»Aut dedere – aut iudicare«
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»Aut dedere – aut iudicare«
Herkunft, Rechtsgrundlagen und Inhalt des völkerrechtlichen Gebotes zur Strafverfolgung oder Auslieferung
Schriften zum Völkerrecht, Vol. 162
(2006)
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Abstract
Der Kampf gegen »safe havens« für Terroristen und die Schaffung internationaler Strafgerichte zeigen: Die Auffassung, schwerste Straftaten dürften nicht ungesühnt bleiben, gewinnt weltweit an Boden. Ein Weg dahin führt über die Aufenthaltsstaaten der Täter, die zur Auslieferung oder Strafverfolgung - lateinisch »aut dedere - aut iudicare« - verpflichtet sind.Christian Maierhöfer untersucht die historischen Wurzeln dieses Pflichtenbündels, stellt seine Ausgestaltung im heutigen Völkerrecht dar und setzt es in Beziehung zur internationalen Strafgerichtsbarkeit. Im Vordergrund steht die Untersuchung der Praxis von »Drittstaaten« bei der Verfolgung »internationaler Verbrechen« sowie der Versuch einer Systematisierung der vertraglichen »aut dedere - aut iudicare«-Regelungen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 19 | ||
Einleitung | 25 | ||
1. Kapitel: Die Funktionen des Satzes "aut dedere –raut iudicare" | 29 | ||
A. Die Abschaffung sicherer Zufluchtsorte für den Täter | 29 | ||
B. Die Ausdehnung der staatlichen Strafgewalt auf Auslandssachverhalte | 32 | ||
I. Setzt das Völkerrecht dem Erlass von auf Auslandstaten anwendbaren Strafgesetzen Grenzen? | 33 | ||
1. Das Erfordernis eines "genuine link" in Literatur und Staatenpraxis | 34 | ||
2. Die Rechtsprechung des IGH und des StIGH zur extraterritorialen Geltung von Strafrechtsnormen | 35 | ||
3. Resümee | 37 | ||
II. Die allgemein anerkannten Prinzipien des internationalen Strafrechts | 37 | ||
1. Das Territorialprinzip | 38 | ||
2. Das Flaggenprinzip | 38 | ||
3. Das passive Personalprinzip und das Schutzprinzip | 39 | ||
4. Das aktive Personalprinzip | 39 | ||
5. Das Prinzip stellvertretender Strafrechtspflege | 40 | ||
6. Das Weltrechtsprinzip | 40 | ||
7. Die Sonderstellung des Weltrechtsprinzips und der stellvertretenden Strafrechtspflege | 41 | ||
III. Die Zuordnung des völkerrechtlichen Strafverfolgungs- oderrAuslieferungsgebotes zu den Prinzipien des internationalenrStrafrechtsr | 43 | ||
1. Das Territorialprinzip, das Flaggenprinzip, das Schutzprinzip und das passive Personalprinzip | 43 | ||
2. Das aktive Personalprinzip | 43 | ||
3. Stellvertretende Strafrechtspflege und Weltrechtsprinzip | 44 | ||
IV. Die Rechtfertigung der Ausdehnungrdes nationalen Strafrechts auf Auslandstaten als Inhaltrdes Satzes „aut dedere – aut iudicare“r | 46 | ||
V. Resümee | 49 | ||
C. Die Berechtigung zur Verweigerung der Auslieferung | 49 | ||
D. Resümee: die Funktionen des "aut dedere –raut iudicare" | 53 | ||
2. Kapitel:rDie historische Entwicklung des völkerrechtlichen Strafverfolgungs- oder Auslieferungsgebotes | 54 | ||
A. Die Herkunft des Terminus "aut dedere –raut iudicare" | 54 | ||
B. Auslieferung und Asylrecht in der Antike | 55 | ||
C. Grenzüberschreitende Strafverfolgung und christliches Gerechtigkeitsempfinden im mittelalterlichen Abendland | 57 | ||
I. Die Grundlage materiellen Gerechtigkeitsdenkens: die christlich-abendländische Gemeinschaft | 57 | ||
1. Weltweite Strafverfolgung als Verteidigung universeller Werte | 57 | ||
2. Die Einheit des christlichen Abendlandes und ihre Auswirkungen auf das mittelalterliche (Straf-)Rechtsdenken | 58 | ||
II. Die Umsetzung des materiellen Gerechtigkeitsgedankens: Lückenlose Sühnung des Bösen als Aufgabe des Strafrechts | 59 | ||
1. Auslieferung als Instrument lückenloser Strafverfolgung | 59 | ||
2. Die Multiplikation der Gerichtsstände | 60 | ||
a) Die Gerichtsstandslehre des Accursius (1185–1263)r | 60 | ||
b) Die Gerichtsstandslehre des Bartolus de Sassoferato (1314–1357)r | 61 | ||
III. Baldus de Ubaldis: die Verknüpfung von Auslieferung und Gerichtsstandslehre | 62 | ||
D. Die wissenschaftliche Diskussion um ein allgemein gültiges "aut dedere – aut punire" im 16. bis 18. Jahrhundert und ihre praktischen Auswirkungenr | 63 | ||
I. Die Befürworter eines allgemein gültigen völkerrechtlichen Strafverfolgungs- oder Auslieferungsgebotes | 63 | ||
1. Covarruvias y Leyva (1512–1577)r | 63 | ||
2. Ayrault (1536–1601)r | 66 | ||
3. Bodin (1529/30–1596)r | 68 | ||
4. Gentili (1552–1608)r | 71 | ||
5. Grotius (1583–1645)r | 72 | ||
6. Die "nachgrotianischen" Befürworter eines "aut dedere –raut iudicare" bis Vattel | 78 | ||
7. Vattel (1714–1767)r | 80 | ||
8. La Maillardière | 84 | ||
II. Die Gegner eines allgemein gültigen völkerrechtlichen Strafverfolgungs- oder Auslieferungsgebotes | 85 | ||
1. Pufendorf (1632–1694)r | 85 | ||
2. Wolff (1679–1754)r | 89 | ||
3. Die Lehren Beccarias (1738–1794)rvor dem Hintergrund der französischen Aufklärung | 92 | ||
4. Martens (1756-1821) und Moser (1701–1785)r | 94 | ||
III. Die praktischen Auswirkungen der wissenschaftlichen Diskussion | 95 | ||
E. Vertrags- und gewohnheitsrechtliches "aut dedere –raut punire" im 19. Jahrhundert | 98 | ||
I. Die Entstehung des modernen Auslieferungsrechts und ihrerBedeutung für das Strafverfolgungs- oder Auslieferungsgebotrin der Vertrags- und übrigen Staatenpraxisr | 98 | ||
1. Der historische Hintergrund des modernen Auslieferungsrechts | 98 | ||
2. "Aut dedere –raut punire" und die Nichtauslieferung eigener Bürger | 98 | ||
3. Weitere Fälle eines "aut dedere –raut punire" in der Vertragspraxis | 101 | ||
4. Jenseits der Verträge: ein gewohnheitsrechtliches Auslieferungs- oder Strafverfolgungsgebot auf dem Prüfstand der Staatenpraxisr | 102 | ||
II. Die wissenschaftliche Diskussion um ein gewohnheitsrechtliches "Auslieferungsgebot" | 106 | ||
F. Sonderfall Deutschland: Auslieferungs- oder Strafverfolgungsgebote im Heiligen Römischen Reich und im Deutschen Bund | 109 | ||
I. Die Rechtslage im Heiligen Römischen Reich | 109 | ||
II. Die Zusammenarbeit der Staaten des Deutschen Bundes in der Strafverfolgung | 111 | ||
G. Exkurs: völkerrechtliche Besonderheiten von Piraterie und Sklavenhandel und ihre Abgrenzung zum "aut dedere –raut iudicare" | 113 | ||
I. Der Pirat: der älteste hostis humani generis | 113 | ||
II. Sklavenhandel: Gegenstand eines "aut dedere –raut iudicare"? | 115 | ||
H. Kriegsverbrecher, Geldfälscher, Drogenhändler und Terroristen: die Zwischenkriegszeit (1918-1939) | 116 | ||
I. Die Bemühungen zur Verfolgung deutscher Kriegsverbrecher nach 1918: Ein Anwendungsfall des "aut dedere –raut iudicare"? | 117 | ||
1. Die Versuche zur Bestrafung Kaiser Wilhelms II. | 117 | ||
2. Die Verfahren gegen weitere deutsche Kriegsverbrecher | 120 | ||
II. Falsche Francs, Drogen und ein toter König:rder Durchbruch des „aut dedere – aut iudicare“ in Verträgenrüber „internationale Straftaten“r | 124 | ||
1. Das Internationale Abkommen zur Bekämpfung der Falschmünzerei | 125 | ||
2. Das Drogenhandelübereinkommen von 1936 | 127 | ||
3. Das Abkommen zur Verhütung und Bestrafung des Terrorismus | 128 | ||
3. Kapitel: Die heutigen Rechtsgrundlagen des "aut dedere –raut iudicare" | 131 | ||
A. Vertragliche "aut dedere - aut iudicare"-Regelungen | 131 | ||
I. Der Kampf gegen den Terrorismus | 131 | ||
1. "Terrorismus" –rWas ist Gegenstand der Untersuchung? | 131 | ||
2. Der Schutz der Zivilluftfahrt | 135 | ||
a) Die Konvention von Tokio | 135 | ||
b) Das Haager Übereinkommen gegen Flugzeugentführungen von 1970 | 136 | ||
c) Die Montrealer Konvention von 1971 und ihr Zusatzprotokoll von 1988 | 138 | ||
3. Die Verfolgung von Angriffen gegen völkerrechtlich geschützte Personen | 139 | ||
a) Die OAS-Diplomatenschutzkonvention | 140 | ||
b) Die UN-Diplomatenschutzkonvention | 141 | ||
c) Die UN-Personalsicherheitskonvention | 144 | ||
4. Die Bekämpfung der Geiselnahme | 144 | ||
5. Der Schutz vor den Gefahren des Nuklearterrorismus | 146 | ||
6. Der Schutz der Seefahrt | 147 | ||
7. Die Bekämpfung von Sprengstoffattentaten | 149 | ||
8. Die Bekämpfung der Finanziers des Terrors | 150 | ||
9. Regionale Verträge zur Bekämpfung des Terrorismus auf breiterer Front | 151 | ||
a) Die Europäische Antiterrorkonvention und die Europäische Terrorismusvorbeugungskonvention | 151 | ||
b) Die Antiterrorkonvention der SAARC | 157 | ||
c) Die Antiterrorkonventionen der OIC und der Arabischen Liga | 158 | ||
d) Die Afrikanische Antiterrorkonvention | 159 | ||
II. Der Kampf gegen Völkermord, Kriegsverbrechen und andere schwere Menschenrechtsverstöße | 160 | ||
1. Kriegsverbrechen | 160 | ||
a) Die Genfer Konventionen vom 12. August 1949 | 160 | ||
b) Die Abkommen gegen das Söldnerwesen | 163 | ||
c) Der Schutz von Kulturgütern in bewaffneten Konflikten | 164 | ||
2. Völkermord | 165 | ||
3. Folter | 169 | ||
4. Zwangsweises Verschwindenlassen von Personen | 171 | ||
III. Die Bekämpfung der organisierten und sonstigen "gewöhnlichen" Schwerkriminalität | 172 | ||
1. Die Bekämpfung des Drogenhandels | 172 | ||
2. Die Bekämpfung der Geldfälschung | 174 | ||
3. Der Versuch einer Bekämpfung der transnationalen organisierten Kriminalität insgesamt | 174 | ||
4. Die Bekämpfung der Korruption | 176 | ||
5. Die Bekämpfung der "Cyberkriminalität" | 177 | ||
IV. Die Kodifizierung und Weiterentwicklung des Rechtsrder klassischen universellen Verbrechen Sklaven- undrMenschenhandel sowie Piraterier | 178 | ||
1. Piraterie | 179 | ||
2. Der Sklaven- und Menschenhandel | 180 | ||
V. "Aut dedere –raut iudicare" in Auslieferungsverträgen | 182 | ||
VI. Weltgemeinschaft oder bloßes "do ut des": Motive vertraglicher Auslieferungs- oder Strafverfolgungsgebote | 185 | ||
B. Gewohnheitsrechtliche Auslieferungs- oder Strafverfolgungspflichten | 192 | ||
I. Die Staatenpraxis und Rechtsüberzeugung seit 1945 | 194 | ||
1. Kriegsverbrechen, Völkermord und weitere schwere Menschenrechtsverstöße | 194 | ||
a) Kriegsverbrechen in internen Konflikten | 195 | ||
aa) Innerstaatliche Gerichtsentscheidungen | 196 | ||
(1) Dänemark: Saric | 196 | ||
(2) Frankreich: Javor und Wenceslas Munyeshyaka | 197 | ||
(3) Niederlande: Knesevic | 198 | ||
(4) Schweiz: Grabec und Niyonteze | 199 | ||
(5) Deutschland | 201 | ||
(6) Belgien: Ntezimana, Higaniro, Mukangango und Mukabutera | 202 | ||
(7) Die Verfolgung von Bürgerkriegsverbrechern durch Zufluchtsstaaten auf dem Balkan | 203 | ||
(8) Kamerun: Bagosora | 204 | ||
(9) Nigeria und Ghana: Taylor | 205 | ||
(10) USA: das Zivilverfahren S. Kadic v. Radovan Karadzic | 206 | ||
(11) Weitere einschlägige Verfahren: Ungarn und Chile | 206 | ||
bb) Sonstige Staatenpraxis | 208 | ||
(1) UN-Resolutionen | 208 | ||
(2) Die Schaffung der internationalen Strafgerichtsbarkeit | 212 | ||
(3) Weitere Praxis | 214 | ||
cc) Resümee | 217 | ||
dd) Entscheidungen internationaler Gerichte und die völkerrechtliche Literatur als "Hilfsmittel" | 222 | ||
(1) Die Rechtsprechung des ICTY | 222 | ||
(2) Die völkerrechtliche Literatur | 224 | ||
b) Völkermord | 225 | ||
aa) Innerstaatliche Gerichtsentscheidungen | 226 | ||
(1) Israel: Eichmann | 226 | ||
(2) USA: Demjanjuk v. Petrovsky; S. Kadic v. Radovan Karadzic | 227 | ||
(3) Österreich: Cvjetkovic | 228 | ||
(4) Deutschland | 229 | ||
(5) Frankreich: Javor und Wenceslas Munyeshyaka | 231 | ||
(6) Schweiz: Niyonteze | 231 | ||
(7) Kanada: Mugesera | 233 | ||
(8) Indien: Karakira | 234 | ||
(9) Kamerun: Bagosora; Fall der 19 bzw. 8 Ruander | 234 | ||
(10) Belgien: Ntezimana, Higaniro, Mukangango und Mukabutera | 235 | ||
(11) Australische und spanische obiter dicta zu einem "aut dedere –raut iudicare" | 235 | ||
bb) Sonstige Staatenpraxis | 236 | ||
(1) UN-Resolutionen | 236 | ||
(2) Die Schaffung der internationalen Strafgerichtsbarkeit | 237 | ||
(3) Weitere Erklärungen von Staaten | 238 | ||
cc) Resümee | 239 | ||
dd) Entscheidungen internationaler Gerichte und die völkerrechtliche Literatur als "Hilfsmittel" | 240 | ||
(1) Die Rechtsprechung des IGH | 240 | ||
(2) Die völkerrechtliche Literatur | 243 | ||
c) Schwere Menschenrechtsverstöße außerhalb bewaffneter Konflikte | 244 | ||
aa) Innerstaatliche Gerichtsentscheidungen | 245 | ||
(1) Die Letelier-Mörder Townley, Larios, Contreras und Espinoza | 246 | ||
(2) Pinochet | 248 | ||
(3) Habré | 249 | ||
(4) Cavallo | 251 | ||
bb) Einige weitere "Menschenrechtsverbrecher", denen ihr Zufluchtsstaat bislang sichere Zuflucht einräumt | 252 | ||
cc) Das US-Zivilverfahren Filartiga v. Pena-Irala | 254 | ||
dd) UN-Resolutionen | 255 | ||
ee) Resümee | 256 | ||
ff) Die internationale Rechtsprechungr(mit Ausnahme der internationalen Menschenrechtsgerichtsbarkeit)rund völkerrechtliche Literatur als Hilfsmittelr | 258 | ||
gg) Exkurs: Bestrafungspflichten aus den Menschenrechten? | 259 | ||
2. Terrorismus | 262 | ||
a) Staatenpraxis von 1945 bis zum 11. September 2001 | 262 | ||
aa) Palästinensische Täter: Terroristen oder Freiheitskämpfer? | 263 | ||
(1) Gewalttaten auf Flughäfen vor dem Zusatzprotokoll von 1988rzur Montrealer Konvention: die Attentäter von Rom (1973)rin Kuwaitr | 263 | ||
(2) Geiselnahme vor der UN-Geiselnahmekonvention: der Fall Abu Daud | 263 | ||
(3) Bomben in Israel: "Terrorismus" oder "Freiheitskampf"? –rder Fall Abu Eain | 264 | ||
(4) Die Achille Lauro | 265 | ||
(5) Das Verhalten Griechenlands gegenüber palästinensischen Terroristen | 270 | ||
bb) Europäische Separatisten im Ausland: PIRA, ETA und PKK | 270 | ||
(1) Die Probleme der USA im Umgang mit Mitgliedern der PIRA | 270 | ||
(2) Belgien, Spanien und zwei ETA-Unterstützer: der Fall Garcia-Moreno | 272 | ||
(3) Der Fall Öcalan | 273 | ||
cc) Europäische Linksterroristen im Ausland: RAF und Rote Brigaden | 274 | ||
(1) Ex-RAF-Mitglieder in der DDR und die Völkerrechtsauffassung beider deutscher Staaten | 274 | ||
(2) Zuflucht für italienische Linksterroristen in Frankreich | 275 | ||
dd) Der islamistische Terrorismus: das Nachspiel der Bombenanschläge von Nairobi und Dar es Salam | 276 | ||
ee) Sonderfall Flugzeugentführungen | 276 | ||
ff) UN-Resolutionen und andere Erklärungen | 280 | ||
gg) Resümee | 286 | ||
b) Die Auswirkungen des 11. Septembers 2001 | 287 | ||
aa) Die Bemühungen um die Auslieferung bin Ladens | 287 | ||
bb) Allgemein gegen den Terrorismus gerichtete Erklärungen von Staaten | 289 | ||
cc) Die weitere Staatenpraxis bei der Auslieferung oder Strafverfolgung von Terroristen | 292 | ||
c) Die "aut dedere - aut iudicare"-Übereinkommen als Beweis für Gewohnheitsrecht? | 296 | ||
d) Resümee | 298 | ||
e) Die internationale Rechtsprechung und völkerrechtliche Literatur als "Hilfsmittel" | 299 | ||
3. Resümee | 300 | ||
II. Die völkerrechtliche Verantwortlichkeit des Zufluchtsstaates für die Tat als Grundlage eines "aut dedere –raut iudicare"? | 301 | ||
1. Die Unterlassung von Auslieferung bzw. Strafverfolgung als eigenständiger Zurechnungsgrund | 301 | ||
2. Die Pflicht zur Auslieferung oder Strafverfolgungrals Rechtsfolge einer bereits aus anderem Grundrdem Zufluchtsstaat zuzurechnenden Rechtsverletzungr | 306 | ||
III. Die Ableitung eines "aut dedere –raut iudicare" direkt aus dem Gedanken einer "Weltgemeinschaft" und ihren Grundwerten | 307 | ||
1. Das "civitas maxima"-Argument in der Literatur zum Auslieferungs- oder Strafverfolgungsgebot | 307 | ||
2. Der größere Zusammenhang:rdie Ablösung der Prinzipien von Souveränität und Staatenkonsensrin der neueren völkerrechtlichen Literaturr | 308 | ||
3. Die Verteidigung der klassischen Konzeption des Völkerrechts | 311 | ||
a) Das Bestimmtheits- und Rechtssicherheitsdefizit | 312 | ||
b) Das Legitimitätsdefizit | 315 | ||
c) Das sich verschärfende Effizienzdefizit | 316 | ||
d) Die Entzauberung des ius cogens-Arguments: vom Fehlen einer Normenkollision | 317 | ||
e) Der rechte Platz des Weltgemeinschaftsgedankens: die rechtspolitische Ebene | 319 | ||
IV. Resümee und Einordnung gewohnheitsrechtlicher Vorschriften in Bezug auf das Strafrechtsanwendungsrecht | 320 | ||
C. Sicherheitsratsbeschlüsse nach Kapitel VII UN-Charta als Grundlage für ein "aut dedere –raut iudicare"? | 322 | ||
I. Die völkerrechtsgemäße Nichtauslieferung und Nichtverfolgung eines Straftäters als Friedensgefahr im Sinne des Artikel 39 UN-Chartar | 322 | ||
II. Die Anordnung einer Auslieferungs- oder Strafverfolgungspflicht als Maßnahme nach Artikel 41 UN-Charta | 329 | ||
III. Resümee | 335 | ||
4. Kapitel:rInhalt und Grenzen der Pflicht zum "iudicare" | 336 | ||
A. Der Eingang eines Auslieferungsersuchens als Voraussetzung des "iudicare"? | 337 | ||
I. Verträge, die nach ihrem Wortlaut eindeutigrden Eingang eines Auslieferungsersuchens zur Voraussetzungrdes „aut dedere – aut iudicare“ machenr | 337 | ||
II. Das Haager Modell | 338 | ||
1. Der Meinungstand in der Literatur | 338 | ||
2. Die Entstehungsgeschichte der Abkommen | 340 | ||
3. Die Gerichtspraxis | 341 | ||
4. Theoretische Erklärungen und Begründungen | 342 | ||
a) Die Prinzipien des internationalen Strafrechts und die unterschiedlichen Varianten des "aut dedere – aut iudicare" | 342 | ||
b) Theoretische Erklärungsmuster für die Verwendung von Weltrechtsprinzip und stellvertretender Strafrechtspflege | 346 | ||
c) Grenzen einer an Zielen und Motiven der Vertragsparteien orientierten Auslegung | 348 | ||
III. Die Genfer Konventionen | 349 | ||
IV. Die "Convention for the Suppression of the Traffic in Persons and of the Exploitation of the Prostitution of Others" | 350 | ||
V. Gewohnheitsrechtliche "aut dedere –raut iudicare"- Regelungen | 351 | ||
B. Das Verhältnis zwischen "dedere" und "iudicare": Freie Wahl des Zufluchtsstaates oder Vorrang der Auslieferung? | 352 | ||
I. Die Fragestellung | 352 | ||
II. Der Meinungstand in der Literatur | 353 | ||
III. Der Kernpunkt: die Existenz einer Auslieferungspflicht | 354 | ||
1. Das Haager Modell | 354 | ||
2. Die Genfer Konventionen | 357 | ||
3. Die Europ. Antiterrorkonvention | 358 | ||
4. OAS-Diplomatenschutzkonvention; OAS-Folterkonvention;rAfrikanische Antisöldnerkonvention; SAARC-Antiterrorkonvention;rConvention for the Suppression of the Traffic in Persons;rdas Fakultativprotokoll betreffend Kinderhandel, Kinderprostitutionrund Kinderpornographie; die Verträge gegen organisierte Kriminalität,rDrogenhandel, Korruption und Cyberkriminaliät;rdie Europ. Terrorismusvorbeugungskonventionr | 359 | ||
5. Die Antiterrorkonventionen der Arabischen Liga und der OIC | 360 | ||
6. Die Auslieferungsverträge | 360 | ||
7. Gewohnheitsrechtliche "aut dedere –raut iudicare"-Pflichten | 361 | ||
IV. Die Relativität der gewonnenen Ergebnisse | 361 | ||
V. Resümee | 363 | ||
VI. Der Staat als Richter über sich selbst? Strafverfolgung in einem für die Straftat völkerrechtlich verantwortlichen Staat | 363 | ||
C. Was bedeutet "iudicare"? –rZum Inhalt des "Strafverfolgungsgebotes" | 372 | ||
I. Die Voruntersuchung und die Sicherung des Verfahrens | 373 | ||
1. Die Voruntersuchung | 373 | ||
2. Die Sicherung der Anwesenheit des Verdächtigen | 374 | ||
II. Die Einschaltung der Strafverfolgungsbehörde | 376 | ||
III. Einstellung oder Anklageerhebung: die verfahrensabschließende Entscheidung der nationalen Strafverfolgungsbehörde | 378 | ||
1. Entscheidung unter dem Regime der Verträge,rdie „to submit the case to its competent authorities for the purposerof prosecution“ mit einer Pflicht der Strafverfolgungsbehörder„to take [its] decision in the same manner as in the case ofrany [in einigen Verträgen: ordinary] offence of a serious naturerunder the law of that State“ kombinierenr | 378 | ||
a) Der Grundsatz | 378 | ||
b) Sonderproblem Opportunitätsprinzip | 381 | ||
2. Die Entscheidung unter dem Regime der Verträge,rdie von einer Strafverfolgung „if appropriate“ sprechen oderrdie zu 1. genannte Formulierung nicht mit einemr„national treatment standard nach Haager Art“ verbindenr | 385 | ||
3. Die Entscheidung unter dem Regime strikter formulierter Verträge | 386 | ||
4. Der "national treatment standard nach Haager Art" als Ausdruck des allgemeinen Grundsatzes von Treu und Glauben? | 387 | ||
IV. Die Rechte des Beschuldigten | 391 | ||
V. Ein eventuelles Urteil und sein Inhalt | 393 | ||
VI. Die "Sicherung" des "iudicare": Informationspflichten, Streitbeilegung und Sanktionen | 395 | ||
VII. Der Inhalt des gewohnheitsrechtlichen "iudicare" | 398 | ||
5. Kapitel:rDas Verhältnis des "aut dedere – aut iudicare" zur Internationalen Strafgerichtsbarkeit | 399 | ||
A. Überschneidungen von "aut dedere –raut iudicare"- Pflichten und internationaler Strafgerichtsbarkeit | 399 | ||
B. Die Pflicht zur Überstellung an ein internationalesrStrafgericht und das Recht des Zufluchtstaatesrauf Ausübung seiner eigenen Gerichtsbarkeitr | 402 | ||
I. Das Verhältnis zur Überstellung an die beiden ad-hoc-Tribunale | 402 | ||
II. Das Verhältnis zur Überstellung an den ICC | 403 | ||
C. Die Pflicht zur Überstellung an ein internationalesrStrafgericht und das Recht des Zufluchtsstaatesrzur Auslieferung an einen Drittstaatr | 404 | ||
I. Das Verhältnis zur Überstellung an die beiden ad-hoc-Tribunale | 404 | ||
II. Das Verhältnis zur Überstellung an den ICC | 404 | ||
1. Auslieferung an einen Mitgliedstaat des Statuts von Rom | 404 | ||
2. Auslieferung an einen Nichtmitgliedstaat des Statuts von Rom | 405 | ||
D. Resümee und kurzer rechtspolitischer Ausblickrauf die Zukunft des „aut dedere – aut iudicare“ nebenrder internationalen Strafgerichtsbarkeitr | 406 | ||
Schluss: "aut dedere – aut iudicare" –rein Überblick über Herkunft, Grundlagen, Inhalte und Zukunft | 409 | ||
Literaturverzeichnis | 427 | ||
Verzeichnis häufig zitierter Verträge | 446 | ||
Personen- und Sachregister | 450 |