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Entflechtung und Deregulierung

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Müller, B. (2004). Entflechtung und Deregulierung. Ein methodischer Vergleich. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51465-6
Müller, Birgit. Entflechtung und Deregulierung: Ein methodischer Vergleich. Duncker & Humblot, 2004. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51465-6
Müller, B (2004): Entflechtung und Deregulierung: Ein methodischer Vergleich, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51465-6

Format

Entflechtung und Deregulierung

Ein methodischer Vergleich

Müller, Birgit

Schriften zum Wirtschaftsrecht, Vol. 178

(2004)

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Abstract

Anders als das deutsche und europäische Kartellrecht kennt das US-amerikanische Recht die Entflechtung intern gewachsener Unternehmen als Sanktion im Rahmen der Mißbrauchskontrolle. Die Aktualität dieser Eingriffsmöglichkeit verdeutlicht der Microsoft-Prozeß. Ein weiteres prominentes Beispiel ist die Entflechtung von AT&T in den 80er Jahren. Die Einführung einer Entflechtungsbefugnis in das deutsche Recht ist seit der Nachkriegszeit Gegenstand rechtspolitischer Diskussion. Die zunehmende Globalisierung legt eine rechtsvergleichende Betrachtung mit dem US-amerikanischen Recht nahe, zumal auch im Rahmen der Diskussion um die Schaffung eines internationalen Kartellrechts eine Entflechtungsbefugnis erwogen wird. Wie die Entflechtung, so dient auch die Deregulierung, etwa der Bereiche Telekommunikation und Energie, der Bekämpfung wettbewerblicher Probleme auf Monopolmärkten.

Mittels eines methodischen Vergleichs wird vorliegend untersucht, ob neben der Deregulierung die Einführung einer Entflechtungsbefugnis sinnvoll wäre, da es auch in den USA eine Deregulierungsbewegung gab. Dabei werden die neueste Rechtsentwicklung und neuere ökonomische Erkenntnisse berücksichtigt. Da die Deregulierung anders als die Entflechtung im US-amerikanischen Recht nicht dem Richter, sondern dem Gesetzgeber obliegt, prüft Birgit Müller, durch welche Gewalt ein struktureller Eingriff effizienter vorgenommen werden kann. Hierbei sind neben verfassungsrechtlichen auch Effizienzerwägungen anzustellen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 17
Verzeichnis englischer Fachbegriffe 24
§ 1 Einführung und begriffliche Klärung 31
A. Einführung und Problemstellung 31
B. Thematische Eingrenzung 35
C. Gang der Untersuchung 36
D. Begriffliche Klärung 36
§ 2 Entflechtung 39
A. Historisch 39
I. Alliierte Dekonzentrationsgesetzgebung 39
1. Allgemeine Dekonzentration 39
2. Dekonzentration in Spezialgebieten 42
a) Montanbereich 42
b) Banken 44
c) Filmindustrie 45
d) IG Farben 46
3. Vergleichbarkeit mit der heutigen Rechtslage und Bewertung 46
II. Vorschläge einer Entflechtungsregelung in der Geschichte des GWBs 48
1. Josten-Entwurf 48
2. Erstfassung des GWB 49
III. Zusammenfassung und Folgerung 51
B. Deutschland, Europa 51
I. Mißbrauchskontrolle im deutschen Kartellrecht 52
II. Mißbrauchskontrolle im europäischen Kartellrecht 54
III. Fusionskontrolle 57
IV. Zusammenfassung 58
C. USA 58
I. Monopolisierungstatbestand 59
1. Verhaltensbezogene Entscheidungen 59
2. Strukturbezogene Entscheidungen 60
3. Rückkehr zum verhaltensorientierten Konzept 62
II. Rechtsfolge und Verfahren 63
1. Überblick über die antitrustrechtlichen Sanktionen und die zuständigen Gewalten 63
2. Entflechtungen als equitable remedy 65
a) Historische Argumente für die Zulässigkeit von Entflechtungen 65
b) Verfassungsmäßigkeit von Entflechtungen 66
c) Zwecke der Entflechtung 67
aa) Restitution und Prävention 67
bb) Beseitigung der Früchte verbotenen Handelns 68
cc) Abschreckung 69
dd) Abkehr vom Verhaltenserfordernis? 69
d) Verfahren und Zuständigkeit 71
aa) Herausgehobene Rolle der Gerichte im Vergleich zur Verwaltung und zur Legislative 71
bb) Besonderheiten des equity-Verfahrens 72
cc) Flexibilität durch Consent Decrees 74
e) Zusammenfassung 76
III. Entflechtungsbeispiele 76
1. Standard Oil (1911) 76
2. American Tobacco (1911) 78
3. Alcoa (1945 bzw. 1950) 79
4. Paramount Pictures (1948) 79
5. IBM (1956) 80
6. Grinnell (1968) 81
7. AT&T (1982) 82
8. Microsoft (2000–2002) 90
9. Bewertung der Entflechtungsbeispiele 96
IV. Probleme und Implikationen von Entflechtungsmaßnahmen 97
1. Anzahl der Entflechtungsentscheidungen 97
2. Ökonomische Implikationen 99
a) Wirtschaftlicher Hintergrund: Ökonomische Ineffizienz von Monopolmärkten 99
b) Ökonomische Effizienz in der Praxis 101
c) Ökonomische Vorteile von Monopolmärkten 102
aa) Natürliche Monopole 103
bb) Ökonomische Größenvorteile 104
d) Sonstige ökonomische Implikationen 104
aa) Vergänglichkeit von Monopolen 105
bb) Anreize für marktmächtige Unternehmen 106
cc) Verfahrenskosten 107
e) Ökonomische Besonderheiten von High Tech Märkten 107
aa) Skaleneffizienzen 107
bb) Netzeffekte 108
cc) Ökonomische Implikationen der hohen Innovationsrate 109
dd) Wirtschaftliche Anreize durch Immaterialgüterrechte 111
ee) Folgerungen 111
3. Sonstige Probleme bei Entflechtungen 112
a) Gefahren für Angestellte, Gläubiger und Aktionäre des betroffenen Unternehmens 112
b) Unternehmensorganisatorische Probleme 113
c) Verfahrensdauer 115
d) Unsicherheiten und Prognoseprobleme 116
e) Optimaler Eingriffszeitpunkt 118
f) Politische Implikationen und Motivation der Beschäftigten der Antitrust Division 119
4. Entflechtung und Verhaltensanordnung 121
5. Folgerungen 124
D. Entwicklung eines Internationalen Kartellrechts 125
I. DIAC 128
II. Basedows Empfehlungen zur Kartellrechtsvereinheitlichung 132
III. Folgerungen 134
§ 3 Deregulierung 136
A. Ökonomischer Hintergrund und Überblick 136
B. Deregulierung des Telekommunikationssektors 140
I. Deregulierung des Telekommunikationssektors in Deutschland und Europa 140
1. Zuständigkeit und Verfahren 144
2. Strukturelle Maßnahmen 145
3. Regulierung im übrigen 146
a) Verhinderung von Quersubventionierungen 146
b) Netzzugang 147
4. Beurteilung der Liberalisierungswirkungen und der jetzigen Situation der Telekommunikationsmärkte 148
II. Deregulierung des Telekommunikationssektors in den USA 150
1. Zuständigkeit und Verfahren 153
2. Strukturelle Maßnahmen 153
3. Regulierung im übrigen 154
a) Verhinderung von Quersubventionierungen 154
b) Netzzugang 154
III. Beurteilung der Liberalisierungswirkungen und der jetzigen Situation der Telekommunikationsmärkte 156
IV. Vergleich der Deregulierung des Telekommunikationssektors in Deutschland und in den USA 157
C. Deregulierung des Elektrizitätssektors 159
I. Deregulierung des Elektrizitätssektors in Deutschland und Europa 159
1. Zuständigkeit und Verfahren 165
2. Strukturelle Maßnahmen 165
3. Regulierung im übrigen 165
a) Verhinderung von Quersubventionierungen 166
b) Netzzugang (Durchleitung) 166
4. Beurteilung der Liberalisierungswirkungen und der jetzigen Situation der Elektrizitätsmärkte 169
II. Deregulierung des Elektrizitätssektors in den USA 170
1. Deregulierung auf Bundesebene 172
a) Zuständigkeit und Verfahren 173
b) Strukturelle Maßnahmen und Verhinderung von Quersubventionierungen 173
c) Regulierung im übrigen: Netzzugang 174
d) Beurteilung der Liberalisierungswirkungen und der jetzigen Situation auf den Stromgroßhandelsmärkten 175
2. Deregulierung in Kalifornien 175
a) Zuständigkeit und Verfahren 176
b) Strukturelle Maßnahmen und Verhinderung von Quersubventionierungen 176
c) Regulierung im übrigen 177
aa) Verhinderung von Quersubventionierungen 177
bb) Netzzugang 178
d) Beurteilung der Liberalisierungswirkungen und der jetzigen Situation der Elektrizitätsmärkte 178
III. Vergleich der Deregulierung des Elektrizitätssektors in Deutschland und in den USA 181
D. Vergleich von Entflechtung und Deregulierung 182
I. Sektorspezifität und allgemeines Kartellrecht 183
II. Tatbestand 183
III. Maßnahmespektrum 184
IV. Entscheidende Gewalt 185
V. Sinn und Zweck 185
VI. Flexibilität 186
VII. Erfolgsbilanz 186
VIII. Ökonomische Implikationen 187
IX. Verfahrensdauer 188
X. Unsicherheit und Prognoseprobleme 188
XI. Politische Implikationen 188
XII. Verhaltensanordnungen 189
XIII. Internationales Kartellrecht 189
XIV. Folgerung 189
§ 4 Einführung einer Entflechtungsbefugnis in Deutschland 191
A. Entflechtungen und Grundrechte 191
I. Eigentumsfreiheit (Art. 14 Abs. 1 S. 1 GG) 191
1. Schutzbereich 191
2. Eingriff 193
a) Eingriffsarten 193
b) Eingriffsqualität von Entflechtungen 194
aa) Geschützter Eigentumsbestand 195
bb) Entzug konkreter Eigentumspositionen 195
3. Verfassungsmäßige Rechtfertigung: Verhältnismäßigkeit 198
a) Geeignetheit 198
aa) Prognosespielraum des Gesetzgebers 198
(1) Sozialbindung 199
(2) Vertrauensschutz 201
(3) Privatnützigkeit 201
(4) Folgerung 202
bb) Geeignetheit aufgrund konkreter Erfahrungssätze 203
b) Erforderlichkeit 204
c) Unterschied zur Deregulierung 205
II. Berufsfreiheit (Art. 12 Abs. 1 S. 1 GG) 205
III. Vereinigungsfreiheit (Art. 9 Abs. 1 GG) 206
IV. Allgemeine Handlungsfreiheit (Art. 2 Abs. 1 GG) 207
V. Allgemeiner Gleichheitssatz (Art. 3 Abs. 1 GG) 207
VI. Folgerung 207
B. Zuständige Gewalt 208
I. Verfassungsrechtlicher Rahmen 208
1. Verbot des Einzelfallgesetzes (Art. 19 Abs. 1 S. 1 GG) 208
2. Rechtsstaatliches Bestimmtheitsgebot (Art. 28 Abs. 1 S. 1 i. V. m. Art. 20 Abs. 3 GG) 209
3. Sonstige verfassungsrechtliche Überlegungen 210
4. Folgerung 211
II. Zweckmäßigkeitserwägungen 211
1. Ressourcen 211
2. Expertise 213
3. Beschleunigungsgrundsatz 215
4. Entscheidungsgegenstand 216
5. Entscheidungsfindung 217
6. Flexibilität durch Eigeninitiative 218
7. Erzwingbarkeit des Einschreitens 219
8. Instanzenzug 221
9. Kompromißlösungen und Vergleiche 222
10. Inhaltliche Gestaltungsfreiheit 226
11. Flexibilität bei Änderung der Umstände 228
a) Vorläufige Maßnahmen 228
b) Geltungsdauer 229
c) Aufhebung 231
12. Politische Implikationen 232
13. Kontinuität bei Einzelfallentscheidungen 233
a) Selbstbindung der Verwaltung 234
b) Rechtsprechung in Gesetzesrecht und Case Law 234
14. Zusammenfassung und Folgerung 239
Zusammenfassung und Ausblick 241
A. Zusammenfassung 241
B. Ausblick 253
Anhang 255
Anhang 1: Sherman Act (Auszug) 255
A. Sec. 1. (15 U.S.C. § 1) – Trusts, etc., in restraint of trade illegal; penalty 255
B. Sec. 2. (15 U.S.C. § 2) – Monopolizing trade a felony; penalty 255
C. Sec. 4. (15 U.S.C. § 4) – Jurisdiction of courts; duty of United States attorneys; procedure 255
Anhang 2: Single Firm Monopolization Cases, 1890–1999 256
Anhang 3.1: Breakdown Between Criminal and Civil Cases Brought by the Department of Justice 256
Anhang 3.2: „Regulatory“ Decrees in Department of Justice Antitrust Cases 257
Anhang 4: Monopolizing a Competitive Industry 258
Anhang 5: Verzeichnis Behördlicher Entscheidungen 259
1. Deutsche und Europäische Behörden 259
a) Entscheidungen des Bundeskartellamts 259
b) Entscheidungen der Kommission 259
2. US-amerikanische Behörden 259
a) Entscheidungen der California Public Utilities Commission (CPUC) 259
b) Entscheidungen der Federal Energy Regulatory Commission (FERC) 259
c) Entscheidungen der Federal Communications Commission (FCC) 260
Anhang 6: Rechtsprechungsverzeichnis 261
1. Deutsche und europäische Gerichte 261
a) Landesgerichtliche Entscheidungen 261
b) Oberlandesgerichtliche Entscheidungen (Entscheidungen des Kammergerichts) 261
c) Entscheidungen des Bundesgerichtshofes 261
d) Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichts 262
e) Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts 262
f) Entscheidungen des Europäischen Gerichts Erster Instanz 263
g) Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofes 263
2. US-amerikanische Gerichte 264
a) Entscheidungen der District Courts 264
b) Entscheidungen der Courts of Appeals 265
c) Entscheidungen des Supreme Court 266
Literaturverzeichnis 270
Sachverzeichnis 293