Menu Expand

Cite BOOK

Style

Bauer, A. (2004). Netz und Nutzung. Rechtspositionen vertikal integrierter Betreiber digitaler Breitbandkabelnetze. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51446-5
Bauer, Andreas. Netz und Nutzung: Rechtspositionen vertikal integrierter Betreiber digitaler Breitbandkabelnetze. Duncker & Humblot, 2004. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51446-5
Bauer, A (2004): Netz und Nutzung: Rechtspositionen vertikal integrierter Betreiber digitaler Breitbandkabelnetze, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51446-5

Format

Netz und Nutzung

Rechtspositionen vertikal integrierter Betreiber digitaler Breitbandkabelnetze

Bauer, Andreas

Beiträge zum Informationsrecht, Vol. 9

(2004)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

In Zeiten des Umbruchs suchen die privaten Betreiber von Breitbandkabelnetzen nach erfolgreichen Geschäftsmodellen. Eine vielversprechende Lösung stellt die Verbindung von Netzbetrieb und Programmveranstaltung dar. Diese - vertikale Integration genannte - Verschmelzung von Netz und Nutzung fordert zugleich die rundfunkrechtliche Vielfaltssicherung heraus. In diesem Spannungsfeld untersucht der Autor Freiheiten und Bindungen der Netzbetreiber bei der Verwirklichung vertikaler Integration.

Die rechtliche Situation beim Satellitenempfang als dem Hauptkonkurrenten des Kabels wird dabei ebenso beleuchtet wie Art und Umfang der grundgesetzlichen Gewährleistung der Rundfunkweiterverbreitung. Ausführlich behandelt Andreas Bauer die verfassungsrechtliche Stellung des Netzbetreibers. Insbesondere aus der Eigentumsgarantie des Grundgesetzes werden Maßstäbe für (noch) zulässige gesetzliche Beschränkungen gewonnen. Das Geschäftsmodell der vertikalen Integration wird mit seinen Chancen und Risiken detailliert dargestellt. Im Hinblick auf die Risiken wendet sich der Verfasser der zentralen rundfunkrechtlichen Frage zu: Kann mit dem bestehenden rechtlichen Instrumentarium den Gefahren für den Pluralismus im Rundfunk begegnet werden? Bauer untersucht dabei vor allem das Steuerungspotenzial des Rundfunkstaatsvertrags (u. a. Must-Carry-Vorschriften, Zuschaueranteilsmodell), des GWB und des TKG.

Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass die vorhandenen rechtlichen Instrumentarien in ihrem Zusammenspiel ausreichen, die möglichen Gefahren vertikaler Integration für die Meinungsvielfalt wirksam zu begrenzen.

Ausgezeichnet mit dem Promotionspreis der Dr. Feldbausch-Stiftung 2004.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
A. Einleitung und Gang der Untersuchung 13
B. Der Kabelnetzbetreiber als Kommunikationsunternehmer 16
I. Neue Geschäftsmodelle 16
1. Technische Rahmenbedingungen des Kabelnetzbetriebes 17
2. Fernsehen 19
a) Transportmodell 19
b) Vermarktungsmodell 20
3. Internet und Telefonie 21
II. Neue Konkurrenzen 22
1. Satellit 22
a) Technischer und wirtschaftlicher Vergleich (De-facto-Konkurrenz) 22
b) Rechtliche Einschränkungen des Satellitenzugangs (De-jure-Konkurrenz) 24
aa) Rechtslage nach nationalem Recht 25
aaa) Alleineigentümer 25
bbb) Mieter 27
ccc) Wohnungseigentümer 30
bb) Gemeinschaftsrechtliche Einflüsse 31
aaa) Alleineigentümer 32
(1) Art. 2 a RL 89/522/EWG 32
(2) Art. 28 EGV 33
(3) Art. 49 EGV 34
(a) Antennenverbote als Beschränkung der Dienstleistungsfreiheit 34
(b) Rechtmäßigkeit der Beschränkung 36
bbb) Mieter 37
(1) Individualregelung über Satellitenantenne 38
(a) Unmittelbare Drittwirkung der Grundfreiheiten als Duldungspflicht des Vermieters 38
(b) Garantenpflicht des nationalen Zivilgesetzgebers 42
(2) Keine Regelung 44
(3) AGB-Regelung 47
ccc) Wohnungseigentümer 48
c) Zusammenfassung 49
2. Terrestrik (DVB-T) 49
3. Telefonnetz (DSL-Technik) 50
4. Sonstige Zugangstechnologien 51
5. Zusammenfassung 51
C. Der Kabelnetzbetreiber als Träger von Kommunikationsinfrastruktur 53
I. Verfassungsdeterminierter Rundfunkuniversaldienst (Art. 87 f GG)? 54
1. Begriffsklärung vorab: Grundversorgung und Universaldienst 54
a) Grundversorgung 55
b) Universaldienst 58
2. Rundfunkweiterverbreitung als Dienstleistung im Bereich der Telekommunikation 59
3. Rundfunkweiterverbreitung als Universaldienstleistung 61
a) Allgemeine verfassungsrechtliche Kriterien der Zuordnung von Dienstleistungen zum Universaldienst 61
b) Verfassungsrechtliche Zuordnung der Rundfunkweiterverbreitung zum Universaldienst 65
aa) Rundfunkweiterverbreitung unterfällt Universaldienst 65
bb) Im Umfang der Grundversorgung 67
cc) Auf allen Übertragungswegen? 68
II. Einfachgesetzliche Pflichten zur Rundfunkweiterverbreitung de lege lata 70
1. Bestand an Vorschriften über die Kabelnutzung für Rundfunkdienste 71
2. Verfassungsmäßigkeit der Vorschriften 72
III. Zusammenfassung 77
D. Der Kabelnetzbetreiber als Träger von Grundrechten und -freiheiten 78
I. Der Kabelnetzbetreiber und die Rundfunkfreiheit (Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG) 78
1. Die Rundfunkfreiheit als Individual- und Abwehrrecht oder objektive Ordnung 79
a) Die Rundfunkfreiheit nach dem Bundesverfassungsgericht 79
b) Die Rundfunkfreiheit nach einem Teil des Schrifttums 82
c) Die Rundfunkfreiheit nach der Gegenmeinung im Schrifttum 82
aa) Methodische Begründung 83
bb) Funktionale Begründung 84
d) Eigene Stellungnahme 85
2. Schutzbereich der Rundfunkfreiheit 88
a) Rundfunkveranstalter als Weiterverbreiter 89
b) Kabelnetzbetreiber als Weiterverbreiter 90
aa) Signaltransport und Rundfunkfreiheit 91
aaa) Reine Transportfunktion 91
bbb) Transportfunktion mit Auswahlrecht 94
bb) Zusätzliche Dienstleistungen und Rundfunkfreiheit 95
3. Schranken der Rundfunkfreiheit des Kabelnetzbetreibers – das allgemeine Gesetz 97
a) Medien(meinungs)neutrale Zielrichtung 98
b) Schutzgut 100
c) Verhältnismäßiger Eingriff und schonender Ausgleich 102
aa) Geeignetheit und Erforderlichkeit 102
bb) Schonender Ausgleich 104
II. Der Kabelnetzbetreiber und die Wirtschaftsfreiheiten (Art. 14 und 12 GG) 106
1. Konkurrenzen 106
a) Verhältnis der Wirtschaftsfreiheiten zur Rundfunkfreiheit 106
b) Verhältnis der Wirtschaftsfreiheiten zu Art. 2 Abs. 1 GG und Art. 87 f GG 108
c) Verhältnis der Wirtschaftsfreiheiten zueinander 109
2. Der Kabelnetzbetreiber und Art. 14 GG 110
a) Schutzbereich 110
aa) Sachlich 110
bb) Persönlich 112
b) Inhalt und Schranken (Eingriff) 113
aa) Kabelnutzungsregeln keine Enteignung 113
bb) Einheitlicher Eingriffsbegriff der Eigentumsbestimmung 115
cc) Kabelnutzungsbestimmungen besitzen Eingriffsqualität 117
c) Zwischen Privatnützigkeit und Sozialpflichtigkeit (verfassungsrechtliche Rechtfertigung) 118
aa) Legitimes Ziel, geeignetes und erforderliches Mittel 119
bb) Angemessener Eingriff 120
aaa) Art des geschützten Eigentums 121
(1) Netzeigentum als Anteilseigentum 121
(2) Netzeigentum als Leistungseigentum 122
(3) Netzeigentum als Monopoleigentum 123
(4) Netzeigentum als privilegiertes Eigentum 124
bbb) Art und Ausmaß des Eingriffs 125
ccc) Maß der sozialen Verflochtenheit 126
(1) Knappe Ressource 127
(2) Angewiesenheit Dritter 128
ddd) Rundfunk bricht Eigentum? – abstrakte Güterabwägung 129
(1) Schutzpflicht und Rundumfreiheit 130
(2) Nur dienendes Eigentum 134
(3) Funktional-demokratischer Bonus 135
(4) Verfassungskräftige Gegengewichte 136
eee) Vorrang des Eigenbedarfs 137
3. Der Kabelnetzbetreiber und Art. 12 Abs. 1 GG 140
a) Eingriff in den Schutzbereich 140
aa) Sachlicher Schutzbereich 140
bb) Persönlicher Schutzbereich 142
cc) Eingriff 142
b) Rechtfertigung 143
aa) Einspeisevorschriften als Beschränkungen der Berufsausübung 143
bb) Pluralismussicherung als legitimer Zweck 145
cc) Geeignetheit und Erforderlichkeit 146
dd) Angemessenheit 146
aaa) Vernünftige Erwägungen des Allgemeinwohls 146
bbb) Höhere Anforderungen bei Indienstnahme Privater 148
III. Der Kabelnetzbetreiber und europäische Rechtspositionen 151
1. EMRK 151
2. Recht der Europäischen Gemeinschaft 155
a) Gemeinschaftsgrundrechte 156
b) Grundfreiheiten des Gemeinschaftsrechts 157
aa) Dienstleistungsfreiheit 157
bb) Niederlassungsfreiheit 161
IV. Zusammenfassung 161
E. Der Kabelnetzbetreiber als Inhalteanbieter – Keine Notwendigkeit neuer Freiheitsbeschränkungen 163
I. Was ist vertikale Integration? – eine Definition 164
II. Welche Vorteile bringt vertikale Integration? 165
III. Welche Gefahren birgt vertikale Integration? 167
1. Schutzgut 167
2. Gefahrenprognose 167
a) Theoretische Gefahren 168
b) Praktische Erfahrungen (vertikale Integration in den USA) 171
IV. Sind zusätzliche Schutzmaßnahmen vor diesen Gefahren erforderlich? 173
1. Bestehende rechtliche Schutzmechanismen 173
a) Trennungsmodell – § 6 Abs. 3 Nr. 4 SächsPRG 173
aa) Rechtmäßigkeit 174
bb) Zweckmäßigkeit 176
b) Carry-Rules 176
aa) Rechtmäßigkeit 177
aaa) § 52 Abs. 3 Nr. 1 RStV 177
(1) Must-Carry im Umfang der Grundversorgung 179
(2) Must-Carry über die rundfunkrechtliche Grundversorgung hinaus 180
(a) Öffentlich-rechtliche Programme der Zusatzversorgung als Bouquetbestandteil 181
(b) Privatrechtliche Programme als Bouquetbestandteil 182
bbb) § 52 Abs. 3 Nr. 2 RStV 184
ccc) § 52 Abs. 3 Nr. 3 und 4 RStV 187
ddd) § 52 Abs. 4 RStV 187
bb) Zweckmäßigkeit 191
c) Kartellrecht 192
aa) Verhältnis Kartellrecht und Rundfunkrecht 193
bb) Verhältnis des allgemeinen zum sektorspezifischen Kartellrecht 195
cc) Dienstbarmachung des allgemeinen Kartellrechts 197
aaa) Kabelnetzbetreiber und Marktbeherrschung 197
(1) Markt(-abgrenzung) 198
(a) Endkundenmarkt 199
(b) Einspeisemarkt 202
(2) Beherrschung 205
(a) § 19 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 GWB (Kein oder kein wesentlicher Wettbewerb) 206
(b) § 19 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 GWB („überragende Marktstellung“ und vertikale Integration) 207
bbb) Steuerung der vertikalen Integration 209
(1) § 19 Abs. 1 i.V. m. Abs. 4 Nr. 4 GWB (Verbot des Missbrauchs einer „essential facility“) 209
(a) Marktbeherrschung 211
(b) Infrastruktureinrichtung 211
(c) Zugangsgrund 212
(d) Rechtfertigung 214
(e) Ergebnis 215
(2) § 20 GWB (Diskriminierungsverbot) 216
(a) Absatz 1 216
(aa) Ungleichbehandlung 217
(bb) Rechtfertigung 218
(b) Absatz 2 224
(c) Ergebnis 227
(3) § 36 Abs. 1 GWB (Zusammenschlussverbot) 227
(a) Aufgreifkriterien 228
(b) Eingreifkriterien 232
(aa) Prognose der Marktstruktur 232
(bb) Betroffene Märkte 233
(cc) Begründung oder Verstärkung einer marktbeherrschenden Stellung 234
(dd) Insbesondere durch vertikale Fusion 235
(ee) Abwägungsklausel, § 36 Abs. 1, 2. Halbsatz GWB 238
(c) § 42 GWB, Ministererlaubnis 240
(d) Ergebnis 241
ccc) Bewertung des allgemeinen Kartellrechts 241
dd) Dienstbarmachung des bereichsspezifischen Kartellrechts (TKG) 242
aaa) Anwendbarkeit des TKG auf Fernsehsignalübertragung in Kabelnetzen 242
bbb) § 33 TKG 244
ccc) § 35 TKG 245
(1) Der Normadressat (Zugangsverpflichteter) 245
(2) Der Normbegünstigte 246
(3) Anspruch auf Gewährung von Netzzugang als Rechtsfolge 247
(4) Sachliche Rechtfertigung der Verweigerung des allgemeinen Netzzuganges 248
ddd) Bewertung des bereichsspezifischen Kartellrechts 253
d) Rundfunkkonzentrationsrecht 253
aa) Das Zuschaueranteilsmodell und die Regelungssystematik der §§ 25 ff. RStV 254
bb) Anwendung der §§ 25 ff. RStV auf vertikal integrierte Kabelnetzbetreiber 258
aaa) Der Netzbetreiber auf dem Fernsehmarkt 258
(1) Veranstaltung durch den Netzbetreiber (Eigenveranstaltung) 258
(2) Veranstaltung durch andere Unternehmen 259
bbb) Der Netzbetreiber auf „medienrelevanten verwandten Märkten“ 260
cc) Rechtsfolgen vorherrschender Meinungsmacht 263
dd) Bewertung des Rundfunkkonzentrationsrechts nach dem RStV 264
2. Tatsächliche Schutzmechanismen 265
3. Keine Erforderlichkeit neuer Schutzmaßnahmen 267
F. Zusammenfassung in Thesen 269
Literaturverzeichnis 283
Sachwortverzeichnis 300