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Neumann, P. (2004). Abkehr vom Alles-oder-Nichts-Prinzip. Reformüberlegungen zum Versicherungsvertragsgesetz. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51528-8
Neumann, Philipp. Abkehr vom Alles-oder-Nichts-Prinzip: Reformüberlegungen zum Versicherungsvertragsgesetz. Duncker & Humblot, 2004. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51528-8
Neumann, P (2004): Abkehr vom Alles-oder-Nichts-Prinzip: Reformüberlegungen zum Versicherungsvertragsgesetz, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51528-8

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Abkehr vom Alles-oder-Nichts-Prinzip

Reformüberlegungen zum Versicherungsvertragsgesetz

Neumann, Philipp

Schriften zum Wirtschaftsrecht, Vol. 179

(2004)

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Abstract

Das Alles-oder-Nichts-Prinzip im Versicherungsvertragsrecht steht seit mehr als 70 Jahren in der Kritik. Da die Rechtsprechung nur beschränkt Abhilfe schaffen kann, stellt sich die Frage nach einer Gesetzesänderung. Der Autor stellt die bestehende Rechtslage sowie die erhobene Kritik dar und untersucht, inwieweit die Leistungsfreiheit des Versicherers de lege ferenda durch eine mildere Rechtsfolge ersetzt werden kann. Dabei gelangt er zu dem Ergebnis, dass die mit dem Alles-oder-Nichts-Prinzip verbundenen Probleme auf die Inflexibilität der Leistungsfreiheitstatbestände zurückzuführen sind, die Leistungsfreiheit als Sanktion nicht unbedingt erforderlich ist und im Zivilrecht allgemein eine Tendenz zum Abbau von Alles-oder-Nichts-Regelungen zu Gunsten flexibler Regelungen auszumachen ist. Auf Basis dieser Ergebnisse formuliert Philipp Neumann einen Vorschlag für eine Gesetzesänderung.

Table of Contents

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Inhaltsverzeichnis 7
I. Einleitung 13
II. Definition des Begriffes „Alles-oder-Nichts-Prinzip“ 15
1. Das Alles-oder-Nichts-Prinzip in Normen des VVG 15
a) § 61 VVG Herbeiführung des Versicherungsfalles 15
b) § 6 VVG Verletzung vertraglicher Obliegenheiten 16
aa) § 6 Abs. 1 VVG Obliegenheiten, die vor Eintritt des Versicherungsfalles zu erfüllen sind 17
bb) § 6 Abs. 2 VVG Obliegenheiten, die zum Zweck der Verminderung der Gefahr oder der Verhütung einer Gefahrerhöhung zu erfüllen sind 17
cc) § 6 Abs. 3 VVG Obliegenheiten, die nach dem Eintritt des Versicherungsfalles zu erfüllen sind 18
c) §§ 23 ff. VVG Gefahrerhöhung 19
d) §§ 16 ff., 21 VVG Verletzung vorvertraglicher Anzeigepflichten 20
e) § 62 VVG Rettungsobliegenheit 21
f) §§ 38 Abs. 2, 39 Abs. 2 VVG Prämienverzug 22
aa) § 38 Abs. 2 VVG 22
bb) § 39 VVG 23
g) § 33 Abs. 2 VVG Anzeige des Versicherungsfalles 23
h) § 12 Abs. 3 VVG Klagefrist 24
i) § 71 VVG Anzeige der Veräußerung einer versicherten Sache 25
j) § 67 Abs. 1 S. 3 VVG Regreßvereitelung 25
k) § 22 VVG Anfechtung wegen arglistiger Täuschung 26
2. Eingrenzung der zu untersuchenden Leistungsfreiheitstatbestände 27
III. Das Alles-oder-Nichts-Prinzip in der Rechtspraxis 28
1. Zweck der Leistungsfreiheit 28
a) Obliegenheitsverletzungen 28
aa) Prävention 28
bb) Straffunktion 30
cc) Vertrauensbeziehung 31
dd) Ausgleichsfunktion zugunsten der redlichen Versichertengemeinschaft 31
b) § 61 VVG 32
c) Gefahrerhöhung und Verletzung vorvertraglicher Anzeigepflichten 33
aa) Gefahrerhöhung 33
bb) Vorvertragliche Anzeigepflichtverletzung 34
cc) Obliegenheiten nach § 6 Abs. 2 VVG 35
2. Die Handhabung des Alles-oder-Nichts-Prinzips durch die Versicherungswirtschaft 36
a) Kulanz und „vergleichsweise Erledigung“ 36
b) Wirtschaftliche Auswirkung der Leistungsfreiheit 38
3. Anwendung des Alles-oder-Nichts-Prinzips durch die Rechtsprechung 38
IV. Kritik am Alles-oder-Nichts-Prinzip 48
1. Gerechtigkeitsdefizit 48
a) Verschulden 50
b) Kausalität 52
c) Zwischenergebnis 54
d) Fallbeispiele 55
e) Parallele: Rechtsprechung des BGH zur arglistigen Täuschung 57
2. Kritik am pönalen Element 58
a) Systemwidrigkeit pönaler Elemente 59
b) Die Unanwendbarkeit strafrechtlicher Grundprinzipien 65
3. Uneinheitliche Anwendung von Tatbestandsmerkmalen 67
a) Begriff der groben Fahrlässigkeit 67
b) Begriff der Gefahrerhöhung 71
4. Abgrenzungsschwierigkeiten in § 61 VVG 72
5. Wandel der Normsituation 76
6. Entbehrlichkeit drakonischer Sanktionen zur Prävention 76
7. Verfassungsrechtliche Verhältnismäßigkeit 78
8. Rechtsunsicherheit durch Kulanz des Versicherers 82
V. Einschlägigkeit der dargestellten Kritik für einzelne Leistungsfreiheitstatbestände sowie weitere Kritik 83
1. Anwendbarkeit der Kritik am Alles-oder-Nichts-Prinzip auf einzelne Leistungsfreiheitstatbestände 83
a) Gerechtigkeitsdefizit 83
aa) Verletzung vorvertraglicher Anzeigepflichten 83
bb) Gefahrerhöhung 84
cc) § 71 VVG 85
dd) § 62 VVG 86
b) Kritik am pönalen Element 86
c) Uneinheitliche Anwendung von Tatbestandsmerkmalen 87
d) Abgrenzungsschwierigkeiten bei § 61 VVG 88
e) Wandel der Normsituation 88
f) Entbehrlichkeit drakonischer Strafen zur Prävention 88
g) Verfassungsrechtliche Verhältnismäßigkeit 88
h) Rechtsunsicherheit durch Kulanz 89
2. Weitere Kritik 89
a) Tendenz zum Abbau von Alles-oder-Nichts-Regelungen 89
aa) § 254 BGB 90
bb) Weitere Tendenzen zur Beschränkung des Alles-oder-Nichts-Prinzips im Schadensrecht 95
cc) Durchbrechung des Alles-oder-Nichts-Prinzips durch Rechtsnormen 97
dd) Arbeitnehmerhaftung 97
ee) Zwischenergebnis 98
b) Alles-oder-Nichts-Prinzip und Gegenstand des Versicherungsvertrages 99
aa) § 122 Abs. 2 BGB 100
bb) § 439 Abs. 1 BGB 100
cc) § 377 HGB 101
dd) Zwischenergebnis 101
ee) Versicherungsrecht 102
VI. Einschränkungen des Alles-oder-Nichts-Prinzips im Versicherungsvertragsrecht 104
1. Einschränkungen durch den Gesetzgeber de lege lata? 104
a) Die Reform von 1939 104
b) Verordnung über den Versicherungsschutz in der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung (KfzPflVV) von 1994 106
2. Einschränkungen des Alles-oder-Nichts-Prinzips durch die Rechtsprechung des BGH? 109
a) Rechtsprechung zur arglistigen Täuschung 109
aa) § 16 AFB 30 109
bb) Leistungsfreiheit aufgrund allgemeinen Arglisteinwands 110
b) Relevanzrechtsprechung des Bundesgerichtshofes 110
c) Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes zu § 71 VVG 112
3. Ansätze für Einschränkungen aus Literatur und Rechtsprechung 113
a) Direkte oder analoge Anwendung von § 343 BGB 113
aa) BGH 114
bb) OLG Koblenz 114
cc) OLG Düsseldorf 116
dd) Literatur 119
ee) Stellungnahme 122
b) Berücksichtigung der Folgen der Verletzungshandlung 126
aa) Ansichten in der Literatur 126
bb) Stellungnahme 127
c) Vorschläge zur Änderung des § 61 VVG 128
aa) Lösung nach schweizerischem Vorbild 128
bb) Lösung nach Vorbild der Haftpflichtversicherung 130
cc) Stellungnahme 131
d) Proportionalitätsprinzip 132
aa) Vorschläge in der Literatur 132
bb) Stellungnahme 135
e) Sonstige Änderungsvorschläge 141
aa) Gefahrerhöhung 141
bb) Ausgestaltung der Leistungsfreiheit 142
cc) Stellungnahme 143
dd) Übermaßverbot 144
ee) Stellungnahme 146
ff) Soziale Sensibilität 146
gg) Stellungnahme 147
VII. Entwicklung eines eigenen Lösungsansatzes 149
1. Lösung de lege lata? 149
2. Lösung de lege ferenda 150
a) Anforderungen an eine Lösung 150
b) Ausländische Regelungen 151
aa) Ausgestaltung des Proportionalitätsprinzips 151
bb) Neufassung des § 6 des österreichischen VVG 153
cc) Obliegenheitsverletzungen nach Eintritt des Versicherungsfalles 157
c) Regelungen auf europäischer Ebene 158
aa) Entwicklung 158
bb) Der Richtlinienentwurf von 1979 159
cc) Der überarbeitete Richtlinienentwurf von 1980 160
d) Exkurs zum Kündigungsrecht des Versicherers 162
aa) Schwierigkeiten bei der Erlangung von neuem Versicherungsschutz 164
bb) § 40 Abs. 1 VVG 165
cc) Kündigung wegen Gefahrerhöhung 168
dd) Ergebnis 169
e) Lösungsvorschlag für eine Änderung des § 61 VVG 169
aa) Anknüpfungspunkte auf der Tatbestandsseite 170
bb) Beweislast 171
cc) Gesetzliche Gestaltung der Rechtsfolge 172
dd) Ergebnis 173
f) Lösungsvorschlag für die Änderung der Rechtsfolgen einer Gefahrerhöhung 173
aa) Anknüpfungspunkte auf der Tatbestandsseite 175
bb) Beweislast 179
cc) Gesetzliche Gestaltung der Rechtsfolge 179
dd) Ergebnis 182
g) Lösungsvorschlag für die Änderung der Rechtsfolgen der Verletzung einer vorvertraglichen Anzeigepflicht 182
aa) Anknüpfungspunkte auf der Tatbestandsseite 183
bb) Beweislast 186
cc) Gesetzliche Gestaltung der Rechtsfolge 186
dd) Ergebnis 187
h) Verletzung von nach Eintritt des Versicherungsfalles zu erfüllenden Obliegenheiten (§ 6 Abs. 3 VVG) 188
aa) Anknüpfungspunkte auf der Tatbestandsseite 189
bb) Gesetzliche Gestaltung der Rechtsfolge 191
cc) Beweislast 192
dd) Ergebnis 193
i) Verletzung von äquivalenzsichernden Obliegenheiten (§ 6 Abs. 2 VVG) 194
aa) Anknüpfungspunkte auf der Tatbestandsseite 194
bb) Beweislast 195
cc) Gesetzliche Gestaltung der Rechtsfolge 195
dd) Ergebnis 196
j) Verletzung von Obliegenheiten, die vor Eintritt des Versicherungsfalles zu erfüllen sind (§ 6 Abs. 1 VVG) 196
aa) Anknüpfungspunkte auf der Tatbestandsseite 197
bb) Gesetzliche Ausgestaltung der Rechtsfolge 198
cc) Beweislast 198
dd) Ergebnis 199
k) § 71 VVG 199
aa) Anlehnung an die einschränkende Klausel zu § 6 Abs. 1 VVG 199
bb) Weitere Ergänzung des Tatbestandes 201
cc) Ergebnis 201
l) § 62 VVG 201
VIII. Formulierungsvorschlag für eine Gesetzesänderung 203
1. Herbeiführung des Versicherungsfalles 203
2. Gefahrerhöhung 203
3. Vorvertragliche Anzeigepflicht 205
4. Verletzung vertraglicher Obliegenheiten 208
5. § 71 VVG 209
6. § 62 VVG 210
IX. Zusammenfassung und Ausblick 211
Literaturverzeichnis 214
Sachwortverzeichnis 222