Direktwahl der Ministerpräsidenten
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Direktwahl der Ministerpräsidenten
Als Kern einer Reform der Landesverfassungen
Schriftenreihe der Hochschule Speyer, Vol. 178
(2006)
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Abstract
Die schon seit der Neugründung der Bundesländer immer wieder diskutierte Frage, ob nicht eine Direktwahl der Ministerpräsidenten durch das Volk dem parlamentarischen Regierungssystem vorzuziehen sei, ist heute aktueller und brisanter denn je. Ihre Befürworter erblicken in der Volkswahl der Länderchefs nicht weniger als den Schlüssel zur Lösung einiger der drängendsten Probleme unserer Zeit: Als Form der Mitbestimmung soll sie der grassierenden Politikverdrossenheit entgegenwirken. Sie soll die Schieflage bei der demokratischen Legitimation in den Bundesländern beseitigen, die heute weitgehende Exekutiveinheiten sind, in denen die Regierungen ihre Legitimation aber immer noch von der praktisch bedeutungslosen Legislative ableiten. Die Trennung der Gewalten soll die in der Praxis meist leer laufende parlamentarische Kontrolle reaktivieren und die kaum noch überschaubare politische Verantwortung innerhalb der Länder und im gesamten Bundesstaat wieder transparent machen. Vor allem aber soll sie die Ministerpräsidenten wieder stärker auf das Landeswohl anstatt auf Parteiinteressen verpflichten und so der allgemein beklagten Preisgabe an sachlicher Autonomie durch die Länder und dem Missbrauch des Bundesrates zu parteipolitischer Blockadepolitik entgegenwirken. So könnte sie nicht nur zwingende Voraussetzung für einen Erfolg des "Jahrhundertwerks" Föderalismusreform sein, sondern angesichts der rasant fortschreitenden Europäischen Integration sogar für die Fortexistenz der Bundesländer selbst. Erstmals werden diese Thesen auf den Prüfstand einer wissenschaftlichen Monographie gestellt und sämtliche durch den Vorschlag aufgeworfene Fragen umfassend behandelt.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 13 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 34 | ||
§ 1 Einleitung | 37 | ||
I. Einführung in die Thematik | 37 | ||
II. Erste Bestandsaufnahme | 38 | ||
III. Ziele der Untersuchung | 40 | ||
1. Systematisierung der Streitpunkte und Argumente | 40 | ||
2. Klärung der Methodik | 41 | ||
3. Versuch einer Beantwortung der „Regierungssystemfrage“ | 41 | ||
4. Verfassungsrechtliche und Folgefragen | 41 | ||
5. Praktische Umsetzung | 42 | ||
6. Gang der Untersuchung | 42 | ||
7. Beschränkung auf die deutschen Bundesländer | 42 | ||
IV. Zur Terminologie | 42 | ||
1. Ministerpräsident, Regierungschef | 43 | ||
2. Landtag, Landesparlament | 43 | ||
3. Parlamentarisches und Präsidialsystem | 43 | ||
4. Exekutive und Legislative | 45 | ||
5. Unmittelbare Demokratie | 45 | ||
§ 2 Die Reform der Landesverfassungen im Kontext | 46 | ||
I. Die historische Entwicklung des Länderparlamentarismus | 46 | ||
1. Die Länder zur Zeit der Weimarer Republik | 46 | ||
2. Die Entwicklung der heutigen Landesverfassungen | 47 | ||
a) Diskussion eines direkt gewählten Staatspräsidenten bei den frühen Verfassungen | 48 | ||
b) Der Verfassungsentwurf der CDU für Württemberg-Hohenzollern | 49 | ||
c) Der Verfassungsentwurf der CDU für Baden-Württemberg | 49 | ||
II. Die gegenwärtigen Regierungssysteme in den Bundesländern | 50 | ||
1. Baden-Württemberg | 51 | ||
2. Bayern | 51 | ||
3. Berlin | 52 | ||
4. Brandenburg | 52 | ||
5. Bremen | 53 | ||
6. Hamburg | 53 | ||
7. Hessen | 53 | ||
8. Mecklenburg-Vorpommern | 54 | ||
9. Niedersachsen | 54 | ||
10. Nordrhein-Westfalen | 55 | ||
11. Rheinland-Pfalz | 55 | ||
12. Saarland | 56 | ||
13. Sachsen | 56 | ||
14. Sachsen-Anhalt | 57 | ||
15. Schleswig-Holstein | 57 | ||
16. Thüringen | 57 | ||
III. Der Länderparlamentarismus im mehrstufigen Bundesstaat | 58 | ||
1. Der Parlamentarismus im Bund | 58 | ||
2. Die Europäische Union | 59 | ||
3. Die Kommunalverfassungen | 59 | ||
a) Die vier herkömmlichen kommunalen Verfassungstypen | 60 | ||
(1) Die Norddeutsche Ratsverfassung | 60 | ||
(2) Die Magistratsverfassung | 60 | ||
(3) Bürgermeisterverfassung | 61 | ||
(4) Die Süddeutsche Ratsverfassung | 61 | ||
b) Die Kommunalverfassungsreform der 1990er Jahre | 61 | ||
IV. Der deutsche Länderparlamentarismus im internationalen Vergleich | 63 | ||
1. USA | 63 | ||
a) Der Bundesstaat | 63 | ||
b) Die Gliedstaaten | 64 | ||
2. Israel | 64 | ||
3. Österreich | 66 | ||
4. Frankreich | 66 | ||
5. Schweiz | 67 | ||
V. Reformbestrebungen in Bund und Ländern im Überblick | 68 | ||
§ 3 Aktueller Stand der Diskussion | 69 | ||
I. Skepsis bei Theodor Heuss? | 69 | ||
II. Die Entwicklung der Theorie bei Theodor Eschenburg | 70 | ||
1. Parlamentarismus für Verwaltungsstaat funktional ungeeignet | 70 | ||
2. Mangelnde Kontrollmöglichkeit durch das Volk | 71 | ||
3. Mangelnde parlamentarische Kontrolle | 71 | ||
4. Übermäßige Abhängigkeit des Ministerpräsidenten von den Regierungsparteien | 72 | ||
5. Versachlichung durch Unabhängigkeit | 72 | ||
6. Direktwahl als Form der Selbstbestimmung | 72 | ||
7. Keine Besorgnis übermächtiger Ministerpräsidenten | 72 | ||
8. Keine Besorgnis der Wahl von Demagogen | 73 | ||
9. Keine Besorgnis der Manipulation | 73 | ||
III. Die Kritik des Länderparlamentarismus bei Wilhelm Hennis | 73 | ||
1. Koalitionszwang | 73 | ||
2. Strukturell bedingte Einflussnahme der Bundespolitik | 74 | ||
3. Keine Grundsatzentscheidungen | 74 | ||
IV. Erster Anklang in jüngerer Zeit bei Oschatz | 75 | ||
V. Der neue Diskussionsanstoß durch Hans Herbert von Arnim | 75 | ||
1. Angleichung an Aufgabenverschiebung in Praxis bereits vollzogen | 75 | ||
2. Größere Unabhängigkeit von der eigenen Partei | 76 | ||
3. Stärkung der parlamentarischen Kontrolle | 76 | ||
4. Zurückdrängung von übermäßigem Parteieneinfluss und Parteibuchwirtschaft | 76 | ||
5. Zurückdrängung der übermäßigen Durchsetzung von Partikularinteressen | 77 | ||
6. Stärkere Gemeinwohlorientierung der Landespolitik | 77 | ||
7. Direktwahl des Ministerpräsidenten als Voraussetzung für eine Parlamentsreform | 78 | ||
8. Stärkere Maßgeblichkeit des Volkswillens als Mittel gegen Parteienverdrossenheit | 78 | ||
9. Keine Besorgnis der Wahl von Demagogen | 78 | ||
10. Keine Besorgnis von übermäßig starken Ministerpräsidenten | 78 | ||
VI. Die Direktwahl als Forderung der Frankfurter Intervention | 79 | ||
VII. Hans H. Klein als schärfster Kritiker | 80 | ||
1. Stärkerer politischer Einfluss der Ministerpräsidenten | 80 | ||
2. Keine Manipulierbarkeit und Überforderung des Volkes | 80 | ||
3. Stärkung von Ministerpräsident und Parlament | 80 | ||
4. Einfluss der Parteien bleibt | 81 | ||
5. Versachlichung der parlamentarischen Diskussion fraglich | 81 | ||
6. Kein taugliches Mittel gegen Ämterpatronage | 81 | ||
7. Direktwahl und Gemeinwohlorientierung | 82 | ||
8. Die Aufgabenverschiebung in den Ländern und die Gewaltentrennung | 83 | ||
VIII. Die Befürwortung der Direktwahl durch Brun-Otto Bryde | 84 | ||
1. Hauptproblem: Mangelnde Transparenz infolge Verantwortungsverflechtung | 84 | ||
2. Entbehrlichkeit institutioneller Übereinstimmung von Regierung und Parlamentsmehrheit | 84 | ||
3. Mangelnde parlamentarische Kontrolle | 85 | ||
4. Belebung der diskursiven parlamentarischen Willensbildung | 85 | ||
5. Angleichung von demokratischer Legitimation und Aufgabenwahrnehmung | 85 | ||
6. Stärkung des Parlaments als Gegengewicht zum Ministerpräsidenten | 86 | ||
7. Bedenken wegen zusätzlicher Personalisierung | 86 | ||
IX. Die Thesen Albert Janssens | 86 | ||
1. Verlust sachlicher Autonomie der Länder als Legitimitätsproblem des deutschen Bundesstaates | 86 | ||
2. Parteipolitische Gleichschaltung als Ursache für den Verlust sachlicher Autonomie | 87 | ||
3. Wiederherstellung echter parlamentarischer Kontrolle | 88 | ||
4. Rückbesinnung auf das Landeswohl im Bundesrat | 89 | ||
5. Schaffung einer hinreichenden demokratischen Legitimation des Bundesrates für seine Stellungnahmen nach Art. 23 Abs. 2, 4 bis 6 GG | 89 | ||
6. Nebeneffekt: Zurückdrängung der Ämterpatronage | 90 | ||
X. Die jüngste Untersuchung von Hartmut Maurer | 90 | ||
1. Die Argumente pro Direktwahl | 91 | ||
2. Die Argumente contra Direktwahl | 91 | ||
3. Grundsätzliche Befürwortung bei verbleibender Skepsis | 92 | ||
XI. Weitere Äußerungen | 92 | ||
§ 4 Versuch einer Systematisierung der Streitpunkte und Argumente | 94 | ||
I. Streit über Konsequenzen und Streit über deren Bewertung | 94 | ||
II. Keine Beschränkung auf den bisherigen Diskussionsstand | 95 | ||
III. Gegenständliche Ordnung | 96 | ||
1. Keine scharfe inhaltliche Trennbarkeit | 96 | ||
2. Orientierung an den Primärzielen | 97 | ||
3. Stärkung der Selbstbestimmung | 98 | ||
a) Direktwahl als Element unmittelbarer Demokratie | 98 | ||
b) Direktwahl als Legitimationsquelle | 99 | ||
4. Stärkung der Gewaltenteilung | 99 | ||
a) Unmittelbare Auswirkung auf die Gewaltenteilung | 100 | ||
b) Verbindung zwischen Selbstbestimmung und Gewaltenteilung: Transparenz | 100 | ||
5. Stärkung des Gemeinwohlbezugs | 101 | ||
a) Verbindung zwischen Selbstbestimmung und Gemeinwohlbezug: Gemeinwohl und Volkswille | 102 | ||
b) Verbindung zwischen Gewaltenteilung und Gemeinwohlbezug: Kontrolle und Unabhängigkeit | 102 | ||
c) Untersuchungsprogramm | 103 | ||
6. Stärkung der Länderautonomie | 105 | ||
a) Verbindung zwischen Selbstbestimmung und Länderautonomie: Interessen des Landesvolks | 106 | ||
b) Verbindung zwischen unmittelbarer Legitimation und Länderautonomie: Landesregierung als Legitimationsmittler | 106 | ||
c) Verbindung zwischen Gewaltenteilung und Länderautonomie: Stärkere Kontrolle der Bundesratstätigkeit durch die Landesparlamente | 106 | ||
d) Verbindung zwischen Gemeinwohl und Länderautonomie: Auflösung der „parteipolitischen Gleichschaltung“ | 107 | ||
e) Untersuchungsprogramm | 107 | ||
7. Verbleibende Fragen | 108 | ||
§ 5 Methodik der Untersuchung | 109 | ||
I. Die beiden methodischen Aufgaben | 109 | ||
II. Das Problem der Maßstäbe | 110 | ||
1. Mangel an anerkannten konkreten Maßstäben | 110 | ||
2. Ableitung konkreter Maßstäbe | 111 | ||
3. Erfahrung konkreter Maßstäbe | 111 | ||
4. Auslegung von Rechtssätzen | 111 | ||
III. Das Problem der Vorhersage | 112 | ||
1. Vergleich | 112 | ||
a) Die Logik des Vergleichs | 113 | ||
b) Die Länder als Vergleichseinheiten | 113 | ||
2. Die andere Seite: mögliche Vergleichsgruppen | 114 | ||
a) Die Vergleichbarkeit der Bundesländer mit den Kommunen | 114 | ||
b) Die Vergleichbarkeit der Bundesländer mit den „historischen“ Kommunen | 116 | ||
c) Die Vergleichbarkeit der Bundesländer mit ausländischen Staaten | 117 | ||
3. Statischer und dynamischer Vergleich | 117 | ||
4. Die Kombination mit Induktion und Deduktion | 118 | ||
5. Der Ausgangspunkt: Die unterstellte Einführung der Direktwahl | 119 | ||
a) Bedeutung der Konkretisierung der Hypothese | 119 | ||
b) Umfang des Hypothesegegenstandes | 120 | ||
c) Konkrete Ausgestaltung: Das herrschende Modell | 120 | ||
d) Abweichungen | 121 | ||
§ 6 Die Direktwahl als Element unmittelbarer Demokratie | 123 | ||
I. Mehr Einfluss durch Direktwahl? | 123 | ||
1. Unmittelbar: Selbstentscheidung einer Personalfrage | 123 | ||
a) Formeller Zuwachs an Entscheidungszuständigkeit | 124 | ||
b) Verfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit | 124 | ||
c) Materieller Zuwachs an Entscheidungszuständigkeit? | 124 | ||
d) Derzeitiger Einfluss des Volkes auf die Entscheidung über den Ministerpräsidenten nach Landtagswahlen und zu erwartende Veränderungen | 126 | ||
(1) Landtagswahl als Präsidentschaftswahl? | 126 | ||
(2) Landtagsabgeordnete als Wahlmänner | 127 | ||
(3) Ausnahme: Nachträgliche Koalitionsbildung | 128 | ||
(4) Der „Link“ zwischen Partei und Kandidat | 128 | ||
(5) Zwischenergebnis: Einflusszuwachs | 129 | ||
(6) Annex: Einflusszuwachs auch durch Rücksichtnahme der Parteien bei der Kandidatenkür | 129 | ||
e) Derzeitiger Einfluss des Volkes auf die Entscheidung über den Ministerpräsidenten während einer Amtsperiode und zu erwartende Veränderungen | 130 | ||
(1) Zusammenfallen von Volks- und Parlamentswille | 130 | ||
(2) Auseinanderfallen von Volks- und Parlamentswille | 131 | ||
(3) Gleichlauf von Volks- und Parlamentswille als graduelle Bindung | 132 | ||
(4) Änderung durch Volkswahl – Grundmodell | 132 | ||
(5) Änderung durch Volkswahl – bei Möglichkeit eines parlamentarischen Misstrauensvotums | 133 | ||
(6) Zwischenergebnis: weiterer Einflusszuwachs während der Amtsperiode | 133 | ||
f) Ergebnis: Einfluss auf Person des Ministerpräsidenten wächst | 134 | ||
2. Mittelbar: Einfluss auf die Regierungstätigkeit | 134 | ||
a) Verantwortung als Kehrseite von Bestimmung und Kontrolle | 134 | ||
b) Verschiebung der Verantwortlichkeit vom Parlament zum Volk | 135 | ||
c) Tätigkeitsorientierung als Folge von Verantwortlichkeit | 136 | ||
d) Orientierung am Volk ≠ Entscheidung durch das Volk | 136 | ||
(1) Fehlende Thematisierung durch das Volk | 136 | ||
(2) Kein einheitlicher „Volkswille“ | 137 | ||
(3) Phlegmatik und Hemmschwelle | 137 | ||
(4) Umgekehrter Einfluss | 138 | ||
e) Ergebnis: Mittelbarer Einfluss auf Sachentscheidungen, aber keine Volksentscheidungen | 138 | ||
II. „Natürlicher Vorrang“ direkt-demokratischer Elemente? | 138 | ||
1. Bewertungsmaßstäbe und Bewertungskriterien | 139 | ||
2. Mögliche Bewertungsmaßstäbe | 139 | ||
3. Der Zusammenhang zwischen Bewertungsmaßstäben und Demokratieideal | 140 | ||
a) Bestehender Zusammenhang als potenzielle Gefahr für die wissenschaftliche Diskussion | 140 | ||
b) Der potenzielle Zusammenhang als Gefahr für die wissenschaftliche Diskussion | 141 | ||
c) Die Gefahr der „Unwiderlegbarkeit“ | 142 | ||
d) Die Gefahr der Politisierung | 142 | ||
e) Die Gefahr der Ausuferung | 143 | ||
f) Die Entschärfung der Gefahren | 143 | ||
4. Keine Vermutung zugunsten einer möglichst weitgehenden mittelbaren Demokratie | 143 | ||
a) Vermutung zugunsten mittelbarer Demokratie allenfalls für das Staatsprinzip als solches | 144 | ||
b) Keine Regel für einzelne demokratische Elemente | 144 | ||
5. Vermutung zugunsten möglichst weitgehender unmittelbarer Demokratie? | 145 | ||
a) Die Lincoln-Formel | 145 | ||
b) Volkssouveränität und Demokratie | 146 | ||
c) Staatstheoretischer Vorrang direkter Demokratie und direkt-demokratischer Elemente | 146 | ||
d) Praktische Bedeutung | 147 | ||
III. Bedenken gegen direkt-demokratische Elemente | 148 | ||
1. Politische Reife des Volkes | 148 | ||
2. Praktikabilität | 149 | ||
a) Der praktische Ablauf der Direktwahl | 150 | ||
b) Der Aufwand einer Volkswahl | 150 | ||
(1) Kostenaufwand | 150 | ||
(2) Aktivierungsaufwand | 151 | ||
c) Zwischenergebnis | 152 | ||
3. Manipulierbarkeit | 152 | ||
a) Keine unmittelbar populistische Entscheidung | 153 | ||
b) Keine Formulierungsspielräume | 153 | ||
4. Komplexität | 154 | ||
5. „Versteinerung“ | 154 | ||
6. Keine Befürchtung „schlechter“ Entscheidungen | 155 | ||
IV. Politischer Einfluss und Politikverdrossenheit | 156 | ||
1. Politikverdrossenheit als Demokratieproblem | 156 | ||
a) Das Akzeptanz- und Vertrauensdefizit | 156 | ||
b) Gefahr für die Demokratie | 157 | ||
2. Ursachen der Politikverdrossenheit | 158 | ||
a) Entscheidungsschwäche der Staatsorgane | 159 | ||
b) Ausufernder Parteieneinfluss | 159 | ||
c) Unausgewogenheiten im pluralistischen Kräftespiel | 160 | ||
d) Bürokratisierung | 160 | ||
e) Fehlende Transparenz | 161 | ||
f) Ohnmacht | 161 | ||
3. Akzeptanzerhöhung durch mehr Selbstentscheidung | 162 | ||
§ 7 Die demokratische Legitimation in den Bundesländern | 163 | ||
I. Das Erfordernis demokratischer Legitimation | 163 | ||
1. Das Legitimationserfordernis als Folge der Volkssouveränität | 164 | ||
2. Legitimation nur durch demokratische Machtvermittelung | 165 | ||
3. Der inhaltliche Legitimationsstrang | 165 | ||
4. Der persönliche Legitimationsstrang | 166 | ||
II. Das Wesen demokratischer Legitimation | 167 | ||
1. Der Grad demokratischer Legitimierung als Kernproblem der Legitimation von Landesgewalt | 167 | ||
2. Die grundsätzliche Anerkennung gradueller Legitimationsunterschiede | 168 | ||
a) Stand in Rechts- und Politikwissenschaft | 168 | ||
b) Mögliche Ansätze | 169 | ||
c) Von der Funktion demokratischer Legitimation zu ihrer graduellen Abstufung | 170 | ||
(1) Zusammenhang zwischen Entscheidungsgegenstand und inhaltlichem Legitimationsbedarf | 170 | ||
(2) Zusammenhang zwischen Aufgabengebiet und persönlichem Legitimationsbedarf | 171 | ||
(3) Die Kritik Hartmut Maurers | 171 | ||
d) Anerkennung von Legitimationsunterschieden im Demokratieverständnis des Grundgesetzes | 172 | ||
(1) Die rechtswissenschaftliche Anerkennung von graduellen Abstufungen | 172 | ||
(2) Graduelle Abstufungen im Grundgesetz | 173 | ||
e) Anerkennung von Legitimationsunterschieden in den Landesverfassungen | 175 | ||
f) Zwischenergebnis: materielle Unterschiede demokratischer Legitimation | 175 | ||
III. Das Richtmaß für die Verteilung demokratischer Legitimation | 175 | ||
1. Zusammenhang zwischen Aufgabenbedeutung und demokratischer Legitimation in den deutschen Demokratien | 176 | ||
2. Die Bedeutung der Wesentlichkeitstheorie für das erforderliche Maß an materieller Legitimation | 177 | ||
a) Reichweite des Gesetzesvorbehalts und demokratische Legitimation | 177 | ||
b) Die Reichweite des Gesetzesvorbehalts als Gegenstand der Wesentlichkeitstheorie | 178 | ||
c) Die Aussage der Wesentlichkeitstheorie | 179 | ||
d) Die Geltung der Wesentlichkeitstheorie in den Bundesländern | 179 | ||
e) Die politikwissenschaftliche Bedeutung der Wesentlichkeitstheorie | 180 | ||
f) Maßstab: Bedeutung für den Bürger | 181 | ||
g) Zwischenergebnis: Zusammenhang zwischen Aufgabenbedeutung und Legitimationserfordernis | 181 | ||
3. Das Quantum der politischen Entscheidungen | 182 | ||
4. Der Anknüpfungspunkt: Formelle Zuständigkeit oder tatsächliche Aufgabenwahrnehmung? | 182 | ||
a) Relevanz für die Diskussion | 182 | ||
b) Maßgeblichkeit der faktischen Machtverteilung | 183 | ||
5. Grenzen der Akzessorietät von Legitimationserfordernis und Aufgabenbedeutung | 184 | ||
IV. Aufgaben und Befugnisse der Bundesländer und ihre Verteilung innerhalb der Bundesländer | 184 | ||
1. Gesamtbetrachtung der Landeskompetenzen | 185 | ||
2. Die föderale Aufgabenverteilung nach der Konzeption des Grundgesetzes | 185 | ||
a) Die Gesetzgebungskompetenz der Bundesländer als Regel | 185 | ||
b) Die Verwaltungskompetenz der Bundesländer als Regel | 186 | ||
3. Die tatsächliche Aufgabenverteilung zwischen Bund und Ländern | 186 | ||
a) Die faktische Verwaltungskompetenzverteilung | 186 | ||
b) Die Gesetzgebungskompetenzverteilung | 187 | ||
(1) Weitreichende Gesetzgebungskompetenzen des Bundes schon bei Schaffung des Grundgesetzes | 187 | ||
(2) Bundesfreundliche Rechtsprechung zur konkurrierenden Gesetzgebungskompetenz | 188 | ||
(3) Erweiterung der Zuständigkeitskataloge mit Zustimmung des Bundesrates | 188 | ||
(4) Europäisierung des Rechts | 189 | ||
(5) Annex: Abgestimmte Gesetzentwürfe | 189 | ||
(6) Verbleibt: „Kultur- und Organisationshoheit“ | 189 | ||
4. Ausgleich der Diskrepanz durch neue Länderkompetenzen? | 190 | ||
a) Entwicklung zum Beteiligungs- und Exekutivföderalismus | 190 | ||
b) Landesinterne Zuständigkeit | 191 | ||
c) Zwischenergebnis: Länder als Exekutiveinheiten | 192 | ||
V. Fazit – Folgen im Hinblick auf den Grundsatz der Akzessorietät von Machtausübung und Legitimationserfordernis | 192 | ||
§ 8 Die Gewaltenteilung in den Bundesländern | 194 | ||
I. Die Landesverfassungsgerichte | 194 | ||
1. Die Landesverfassungsgerichte als rechtsprechende Staatsgewalt und Verfassungsorgane | 195 | ||
2. Mögliche Ansätze für eine Auswirkung auf die Landesverfassungsgerichte | 195 | ||
3. Die Kontrollbefugnisse der Landesverfassungsgerichte | 196 | ||
a) Beschränkung auf Rechtmäßigkeitsprüfung | 196 | ||
b) Allenfalls quantitativer Zuwachs der Rechtmäßigkeitsprüfung | 197 | ||
4. Einfluss auf die Landesverfassungsgerichte | 198 | ||
5. Fazit und Bedeutung für die weitere Untersuchung | 199 | ||
II. Die „Stärkung“ des Ministerpräsidenten | 199 | ||
1. Qualitative Beschreibung der neuen Position als Ziel | 199 | ||
2. Die Relativität der Stärke des Ministerpräsidenten | 200 | ||
3. Kein zwingender Schluss von Stärkung eines Organs auf Schwächung des anderen | 201 | ||
III. Die Verschiebung in der Entscheidungszuständigkeit über die Person des Ministerpräsidenten als Ausgangspunkt | 202 | ||
1. Prinzipieller Einflussschwund beim Landtag | 202 | ||
2. Einschränkung der Auswirkungen durch Parteienbindung | 202 | ||
a) Die parteipolitische Bindung als Klammer | 203 | ||
b) Die parteipolitischen Bindungen des kandidierenden oder gewählten Ministerpräsidenten | 203 | ||
(1) Das Aufstellen als Kandidat und die Unterstützung der Kandidatur durch die Parteien | 204 | ||
(2) Die Wahl in Parteiämter und die „Übertragung“ sonstiger Mandate | 205 | ||
(3) Parteiinterne Strömungen und Einzelinteressen | 206 | ||
c) Parteilose Ministerpräsidenten? | 207 | ||
(1) Die Wahl des Kandidaten der Mehrheitspartei als Folge parteipolitischer Verzahnung | 207 | ||
(2) Parteilose Kandidaten im gegenwärtigen Länderparlamentarismus? | 208 | ||
(3) Parteilose Kandidaten bei Direktwahl nicht mehr systemwidrig | 208 | ||
(4) Unvermindertes Bestreben der Parteien zur „politischen Willensbildung“ beim Volk | 209 | ||
(5) Der organisatorische und finanzielle Aufwand einer Kandidatur um das Amt des Ministerpräsidenten | 210 | ||
(6) Zwischenergebnis: Parteilose Ministerpräsidenten nicht zu erwarten | 211 | ||
d) Kohabitationen („divided governments“) | 212 | ||
(1) Entfallen des „Link“ zwischen Partei und Ministerpräsident | 212 | ||
(2) Auswirkungen des Zeitpunktes der Direktwahl | 212 | ||
e) Die Bindung gegenüber „fremden“ Parteien | 213 | ||
f) Veränderungen im Verhältnis zur eigenen (Mehrheits-)Partei | 213 | ||
(1) Parteienbindung auch bei Direktwahl | 214 | ||
(2) Volksbindung als Antagonist zur Parteienbindung | 214 | ||
(3) Fazit: Stärkung gegenüber der eigenen Partei | 214 | ||
IV. Kompensierung durch Mitwirkung des Landtages bei der Regierungsbildung? | 215 | ||
1. Regierungsbildung nach der Frankfurter Intervention | 215 | ||
2. Alternative Modelle der Regierungsbildung | 217 | ||
3. Fazit: Alleinige Regierungsbildung durch Ministerpräsident als Grundlage für die weitere Untersuchung | 217 | ||
4. Annex: Stabilisierung der Landesregierungen | 218 | ||
V. Der Landtag als pluralistisches Organ und die Parteien | 218 | ||
1. Untersuchungsumfang: Funktion und weitere Aufgaben des Landtages | 218 | ||
2. Die Willensbildung im Landtag | 219 | ||
a) Der Grundsatz der Mehrheitsentscheidung | 220 | ||
b) Die Erscheinung der dauerhaften Mehrheits-Formierung | 220 | ||
c) Die Parteien im Parlament | 221 | ||
(1) Die Fraktion als Partei im Parlament | 221 | ||
(2) Der Grund für die Fraktionsbildung | 222 | ||
d) Die Fraktionsdisziplin | 222 | ||
(1) Trennung von Fraktionsbildung und Fraktionsdisziplin | 222 | ||
(2) Fraktionszwang und Fraktionsdisziplin in der Praxis | 223 | ||
(3) Regierungsfähigkeit als Ursache der Fraktionsdisziplin | 224 | ||
(4) Durchsetzung parteipolitischer Konzepte als Ursache der Fraktionsdisziplin | 225 | ||
e) Der Zwang zur Koalitionsbildung | 225 | ||
(1) Mehrheitskoalition ersetzt Mehrheitspartei | 226 | ||
(2) Die Institutionalisierung der Koalition | 226 | ||
(3) Die Bindung innerhalb der Koalition | 226 | ||
(4) Regierungsbildung als einziger struktureller Grund für Koalitionen | 227 | ||
3. Änderungen bei Direktwahl des Ministerpräsidenten | 228 | ||
a) Bedürfnis für Fraktionen bleibt | 228 | ||
b) Zwang der Mehrheitsfraktion zur Regierungstreue schwindet | 228 | ||
(1) Keine Wahrnehmung des Scheiterns der Regierung als Scheitern der Mehrheitsfraktion | 229 | ||
(2) Entfallen der Rücktrittsdrohung als Druckmittel auf die Mehrheitsfraktion | 229 | ||
(3) Verbleibender Zwang aufgrund Parteienbindung | 229 | ||
(4) Entfallen jeglichen Zwangs bei parteifremdem Ministerpräsidenten | 230 | ||
(5) Fazit: Entfallen „blinder Regierungstreue“ und stärkere Gegenstandsorientierung | 230 | ||
c) Exkurs: Die Frage der Bewertung – Erforderlichkeit institutioneller Übereinstimmung? | 231 | ||
(1) Parlamentstreue der Regierung in den Ländern erforderlich? | 231 | ||
(2) Regierungstreue der Parlamente in den Ländern erforderlich? | 232 | ||
d) Bedürfnis für Ausübung von Fraktionsdisziplin schwindet | 234 | ||
(1) Zwang der Abgeordneten zur Regierungstreue schwindet (Wiederherstellung des freien Mandats) | 235 | ||
(2) Gegenstandsorientierung hier Frage des Wahlrechts | 235 | ||
e) Bedürfnis für Koalitionsbildung entfällt | 236 | ||
f) Annex: Entfallen von Machtverzerrungen und Erhöhung der Transparenz als demokratiepolitische Folgen des Verschwindens von Koalitionen | 238 | ||
VI. Auswirkungen auf die Landtage als Volksvertretung | 238 | ||
1. Bedenken gegen zweiten Volksvertreter als Bedenken gegen Präsidentialismus als solchen | 239 | ||
2. Keine Abhängigkeit der Volksvertretungsfunktion von der Legitimation der Exekutive | 239 | ||
3. Abhängigkeit der Volksvertretungsfunktion von eigener Legitimation und Kompetenzgefüge | 240 | ||
4. Verschiedene Arten der Volksvertretung | 240 | ||
5. Ergebnis: Parlamentarische Funktion als Volksvertretung nicht beeinträchtigt | 241 | ||
VII. Die Kontrolle der Regierung als Ausdruck der Gewaltenteilung | 242 | ||
1. Entfallen oder Einschränkung des konstruktiven Misstrauensvotums | 242 | ||
a) Kein konstruktives Misstrauensvotum in bisheriger Form | 243 | ||
b) Ausschluss des Misstrauensvotums contra Misstrauensvotum mit Zweidrittelmehrheit | 243 | ||
c) Initiativrecht des Landtages für Neuwahl oder echtes Misstrauensvotum? | 244 | ||
d) Auswirkung auf die parlamentarische Kontrolle | 245 | ||
2. Misstrauensvoten gegen Minister? | 246 | ||
3. Die Ausübung der Kontrolle durch die Landtage | 247 | ||
a) Grundsätzlicher Zusammenhang zwischen innerparlamentarischer Willensbildung und Ausübung parlamentarischer Kontrolle | 247 | ||
b) Die Ausübung der einzelnen Kontrollinstrumentarien | 248 | ||
(1) Öffentliche Kritik | 248 | ||
(2) Untersuchungsausschüsse | 249 | ||
(3) Finanzkontrolle | 249 | ||
(4) Misstrauensvoten | 249 | ||
c) Die Folgen einer Abschwächung der Regierungsgebundenheit der Mehrheitsfraktion | 250 | ||
(1) Die Kontrolle bei einer Kohabitation | 250 | ||
(2) Die Kontrolle des „eigenen“ Ministerpräsidenten | 251 | ||
d) Die weiteren Auswirkungen des Entfallens von Koalitionen und einer etwaigen Abschwächung der Fraktionsdisziplin | 252 | ||
4. Fazit: Belebung der parlamentarischen Kontrolle | 252 | ||
5. Annex: Belebung der Kontrolle der Parlamente durch die Regierungen | 253 | ||
VIII. Der Landtag als Gesetzgeber | 254 | ||
1. Weniger Einfluss der Exekutive auf die Gesetzgebung | 254 | ||
2. Verantwortungsrückgewinnung bei den Landtagen | 255 | ||
3. Belebung und schärfere Konturierung der Trennung von gesetzgebender und ausführender Staatsgewalt | 256 | ||
4. Stärkere Legitimation der Landtage und der Staatsqualität der Bundesländer | 256 | ||
IX. Fazit: Belebung der Gewaltenteilung auf Landesebene | 256 | ||
1. Stärkung des Ministerpräsidenten ≠ Schwächung des Landtages | 257 | ||
2. Erhöhung der Transparenz | 257 | ||
§ 9 Die Orientierung der Landespolitik am Gemeinwohl | 258 | ||
I. Die Bedeutung der Frage nach dem Qualitätsmaßstab | 258 | ||
II. Ausgangspunkt Lincoln-Formel: Demokratie als Entscheidung für das Volk | 258 | ||
III. Das Problem der Beantwortungskompetenz | 259 | ||
IV. Folgen für die Untersuchung | 259 | ||
V. Gemeinwohl – was ist das? | 260 | ||
1. Der Gemeinwohlbegriff in der Kritik | 260 | ||
2. Der Gemeinwohlbegriff der Frankfurter Intervention | 261 | ||
3. Die Gemeinwohllehre von Arnims | 262 | ||
a) Die Gemeinwohlrichtigkeit und ihre normativen Grundlagen | 262 | ||
b) Die Lehre von den Gemeinwohlgrundwerten | 263 | ||
c) Die Lehre von den Optimierungsverfahren | 264 | ||
4. Zwischenergebnis: Einigkeit in Bezug auf die Relativität des Gemeinwohls | 265 | ||
a) Einzelstreitfragen auf Basis der Gemeinwohllehre von Arnims | 265 | ||
b) „Optimierungsoptimierung“ durch direkt gewählten Ministerpräsidenten als grundsätzliche Frage | 266 | ||
VI. Gemeinwohl und Personalentscheidungen | 266 | ||
1. Die Gemeinwohlwerte in Art. 33 Abs. 2, 3 GG und den entsprechenden Regelungen der Landesverfassungen | 267 | ||
2. Effektivität der Regierung als zu berücksichtigender Gemeinwohlwert? | 267 | ||
3. Verfassungswidrigkeit und Gemeinwohlschädlichkeit der Ämterpatronage | 268 | ||
4. Ursachen der Ämterpatronage | 269 | ||
a) Ursachen erster Stufe (Motivation) | 269 | ||
b) Ursachen zweiter Stufe (fehlende Hindernisse) | 270 | ||
5. Veränderungen durch Direktwahl des Ministerpräsidenten | 271 | ||
a) Angewiesenbleiben auf loyale Mitarbeiter? | 271 | ||
b) Geringere Parteizwänge? | 272 | ||
c) Stärkere parlamentarische Kontrolle der Personalpolitik? | 273 | ||
d) Fazit: Ämterpatronage kein alleiniger Grund für Einführung der Direktwahl | 274 | ||
VII. Gemeinwohl und Sachentscheidungen | 274 | ||
1. Allgemeine Interessen und Partikularinteressen | 274 | ||
2. Allgemeine Interessen contra Partikularinteressen | 275 | ||
a) Die Durchsetzungsschwäche allgemeiner Interessen | 275 | ||
b) Die Untersuchung Gerhard Banners zur Kommunalpolitik | 276 | ||
3. Mögliche Ansätze für Veränderungen durch die Direktwahl der Ministerpräsidenten | 277 | ||
a) Der Weg der Partikulareinflüsse | 278 | ||
b) Organisierte und unorganisierte allgemeine Interessen | 278 | ||
c) Der Vergleich mit den Kommunen | 279 | ||
4. Auswirkungen der Direktwahl der Ministerpräsidenten auf die Interessenverbände? | 279 | ||
5. Auswirkung des veränderten Parteieneinflusses auf die Durchsetzungsstärke von allgemeinen und Partikularinteressen | 280 | ||
a) Veränderungen beim Interessenausgleich im Bereich Exekutive | 280 | ||
(1) Vergleich mit den Kommunen | 281 | ||
(2) Vergleich mit anderen Präsidialsystemen | 281 | ||
b) Veränderungen beim Interessenausgleich im Bereich Legislative | 282 | ||
c) Fazit: Weniger Vereinnahmung der Landesorgane durch Partikularinteressen | 282 | ||
VIII. Demagogie als unreflektierte Identifizierung mit Allgemeininteressen | 283 | ||
1. Demagogie contra Gemeinwohl | 283 | ||
2. Kein Zwang zum Populismus | 284 | ||
3. Keine „Freibier-Ministerpräsidenten“ | 284 | ||
IX. Fazit: (Gemeinwohl-)Optimierung der politischen Entscheidungsprozesse | 285 | ||
X. Annex: Die veränderte Mitwirkung der Parteien bei der politischen Willensbildung | 286 | ||
1. Der Grat zwischen zu viel und zu wenig Einfluss | 286 | ||
2. Die Veränderung der Stellung der Parteien | 287 | ||
a) Keine Schwächung der Parteien | 287 | ||
b) Die veränderte Position der Parteien | 287 | ||
3. Fazit: Stärkung der Parteien und Erhöhung der Transparenz | 288 | ||
§ 10 Die Direktwahl im Gefüge des deutschen Bundesstaates | 289 | ||
I. Die Autonomie der Bundesländer – Soll und Ist | 289 | ||
1. Die Bedeutung der Länderautonomie | 290 | ||
a) Entbehrlichkeit der Bundesländer? | 290 | ||
b) Die Garantie der Bundesländer durch das Grundgesetz | 290 | ||
c) Das Gebot effektiver sachlicher Autonomie | 291 | ||
2. Schwäche der Bundesländer als konsentierter Befund | 292 | ||
II. Ursachen für den Verlust sachlicher Autonomie | 293 | ||
1. Kompetenzverluste | 293 | ||
2. Länderkoordination | 294 | ||
3. Der Bundesrat als Instrument der Bundespolitik | 295 | ||
a) Der Einfluss des Bundesrates | 295 | ||
b) Der Einigungszwang im Bundesrat | 296 | ||
c) Der Zusammenschluss der Länder zu parteipolitischen Lagern | 296 | ||
d) Die Dominanz der Bundes- über Landesinteressen | 298 | ||
e) Exkurs: Praktische Probleme für den Bundesstaat | 298 | ||
4. Ursachen der Berücksichtigung landesfremder Motive im Entscheidungsprozess der Landesorgane | 300 | ||
a) Verknüpfung durch die Parteien: Landesvertreter als Bundespolitiker | 300 | ||
(1) Die vertikale parteipolitische Gleichschaltung | 301 | ||
(2) Strukturelle Gegenläufigkeit von Parteiensystem und Bundesstaat | 302 | ||
(3) Folge: Dreh- und Angelpunkt für alle Strukturreformansätze | 303 | ||
b) Verknüpfung über den Bürger: Landtagswahlen als „Zwischenwahlen“ | 303 | ||
c) Verknüpfung über die Medien: Dominanz der Bundesnachrichten | 304 | ||
III. Auswirkungen einer Direktwahl der Ministerpräsidenten auf die Länderautonomie | 305 | ||
1. Von „föderalen Mischwahlen“ zu Landeswahlen | 305 | ||
a) Fokussierung des Landesvolkes auf die Person des Ministerpräsidenten | 306 | ||
(1) Personenwahl | 306 | ||
(2) Transparenz | 306 | ||
(3) Präsentation und Wahrnehmung | 307 | ||
b) Fokussierung des Landesvolkes auf die Landespolitik | 308 | ||
c) Die Landtagswahlen, ihr Zeitpunkt und der Einfluss auf die Direktwahl des Ministerpräsidenten | 309 | ||
2. Stärkere Identifizierung des Ministerpräsidenten mit dem Landesvolk | 310 | ||
a) Regierungstätigkeit | 310 | ||
b) Tätigkeit im Bundesrat | 311 | ||
3. Konzentrierung der gestärkten parlamentarischen Kontrolle auf Landesinteressen | 311 | ||
4. Stärkung der Länderautonomie durch Stärkung der Landesgesetzgebung | 312 | ||
5. Fazit: Stärkere Identifizierung des Landesvolkes und der Landespolitiker mit dem eigenen Bundesland | 313 | ||
IV. Auswirkungen auf den Bund | 314 | ||
1. Folgen der Veränderungen beim Bundesrat | 314 | ||
2. Die Ministerpräsidenten und der Bundeskanzler | 315 | ||
a) Die Stärkung der Ministerpräsidenten gegenüber dem Bundeskanzler | 316 | ||
b) Verhältnis Bürgermeister und Ministerpräsident zum Vergleich? | 316 | ||
c) Die Körperschaftskompetenzen und die unmittelbare demokratische Legitimation | 317 | ||
d) Folgen auf Bundesebene als vom Landesverfassungsgeber zu berücksichtigender Belang? | 318 | ||
e) Direktwahl des Bundeskanzlers? | 318 | ||
f) Direktwahl des Bundespräsidenten? | 319 | ||
3. Auswirkungen auf den Bundestag? | 320 | ||
4. Ergebnis | 320 | ||
V. Auswirkungen auf den Gesamtstaat: Wider dem Verschiebebahnhof für parlamentarische Verantwortung | 320 | ||
VI. Auswirkungen im Hinblick auf die Mitwirkung des Bundesrates in Angelegenheiten der Europäischen Union | 321 | ||
1. Erhöhung der demokratischen Legitimation des Bundesrates bei Volkswahl in allen Bundesländern | 321 | ||
2. Exkurs: Erhöhung der demokratischen Legitimation der Europäischen Union? | 322 | ||
3. Die Kontrolle der Bundesregierung durch den Bundesrat | 323 | ||
4. Zentraler Gesichtspunkt für die Länder: Mitbestimmung | 324 | ||
VII. Ausblick: Die Direktwahl vor dem Hintergrund der Entwicklung der Europäischen Union | 325 | ||
§ 11 Ergebnis, Ausgestaltung und weitere Reformschritte | 327 | ||
I. Fazit: Präsidialsystem für die Länder? | 327 | ||
1. Befürwortung eines Präsidialsystems | 328 | ||
a) Gesamtschau der Erkenntnisse zur Direktwahl der Ministerpräsidenten | 328 | ||
b) Auswirkungen auf die Politikverdrossenheit | 329 | ||
2. Die Erfahrungen mit der Direktwahl des Regierungschefs in Israel | 330 | ||
3. Der Reformwunsch als Missverständnis? – Patzelts Theorie vom „latenten Verfassungskonflikt“ | 332 | ||
a) Reform contra Bildung? | 332 | ||
b) Sachliche Diskussion contra Populismus! | 333 | ||
c) Annex: Systemwechsel per se schlecht? | 334 | ||
II. Die Ausgestaltung des Regierungssystems auf Grundlage einer Direktwahl | 334 | ||
1. Amtszeit | 335 | ||
a) Verlängerte Amtsperioden? | 335 | ||
b) Höchstdauer der Amtsperiode von 5 Jahren | 336 | ||
c) Gleiche Länge der Amtszeit des Ministerpräsidenten und der Legislaturperiode | 338 | ||
2. Zeitpunkt der Wahl | 339 | ||
a) Pro gleichzeitige Wahlen | 339 | ||
b) Contra gleichzeitige Wahlen | 340 | ||
c) Fazit | 340 | ||
d) Annex: Folgen bei Neuwahl eines Organs | 341 | ||
3. Begrenzung der Amtszeiten? | 341 | ||
4. Erforderliche Mehrheit | 342 | ||
a) Absolute Mehrheit | 342 | ||
b) Relative Mehrheit | 343 | ||
c) Stellungnahme im Hinblick auf die Bundesländer | 344 | ||
5. Abwahl | 345 | ||
a) Keine Abwahl durch den Landtag | 345 | ||
b) Vorzeitige Neuwahl durch das Volk | 346 | ||
(1) Befürwortung eines „Recall“ des Ministerpräsidenten | 346 | ||
(2) Bedingungen für die erforderlichen Quoren | 347 | ||
(3) Die Regelungen über die Auflösung der Landtage durch Volksentscheid | 347 | ||
(4) Vorschlag für die Quoren beim „Recall“ | 348 | ||
6. Regierungsbildung | 348 | ||
a) Der Vorschlag einer Volkswahl der Regierung | 349 | ||
b) Direktwahl der Regierungsmitglieder? | 349 | ||
c) Direktwahl der Landesregierungen? | 350 | ||
III. Flankierende Maßnahmen | 351 | ||
1. Unvereinbarkeit von Regierungsamt und Abgeordnetenmandat | 352 | ||
a) Inkompatibilitätsregelung | 352 | ||
b) Einführung des ruhenden Mandats? | 353 | ||
2. Abschaffung der Fünfprozenthürde | 355 | ||
a) Der Meinungsstreit | 355 | ||
b) Stellungnahme | 356 | ||
IV. Mögliche Anschlussreformen | 357 | ||
1. Parlamentsreform | 358 | ||
a) Landtagswahlrecht | 359 | ||
(1) Die Forderung einer Personalisierung der Landtagswahlen | 359 | ||
(2) Eigene Stellungnahme | 360 | ||
b) Teilzeitparlamente? | 361 | ||
(1) Der Vorschlag der Teilzeitparlamente | 361 | ||
(2) Eigene Stellungnahme | 362 | ||
c) Verkleinerung? | 363 | ||
2. Erweiterung direkt-demokratischer Sachentscheidungen? | 364 | ||
3. Annex: Föderalismusreform im Bund | 365 | ||
a) Transparenzerhöhung: Entflechtung von Landes- und Bundespolitik | 366 | ||
b) Entflechtung der Entscheidungsmechanismen | 366 | ||
c) Reföderalisierung | 367 | ||
d) Neugliederung des Bundesgebietes | 367 | ||
e) Abschaffung der Bundesländer? | 368 | ||
§ 12 Zulässigkeit der Einführung eines Präsidialsystems in den Ländern | 370 | ||
I. Die Ewigkeitsklauseln der Landesverfassungen | 370 | ||
1. Die Regelungen | 371 | ||
2. Präsidentialismus und Demokratieprinzip | 373 | ||
3. Präsidentialismus und parlamentarische Staatsform | 375 | ||
II. Das Homogenitätsgebot des Grundgesetzes | 376 | ||
1. Ausgangspunkt: Verfassungshoheit und -autonomie der Bundesländer | 376 | ||
2. Demokratie „im Sinne des Grundgesetzes“ | 377 | ||
a) Volkswahl des Ministerpräsidenten und Präsidialsystem zulässig (h.M.) | 377 | ||
b) Gegenauffassungen | 378 | ||
c) Die Rechtsprechung | 379 | ||
d) Eigene Stellungnahme | 381 | ||
(1) Folgen einer übereinstimmenden Auslegung von Art. 28 Abs. 1 und Art. 79 Abs. 3 GG (h.M.) | 382 | ||
(2) Folgen bei einer extensiveren Auslegung: Störungen für Gesamtstaat entscheidend | 383 | ||
(3) Störungen im Verhältnis zu den anderen Bundesländern? | 383 | ||
(4) Störungen auf Bundesebene? | 384 | ||
(5) Rechtfertigung eines etwaigen Verstoßes? | 385 | ||
(6) Zur Gegenmeinung | 386 | ||
3. Ergebnis | 387 | ||
§ 13 Landesrechtliche und -politische Möglichkeiten der Umsetzung | 388 | ||
I. „Herkömmliche“ Verfassungsänderung | 388 | ||
1. Keine Realisierungschancen | 388 | ||
2. Ausnahme: Dominoeffekt | 390 | ||
II. Möglichkeiten der Volksgesetzgebung in den Ländern | 390 | ||
1. Verfassungsänderung durch Volksentscheid | 390 | ||
a) Länder ohne Möglichkeit der Verfassungsänderung durch das Volk | 390 | ||
b) Baden-Württemberg | 391 | ||
c) Bayern | 392 | ||
d) Brandenburg | 392 | ||
e) Bremen | 393 | ||
f) Hamburg | 393 | ||
g) Mecklenburg-Vorpommern | 394 | ||
h) Niedersachsen | 394 | ||
i) Rheinland-Pfalz | 395 | ||
j) Sachsen | 395 | ||
k) Sachsen-Anhalt | 395 | ||
l) Schleswig-Holstein | 396 | ||
m) Thüringen | 396 | ||
n) Gegenständliche Reichweite der Regelungen | 397 | ||
2. Parlamentarische Verfassungsänderung aufgrund Volksbegehrens | 398 | ||
a) Selbsteintrittsrecht | 398 | ||
b) Die Vorwirkungen direktdemokratischer Entscheidungsmöglichkeiten | 399 | ||
(1) Aktivierung der Politik | 399 | ||
(2) Abwehrbestrebungen | 399 | ||
(3) Voraussetzungen einer Sogwirkung | 400 | ||
(4) Verstärkung des Effekts bei beginnender Reaktion | 400 | ||
(5) Beispiel: Kommunalverfassungsreform | 401 | ||
(6) Länderübergreifende Wirkung | 401 | ||
III. Beurteilung der politischen Realisierbarkeit | 402 | ||
1. Volkswille zur Direktwahl der Ministerpräsidenten? | 402 | ||
a) Umfragen zur Einstellung der Deutschen zu mehr Bürgerbeteiligung | 403 | ||
b) Umfragen zur Wirkung von mehr Bürgerbeteiligung | 403 | ||
c) Die Umfragen zur Direktwahl der Bürgermeister und Landräte | 403 | ||
d) Umfragen zur Direktwahl des Ministerpräsidenten und zum Präsidialsystem | 404 | ||
e) Prognose: hohe Zustimmung | 404 | ||
2. Vergleich der rechtlichen Voraussetzungen | 405 | ||
3. Realisierungschancen nach Ländern | 406 | ||
a) Kritisch: Zweidrittelmehrheit | 406 | ||
b) Hauptproblem: Beteiligungsquorum | 407 | ||
c) Ergebniskontrolle: Praxis der Volksgesetzgebung | 409 | ||
§ 14 Zusammenfassende Darstellung der wesentlichen Ergebnisse | 410 | ||
I. Die Direktwahl als Element unmittelbarer Demokratie | 410 | ||
II. Die demokratische Legitimation in den Bundesländern | 412 | ||
III. Die Gewaltenteilung in den Bundesländern | 413 | ||
IV. Die Orientierung der Landespolitik am Gemeinwohl | 417 | ||
V. Die Direktwahl im Gefüge des deutschen Bundesstaates | 419 | ||
VI. Die Beantwortung der Regierungssystemfrage für die Länder | 421 | ||
VII. Zur Ausgestaltung des Regierungssystems | 422 | ||
VIII. Weitere Reformschritte | 423 | ||
IX. Zulässigkeit | 424 | ||
X. Möglichkeiten der Umsetzung | 424 | ||
Literaturverzeichnis | 426 | ||
Sachwortverzeichnis | 455 |