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Dem Gefälligen zur Last

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Keilmann, A. (2006). Dem Gefälligen zur Last. Untersuchungen zur Beweislastverteilung in § 280 I BGB. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51931-6
Keilmann, Annette. Dem Gefälligen zur Last: Untersuchungen zur Beweislastverteilung in § 280 I BGB. Duncker & Humblot, 2006. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51931-6
Keilmann, A (2006): Dem Gefälligen zur Last: Untersuchungen zur Beweislastverteilung in § 280 I BGB, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51931-6

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Dem Gefälligen zur Last

Untersuchungen zur Beweislastverteilung in § 280 I BGB

Keilmann, Annette

Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 338

(2006)

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Abstract

Aus praktischer Sicht ist die Verteilung der Beweislast bei der Haftung wegen Pflichtverletzung von größter Bedeutung. Die Zentralnorm des neuen Schuldrechts, § 280 I BGB, scheint insofern eine klare Regelung zu enthalten.

Die Studie benutzt die zum althergebrachten Bestand des BGB zählenden Gefälligkeitsverträge als Prüfstein, um die Sachgerechtigkeit eines Kernstücks der Schuldrechtsreform auf die Probe zu stellen. Dabei erweist sich, daß die neue Regelung - entgegen der gesetzgeberischen Intention - von der bisherigen Rechtslage erheblich abweicht. Der Begründungsaufwand, um auf der aktuellen Normgrundlage eine angemessene Verteilung der Beweislast zu ermöglichen, ist beträchtlich. Annette Keilmann schlägt in der vorliegenden Untersuchung eine teleologische Reduktion des § 280 I 2 bei lediglich verhaltensbezogenen Pflichten vor. Daneben versteht die Autorin ihre Studie als Kritik der Schuldrechtsreform und versucht, die beobachteten Phänomene aus rechtstheoretischer und soziologischer Sicht zu deuten.

Ausgezeichnet mit dem Fakultätspreis für die beste rechtswissenschaftliche Arbeit der Fakultät für Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre der Universität Mannheim (2005).

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einführung 15
1. Teil: Rechtslage vor Inkrafttreten der Schuldrechtsreform 21
A. Die Gefahrenbereichslehre 21
I. Grundlagen 21
II. Anwendungsbereich 23
1. Ausgangslage 23
2. Ausdehnung des Anwendungsbereichs? 24
a) Kaufvertrag 24
(1) Rechtsprechung des Reichsgerichts 24
(2) Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs 28
b) Mietvertrag 32
c) Schenkung 35
d) Leihe 39
e) Unentgeltliche Verwahrung 40
f) Auftrag 41
(1) Urteil des BGH aus dem Jahr 1963 41
(2) Urteil des BGH aus dem Jahr 1987 42
(3) Serie von Entscheidungen des BGH 44
(4) Entscheidungen der Oberlandesgerichte 45
(5) Erste Erklärungsversuche 46
g) Geschäftsführung ohne Auftrag 48
h) Gefälligkeitsverhältnisse 50
3. Zwischenergebnis 51
III. Verhältnis zu § 282 BGB a.F. 52
1. Ausgangslage 52
2. Begriff der Analogie 55
3. Fehlende Prüfung der Analogievoraussetzungen 55
4. Weitere Argumente gegen die Annahme einer Analogie 57
5. Fazit 58
IV. Voraussetzungen für die Beweislastumkehr 59
1. Beweis der Pflichtverletzung 59
a) Beweiserleichterung bei erfolgsbezogenen Pflichten 59
b) Beweis mit Hilfe der Gefahrenbereichslehre 61
c) Beweislastumkehr unter einschränkender Voraussetzung 61
d) Generelle Beweislastumkehr 62
e) Zwischenergebnis 62
f) Bestätigung 62
2. Beweis der Kausalität 64
3. Schadensursache aus dem Gefahrenbereich des Schuldners 64
a) Grundlagen 65
b) Gefahrenbereichsbegriff in der Rechtsprechung 67
4. Zwischenergebnis 68
V. Anforderungen an den Entlastungsbeweis 69
1. Entlastungsbeweis nach § 282 BGB a.F. 69
2. Modifizierungen der Substantiierungslast 70
3. Entlastungsbeweis nach der Gefahrenbereichslehre 73
a) Reichweite der Beweislastumkehr 73
b) Mehrere mögliche Schadensursachen 73
c) Konkrete Anforderungen an den Entlastungsbeweis 74
d) Zwischenergebnis 75
e) Haftungsmilderungen 76
(1) Wirkung des Haftungsmaßstabes 76
(2) Bestehen von Haftungsmilderungen 77
B. Haftung des Beauftragten 78
I. Ausgangslage 78
II. Eigeninteresse des Beauftragten 79
III. Ratio der Haftungsmilderungen 80
IV. Fremdnützige Aufträge 83
V. Ursache der fehlenden Haftungsmilderung 84
1. Dresdener Verhandlungen und Erste Kommission 84
2. Rechtshistorische Vertiefung 87
a) Zur Unentgeltlichkeit des mandatum 87
b) Hintergrund der Unentgeltlichkeit 90
c) Haftungsmaßstab 92
3. Zweite Kommission 95
VI. Konsequenzen für das geltende Recht 96
C. Erklärungsversuche 98
I. Gefahrenbereich 98
1. Beweisrechtliche Sphäre 99
2. Abstrakte Wahrscheinlichkeit 100
3. Übernommenes Leistungsrisiko/Erfolgsschuld 101
a) Schrifttum 101
b) Kriterien für das Vorliegen einer Erfolgsschuld 102
c) Rechtsprechung 105
4. Zwischenergebnis 109
II. Reichweite der Beweislastumkehr 110
1. Problemstellung 110
2. Äußere und innere Sorgfalt 112
3. Erfolgs- und verhaltensbezogene Pflichten 113
III. Prozessuale Generalklausel 114
2. Teil: Rechtslage nach Inkrafttreten der Schuldrechtsreform 120
A. Prämissen 120
I. Entstehungsprozeß des SchuModG 120
II. Ausrichtung des SchuModG am Kaufrecht 124
III. Rechtspolitischer Ansatz des SchuModG 125
IV. Methodischer Ansatz des SchuModG 130
V. Probleme für die Auslegung 138
1. Systematische Auslegung 138
2. Rolle der Materialien 139
a) Wille des Gesetzgebers 140
b) Alter der Materialien 144
c) Schlechte Qualität der Materialien 145
d) Nichtänderungswille 149
e) Zwischenergebnis 151
3. Wahl der Auslegungsmethode 151
4. Verhältnis von Auslegung und Rechtsfortbildung 154
B. Auslegung des § 280 I BGB 155
I. Grundlagen 156
1. Grundsatz der Beweislastverteilung in § 280 I BGB 156
2. Wirkung einer Beweislastumkehr 159
3. Generelle Bedenken gegen eine Beweislastumkehr 159
II. Anwendungsbereich der Beweislastumkehr 162
1. Wortlaut 162
2. Stellung der Vorschrift im Gesetz 164
3. § 309 Nr. 12 a BGB 165
4. § 619 a BGB 166
5. Wertungswidersprüche bei der Haftung Gefälliger 167
a) Wertungswiderspruch zu §§ 521, 599, 690 BGB 167
b) Wertungswidersprüche zu Spezialvorschriften 168
(1) §§ 523, 524, 600 BGB 168
(2) § 678 BGB 170
6. Zwischenergebnis 170
III. Reichweite der Beweislastumkehr 171
1. Zur Pflichtverletzungsterminologie 171
2. Juristisches Verständnis des Begriffs Pflichtverletzung 173
3. Systematik des allgemeinen Leistungsstörungsrechts 177
4. Bedeutung des § 283 BGB 179
5. Bedeutung des § 276 I BGB 180
6. Bedeutung des § 619 a BGB 182
a) Entstehungsgeschichte 182
b) Folgerungen 184
c) Probleme des § 619 a BGB 185
7. Folgerungen 187
8. Differierende Anforderungen? 188
9. Zwischenergebnis 192
C. Korrekturbedarf 193
I. Spezielle Gründe 193
1. Beweislastumkehr zu Lasten des Gefälligen 193
2. Beweislastumkehr und Arzthaftung 195
3. Beweislastumkehr bei verhaltensbezogenen Pflichten 199
II. Allgemeiner Grund 201
D. Lösungsmöglichkeiten 202
I. § 242 BGB 202
II. Annahme abweichender Parteivereinbarung 203
III. Gewährung von Haftungsmilderungen 204
IV. Modifizierung der Substantiierungslast 205
V. § 619 a BGB analog 205
VI. § 276 I 1 BGB analog 206
VII. Teleologische Reduktion des § 280 I 2 BGB 210
1. Bestimmung der ratio legis des § 280 I 2 BGB 210
a) Probleme bei der Bestimmung 210
b) Ratio legis 214
2. Formulierung der Einschränkung des § 280 I 2 BGB 215
a) Verschiedene Formulierungsmöglichkeiten 215
b) 1. Variante: Gefahrenbereich 217
c) 2. Variante: Übernommenes Leistungsrisiko 218
d) 3. Variante: Erfolgsschuld 219
VIII. Ergebnis 220
1. Teleologische Reduktion des § 280 I 2 BGB 220
2. Dogmatische Konsequenzen 221
a) Nichtvornahme der Beweislastumkehr 221
b) Vornahme der Beweislastumkehr 221
(1) Beweis des Nichtvertretenmüssens 221
(2) Beweis der Pflichtverletzung 221
3. Unterschied zur bisherigen Rechtslage 222
E. Nachbetrachtung 225
I. Rückblick 225
II. Ausblick 228
III. Anmerkungen zur Kosten-/Nutzenrelation 230
IV. Vollpositivierung des Rechts 232
V. Richterrecht 235
Rechtsprechungsverzeichnis 238
Literaturverzeichnis 245
Personen- und Sachwortverzeichnis 275