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Scholz Löhnig, C. (2004). Bayerisches Eherecht von 1756 bis 1875 auf dem Weg zur Verweltlichung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51048-1
Scholz Löhnig, Cordula. Bayerisches Eherecht von 1756 bis 1875 auf dem Weg zur Verweltlichung. Duncker & Humblot, 2004. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51048-1
Scholz Löhnig, C (2004): Bayerisches Eherecht von 1756 bis 1875 auf dem Weg zur Verweltlichung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51048-1

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Bayerisches Eherecht von 1756 bis 1875 auf dem Weg zur Verweltlichung

Scholz Löhnig, Cordula

Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 111

(2004)

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Abstract

Cordula Scholz Löhnig untersucht den Weg der Verweltlichung des Eherechts in Bayern von der Aufklärung bis zur Kulturkampfgesetzgebung Bismarcks. Im Vordergrund stehen die Loslösung des Eheschließungs- und -auflösungsrechts von kirchlich geprägten Vorstellungen und der ausschließlich kirchlichen Gesetzgebungskompetenz sowie die Gewinnung staatlicher Gestaltungsmacht auf diesem Gebiet. Dieser Prozeß wird anhand der bayerischen Gesetzgebungsgeschichte vom Erlaß des Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis (1756) bis zum Inkrafttreten des Reichspersonenstandsgesetzes (1875) nachvollzogen.

Bayern war im 18. Jahrhundert ein katholischer Konfessionsstaat, der jedoch an der Wende zum 19. Jahrhundert durch erhebliche Gebietszuwächse seine konfessionelle und rechtliche Geschlossenheit verloren hat. Dies machte die Schaffung eines einheitlichen, konfessionsübergreifenden Eherechts erforderlich. Die Autorin stützt sich auf eine detaillierte Analyse ungedruckter und gedruckter Quellen aus Gesetzgebung und Rechtsliteratur.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 13
Einleitung 17
1. Die Entwicklung des Eherechts bis in das 18. Jahrhundert 17
2. Gegenstand der Untersuchung 19
a) Fragestellung 20
b) Untersuchte Quellen 20
c) Zeitlicher Rahmen der Untersuchung 22
d) Gründe für die Wahl Bayerns als Untersuchungsraum 22
e) Eherecht als Spiegel der Entwicklung 23
3. Stand der Forschung 24
I. Das Eherecht im Bayern des Ancien Régime ab der Mitte des 18. Jahrhunderts bis 1799 26
1. Übersicht 26
2. Das Eherecht des Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis von 1756 (CMBC) 27
a) Die vollständige Regelung des Eherechts im CMBC 27
b) Kanonisches Eherecht wird zum staatlichen Eherecht 29
c) Inhaltliche Gestaltung 32
d) Die Einwilligung Dritter zur Eheschließung 35
aa) Einwilligung der Eltern 36
bb) Einwilligung der Vormünder und „nächsten Befreundten“ 38
cc) Obrigkeitliche Bewilligung 38
dd) Ausnahmen 41
ee) Die Rechtfertigung der Sanktionen gegen Ehen, die ohne erforderliche Einwilligung geschlossen wurden 41
e) Religionsverschiedenheit und Mischehen 43
aa) Die Auffassung Kreittmayrs 43
bb) Die Auffassung der katholischen Kirche 44
cc) Ursprung und Würdigung Kreittmayrs Auffassung zu den Mischehen 45
f) Die Regelung der gerichtlichen Zuständigkeit 49
aa) Die Regelung des § 49 Teil I Kapitel 6 CMBC 49
bb) Die Beurteilung der Regelung 50
g) Zusammenfassung 53
3. Mandate zum Eherecht 54
a) Heiratsbewilligungsmandate 54
b) Verbot von Auslandsehen 57
c) Die Rolle der Mandatsgesetzgebung 58
d) Kirchenrechtliche Mandate 60
4. Das Sponsalienmandat vom 24. Juli 1769 61
a) Einführung 61
b) Inhalt des Sponsalienmandats 62
c) Die Entstehung des Mandats 64
d) Verhandlungen zum Sponsalienmandat auf dem Salzburger Kongreß 70
e) Eintritt in Verhandlungen zu einem ersten bayerischen Einheitskonkordat 71
aa) Allgemeines 71
bb) Der Vergleichsentwurf der Bischöfe 72
cc) Der Vergleichsentwurf der kurfürstlichen Konkordatenkommission 73
dd) Das Entgegenkommen der kurfürstlichen Konkordatenkommission 74
ee) Einigung 75
ff) Das Scheitern der päpstlichen Ratifikation nach dem Tode Max III. Joseph 77
f) Die einseitige Publikation des Vertrages durch den bayerischen Staat 78
aa) Allgemeines 78
bb) Die Reaktion der Bischöfe 79
cc) Die Wiedereinführung des Sponsalienmandats vom 24. Juli 1769 79
dd) Der erneute Widerruf des Mandats von 1769 80
ee) Versuch der Übernahme der österreichischen Sponsalienverordnung von 1782 81
g) Beurteilung 81
h) Zusammenfassung 84
5. Der Einfluß Österreichs auf die bisherige Entwicklung des Ehe- bzw. Sponsalienrechts 85
II. Bayern auf dem Weg zum modernen Staat 88
1. Übersicht 88
2. Einfluß der Gebietsveränderungen auf das Eherecht 90
a) Einführung 90
b) Protestantische Ehe- und Konsistorialordnungen 91
c) Das Eherecht des ALR 95
d) Das Eherecht von Österreich 98
e) Das Eherecht des Code Civil in der bayerischen Pfalz 101
f) Ausblick 104
3. Die neue Qualität des behördlichen Heiratskonsenses 104
a) Die Mandatsgesetzgebung in den ersten Regierungsjahren Max’ IV./I. Joseph 104
b) Beschränkung der Eheschließungsfreiheit 105
c) Strafdrohungen für verordnungswidrig handelnde Pfarrer 108
d) Ein erster Zugriff auf das Eheband 110
e) Zusammenfassung 113
4. Mandate zum kirchlichen Eherecht 113
a) Einleitung 114
b) Interkonfessionelles Recht 116
aa) Das Pfälzer Toleranzedikt 116
bb) Protestantische Trauungen in München 117
cc) Die Heirat geschiedener Protestanten 117
dd) Die Verordnungen über gemischte Ehen 119
ee) Die Haltung der katholischen Kirche zur Mischehengesetzgebung 120
ff) Die Verordnungen über Mischehen in München vom Dezember 1806 122
gg) Die Handhabung der Mischehen in anderen Staaten 123
hh) Die Regelungen bei Mischehen im Religionsedikt von 1809 124
ii) Die Bekanntmachung über Mischehen vom September 1814 125
kk) Die Bestätigung der bayerischen Haltung in weiteren Verordnungen 126
ll) Die gerichtliche Zuständigkeit in Mischehesachen 127
c) Protestantisches Eherecht im engeren Sinne 127
d) Katholisches Eherecht 129
aa) Verlöbnisrecht 129
bb) Dispensrecht 131
cc) Ehegerichtsbarkeit 133
dd) Bewertung 134
e) Zusammenfassung 135
5. Gesetzgebungsentwürfe 136
a) Einführung 136
b) Bayerischer Entwurf für ein Zivilgesetzbuch von 1808/09 138
aa) Inhalt des Entwurfs zum Eherecht 138
bb) Hintergründe und Beurteilung des Entwurfs von 1808/09 142
c) Bayerischer Entwurf für ein Zivilgesetzbuch von 1811 144
aa) Inhalt des Entwurfs zum Eherecht 144
bb) Hintergründe und Beurteilung des Entwurfs von 1811 152
d) Bayerischer Entwurf für ein Zivilgesetzbuch von 1816/18 153
aa) Inhalt des Entwurfs zum Eherecht 153
bb) Hintergründe und Beurteilung des Entwurfs von 1816/18 158
e) Zusammenfassung 160
6. Das Konkordat von 1817 161
a) Abschluß und Ratifizierung des Konkordats 161
b) Regelungen des Konkordats mit möglichen Auswirkungen auf das Eherecht 161
c) Konfligierende Regelungen in Verfassung und Religionsedikt – Normwidersprüche und Überschneidungen 162
d) Die Auseinandersetzungen mit dem Hl. Stuhl und dem bayerischen Staat 164
e) Die Tegernseer Erklärung und ihre Einordnung 166
f) Der Streit über die Rechtsnatur des Konkordates in der Lehre 167
g) Die Sonderrolle der Gerichtsbarkeit in Ehesachen 175
aa) Die Zuständigkeit katholischer Ehegerichte 175
bb) Die Gerichtsbarkeit in Mischehesachen 178
cc) Die Ehegerichtsbarkeit in der Pfalz 179
dd) Die Protestantische Ehegerichtsbarkeit 180
h) Zusammenfassung 180
7. Das Gesetz über Ansässigmachung und Verehelichung vom 11. September 1825 181
a) Vorgeschichte 181
b) Inhalt des Gesetzes 182
c) Beurteilung 186
III. Bayern im Vormärz 190
1. Übersicht 190
2. „Entschließungen“ zum interkonfessionellen Eherecht 192
a) Einleitung 192
b) Entschließungen bis 1831 195
aa) Das Reskript vom 24. Oktober 1826 195
bb) Das Reskript vom 22. April 1829 198
cc) Das Reskript vom 14. Juni 1830 198
dd) Weitere Maßnahmen 199
c) Der Fall Thon-Dittmer 202
aa) Stellungnahmen des Staatsministeriums des Inneren zu Mischehen vom 31. Mai 1831 202
bb) Der Mischehefall Thon-Dittmer 205
d) Die Debatte über den Fall Thon-Dittmer in der Kammer der Abgeordneten 206
aa) Die Beschlußempfehlung des fünften Ausschusses 206
bb) Das Problem der formellen Kompetenz der Abgeordnetenkammer 208
cc) Das Problem der materiellen Kompetenz der Abgeordnetenkammer 211
e) Die Debatte über den Fall Thon-Dittmer in der Kammer der Reichsräte 225
aa) Referentenbericht 225
bb) Die weitere Diskussion 228
cc) Der Beschluß der Kammer der Reichsräte 229
f) Die Haltung des Königs 231
g) Die Reaktion der Ordinariate und des Hl. Stuhls 232
h) Die weitere Erörterung der Frage auf dem Landtag von 1834 235
i) Der Abschluß der Auseinandersetzung zwischen Bayern und dem Hl. Stuhl 236
k) Die zeitgenössische Bewertung der Mischehendiskussion 240
aa) Die Presse 240
bb) Die Sichtweise Genglers 241
cc) Die Sichtweise Strodls 243
dd) Weitere Schriften 245
l) Zusammenfassung und Wertung 246
3. Die Revision des Gesetzes zur Ansässigmachung und Verehelichung von 1825 im Jahre 1834 249
a) Die inhaltlichen Veränderungen 249
b) Die Beurteilung der Revision 251
4. Bestrebungen zur Vereinheitlichung des bayerischen Zivilrechts 254
a) Der Entwurf von 1826 254
b) Der Entwurf von 1834 255
aa) Inhalt des Entwurfs von 1834 255
(1) Eheschließung 255
(2) Eheaufhebung 260
bb) Hintergründe und Beurteilung 262
cc) Das Scheitern der Neukodifikation bayerischen Zivilrechts 263
IV. Bayern nach der Revolution von 1848 und auf dem Weg ins Deutsche Reich 265
1. Übersicht 265
2. Die Überarbeitung des Gesetzes über Ansässigmachung und Verehelichung von 1825/34 (GAV/RGAV) 266
a) Inhaltliche Veränderungen 266
aa) Anspruch auf Eheschließung 267
bb) Das Verehelichungszeugnis 267
cc) Zivilrechtliche Ehehindernisse 270
dd) Die Sanktion der bürgerlichen Ungültigkeit der Ehe 272
ee) Strafbestimmungen 273
ff) Keine einheitliche Geltung des Gesetzes über Heimat, Verehelichung und Aufenthalt 274
b) Beurteilung des Gesetzes über Heimat, Verehelichung und Aufenthalt in der Fassung von 1868 274
aa) Zielsetzung der Überarbeitung von 1868 274
bb) Die Verwirklichung der Verehelichungsfreiheit 277
cc) Einschränkungen der Verehelichungsfreiheit dienstlicher Art 282
dd) Verfahren zur Aufdeckung bürgerlichrechtlicher Ehehindernisse 282
ee) Die Sanktion der bürgerlichen Ungültigkeit der Ehe 284
3. Das „Gesetz über Schließung und Trennung der Ehen keiner anerkannten Religionsgemeinschaft angehörenden Personen“ vom 2. Mai 1868 287
a) Inhalt des Gesetzes 287
b) Entstehung des Gesetzes 291
aa) Die Diskussion in der Kammer der Abgeordneten 291
bb) Die Diskussion in der Kammer der Reichsräte 297
cc) Der Fortgang des Verfahrens 300
c) Entwurf eines Gesetzes über die obligatorische Zivilehe von 1871 302
d) Zusammenfassung 305
4. Veränderungen im Bereich des Eherechtes durch die Reichsgründung von 1870/71 306
a) Das Schicksal des bayerischen öffentlichen Verehelichungsrechtes 306
b) Die Gesetzesnovelle vom 23. Februar 1872 zum Gesetz vom 16. April 1868 308
5. Das Reichspersonenstandsgesetz (RPStG) vom 6.2.1875 309
a) Einführung 309
b) Der eherechtliche Inhalt des RPStG 309
c) Die Umsetzung des RPStG in Bayern 313
d) Der bayerische Beitrag zur Entstehung des RPStG 316
aa) Die Vorlagen von Hinschius und Völk 316
bb) Die Debatte im Reichstag über die Zivilehe 318
cc) Die Debatte über Einzelprobleme 321
dd) Der Fortgang des Verfahrens 323
ee) Die Beratung des Württembergischen Antrags 325
ff) Die Beratung des neuen Entwurfs im Reichstag 327
e) Zusammenfassung 335
Ergebnisse 337
Kapitel I 337
Kapitel II 338
Kapitel III 341
Kapitel IV 342
Quellenanhang 345
Neuverbessertes Allgemeines bayerisches Land-Recht 345
Rechenschaft über die bei der Redaction im allgemeinen beobachteten Grundsätze 357
Entwurf eines allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches für das Königreich Bayern 363
Motive zum Entwurfe eines allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches für das Königreich Bayern 372
Quellen- und Literaturverzeichnis 392
Ungedruckte Rechtsquellen 392
Gedruckte Rechtsquellen 392
Literatur 396
Personenregister 412
Sachregister 414