Testierfreiheit als Persönlichkeitsrecht
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Testierfreiheit als Persönlichkeitsrecht
Zugleich ein Beitrag zur Dogmatik des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts
Schriften zur Rechtstheorie, Vol. 217
(2004)
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Abstract
Die theoretischen Grundlagen der Testierfreiheit gelten seit langem als geklärt. Das objektive Erbrecht wird weithin als genuines Vermögensrecht begriffen, welches zudem mit familiaristischen Wertungen durchschossen ist. Die Testierfreiheit wird dementsprechend als fortgesetzte Eigentümerfreiheit angesehen. Mit einer derartigen Konzeption sind indes gravierende dogmatische Nachteile verbunden. Denn mit ihr können die anerkannten Wertungen des geltenden Erbrechts (wie etwa die materielle Höchstpersönlichkeit des Testaments oder das erbrechtliche Willensdogma) nicht erklärt werden. Hier setzt der Verfasser an. Er versucht eine theoretische Neubegründung der Testierfreiheit. Die These ist, daß sie vornehmlich als ein Persönlichkeitsrecht begriffen werden muß, mit dem der einzelne seinen eigenen Tod verarbeiten und damit seine Individualität und Persönlichkeit ausprägen kann.Um diese These nachzuweisen, greift der Verfasser weit aus. Nachdem die Rückführung der Testierfreiheit auf Eigentum und Familie kritisiert wird, werden im Durchgang durch den kulturellen Diskurs zur Todesverarbeitung wichtige Aspekte zur Todesproblematik auf philosophischer sowie gesellschaftstheoretischer Ebene skizziert, um abzuklären, wie bislang Tod und Persönlichkeit zusammen gedacht worden sind. Von hier aus wird der Bogen geschlagen zu den anerkannten Wertungen des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und des Erbrechts. Es wird gezeigt, dass nur anhand einer persönlichkeitsrechtlichen Grundlegung der Testierfreiheit die anerkannten Wertentscheidungen des Erbrechts konsistent und kohärent erklärt werden können. Wegen dieses hohen Erklärungsgehalts ist ein persönlichkeitsrechtliches Verständnis der Testierfreiheit mithin nicht Frucht irgendwelcher Philosopheme, sondern liegt dem geltenden Erbrecht als bislang verborgenes Prinzip zugrunde.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einleitung | 19 | ||
§ 1 Rechtliche Dogmatik als geltungstheoretisch ausgerichtete Dogmatik | 21 | ||
I. Die Legitimation des gewillkürten Erbrechts als Aufgabe rechtlicher Dogmatik | 21 | ||
II. Die republikanischen Gehalte rechtlich-systematischer Wertung | 22 | ||
1. Legislative auctoritas als alleiniger Bezugspunkt des Rechts? | 22 | ||
2. Die Idee der Republik als Ausgangspunkt des Umgangs mit Recht | 24 | ||
3. Die Idee der Republik und das innere System des Rechts | 26 | ||
a) Das innere System des Rechts als Residuum der Allgemeinheit des Rechts | 26 | ||
b) Der Ausgang der Kohärenzprüfung: Dogmatische Vorentscheidungen | 29 | ||
c) Die Notwendigkeit einer Kohärenzprüfung für den „Machttheoretiker des Rechts“ | 30 | ||
4. Probleme des inneren Systems des Rechts | 31 | ||
III. Geltungstheoretische versus konstitutionstheoretische Rechtsdogmatik | 32 | ||
1. Geltungstheoretische Dogmatik als Ausdruck der kantischen Idee der Republik | 32 | ||
2. Konstitutionstheoretische Dogmatik als Ausdruck einer Machttheorie des Rechts | 34 | ||
3. Geltungstheoretische Dogmatik und die Geschichtlichkeit des Rechts | 34 | ||
Kapitel 1: Hauptthese – Begrifflichkeiten | 36 | ||
§ 2 Erbrecht als funktionales Persönlichkeitsrecht | 36 | ||
I. Erbrechtsdogmatik und erbrechtliche Personfunktionalität | 36 | ||
II. Begrifflichkeiten: Erbrechtliche Person-, Familiar- und Vermögensfunktionalität, gewillkürtes Erbrecht | 38 | ||
III. Der Bezug zur Rechtspraxis | 39 | ||
1. Personfunktionalismus als Rechtsprinzip | 39 | ||
2. Rechtspraxis – Rechtsdogmatik – Rechtstheorie | 41 | ||
Kapitel 2: Diskussion der bisherigen Ansätze zur Testierfreiheit | 44 | ||
§ 3 Die Testierfreiheit als verliehene Befugnis zur Erzielung familiarer Effekte | 45 | ||
I. Die treuhänderische Freiheit des gerechten Hausvaters | 46 | ||
II. Der erbrechtliche Familiarismus und der Rekurs auf die Entstehungsgeschichte | 49 | ||
III. Der erbrechtliche Familiarismus und die erbrechtlichen Anfechtungsvorschriften | 51 | ||
1. Anfechtungsberechtigung als Schutz gesetzlich oder letztwillig Bedachter | 51 | ||
2. Anfechtungsberechtigung und die Richtigkeitsgewähr der letztwilligen Verfügung | 52 | ||
a) Varianten des Richtigkeitsgewährs-Topos | 52 | ||
b) Richtigkeitsgewähr im Prüfstand gängiger Theorien der Gerechtigkeit | 53 | ||
c) Richtigkeitsgewähr und Selbstbestimmung | 57 | ||
d) Richtigkeitsgewähr und rechtsinterner Diskurs | 58 | ||
3. Anfechtungsberechtigung und Vertrauensschutz | 60 | ||
IV. Der erbrechtliche Familiarismus und die Testamentsauslegung | 61 | ||
1. Die Meinung Leipolds | 61 | ||
2. Kritik | 61 | ||
V. Ergebnis zur Diskussion des erbrechtlichen Familiarismus | 63 | ||
§ 4 Die Testierfreiheit und personalistische Fiktionen | 63 | ||
I. Die Testierfreiheit als Modus zur Fortsetzung der Persönlichkeit des Erblassers | 64 | ||
II. Die Testierfreiheit als Modus zur Fortsetzung des Willens bzw. des Geistes des Erblassers | 66 | ||
III. Personalistische Theorien und heutige Dogmatik | 68 | ||
1. Der Gedanke der Persönlichkeitsfortsetzung in der heutigen Dogmatik | 68 | ||
2. Kritik des Gedankens der Persönlichkeits- und der Willensfortsetzung | 69 | ||
3. Persönlichkeitsersetzung statt Persönlichkeitsfortsetzung? | 71 | ||
§ 5 Erbrecht als fortgesetztes Eigentum: Historische Perspektive | 73 | ||
I. Eigentum und Erbrecht | 73 | ||
II. Die konstitutionstheoretische Verklammerung von Erbrecht und Eigentum als Ausdruck liberaler politischer Theorie | 76 | ||
1. Erbrecht und Familie | 76 | ||
2. Erbrecht und private Disposition | 78 | ||
3. Ergebnis: Die konstitutionstheoretisch einsichtige Legitimation des Erbrechts aus dem Eigentum | 82 | ||
4. Probleme einer Herleitung des Erbrechts aus dem Eigentum | 84 | ||
a) Die legitimatorische Reichweite der Rückführung der Testierfreiheit auf das Eigentum | 84 | ||
b) Das geltungstheoretische Grundproblem einer Rückführung der Testierfreiheit auf das Eigentum | 85 | ||
c) Die Abstraktheit politischer Theorie | 88 | ||
III. Rechtfertigung des Erbrechts und Rechtfertigung des Eigentums: Zur Genese der Rechtfertigungssemantik | 91 | ||
1. Okkupation und Arbeit: Die frühen eigentumstheoretischen Rechtfertigungsdiskurse | 92 | ||
2. Eigentum als praktische Vernunftidee: Die Verbindung von Eigentum und dem Kantischen allgemeinen Gesetz der Freiheit | 94 | ||
3. Eigentum, Person und Arbeit: Die entfaltete Legitimationssemantik des Eigentums | 95 | ||
§ 6 Erbrecht als fortgesetztes Eigentum: systematische Kritik | 98 | ||
I. Die historische Trias: Erbrecht – Eigentum – Arbeit | 99 | ||
1. Die erste Lesart Lockes: Rechtfertigung des Erbrechts als Institution, nicht des konkreten bürgerlich-rechtlichen Normbestands | 100 | ||
2. Die zweite Lesart Lockes: Fehlende Rechtfertigung schon des Erbrechts | 103 | ||
3. Exkurs: Einwände gegen die arbeitstheoretische Begründung des Eigentums als solche | 105 | ||
II. Die gegenwärtige Trias: Erbrecht – Eigentum – Arbeit | 109 | ||
III. Erbrecht – Eigentum – Person: Personfunktionales Erbrecht aufgrund personfunktionalen Eigentums? | 115 | ||
1. Eigentum als Freiheitsraum im persönlichen Bereich | 115 | ||
2. Wegweisender Gehalt und mangelnde Heuristik zugleich: Die erbrechtsdogmatischen Probleme der Trias Erbrecht – Eigentum – Freiheit/Person | 117 | ||
IV. Die Anbindung des Erbrechts an die Ordnungsfunktion des Eigentums: Detailanalyse am Beispiel der Unternehmensvererbung | 121 | ||
1. Erbrechtliche Unternehmensperpetuierung | 121 | ||
2. Der Angriff auf die Perpetuierungsidee von der Ordnungsfunktion des Eigentums her | 123 | ||
a) Die Annahme einer Unsinnigkeit der Herrschaft „von kalter Hand“: Die verborgene Abwertung der Affektion gegenüber der Vernunft | 123 | ||
b) Erbrechtliche Affektion und die Ordnungsfunktion des Eigentums | 124 | ||
aa) Ordoliberalismus und Unternehmensperpetuierung | 124 | ||
bb) Kritik | 127 | ||
V. Erbrecht als fortgesetztes Eigentum: Ergebnis | 128 | ||
§ 7 Testierfreiheit als reine Vermögensfreiheit | 130 | ||
I. Die Prägung erbrechtlicher Anordnungen auf das Vermögen | 130 | ||
II. Kritik am erbrechtlichen Vermögensfunktionalismus | 130 | ||
1. Der Rekurs auf freigebige Gesinnung | 130 | ||
2. Die implizite Restriktion der Testierfreiheit auf das Vermögen | 132 | ||
§ 8 Ergebnis zum bisherigen geltungstheoretischen Diskurs | 134 | ||
I. Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse | 134 | ||
II. Das bisher ausgeblendete Dritte: Der Tod | 135 | ||
Kapitel 3: Der Todesdiskurs der Moderne | 137 | ||
§ 9 Der Tod im gesellschaftlichen Diskurs der Moderne | 137 | ||
I. Perspektivismen hinsichtlich des Todes: Individualisierung und Verdrängung | 137 | ||
II. Die Individualisierung des Todes in der Moderne | 140 | ||
1. Die Kontrastfolie zur Individualisierung des Todes: Die Todesverarbeitung in mythischen Gesellschaften | 140 | ||
2. Skizze der weiteren Entwicklung des Todesdiskurses: Die zunehmende Individualisierung der Todesverarbeitung | 144 | ||
3. Die „Inversion“ des Todes im Todesdiskurs der Gegenwart: Die vollständige Verklammerung von Tod und Individuum | 146 | ||
a) Warum Heidegger? | 146 | ||
b) Dasein und Tod | 148 | ||
c) Die Wahl des eigentlichen Seins zum Tode | 150 | ||
d) Bezüge der Todeserfahrung zum Recht: Das Sein zum Tode und die erbrechtliche Dogmatik | 154 | ||
4. Zusammenfassung: Die Todesverarbeitung als Ausdruck personaler Identität | 156 | ||
III. Der Verlust der symbolischen Sinngebung des Todes in der intersubjektiven Sinnkonstruktion der Moderne | 157 | ||
1. Die These von der gesellschaftlichen Verdrängung des Todes | 157 | ||
2. Der gesellschaftliche Ort des Todes in der Moderne | 158 | ||
a) Die Verabseitigung des Todes in der funktional ausdifferenzierten Gesellschaft | 159 | ||
b) Die Verabseitigung des Todes als Ergebnis des Modernisierungsprozesses selbst | 163 | ||
3. Kritik der These von der gesellschaftlichen Verdrängung des Todes | 165 | ||
4. Gesellschaftliche Todesverdrängung und Erbrechtsdogmatik | 167 | ||
a) Zusammenfassung zur gesellschaftlichen Verdrängung des Todes | 167 | ||
b) Das personfunktional verstandene Erbrecht als genuines Freiheitsrecht | 168 | ||
IV. Die Funktionalisierung des Vermögens bei der Verarbeitung des individuellen Todes | 172 | ||
1. Der Vermögensbezug des gewillkürten Erbrechts und das Memento mori: Der Aspekt der notwendigen Bedingung | 173 | ||
2. Der Vermögensbezug als Ausdruck der Absicherung des Memento mori: Der Aspekt der hinreichenden Bedingung | 173 | ||
3. Der Schutz der Bedachten: Das Denken in Anerkennungsverhältnissen | 177 | ||
V. Zusammenfassung | 178 | ||
Kapitel 4: Testierfreiheit und Persönlichkeitsrecht | 181 | ||
§ 10 Wertungsabgleich I: Allgemeines Persönlichkeitsrecht | 181 | ||
I. Die Notwendigkeit eines Strukturvergleichs | 181 | ||
II. Vorüberlegungen zum Strukturvergleich | 184 | ||
1. Der Ansatzpunkt des Wertungsabgleichs: Das allgemeine Persönlichkeitsrecht | 184 | ||
2. Ebenen des Strukturvergleichs | 186 | ||
III. Die strukturtheoretische Ebene des persönlichkeitsrechtlichen Wertungsmusters | 186 | ||
1. Regel und Prinzip | 186 | ||
2. Das allgemeine Persönlichkeitsrecht als Rahmenrecht | 187 | ||
3. Das allgemeine Persönlichkeitsrecht als Regelrecht | 190 | ||
4. Die Heuristik der strukturtheoretischen Ebene für den Wertungsabgleich | 192 | ||
IV. Die grundlagentheoretische Ebene | 193 | ||
1. Die Schwierigkeiten eines grundlagentheoretisch orientierten Wertungsabgleichs | 193 | ||
2. Der Ansatz am ethischen Personalismus im Gefolge Kants | 195 | ||
a) Person – Achtung – Pflicht | 195 | ||
b) Die Verfremdung und die Wiederentdeckung kantischer Autonomie | 197 | ||
c) Die Heuristik einer kantisch orientierten Grundlegung des Persönlichkeitsrechts | 201 | ||
aa) Gelingende Abgrenzung zwischen Persönlichkeits- und Vermögensrecht? | 201 | ||
bb) Der Ausweg: Reflexion über das Selbst? | 204 | ||
cc) Die Ausschlußfunktion des ethischen Personalismus im Wertungsabgleich | 206 | ||
d) Ergebnis | 209 | ||
3. Der Ansatz am Interessenschutz | 210 | ||
a) Person und Interesse | 210 | ||
b) Die Probleme einer reflexionstheoretischen Gründung des Interessenansatzes | 213 | ||
c) Die implizite Logik der Interessen-Kategorie | 220 | ||
4. Der Ansatz an der kommunikativen Genese der selbstbestimmten Eigendarstellung | 224 | ||
V. Testierfreiheit und Personalität des Erblassers im Wertungsabgleich | 227 | ||
1. Identität und soziale Geltung | 227 | ||
2. Die Persönlichkeit und ihr Recht als Ergebnis wertender Zurechnung | 228 | ||
3. Person – Vernunft – Begehren | 232 | ||
a) Expressivität im personalen Handeln | 232 | ||
b) Der Aufruf an den Richter: Der Rekurs auf den Anderen | 236 | ||
c) Der ethische Personalismus als Leitfaden der rahmenrechtlichen Güterabwägung | 237 | ||
4. Testierfreiheit und Persönlichkeitsrecht: Der Wertungsabgleich | 240 | ||
a) Relevante und irrelevante Ansatzpunkte des Wertungsabgleichs | 240 | ||
b) Der Wertungsabgleich | 243 | ||
aa) Der Tod und das Recht | 243 | ||
bb) Differenzierung nach dem Grad der testamentarischen Todesverarbeitung? | 245 | ||
cc) Tod und Expressivität | 247 | ||
dd) Tod und Vermögen | 247 | ||
VI. Testierfreiheit und kommunikative Genese des Selbst: Die Einbindung der Testierfreiheit in Anerkennungsverhältnisse | 249 | ||
1. Kommunikative Genese des Selbsts und Todesverarbeitung | 249 | ||
2. Der perspektivische Schwenk zu den Interessen der Bedachten | 250 | ||
a) Einführung in die Figur der Anerkennung | 250 | ||
b) Sozialphilosophische Grundlegung der Anerkennungsfigur | 251 | ||
aa) Begrifflichkeiten | 251 | ||
bb) Anerkennung als Motor sozialer Konflikte | 253 | ||
3. Wertungen der Anerkennung im Recht | 255 | ||
a) Der erste Begründungsstrang: Anerkennung und die Allgemeinheit des Rechts | 255 | ||
b) Der zweite Begründungsstrang: Das Verbot widersprüchlichen Verhaltens | 259 | ||
4. Die Heuristik des Denkens in Wertungen der Anerkennung | 261 | ||
§ 11 Wertungsabgleich II: Das Wertungsgeflecht des Erbrechts | 262 | ||
I. Vorüberlegung | 262 | ||
II. Der inhaltliche Schutz des Erblasserwillens im Erbrecht | 264 | ||
1. Testamentsauslegung | 264 | ||
a) Streitstand zur Testamentsauslegung | 264 | ||
b) Kritik der herrschenden Deutung des auslegungsrechtlichen Willensdogmas | 265 | ||
c) Auslegung und Todesverarbeitung | 271 | ||
aa) Objektivierung der Individualisierung? | 271 | ||
bb) Auslegung und Schutz Dritter | 271 | ||
cc) Auslegung und das Wertungsgeflecht des Privatrechts | 272 | ||
dd) Todesverarbeitung – ergänzende Auslegung – Auslegungsregeln | 274 | ||
d) Ergebnis | 278 | ||
2. Testamentsanfechtung | 278 | ||
a) Erklärungsmodelle | 278 | ||
b) Kritik der gängigen Erklärungsmodelle | 279 | ||
c) Testamentsanfechtung und Todesverarbeitung | 281 | ||
III. Die Höchstpersönlichkeit der letztwilligen Verfügung | 284 | ||
1. Höchstpersönlichkeit und Persönlichkeitsrecht: Allgemeines | 284 | ||
2. Der Sinn formeller Höchstpersönlichkeit | 287 | ||
a) Gängige Erklärungsmuster zur formellen Höchstpersönlichkeit | 287 | ||
aa) Erklärungsmuster I: Die besondere Bedeutung der Testierfreiheit | 287 | ||
bb) Erklärungsmuster II: Das Erfordernis eines persönlichen Bekenntnisses | 290 | ||
cc) Erklärungsmuster III: Schutz vor unlauteren Machenschaften | 291 | ||
dd) Erklärungsmuster IV: Verantwortung des Erblassers | 292 | ||
b) Formelle Höchstpersönlichkeit und Todesverarbeitung | 293 | ||
3. Der Sinn materieller Höchstpersönlichkeit | 294 | ||
a) Gängige Erklärungsmuster zur materiellen Höchstpersönlichkeit | 294 | ||
aa) Erklärungsmuster I: Das Interesse an einer klaren sachenrechtlichen Zuständigkeitsordnung | 294 | ||
bb) Erklärungsmuster II: Verantwortung | 296 | ||
cc) Erklärungsmuster III: Das Familieninteresse | 298 | ||
dd) Erklärungsmuster IV: Rekurs auf den Gedanken einer gerechten Ordnung | 302 | ||
ee) Erklärungsmuster V: Rekurs auf einen unverzichtbaren Kern der Privatautonomie | 303 | ||
ff) Erklärungsmuster VI: Vermeidung einer Konzentration familiären Vermögens | 304 | ||
gg) Erklärungsmuster VII: Mißbrauchsgefahr – Fazit | 305 | ||
b) Materielle Höchstpersönlichkeit und Todesverarbeitung | 307 | ||
IV. Die Einbettung erbrechtlicher Personfunktionalität in das sonstige Wertungsgeflecht des Erbrechts | 310 | ||
1. Das Verbot einer obligatorischen Verpflichtung zu einer Verfügung von Todes wegen | 310 | ||
2. Vergleich mit dem Recht der juristischen Person | 312 | ||
3. Die Existenz des Rechtsinstituts der Testamentsvollstreckung | 314 | ||
4. Die Testierfähigkeit | 316 | ||
V. Der Schutz der Bedachten | 317 | ||
1. Bedachtenschutz und Sittenwidrigkeit | 317 | ||
2. Der Schutz der Todesverarbeitung der Bedachten | 318 | ||
a) Inzidentes Verbot fideikommißähnlicher Bindungen? | 319 | ||
b) Vergleich mit dem Recht der Unternehmensträgerstiftung | 319 | ||
c) Die Lösung: Schutz der Todesverarbeitung der Bedachten | 322 | ||
VI. Testierfreiheit und Schutz des lebensweltlichen Handelns und der gesellschaftlichen Reproduktion | 323 | ||
§ 12 Sittenwidrigkeit und erbrechtliche Personfunktionalität | 325 | ||
I. Materialisierungstendenzen versus Sittenwidrigkeit | 326 | ||
1. Die Vorfrage: Kompensation gestörter Testamentsparität als Ausgang? | 326 | ||
2. Streitstand und Thesen | 328 | ||
a) Streitstand | 328 | ||
b) Thesen | 329 | ||
II. Grundlegung: Das Verhältnis von außerrechtlichen und innerrechtlichen Sollensordnungen | 330 | ||
1. Die herrschende Interpretation der Guten-Sitten-Klausel als Transformationsriemen gesellschaftlicher Sollensordnungen | 330 | ||
2. Zwischenbetrachtung | 334 | ||
3. Moral und gute Sitten | 335 | ||
III. Das Rechtsverständnis des auf weltanschauliche Neutralität verpflichteten Staates | 336 | ||
1. Der empirische Befund: Der Verlust übergreifender Werte in der modernen Gesellschaft | 337 | ||
2. Sozialmoral und das Gewicht personaler Entfaltung | 343 | ||
a) Die Sicht der normativen Pluralismustheorie | 343 | ||
b) Der hohe Wert personaler Entfaltung | 345 | ||
3. Personale Entfaltung und soziale Moralen | 348 | ||
a) Personales Selbstverständnis und objektiver Tatbestand des § 138 I BGB | 348 | ||
b) Argument I: Interessenabgrenzung allein durch den Gesetzgeber | 349 | ||
c) Argument II: Notwendige Gegentendenzen zur Verrechtlichung sozialer Normen | 352 | ||
4. Die Gute-Sitten-Klausel und das Persönlichkeitsrecht des einzelnen | 354 | ||
IV. Die Gute-Sitten-Klausel und die Testierfreiheit | 355 | ||
1. Sozialmoral und die Personfunktionalität des Erbrechts | 355 | ||
2. Der dogmatische Standort der Gesinnung des Erblassers | 356 | ||
3. Ergebnis | 358 | ||
Schlußteil | 359 | ||
§ 13 Ergebnis: Erbrecht und Persönlichkeitsrecht | 359 | ||
I. Zusammenfassung | 359 | ||
II. Todesverarbeitung in der Testierpraxis: Zum Idealismus der hiesigen Konzeption | 361 | ||
III. Endergebnis | 362 | ||
Literaturverzeichnis | 363 | ||
Sachverzeichnis | 396 |