Staatliches Engagement im Stiftungswesen zwischen Formenwahlfreiheit und Formenmissbrauch
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Staatliches Engagement im Stiftungswesen zwischen Formenwahlfreiheit und Formenmissbrauch
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 941
(2004)
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Abstract
Durch die Diskussion um die Modernisierung des Stiftungsrechts ist der Stiftungssektor in den letzten Jahren wieder verstärkt in das Bewusstsein von Öffentlichkeit und Wissenschaft gerückt. Es drängt sich der Eindruck auf, dass Stiftungen ihr "Mauerblümchendasein" innerhalb der Verwaltungsorganisation zunehmend verlieren. In Zeiten leerer Haushaltskassen scheinen Stiftungen als "Allzweckwaffe" im Kampf um privates Vermögen entdeckt worden zu sein. Trotzdem führen Stiftungen von Bund und Ländern ein Schattendasein innerhalb der wissenschaftlichen Auseinandersetzung.Im Rahmen der rechtsdogmatischen Untersuchung wird vor allem den Fragen nachgegangen, wann staatliche Tätigkeit im Stiftungssektor die Grenze zum Formenmissbrauch überschreitet und welche rechtlichen Folgen für Stiftung und Stifter sich daran anknüpfen. Dabei werden die Anforderungen an das staatliche Engagement im Stiftungswesen aus dem Europa-, Bundes- und Landesrecht, insbesondere dem Demokratie- und Rechtsstaatsprinzip herausgearbeitet und nachfolgend geprüft, ob mit der Gründung oder Unterstützung privatrechtlicher oder öffentlich-rechtlicher Stiftungen durch den Staat hiergegen verstoßen wird. Dabei zeigt sich, dass zwischen beiden Stiftungsarten differenziert werden muss.Der mehrfach festgestellte Verfassungsverstoß führt dazu, dass die Grenze der zulässigen Formenwahlfreiheit überschritten wird. Zugleich kann ein "formenmissbräuchliches" Handeln der öffentlichen Hand konstatiert werden. Daran anknüpfend lassen sich Fallgruppen bilden, an die sich teils unterschiedliche Rechtsfolgen für die betroffenen Stiftungen knüpfen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 11 | ||
Einführung | 17 | ||
1. Problemaufriss | 17 | ||
2. Ziele der Untersuchung | 19 | ||
3. Gang der Untersuchung | 21 | ||
Erster Teil: Gegenstandsbereich der Untersuchung und geschichtliche Entwicklung | 22 | ||
Erster Abschnitt: Gegenstandsbereich der Untersuchung | 22 | ||
I. Stiftungen | 22 | ||
1. Stiftungsbegriff | 22 | ||
2. Differenzierung nach dem Zweck | 23 | ||
3. Differenzierung nach dem Rechtsträger | 24 | ||
4. Differenzierung nach der Rechtsform | 26 | ||
5. Differenzierung nach der staatsorganisatorischen Zuordnung | 27 | ||
6. Differenzierung nach dem räumlichen Wirkungsbereich | 27 | ||
7. Differenzierung nach der Vermögensorganisation | 28 | ||
8. Differenzierung nach Art der Förderung | 29 | ||
II. Ergebnis | 30 | ||
Zweiter Abschnitt: Geschichtliche Entwicklung des Stiftungsrechts | 30 | ||
I. Antike | 31 | ||
II. Mittelalter | 32 | ||
III. Reformation und Aufklärung | 33 | ||
IV. Das 19. Jahrhundert | 34 | ||
V. Das 20. Jahrhundert | 35 | ||
VI. Staat und Stiftung | 36 | ||
Zweiter Teil: Staatlicher Formenmissbrauch durch die Wahl der Rechtsform Stiftung | 39 | ||
Erster Abschnitt: Begriff und Bedeutung | 39 | ||
Zweiter Abschnitt: Abgrenzung der Stiftungvon Körperschaft und Anstalt | 44 | ||
Dritter Abschnitt: Öffentliche Stiftungen als Träger der öffentlichen Verwaltung | 47 | ||
Vierter Abschnitt: Formenwahlfreiheit der Verwaltung | 51 | ||
Fünfter Abschnitt: Ist eine staatliche Beteiligung überhaupt zulässig? | 55 | ||
I. Zulässigkeit nach dem Grundgesetz | 55 | ||
1. Öffentlich-rechtliche Stiftungen des Bundes | 55 | ||
2. Privatrechtliche Stiftungen des Bundes | 61 | ||
II. Zulässigkeit nach den Landesverfassungen | 63 | ||
III. Zulässigkeit nach dem BGB | 64 | ||
1. Mögliche Stifter im Sinne der §§ 80 ff. BGB | 65 | ||
2. Zulässige Förderung | 67 | ||
3. Fremdnützigkeit | 68 | ||
4. Widerspruch zum Stiftungsgedanken | 71 | ||
5. Fazit | 72 | ||
IV. Zulässigkeit nach den Landesstiftungsgesetzen | 73 | ||
1. Öffentlich-rechtliche Stiftungen | 73 | ||
2. Wortlaut | 74 | ||
3. Ergebnis | 75 | ||
V. Fazit | 75 | ||
Sechster Abschnitt: Welche rechtlichen Anforderungen bestehen bezüglich staatlicher Beteiligung an Stiftungen? | 76 | ||
I. Anforderungen des Europarechts | 76 | ||
II. Anforderungen des Verfassungsrechts | 80 | ||
1. Kompetenz zur Errichtung und Förderung von Stiftungen | 80 | ||
2. Vorbehalt des Gesetzes | 98 | ||
3. Demokratieprinzip | 105 | ||
a) Demokratische Legitimation | 106 | ||
aa) Funktionell-institutionelle Legitimation | 108 | ||
bb) Organisatorisch-personelle Legitimation | 109 | ||
cc) Sachlich-inhaltliche Legitimation | 111 | ||
dd) Legitimationsniveau | 115 | ||
ee) Demokratische Legitimation von Stiftungen der öffentlichen Hand | 121 | ||
(1) Staatliche Stiftungsaufsicht | 121 | ||
(a) Inhalt und Umfang der Stiftungsaufsicht | 122 | ||
(b) Bewertung | 128 | ||
(2) Interne Stiftungsaufsicht | 133 | ||
(3) Genehmigungs- und Auswahlvorbehalte | 136 | ||
(4) Haushaltsrechtliche Einwirkungsmöglichkeiten | 140 | ||
(a) Anwendbarkeit von Bundes- und Landeshaushaltsrecht | 140 | ||
(b) Budgetbewilligung | 141 | ||
(c) Haushaltskontrolle | 146 | ||
(d) Zusammenfassung | 156 | ||
(5) Personalrechtliche Einwirkungsmöglichkeiten | 157 | ||
(6) Ergebnis | 163 | ||
b) Bindung nachfolgender politischer Mehrheiten | 165 | ||
aa) Umwandlung von Stiftungen | 166 | ||
(1) Umwandlung privatrechtlicher Stiftungen durch die Stiftungsorgane | 166 | ||
(2) Umwandlung privatrechtlicher Stiftungen durch die zuständige Behörde | 168 | ||
(3) Umwandlung öffentlich-rechtlicher Stiftungen | 169 | ||
bb) Zusammenlegung von Stiftungen | 170 | ||
cc) Aufhebung von Stiftungen | 171 | ||
dd) Bewertung | 173 | ||
4. Haushaltsrecht | 176 | ||
a) Verstoß gegen das Vollständigkeits- und Einheitsprinzip des Haushalts | 177 | ||
b) Finanzierungsanspruch | 183 | ||
5. Funktionsvorbehalt gemäß Art. 33 Abs. 4 GG | 186 | ||
6. Aufgabenbezogene Verselbstständigungsgrenze | 190 | ||
III. Anforderungen des Gesetzesrechts | 193 | ||
IV. Zusammenfassung der Anforderungen | 195 | ||
Siebenter Abschnitt: Lassen sich die Anforderungen an das staatliche Engagement im Stiftungswesen realisieren? | 199 | ||
I. Stiftungserrichtung ohne satzungsmäßige Einwirkungsrechte | 199 | ||
II. Stiftungserrichtung mit satzungsmäßigen Einwirkungsrechten | 200 | ||
III. Verstoß gegen das Rechtsstaatsprinzip | 206 | ||
Achter Abschnitt: Konsequenzen | 212 | ||
I. Verstoß gegen das Demokratie- und Rechtsstaatsprinzip | 212 | ||
II. Formenmissbrauch | 213 | ||
Dritter Teil: Rechtsfolgen | 216 | ||
Erster Abschnitt: Formenmissbrauch | 216 | ||
I. Lehre vom Formenmissbrauch | 216 | ||
II. Gesellschaftsrechtlicher Rechtsformzwang | 217 | ||
III. Ergebnis | 219 | ||
1. „Stiftungen“ des öffentlichen Rechts | 220 | ||
2. „Stiftungen“ des privaten Rechts | 222 | ||
Zweiter Abschnitt: Verfassungswidrigkeit | 224 | ||
Dritter Abschnitt: Ergebnis | 230 | ||
I. Verwaltungsgerichtliche Geltendmachung | 230 | ||
II. Verfassungsgerichtliche Geltendmachung | 232 | ||
III. Ergebnis | 234 | ||
Zusammenfassung | 235 | ||
Literaturverzeichnis | 240 | ||
Sachwortregister | 278 |