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Kreusch, I. (2005). Der Eid zwischen Schwurverbot Jesu und kirchlichem Recht. Verehrung oder Mißbrauch des göttlichen Namens?. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51599-8
Kreusch, Irina Maria. Der Eid zwischen Schwurverbot Jesu und kirchlichem Recht: Verehrung oder Mißbrauch des göttlichen Namens?. Duncker & Humblot, 2005. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51599-8
Kreusch, I (2005): Der Eid zwischen Schwurverbot Jesu und kirchlichem Recht: Verehrung oder Mißbrauch des göttlichen Namens?, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51599-8

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Der Eid zwischen Schwurverbot Jesu und kirchlichem Recht

Verehrung oder Mißbrauch des göttlichen Namens?

Kreusch, Irina Maria

Kanonistische Studien und Texte, Vol. 49

(2005)

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Abstract

"Schwört nicht ... Eurer Ja sei ein Ja, Euer Nein ein Nein" (Mt 5,33). Wer kennt dieses Schwurverbot Jesu in der Bergpredigt nicht? Um so verwunderlicher ist es, daß sich in der Kirche der Eid als feste Einrichtung etabliert hat. Bis heute wird das Schwören zu diversen Anlässen eingefordert, beispielsweise der Treueid des Bischofs oder der sogenannte Treueid von 1989 für kirchliche Dienst- und Amtsträger. Gerade dieser neueste Eid hat in den letzten Jahren inner- wie außerkirchlich viel Unmut hervorgerufen.

Irina M. Kreusch zeichnet den Weg des Schwörens in der christlichen Tradition nach und untersucht seine heutige Gestalt. Die biblischen und geschichtlichen Zeugen wie Hieronymus, Augustinus und Gratian kommen ebenso zu Wort wie die Gesetzbücher der katholischen Kirche von 1917, 1983 und 1990.

Die Definition des Eides als "Anrufung des göttlichen Namens als Zeugen für die Wahrheit ... in Wahrheit, Recht und Gerechtigkeit" dient als Basis und Maßstab zugleich für die theologisch-rechtliche Analyse. Präsentiert wird ein Modell, das für den Eid die Chance einer neuen Annäherung von Tradition und Normierung bietet und sich der unüberbrückbar anmutenden Spannung stellt: zwischen Schwurverbot und kirchlicher Normierung, zwischen Bekenntnischarakter und Machtmittel und - theologisch am tiefgreifendsten: zwischen Verehrung und Mißbrauch des göttlichen Namens.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 11
Einleitung 13
A. Der Eid in biblischen und rechtsgeschichtlichen Zeugnissen 17
I. Zwischen Bekenntnis und Verbot –rdas Schwören in der Bibel 17
1. Der Eid im Alten Testament 18
a) Schwören und Geloben – eine sprachliche Probe zu [bv 18
b) Subjekte und Objekte – die Struktur eines Eidesaktes 25
c) Jahwe – Zeuge und Richter des Eides 28
d) Eid als Bekenntnis in Vertrag und Bund –rder Sitz im Leben 34
e) Ein Bekenntnis als eschatologischer Ausblick –rder Eid in Jer 4,2 38
aa) So wahr Jahwe lebt, in Wahrheit, in Recht und in Gerechtigkeit –rzwei Formeln 40
bb) Israels Umkehr im bekennenden Schwören 47
f) Fazit: Vom Bekenntnisakt zur Eideswarnung 52
2. Der Eid im Neuen Testament 54
a) Schwört überhaupt nicht – das Schwurverbot Jesu (Mt 5,33-37; Jak 5,12) 56
aa) Jesu Wort als weisheitliche Mahnung 58
bb) Eschatologische Absolutheit und ihre Relativierung 65
b) Beteuerungen und Eidkritik – außerevangeliare Zeugnisse 70
c) Fazit: Diskrepanz zwischen Herrenwort und Eidespraxis 74
II. Von der Ausnahme zur Regel – rechtsgeschichtliche Entwicklungen bis zum Decretum Gratiani 76
1. Von der Absage zur Gewohnheit –rder Eid bis zum 4. Jahrhundert 76
2. Die Auseinandersetzung in den Väterschriften 81
a) Hieronymus –rVater der drei Eidhelfer 83
aa) Die Wahrheit des Evangeliums für Christen (Kommentar: Mt 5,34) 83
bb) Kein Eid ohne Wahrheit, Recht, Gerechtigkeit (Kommentar: Jer 4,2) 88
cc) Fazit: Das Dilemma der doppelten Auslegung 91
b) Augustinus –rVater des erlaubten Eides 93
aa) Die Notwendigkeit und der Verantwortliche (Exegese: Mt 5,33-37) 95
bb) Der wahre Schwur ohne Sünde (Homilie: Jak 5,12) 98
cc) Fazit: Bedingte Erlaubtheit des Eides 107
3. Fester Bestandteil kirchlichen Lebens –rder Eid vom 5.-12. Jahrhundert 112
4. Das Decretum Gratiani – die systematische Abhandlung des Eides (C.XXII) 115
a) Der verbotene und nichtsündhafte Eid –rAugustinus als Hauptzeuge 126
b) Der erlaubte Eid in Wahrheit, Recht, Gerechtigkeit (q.4, c.23, dict.) 135
c) Die implizite Theologie –rgegen den Mißbrauch des heiligen Namens 141
d) Fazit: Normiertes Schwören mit rechtlichen Konsequenzen 146
B. Der Eid in den kirchlichen Gesetzbüchern von 1917 und 1983 152
I. Systematisierung der Vielfalt –rder Eid im CIC/1917 152
1. Ein Kind seiner Zeit –rder Antimodernisteneid von 1910 und seine Sonderstellung 153
2. Vielfalt und Vielzahl an Eidesleistungen –rein Überblick zum CIC/1917 167
3. Ein eigenes Kapitel zum Eid –rdie Systematik der cc.1316-1321 173
4. Das Wesen des Eides –rc.1316 unter der Lupe 175
a) Der Terminus des Rechtsaktes und die Definitionsformel 177
b) Die Anrufung Gottes –rtheologisch-rechtliche Implikationen 178
c) Die Zeugenschaft –rein Vergleich mit vorkodikarischem Recht und Gelübde 183
d) Ungültig oder unerlaubt? –rZwei Lesarten zu den Eidhelfern 189
e) Die Eidhelfer –rDeutungsvarianten und Hintergründe 193
aa) Veritas –rder vorrangige Eidhelfer 193
bb) Iudicium –rder implizite Eidhelfer 205
cc) Iustitia –rder gemeinschaftsbindende Eidhelfer 211
f) Die persönliche Eidesleistung –rdas Gültigkeitskriterium in c.1316 § 2 220
g) Fazit: Religiöse Definition und richtungsweisende Eidhelfer 225
5. Notwendige und entbehrliche Ergänzungen –rcc.1317-1321 im Vergleich zu c.1316 § 1 227
a) Freiwilligkeit und Zwang (c.1317 §§ 1-3) 227
b) Die religiöse Verpflichtung (c.1317 § 1) 230
c) Vorsichtsmaßnahmen für den promissorischen Eid (c.1318) 232
d) Die Revidierbarkeit des Eides (cc.1319-1321) 234
6. Fazit: Die Vielfalt in der Kodifizierung auf Kosten der Eidestheologie 241
II. Reduzierung und Aufwertung –rder Eid im CIC/1983 243
1. Im Spiegel der Communio-Theologie –rdie theologische Basis zum CIC/1983 243
2. Weniger Schwüre und ein Eidkapitel –rein Überblick zum CIC/1983 245
3. Das Wesen des Eides im Lichte des II. Vatikanischen Konzils –rc.1199 § 1 unter der Lupe 251
a) Definition für assertorischen und promissorischen Eid 253
b) Anrufung als Gottesverehrung – theologische Implikationen 254
c) Mensch und Gott –rEid und Gelübde als rechtstheologische Akte 257
d) Drei Begleiter –rein eschatologischer Satz als gesetzliche Hilfestellung 262
e) Die Eidhelfer –reine nachkonziliare Ortsbestimmung 267
aa) Wahrheit – der tendenziell theologische Eidhelfer 267
bb) Recht – der weiterhin implizite Eidhelfer 273
cc) Gerechtigkeit – der subsidiär-gemeinschaftsbindende Eidhelfer 276
f) Persönlich, gefordert, zugelassen –rdie Kriterien in c.1199 § 2 282
g) Fazit: Der Gewinn von c.1199 § 1 283
4. Sinnvolle Änderungen und ableitbare Überschüsse (cc.1200-1204) 284
5. Tendenzen nachkonziliarer Eidesleistungen –rausgewählte Beispiele im CIC/1983 292
a) Vom Eid zum Versprechen –rdie Pflicht für Ämter an der Diözesankurie (c.471,n.1) 292
b) Ein Relikt doppelter Eidesleistung? –rVor- oder Nacheid des Zeugen (c.1532) 304
c) Bindeglied des Hirten zur Communio? –rDer bischöfliche Treueid (c.380) 308
aa) Zwischen Bischofsweihe und kanonischer Sendung 309
bb) Treue und Gehorsam als Basis der Formel von 1987 315
cc) Fazit: Der Treueid im Rahmen einer unausgereiften Episkopatstheologie 331
6. Die neueste Entwicklung –rdie Eigenart des Treueides von 1989 gemäß c.833,nn.5-8 334
a) Bekenntnisformeln mit und ohne Eid –rein rechtsgeschichtlicher Blick auf c.833 336
b) Das Glaubensbekenntnis c.833 –rwarum diese Dienst- und Amtsinhaber? 343
c) Der Treueid als eigenständiger Rechtsakt –rformalrechtliche Bedenken 354
d) Eine Frage der Tradition –rtheologisch-rechtlicher Vergleich von c.380 und c.833 363
e) Fünf Versprechen und ihr kodikarisches Gegenüber –rdie Formel von 1989 370
aa) Gemeinschaft wahren und Dienste treu ausüben (Absätze 1 und 2 –rc.209) 373
bb) Glaubensgut bewahren (Absatz 3 –rc.747 § 1) 376
cc) Disziplin befolgen und Gesetze einhalten (Absatz 4 –rc.392 § 1) 378
dd) In christlichem Gehorsam Folge leisten (Absatz 5 –rc.212) 380
ee) Ein Versprechen mit Schwurformel und Zeichenhandlung 388
f) Die Forderung von 1989 –rKonsequenzen für die Dienst- und Amtsinhaber 392
g) Fazit: Ein Zuviel und Zuwenig an "Eid" zugleich 396
C. Weniger ist mehr –reine theologisch-rechtliche Annäherung an das Schwurverbot 398
I. Das theologische Plus einer Eidesreduzierung 398
1. Eid als Glaubensbekenntnis –rdas biblisch-traditionelle Argument nutzen 398
2. Communio mit oder ohne Eid –rder breite Interpretationsspielraum der Konzilstexte 401
3. Zurückhaltung im Sinne des Jesuswortes –reine theologische Aufwertung 406
II. Versprechen – Eid – rGelübde als Trias im CIC/1983 – ein Konzept 410
1. Reduzierung und Neusystematisierung der Kanones im CIC/1983 410
2. Gefahren des promissorischen Eides durch Wahrhaftigkeit und Freiheit 412
3. Das Versprechen als Alternative zum promissorischen Eid 418
4. Heilige Bindungen als eigener Titel des Gesetzbuches 425
III. Die Zukunft des Schwörens mit dem CCEO/1990 –rein Ausblick 431
1. Vorbild für Reduzierung und Umgestaltung 432
2. Stimmen des Ostens als Impuls für den Westen 440
Anhang 444
Anhang Nr. 1 [Tabelle zu B. I. 2.] 444
Anzahl der Eide im CIC/1917 nach Verteilung in den einzelnen Büchern 444
Anhang Nr. 2 [Tabelle zu B. II. 2. und C. II. 1.] 444
Zahlenmäßige Verteilung der Normierung in kirchlichen Rechtssammlungen und Gesetzbüchern 444
Anhang Nr. 3 [Synopse zu Teil B. II. 3.] 5
Synopse zum Definitionskanon des Eides im CIC/1917 – Schema/1980 –rCIC/19832 7
(Fortsetzung: Synopse zum Definitionskanon des Eides im CIC/1917 – Schema/1980 –rCIC/1983) 11
Anhang Nr. 4 [Formel des bischöflichen Treueids gemäß c.380, zu B. II. 5. c). bb)] 448
Quellen- und Literaturverzeichnis 450
1. Kirchenrechtliche Quellen 450
2. Weitere Quellen 454
3. Sekundärliteratur 455
Quellenregister 477
Heilige Schrift 477
Zweites Vatikanisches Konzil 481
Corpus Iuris Canonici 482
CIC/1917 484
CIC/1983 485
CCEO/1990 488
Sachwortverzeichnis 489