnet mit dem Eberhard-Freiherr-von-Künßberg-Preis 2005 der Gesellschaft Freunde der Universität Heidelberg e. V.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abbildungsverzeichnis 14
Abkürzungsverzeichnis 15
A. Einleitung 17
B. Das Leben Richard Carl Heinrich Schroeders und die Entwicklung seiner Persönlichkeit 20
I. Schroeders Jugendzeit bis zu Beginn des Universitätsstudiums 20
1. Elternhaus und Herkunft 20
2. Richard Schroeders Elementarschul- und Gymnasialzeit 24
II. Als Student in Berlin und Göttingen 27
1. Die Berliner Studienjahre 27
2. Kurzes Intermezzo in Göttingen 35
III. Dissertation und Einführung in die wissenschaftliche Tätigkeit 43
IV. Juristischer Vorbereitungsdienst und Militärzeit 46
V. Die Bonner Jahre (1863–1872): Weistumsforschung und Habilitation 49
1. Die Fortführung der Weistumsforschung Jacob Grimms 49
2. Habilitation an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn 54
VI. Die Lehrtätigkeit Schroeders 60
1. Schroeder in Bonn 60
a) Der Aufstieg zum Ordinarius 60
b) Wissenschaftliches und außeruniversitäres Engagement 66
c) Persönliche Verhältnisse 68
2. Dozent in Würzburg 70
a) Tätigkeit als Professor 70
b) Der Würzburger „Amselprozeß“ 77
c) Das eheliche Güterrecht im Bürgerlichen Gesetzbuch 79
aa) Die erste Kommission zur Erarbeitung eines Bürgerlichen Gesetzbuches für das Deutsche Reich 79
bb) Das „Gutachten über das System der partikularen Gütergemeinschaft“ und seine Bedeutung für das Bürgerliche Gesetzbuch 82
cc) Der „Entwurf eines Gesetzes über das eheliche Güterrecht“ 86
(1) Die Regelungen, betreffend das gesetzliche und vertragliche Güterrecht 86
(2) Der Einfluss des Gutachtens auf die Kommission 89
dd) Der 12. Deutsche Juristentag: „Ist es wünschenswerth und ausführbar, das eheliche Güterrecht für ganz Deutschland durch ein einheitliches Gesetz zu codificiren und auf welcher Grundlage?“ 90
ee) Schroeders Auffassung zum ehelichen Güterrecht seiner Zeit 97
d) Persönliche und gesellschaftliche Verhältnisse 98
3. Der Wechsel nach Straßburg und Göttingen 99
a) Straßburg 99
b) Göttingen 107
4. Endstation Heidelberg: Schroeders Wirken in der Neckarstadt 111
a) Der Ruf nach Heidelberg 111
b) Lehrer in Heidelberg 115
c) Universitäres und außeruniversitäres Engagement 120
d) Das Familienleben in Heidelberg 122
e) Die zweite Kommission zur Erarbeitung eines Bürgerlichen Gesetzbuches für das Deutsche Reich 125
f) Die Herausgabe der Sammlung der Oberrheinischen Stadtrechte 129
g) Redakteur der Savigny-Zeitschrift für Rechtsgeschichte 132
h) Das Wörterbuch der Deutschen Rechtsgeschichte 135
aa) Die Aufnahme der Arbeit beim „Deutschen Rechtswörterbuch“ 135
bb) Schroeder und das „Deutsche Rechtswörterbuch“ 140
i) Mitglied im Redaktionsausschuss der Neuen Heidelberger Jahrbücher 146
j) Sonstige soziale und gesellschaftliche Betätigungen und Bestätigungen 147
k) Politische Betätigung 151
VII. Das Ende 155
C. Schroeders Forschung und ihre Auswirkungen auf zeitgenössische und zukünftige Rechtswissenschaft und Rechtsgeschichtsforschung 160
I. Überblick über Schroeders Werke 160
II. Die „Geschichte des ehelichen Güterrechts“ (1863–1874) 161
1. Entstehungsgeschichte 161
2. Aufbau und Inhalt 166
a) Band I: Die Zeit der Volksrechte 166
b) Band II: Die Zeit des Mittelalters 170
c) Juristisches Prinzip und Historischer Zusammenhang 174
3. Die Urkundenexegese in der „Geschichte des ehelichen Güterrechts“ 181
4. Einordnung der „Geschichte des ehelichen Güterrechts“ als Arbeit auf der Grenze zwischen genetisch-historischer und systematischer Rechtsgeschichte 184
5. Die „Geschichte des ehelichen Güterrechts“ im Urteil der Wissenschaft 189
6. Das eheliche Güterrecht nach Schroeder und nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch der Bundesrepublik Deutschland sowie dem Familiengesetzbuch der Deutschen Demokratischen Republik 191
a) Überblick 191
b) Das eheliche Güterrecht nach dem Verständnis Schroeders und nach dem des Bürgerlichen Gesetzbuchs der Bundesrepublik Deutschland 193
c) Das eheliche Güterrecht nach Schroeder und nach dem Familiengesetzbuch der Deutschen Demokratischen Republik 196
7. Ergebnis 198
III. Deutsche Rechtsgeschichte 199
1. Einordnung Schroeders und Überblick 199
2. Ein Standardwerk: Das „Lehrbuch der Deutschen Rechtsgeschichte“ 200
a) Das „Lehrbuch der Deutschen Rechtsgeschichte“: Entwicklung und Beweggründe 200
b) Zielsetzung 203
c) Aufbau und Inhalt 203
d) Methodik der Darstellung im „Lehrbuch der Deutschen Rechtsgeschichte“ 212
e) Der Übergang zur juristischen Rechtsgeschichte 219
f) Schroeders Quellenarbeit 224
g) Fortentwicklung des „Lehrbuchs der Deutschen Rechtsgeschichte“ 226
h) Die Entfaltung der deutschen Rechtsgeschichtsforschung im 20. Jahrhundert 228
i) Das „Lehrbuch der Deutschen Rechtsgeschichte“ in der Kritik seiner Zeit und heute 234
j) Ergebnis 237
3. Die Geschichte des Rechts der Sachsen und Franken 238
a) Die Gerichtsverfassung des Sachsenspiegels 238
b) Das fränkische Recht 243
c) Schroeders Rolandsforschung 248
4. Sonstige rechtsgeschichtliche Arbeiten 253
5. „Urkunden zur Geschichte des deutschen Privatrechts“ und „Fränkische Rechte“ 256
6. Ergebnis 257
IV. Spätere dogmatische Arbeiten 260
1. Allgemeines 260
2. Das eheliche Güterrecht 260
3. Sonstige dogmatische Arbeiten, insbesondere das Handels- und Seerecht 264
V. Besprechungen wissenschaftlicher Werke, Miszellen, Nachrufe, Berichte 265
D. Schlussbetrachtung 268
Anhang I: Chronologischer Abriss des Lebens von Richard Carl Heinrich Schroeder 271
Anhang II: Übersicht über die von Richard Schroeder gehaltenen Vorlesungen 276
1. Vorlesungen an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sommersemester 1864 bis Wintersemester 1872/73 276
2. Vorlesungen an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Sommersemester 1873 bis Wintersemester 1881/82 278
3. Vorlesungen an der Universität Straßburg, Sommersemester 1882 bis Wintersemester 1884/85 281
4. Vorlesungen an der Georg-Augusts-Universität Göttingen, Sommersemester 1885 bis Wintersemester 1887/88 282
5. Vorlesungen an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sommersemester 1888 bis Wintersemester 1916/17 283
Literaturverzeichnis 295
I. Schriften Richard Carl Heinrich Schroeders 295
1. Selbständige Schriften 295
2. Abhandlungen zur Geschichte der Franken und Sachsen 295
3. Abhandlungen zur Geschichte des ehelichen Güterrechts 296
4. Schriften zur Deutschen Rechtsgeschichte 296
5. Philologische Abhandlungen 298
6. Dogmatische Arbeiten 298
7. Rezensionen 299
8. Geschichtliche Arbeiten 303
9. Biographisches/Nachrufe 303
10. Miszellen 303
11. Urkunden-/Gesetzessammlungen 304
II. Quellen 305
1. Ungedruckte Quellen 305
2. Fotografien/Dokumente 308
3. Ungedruckte Quellen 308
III. Auskünfte 309
IV. Renzensionen zu Werken von Richard Schroeder 310
V. Literatur 311
VI. Schriften über Richard Schroeder 341
Sach- und Personenregister 343