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Finke, J. (2004). Die Parallelität internationaler Streitbeilegungsmechanismen. Untersuchung der aus der Stärkung der internationalen Gerichtsbarkeit resultierenden Konflikte. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51400-7
Finke, Jasper. Die Parallelität internationaler Streitbeilegungsmechanismen: Untersuchung der aus der Stärkung der internationalen Gerichtsbarkeit resultierenden Konflikte. Duncker & Humblot, 2004. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51400-7
Finke, J (2004): Die Parallelität internationaler Streitbeilegungsmechanismen: Untersuchung der aus der Stärkung der internationalen Gerichtsbarkeit resultierenden Konflikte, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51400-7

Format

Die Parallelität internationaler Streitbeilegungsmechanismen

Untersuchung der aus der Stärkung der internationalen Gerichtsbarkeit resultierenden Konflikte

Finke, Jasper

Veröffentlichungen des Walther-Schücking-Instituts für Internationales Recht an der Universität Kiel, Vol. 147

(2004)

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Abstract

Der Autor behandelt die hochaktuelle Problematik der kohärenten Entscheidungsfindung internationaler Gerichte, wie sie exemplarisch im Schwertfisch-Fall, dem Southern Bluefin Tuna-Fall und dem Tadic-Urteil des ICTY zu Tage getreten ist. Zunächst werden die bisher aufgetretenen und in der Literatur diskutierten Fallkonstellationen erstmalig umfassend dargestellt und - darauf aufbauend - eine abstrakte, auf alle in Zukunft denkbaren Fälle paralleler Zuständigkeiten übertragbare Kategorisierung erarbeitet, die das unterschiedliche Konfliktpotential der verschiedenen Konstellationen berücksichtigt.

Wesentliches Ergebnis dieses ersten Teils ist die konsequente Differenzierung zwischen Auslegungs- und Zuständigkeitskonflikten. Da aber diese Differenzierung alleine keine Aussage darüber treffen kann, unter welchen Voraussetzungen überhaupt Auslegungs- oder Zuständigkeitskonflikte entstehen, liegt ein weiterer Schwerpunkt der Untersuchung auf einer sorgfältigen Erarbeitung ebendieser Voraussetzungen. Im Rahmen der Zuständigkeitskonflikte wurde darüber hinaus in Anlehnung an das internationale (und auch nationale) Zivilverfahrensrecht die Differenzierung zwischen doppelter Rechtshängigkeit und konnexen Verfahren erstmalig in die Diskussion eingeführt. Die Differenzierung zwischen den verschiedenen Konfliktpotentialen ermöglicht es schließlich auch, jeweils sachgerechte Lösungsansätze zu erarbeiten, wobei darauf geachtet wurde, dass diese realisierbar sind und nicht lediglich hypothetische, nicht umsetzbare Möglichkeiten darstellen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 13
Einleitung 17
1. Teil: Gründe und Beispiele paralleler Zuständigkeiten völkerrechtlicher Streitbeilegungsmechanismen 20
A. Zunehmende Regelungsdichte 20
B. Stärkung der internationalen Gerichtsbarkeit 24
I. Einleitung 24
II. Entwicklung der internationalen Gerichtsbarkeit im internationalen Seerecht 29
1. Obligatorische Gerichtsbarkeit nach Teil XV SRÜ 33
a) Foren zur Streitbeilegung im Rahmen des SRÜ 35
b) Zuständigkeit der SRÜ-Gerichte ratione materiae 37
2. Streitbeilegung nach Teil XI Abschnitt 5 SRÜ 39
III. Entwicklung der internationalen Gerichtsbarkeit im internationalen Wirtschaftsrecht 40
1. Das WTO-Streitbeilegungsverfahren 40
a) Panel-Verfahren im GATT 47 40
b) Reform durch das DSU 44
c) Zuständigkeit ratione materiae 47
2. NAFTA-Streitbeilegung 51
a) Streitbeilegung nach Kapitel 20 NAFTA 51
b) Streitbeilegung nach Kapitel 19 NAFTA 54
IV. Entwicklung der internationalen Gerichtsbarkeit zum Schutz der Menschenrechte 56
1. Der EGMR 57
2. Der UN-Menschenrechtsausschuss 61
3. Das interamerikanische System 63
V. Entwicklung der internationalen Strafgerichtsbarkeit 67
C. Struktur der Völkerrechtsordnung 69
I. Interdependenz von freiem Welthandel und Umweltschutz 72
1. Umweltschutz im Rahmen der WTO 76
a) Committee on Trade and Environment 76
b) Umweltrelevante Normen in Übereinkommen der WTO-Rechtsordnung 78
aa) GATT 78
(1) Art. XX GATT 79
(2) Art. III GATT 81
bb) TBT-Übereinkommen 84
cc) SPS-Übereinkommen 85
dd) TRIPS 87
2. Handelsbeschränkungen in multilateralen Umweltübereinkommen 90
a) Biodiversitätskonvention 90
b) Cartagena-Protokoll 94
c) Kyoto-Protokoll 97
II. Zusammenfassung 101
D. Konsequenzen für die Streitbeilegung 103
I. Divergierende Auslegung derselben Rechtsnorm in nicht im Zusammenhang stehenden Verfahren 104
1. Divergierende Auslegungen des test of control in der Rechtsprechung des IGH und ICTY 105
a) Der test of control in der Rechtsprechung des IGH im Nicaragua-Fall 106
b) Der test of control in der Rechtsprechung des ICTY 109
aa) Prosecutor v. Rajić 109
bb) Prosecutor v. Tadic – Trial Chamber 112
cc) Prosecutor v. Tadic – Berufungskammer 114
2. SBT-Schiedsgericht und ISGH MOX Plant-Entscheidung 117
II. Divergierende Auslegung unterschiedlicher, aber inhaltsgleicher Rechtsnormen in nicht im Zusammenhang stehenden Verfahren – die Loizidou-Entscheidung des EGMR 118
III. Divergierende Auslegungen derselben Rechtsnormen in im Zusammenhang stehenden Verfahren 121
1. Auslegung des Art. 36 Abs. 1 lit. b) Konsularrechtskonvention 121
2. Divergierende Auslegungen derselben Rechtsnormen in im Zusammenhang stehenden Verfahren im Rahmen der SRÜ-Gerichtsbarkeit 123
IV. Parallele Verfahren aufgrund parallel anwendbarer Übereinkommen desselben Sachbereichs 124
1. Der Southern Bluefin Tuna-Fall 124
2. Die MOX Plant-Streitigkeit 129
3. Parallele Verfahren im Rahmen der WTO- und NAFTA-Streitbeilegung 134
a) Parallele Verfahren im Verhältnis von WTO- und NAFTA-Art.-1903-Streitbeilegung 134
b) Parallele Verfahren im Verhältnis von WTO- und NAFTA-Kapitel-20-Streitbeilegung 137
c) Helms-Burton-Act 139
4. Parallele Zuständigkeiten von EGMR und UN-Menschenrechtsausschuss 142
a) Rogl gegen Deutschland 143
b) Pauger gegen Österreich 144
V. Parallele Verfahren aufgrund parallel anwendbarer Übereinkommen unterschiedlicher Sachbereiche 146
1. Der Schwertfisch-Fall 147
2. Parallele Verfahren wegen handelsrelevanter Umweltschutzmaßnahmen 150
E. Konfliktpotential aufgrund paralleler Zuständigkeiten 151
F. Zusammenfassung 155
2. Teil: Zuständigkeitskonflikte 157
A. Zuständigkeitskonkurrenzen 157
I. Parallele Anwendbarkeit von Verträgen in Bezug auf denselben Sachverhalt 158
1. Vertragskonkurrenz und Vertragskollision 158
a) Vertragsklauseln 166
b) Lex posterior 167
c) Lex specialis 169
d) Harmonisierende Auslegung 171
2. Abschluss von inter-se Abkommen 173
II. Parallele Anwendbarkeit von multilateralen Umweltübereinkommen und WTO-Rechtsordnung 176
1. Vertragskonflikte zwischen WTO-Rechtsordnung und multilateralen Umweltübereinkommen 177
2. Harmonisierende Auslegung 179
a) Institutionelle Möglichkeiten der Harmonisierung 179
aa) Ausnahmegenehmigungen, Auslegungserklärungen und Vertragsänderungen durch die WTO 179
bb) Harmonisierung im Rahmen der WTO-Streitbeilegungsverfahren 180
(1) „Öffnungsklausel“: Art. 3 Abs. 2 DSU 181
(2) Art. 31 Abs. 3 lit. c) WVRK 183
(a) Relevanter Zeitpunkt 184
(b) Reichweite des Art. 31 Abs. 3 lit. c) WVRK 185
b) Materiellrechtliche Harmonisierungsfähigkeit 192
aa) Risikobeurteilung nach dem Cartagena-Protokoll und dem SPS-Übereinkommen 192
bb) Harmonisierungsfähigkeit von Cartagena-Protokoll und SPS-Übereinkommen 195
(1) Ansatz für die harmonisierende Auslegung 196
(2) Harmonisierungsfähigkeit bezüglich der Durchführung einer Risikobeurteilung 198
(3) Harmonisierungsfähigkeit bezüglich der Zulässigkeit des Vorsorgeprinzips 199
3. Vorrangregelungen des allgemeinen Völkerrechts 201
a) Anwendbarkeit in WTO-Verfahren 201
b) Materiellrechtliche Voraussetzungen 210
aa) Lex posterior 211
bb) Lex specialis 215
4. Abschluss von inter-se Vereinbarungen 216
III. Parallele Anwendbarkeit im Verhältnis von SRÜ und regionalen Übereinkommen 220
IV. Parallele Anwendbarkeit von Übereinkommen zum Schutze der Menschenrechte 224
V. Parallele Anwendbarkeit der WTO-Übereinkommen und NAFTA 224
B. Inhaltliche Parallelität 227
I. Inhaltliche Parallelität von GATT und SRÜ im Schwertfisch-Fall 228
1. Kooperationsobliegenheit nach Art. XX GATT 229
a) Thunfischstreitigkeit 230
b) Garnelenstreitigkeit 234
2. Inhalt der Kooperationsverpflichtung nach dem GATT und SRÜ 238
a) Inhalt der Kooperationsobliegenheit nach Art. XX GATT 238
b) Inhalt der Kooperationsverpflichtungen des SRÜ 242
c) Relevanz der inhaltlichen Unterschiede für die Entscheidung des Schwertfisch-Falles 244
3. Harmonisierung der Kooperationsvoraussetzungen nach GATT und SRÜ 246
II. Inhaltliche Parallelität von handelsrechtlich relevanten Umweltübereinkommen und WTO 248
C. Vertragsklauseln zur Auflösung von Zuständigkeitskonkurrenzen 249
I. Art. 35 Abs. 1 lit. b) EMRK 249
II. Art. 5 Abs. 2 lit. a) FP IPbürg und Vorbehalte gegenüber der Zuständigkeit des UN-Menschenrechtsausschusses 252
III. Art. 23 DSU 255
IV. Art. 2005 NAFTA 259
1. Identität der Streitgegenstände 261
2. Anwendbarkeit des Art. 2005 NAFTA in WTO-Verfahren 263
3. Verhältnis von Art. 2005 Abs. 4 und Art. 2005 Abs. 1 und 2 NAFTA 265
V. SRÜ 267
1. Regelungsgehalt der Art. 281 und 282 SRÜ 268
2. Entscheidung des Schiedsgerichts im SBT-Fall 269
3. Kritik an der Entscheidung des SBT-Schiedsgerichts und Rechtsprechung des ISGH in der MOX Plant-Streitigkeit 272
VI. Bestehende Konkurrenzsituationen 277
D. Auflösung von Zuständigkeitskonkurrenzen aufgrund allgemeiner Rechtsgrundsätze – rechtsmissbräuchlicher Antrag auf Einsetzung eines WTO-Panels 278
E. Formen von Zuständigkeitskonflikten 279
I. Zuständigkeitskonflikte im internationalen Zivilverfahrensrecht 281
1. Gründe für die Entstehung von Zuständigkeitskonflikten 281
2. Differenzierung zwischen doppelter Rechtshängigkeit und konnexen Verfahren 282
3. Zusammenfassung 286
II. Übertragbarkeit der Differenzierung auf das Völkerrecht 286
1. Doppelte Rechtshängigkeit im Völkerrecht 288
2. Konnexe Verfahren im Völkerrecht 293
3. Anwendung auf die bestehenden Konkurrenzsituationen 294
4. Institutionelle Voraussetzungen für das Bestehen von Zuständigkeitskonflikten 296
F. Zusammenfassung 297
3. Teil: Auslegungskonflikte 301
A. Institutionelle Anforderungen 303
B. Auslegungskonflikte und natürliche Fragmentierung des Völkerrechts 304
C. Auslegungskonflikte und Rechtsentwicklung im Völkerrecht 307
D. Auslegungskonflikte und die „Richtigkeit“ von Entscheidungen 313
4. Teil: Lösungsansätze 316
A. Kooperation zwischen internationalen Gerichten 318
I. Begriffsbestimmung 318
II. Kooperationsfähigkeit internationaler Gerichte 320
III. „Zwischengerichtliche“ Kooperationspflicht 322
1. Begründungsansätze für eine zwischenstaatliche Kooperationspflicht 323
2. Begründungsansatz für eine Kooperationspflicht zwischen internationalen Organisationen 326
3. Kooperationspflicht zwischen internationalen Gerichten jenseits vertraglicher Bestimmungen 330
B. Zuständigkeitskonflikte 333
I. Doppelte Rechtshängigkeit 334
1. Forum specialis 335
2. Forum non conveniens 336
3. Res judicata 341
4. Lis pendens 342
II. Konnexe Verfahren 348
C. Auslegungskonflikte 355
I. Hierarchisierung des internationalen „Gerichtssystems“ 355
1. IGH als Revisionsinstanz? 356
2. Vorabentscheidungsverfahren durch den IGH 360
II. Gutachtenanfrage 363
III. Stare decisis 365
D. Zusammenfassung und Ausblick 374
Literaturverzeichnis 375
Stichwortverzeichnis 398