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Der Nießbrauch in usus modernus und Naturrecht

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Heger, M. (2004). Der Nießbrauch in usus modernus und Naturrecht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51036-8
Heger, Martin. Der Nießbrauch in usus modernus und Naturrecht. Duncker & Humblot, 2004. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51036-8
Heger, M (2004): Der Nießbrauch in usus modernus und Naturrecht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51036-8

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Der Nießbrauch in usus modernus und Naturrecht

Heger, Martin

Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 108

(2004)

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Abstract

Der Nießbrauch wird als ein Institut des römischen Sachenrechts im Zuge der Rezeption des römischen Rechts in das frühneuzeitliche deutsche Recht übernommen. Als »ususfructus« werden dabei aber auch die familien- und erbrechtlich begründeten Nutzungsrechte des älteren deutschen Rechts sowie das Lehnsrecht begrifflich in das gemeine Nießbrauchsrecht eingefügt. Für die ständisch-patriarchalische Gesellschaft des Ancièn Regime ist die ehemännliche und väterliche Nutznießung am Vermögen der Ehefrau und der Kinder sowie die erbrechtliche Versorgung des überlebenden Ehegatten durch einen Nießbrauch ein wichtiger stabilisierender Faktor. Das säkulare Naturrecht der frühen Neuzeit führt dann zu einer Verstärkung des Einflusses der Vertragsfreiheit auf den Inhalt des Nießbrauchsrechts. Unter dem Eindruck des Ideals einer bürgerlichen Gesellschaft löst Thibaut den Nießbrauch aus seinen ständischen Bindungen.

Martin Heger stellt den Nießbrauch in der frühen Neuzeit in seinen Bezügen zu anderen Rechtsinstituten sowie in seinen gesellschaftlichen Funktionen dar und zeigt den Einfluß des Naturrechts bis zum preußischen Allgemeinen Landrecht von 1794.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 17
Einleitung 21
Erster Teil: Der Nießbrauch im usus modernus 24
A. Die Epoche des usus modernus 24
§ 1 Die Rezeption des römischen Rechts 24
§ 2 Der usus modernus 25
B. Der Nießbrauch im gemeinen Recht 26
§ 1 „Ususfructus“ als Rechtsbegriff 27
§ 2 Die Systematik des Nießbrauchsrechts 28
§ 3 Gemeinrechtliche Nießbrauchsdefinitionen 31
I. Die ususfructus-Definition des römischen Rechts 31
II. Deutschsprachige Varianten 32
III. Kritik an der ususfructus-Definition 32
IV. Eigene Nießbrauchsdefinitionen gemeinrechtlicher Juristen 33
a) Präzisierungen 33
b) Weiterungen 34
§ 4 Der echte Nießbrauch („ususfructus verus“) 34
I. Die Elemente der Nießbrauchsdefinition 35
1. Der Nießbrauch als „ius“ 35
a) „Ius“ als Synonym für „servitus“? 35
b) Konsequenzen des Nießbrauchs als „ius“ 39
2. Der Nießbrauch als „ius in rebus alienis“ 39
a) Der „ususfructus causalis“ des Eigentümers 40
b) Der „ususfructus formalis“ des Nießbrauchers 42
aa) Der Servitutenbegriff im usus modernus 43
bb) Gemeinrechtliche Konsequenzen aus dem Servitutenrecht 44
c) Körperliche oder auch unkörperliche Gegenstände? 45
d) Erfordernis der Gebrauchsmöglichkeit und Zweckmäßigkeit 47
e) Erfordernis der „res intra commercium“ 47
3. Das „ius utendi fruendi“ 48
a) Der Fruchtbegriff im usus modernus 48
b) Konsequenzen des Fruchtziehungsrechts 50
4. Das Substanzerhaltungsgebot („salva rerum substantia“) 52
a) Abgrenzung möglicher Gegenstände 52
b) Begrenzung der Nutzungsberechtigung 54
c) Dispositonsbefugnisse über den nutznießlichen Gegenstand 55
d) Zur Zulässigkeit von Verbesserungen der Sache 56
II. Abgrenzung des Nießbrauchs zu anderen Rechtsinstituten 58
1. Abgrenzung zum dinglichen Gebrauchsrecht (usus) 58
2. Abgrenzung zum dinglichen Wohnrecht (habitatio) 60
3. Abgrenzung zu den irregulären Personalservituten 61
4. Abgrenzung zur Emphyteuse 61
5. Abgrenzung zur Superfizies 62
6. Abgrenzung zum Eigentum 62
7. Abgrenzung zum Nutzpfand (Antichrese) 63
8. Abgrenzug zu Miete, Pacht und Leihe 63
III. Rechte und Pflichten des Nießbrauchers 64
1. Rechte des Nießbrauchers 64
a) Das Besitzrecht des Nießbrauchers 65
b) Übertragung des Nießbrauchs an Dritte 66
2. Pflichten des Nießbrauchers 66
a) Haftungsmaßstab des Nießbrauchers 67
b) Ersatz- und Reparaturpflicht 67
c) Herausgabepflicht nach dem Ende des Nießbrauchs 68
d) Kautionspflicht 68
e) Inventarisierungspflicht 70
f) Lastentragungspflicht 70
IV. Rechte und Pflichten des Eigentümers 71
V. Entstehungsgründe eines Nießbrauchs 72
1. Systematisierungsansätze 72
2. Allgemeine Voraussetzungen der Entstehung eines Nießbrauchs 73
3. Die einzelnen Entstehungsgründe 74
a) Vertrag 74
b) Vermächtnis 75
c) Richterspruch (ex officio iudicis) 76
d) Gesetz 77
aa) Der Nießbrauch an den Adventitiengütern der Hauskinder 78
bb) Der Nießbrauch an der Hälfte des Kindesvermögens nach der Emanzipation 81
cc) Gemeinrechtliche Nutznießungsrechte des überlebenden Ehegatten 82
e) Ersitzung bzw. (erwerbende) Verjährung 82
f) Anwachsung 83
VI. Beendigung des Nießbrauchs 83
1. Systematisierungsansätze 83
2. Die einzelnen Beendigungsgründe 84
a) Tod des Berechtigten 84
b) Statusveränderung des Berechtigten (capitis deminutio maxima und media) 85
c) Zeitablauf 86
d) Verzicht 86
e) Nichtgebrauch (non usus) 86
f) Mißbrauch der Befugnisse durch den Nießbraucher 87
g) Ersitzung der Lastenfreiheit 88
h) Untergang oder wesentliche Veränderung der Sache 88
i) Konsolidation und Konfusion 89
j) Abtretung an einen Dritten 89
k) Erlöschen des Eigentumsrechts beim Besteller 90
l) Wiederverheiratung des Nießbrauchers 90
VII. Rechtsschutz 90
1. Die Klagemöglichkeiten des Nießbrauchers 91
2. Die Klagemöglichkeiten des Eigentümers 92
§ 5 Der uneigentliche Nießbrauch (quasi ususfructus) 92
I. Dogmatische Einordnung 93
II. Unterschiede des quasi ususfructus vom echten Nießbrauch 93
III. Abgrenzung des quasi ususfructus vom Darlehen 94
IV. Gegenstände des quasi ususfructus 96
V. Der quasi ususfructus als Personalservitut 98
VI. Entstehungsgründe eines quasi ususfructus 98
VII. Beendigungsgründe eines quasi ususfructus 99
§ 6 Der „deutsche Nießbrauch“ (ususfructus iuris Germanici) 100
I. Allgemeines 100
II. Anwendungsfälle 100
§ 7 Der „ususfructus (feudalis)“ des Lehnsmannes 101
I. Das Lehen als „ususfructus (feudalis)“ 102
II. Rechte und Pflichten des Lehnsmannes 104
1. Die dingliche Berechtigung am Lehnsgut 104
a) Das dingliche Nutzungsrecht des Lehnsmannes 104
b) Der Einfluß des gemeinen Zivilrechts auf das Lehnsrecht 108
c) Das dominium directum als nuda proprietas 109
2. Pflichten des Lehnsmannes 109
3. Die Gegenseitigkeit von dinglicher Berechtigung und persönlicher Pflicht 111
C. Der Nießbrauch in den Partikularrechten 114
§ 1 Stadt- und Landrechte im usus modernus 114
I. Partikulargesetzgebung in der frühen Neuzeit 114
II. Das Verhältnis von partikularem und gemeinem Recht 115
§ 2 Vorgeschichte und Rahmenbedingungen 116
I. Erb- und familienrechtliche Regelungen des älteren deutschen Rechts 117
1. Nutznießungsrechte als Bestandteil des Ehegüterrechts 118
a) Verwaltungsgemeinschaft 118
b) Gütergemeinschaft 119
2. Letztwillige Nutznießungsrechte 119
3. Das Altenteil 120
II. Das römische Erb- und Familienrecht 121
§ 3 Der Nießbrauch in den Partikularrechten bis Mitte des 17. Jahrhunderts 122
I. Einleitung 122
II. Nießbrauchsregelungen in den einzelnen Stadt- und Landrechten 122
1. Nießbrauchsregelungen in den Württembergischen Landrechten 122
a) Das Württembergische Landrecht von 1555 122
b) Das Württembergische Landrecht von 1567 125
c) Das Württembergische Landrecht von 1610 126
aa) Allgemeine Nießbrauchsregelungen im WLR 126
bb) Die statutarische Nutznießung als gesetzlicher Nießbrauch 127
cc) Der Nießbrauch an den Adventitiengütern der Kinder 132
2. Nießbrauchsregelungen in den Nürnberger Stadtrechtsreformationen 134
a) Die Nürnberger Reformation von 1479 134
b) Die Nürnberger Reformation von 1564 135
3. Das Wormser Stadtrecht von 1498 140
4. Die Frankfurter Stadtrechtsreformationen 143
a) Die Frankfurter Reformation von 1509 143
b) Die Frankfurter Reformation von 1578 145
5. Das Freiburger Stadtrecht von 1520 145
6. Das Jülich-Bergische Landrecht von 1555/64 147
7. Das Solmser Landrecht von 1571 148
8. Die Kursächsischen Konstitutionen von 1572 149
9. Das Kurpfälzer Landrecht von 1582 151
10. Das Lübecker Stadtrecht von 1586 154
11. Das Hamburger Stadtrecht von 1603 159
12. Das Bayerische Landrecht von 1616 160
13. Die preußischen Landrechte von 1620, 1685 und 1721 163
III. Gemeinsamkeiten und Unterschiede 167
§ 4 Der Nießbrauch in den Partikularrechten des späteren usus modernus 171
I. Einleitung 171
II. Die einzelnen partikularrechtlichen Nießbrauchsregelungen in dieser Zeit 172
1. Der Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis von 1756 172
a) Nutznießung und ususfructus im CMBC 173
b) Entstehungsgründe der Nutznießung 177
c) Beendigungsgründe der Nutznießung 180
d) Rechte und Pflichten des Nutznießers 181
e) Der Nießbrauch im CMBC zwischen usus modernus und Naturrecht 183
2. Das Landrecht von Kurköln von 1663 184
3. Die Landrechte von Kurtrier von 1668 und 1713 185
4. Das Landrecht von Kurmainz von 1755 187
III. Gemeinsamkeiten und Unterschiede 190
§ 5 Tendenzen in der frühneuzeitlichen Partikulargesetzgebung 191
D. Zusammenfassung 193
Zweiter Teil: Der Nießbrauch im Naturrecht 198
A. Das Naturrecht in der frühen Neuzeit 198
B. Der Nießbrauch im früheren Naturrecht 198
§ 1 Hugo Grotius 199
I. Systematik 200
II. Inhalt 201
1. Der Nießbrauch als „dominium utile“ 201
2. Gegenstände eines Nießbrauchs 203
3. Rechte und Pflichten des Nießbrauchers 203
4. Entstehungsgründe eines Nießbrauchs 205
5. Beendigungsgründe eines Nießbrauchs 206
§ 2 Samuel Pufendorf 208
I. Systematik 208
II. Inhalt 209
1. Gegenstände eines Nießbrauchs 210
2. Rechte und Pflichten des Nießbrauchers 210
3. Entstehungsgründe eines Nießbrauchs 211
4. Beendigungsgründe eines Nießbrauchs 212
§ 3 Christian Thomasius 214
§ 4 Christian Wolff 216
I. Systematik 216
II. Inhalt 217
1. Entstehungsgründe eines Nießbrauchs 217
2. Rechte und Pflichten des Nießbrauchers 219
3. Gegenstände eines Nießbrauchs 226
§ 5 Gemeinsamkeiten und Unterschiede 228
I. Systematik und Inhalt des Nießbrauchsrechts im früheren Naturrecht 229
II. Einfluß des Naturrechts auf das Nießbrauchsrecht im usus modernus 232
III. Einfluß des Naturrechts auf die Gesetzgebung 234
C. Der Nießbrauch bei Thibaut 235
§ 1 Einleitung 235
§ 2 Die Systematik des Nießbrauchsrechts 235
I. Nießbrauch und dominium utile 237
II. Rechte und Pflichten des Nießbrauchers 237
III. Die Abgrenzung von usus und fructus 239
IV. Entstehungsgründe eines Nießbrauchs 242
V. Beendigungsgründe eines Nießbrauchs 243
§ 3 Thibauts Einfluß auf das Nießbrauchsrecht 243
D. Der Nießbrauch im preußischen Allgemeinen Landrecht 247
§ 1 Grundlagen des ALR 247
§ 2 Zur Systematik des ALR 248
§ 3 Das Nießbrauchsrecht des ALR 248
I. Systematik des Nießbrauchsrechts 248
II. Rechte und Pflichten des Nießbrauchers 250
1. Rechte des Nießbrauchers 250
2. Pflichten des Nießbrauchers 251
III. Rechte und Pflichten des Eigentümers 251
IV. Vertragliche Einflüsse auf das Nießbrauchsrecht 252
V. Gesetzliche Nutznießungsrechte 256
VI. Janusköpfiges Nießbrauchsrecht? 259
E. Zusammenfassung 260
Schluß 263
Quellen- und Literaturverzeichnis 266
A. Quellen 266
§ 1 Gesetze 266
§ 2 Schriftsteller 267
B. Literatur 272
Sachwortverzeichnis 290