Besitz und Publizität im Recht der beweglichen Sachen
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Besitz und Publizität im Recht der beweglichen Sachen
Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 329
(2005)
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Abstract
Warum nach über 100 Jahren BGB eine Arbeit über das Publizitätsprinzip bei den beweglichen Sachen? Einzelfragen des Mobiliarsachenrechts sind immer wieder mit Blick auf das Publizitätsprinzip ausgiebig diskutiert worden. Regelmäßig wird dabei aber ein solches Prinzip als selbstverständlich unterstellt, um dann wesentliche Ergebnisse daraus abzuleiten. Eine grundlegende, das gesamte Mobiliarsachenrecht abdeckende Untersuchung, ob und inwieweit der Besitz tatsächlich als Publizitätsträger im BGB verankert ist, fehlte hingegen bislang.Diese Lücke schließt die vorliegende Dissertation. Neu ist der induktive Ansatz: Ausgehend von einer Untersuchung umfassender Einzelnormen - gegliedert in die dem Publizitätsprinzip gemeinhin beigemessenen Wirkrichtungen Rechtserwerb, Rechtsvermutung und Rechtsschein - prüft Tobias Quantz, ob die jeweiligen Regelungen den Rückschluss auf ein dahinterstehendes Publizitätsprinzip (oder dessen Fehlen) erlauben. Ein Schwerpunkt liegt naturgemäß auf dem besonders praxisrelevanten Recht der Sicherheiten, hier vor allem dem Nebeneinander von Faustpfand und publizitätslosem Sicherungseigentum. Auf dieser Tour d'Horizon durch das gesamte Mobiliarsachenrecht kommt Quantz zu dem überraschenden Ergebnis, dass sich hergebrachte Publizitätskonzepte weitgehend als widersprüchlich und nicht tragfähig erweisen. Davon ausgehend entwickelt er neue Lösungen, die nicht nur für das Verständnis des Mobiliarsachenrechts weiterführend sind, sondern auch eine Vielzahl neuer Argumente für etliche sachenrechtliche Spezialfragen bieten.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Einleitung | 21 | ||
Kapitel 1: Publizität und der Besitz als ihr möglicher Anknüpfungspunkt | 25 | ||
A. Der Begriff der Publizität | 25 | ||
I. Das Zusammenspiel von kundbaren Tatsachen und Rechtsfolgen | 25 | ||
II. Publizitätswirkungen am Beispiel des Grundbuchs | 26 | ||
1. Publizität als Tatbestandserfordernis – die Erwerbswirkung in § 873 BGB | 26 | ||
2. Publizität als Grundlage prozessualer Beweislastverteilung – die Vermutungswirkung in § 891 BGB | 27 | ||
3. Publizität und materiell-rechtlich wirkender Rechtsschein – die "Gutglaubenswirkung" in §§ 892 f. BGB | 28 | ||
4. Das Zusammenspiel der Wirkrichtungen: Vermutung und Rechtsschein auf Grund von Wahrscheinlichkeiten, nicht auf Grund der Erwerbswirkung | 29 | ||
III. Abgrenzungen des Publizitätsbegriffes | 30 | ||
1. Positive und negative Publizität | 30 | ||
2. Andauernde "Zustands-" und punktuelle "Handlungspublizität" | 30 | ||
3. Publizität als Erkennbarkeit im Vorhinein – in Abgrenzung zur Beweisbarkeit im Nachhinein (Manifestation) | 31 | ||
IV. Denkbare Schutzrichtungen sachenrechtlicher Publizität | 33 | ||
1. Der Schutz Dritter ("Verkehrsschutz") | 33 | ||
2. Der Schutz des Rechtsinhabers | 35 | ||
B. Die Eignung des Besitzes als Publizitätsmittel | 35 | ||
I. Die Erkennbarkeit unmittelbaren Besitzes | 36 | ||
II. Der mittelbare Besitz | 38 | ||
1. Die Definition mittelbaren Besitzes zwischen objektivem Herausgabeanspruch und subjektivem Fremdbesitzmittlungswillen | 39 | ||
2. Die Beendigung durch den Besitzmittler | 40 | ||
3. Die fehlende Erkennbarkeit | 41 | ||
4. Eigen- und Fremdbesitz | 42 | ||
III. Die von Publizität unabhängige, rein tatsächliche Dimension des Besitzes | 43 | ||
Kapitel 2: Die Übertragungs- und Erwerbswirkung des Besitzes | 45 | ||
A. Der rechtsgeschäftliche Eigentumserwerb vom Berechtigten | 46 | ||
I. Die gesetzliche Ausgangslage | 46 | ||
1. Die "Übergabe" nach § 929 S. 1 BGB | 46 | ||
a) Die Einigung über den Besitzwechsel nach § 854 Abs. 2 BGB | 49 | ||
b) Der Besitzdiener als Veräußerer oder Erwerber | 50 | ||
c) Die Anweisung an den unmittelbaren Besitzer | 52 | ||
d) Zwischenergebnis: Übergabe ohne Publizität möglich | 53 | ||
2. Der stehende Erwerberbesitz, § 929 S. 2 BGB | 53 | ||
3. Die Abtretung des Herausgabeanspruchs (mit oder ohne Besitzmittlungsverhältnis), § 931 BGB | 54 | ||
4. Das Besitzkonstitut, § 930 BGB | 56 | ||
5. Die handelsrechtlichen Traditionspapiere, §§ 448, 475g, 650 HGB | 56 | ||
6. Das reine Vertragsprinzip in §§ 929a, 926, 185 Abs. 2 BGB | 57 | ||
7. Zusammenfassung | 59 | ||
II. Die körperliche Übergabe als "Grundtatbestand"? | 59 | ||
III. Denkbare Schutzrichtungen der Publizität fallen fort | 60 | ||
1. Punktuelle Erkennbarkeit (Handlungspublizität) für die Beteiligten? | 60 | ||
2. Rückschluss Dritter von der Übergabe auf einen Rechtswechsel (Handlungspublizität)? | 61 | ||
3. Schutz Dritter in Ansehung der Besitzlage beim Erwerber? | 61 | ||
4. Schutz Dritter in Ansehung der Besitzlage beim Veräußerer? | 62 | ||
IV. Die Funktion des Besitzes im Rahmen der Übereignung | 64 | ||
1. Traditions- oder Zessionsprinzip? | 64 | ||
2. Die Funktion der Übergabe und ihrer Surrogate: Manifestation statt Publizität | 65 | ||
3. Drittschutz durch Manifestation: Die Erschwernis nachträglich fingierter Übereignungen | 69 | ||
V. Folgerungen für Sonderformen der Übereignung | 70 | ||
1. Der Erwerb besitzloser Sachen | 70 | ||
2. Der Irrtum über die Besitzverhältnisse | 71 | ||
3. Die Übereignung an den, den es angeht | 71 | ||
4. Geheißerwerb und Kettengeschäft | 73 | ||
5. Die Übereignung durch Einräumung von Mitbesitz | 77 | ||
6. Die handelsrechtlichen Traditionspapiere | 77 | ||
7. Sonderfälle: "Wegnahme" in § 897 ZPO und "Ablieferung" in § 817 ZPO | 79 | ||
B. Recht der Sicherheiten | 80 | ||
I. Pfandrecht und Sicherungseigentum | 81 | ||
1. Publizitätserfordernisse beim Pfandrecht | 81 | ||
a) Das vertragliche Faustpfand | 81 | ||
(1) Negative Publizität durch Ausschluss des Verpfänders | 81 | ||
(2) Keine positive Publizität beim Erwerber | 82 | ||
(3) Das Anzeigeerfordernis, §§ 1205 Abs. 2, 1280 BGB | 84 | ||
b) Gesetzliche Besitzpfandrechte und Pfändungspfandrecht nach § 808 ZPO | 88 | ||
c) Entwicklung in Rechtsprechung und Lehre | 89 | ||
(1) Anforderungen an die Begründung (Besitzerwerb des Pfandgläubigers) | 89 | ||
(2) Die Beendigung von Besitz und Pfandrecht | 91 | ||
2. Aufweichungen der Publizität beim Pfandrecht: Besitzlose gesetzliche Pfandrechte sowie Hypothekenverband (§§ 1120 ff. BGB) | 92 | ||
3. Publizitätsloses Sicherungseigentum | 95 | ||
a) Entstehung und Entwicklung | 95 | ||
b) Reformüberlegungen | 96 | ||
c) Rechtliche Einordnung | 98 | ||
d) Umdeutung der unwirksamen Verpfändung in eine Sicherungsübereignung? | 101 | ||
4. Verbleibender Sinn des Publizitätserfordernisses beim Pfandrecht? | 102 | ||
a) Schutz späterer Gläubiger? | 102 | ||
b) Allgemeiner Schutz des Rechtsverkehrs? | 103 | ||
c) Schutz des Pfandgläubigers (Sicherungsnehmers)? | 105 | ||
d) Unterschiede im strafrechtlichen Schutz, §§ 246, 289 StGB? | 105 | ||
e) Sonstige Unterschiede zum Sicherungseigentum | 108 | ||
5. Folgerungen | 109 | ||
a) Aufgabe von Publizitätserfordernissen | 109 | ||
b) De lege ferenda: Vorteile eines publizitätslosen Pfandrechts | 111 | ||
c) De lege lata: Das Faustpfandprinzip als Ausnahme | 115 | ||
II. Das Anwartschaftsrecht | 115 | ||
1. Begriff und gesetzliche Ausgangslage (§ 161 BGB) | 116 | ||
2. Die Wirkung gegenüber den Gläubigern des Vorbehaltseigentümers | 118 | ||
a) Der Vorrang vor der Zwangsvollstreckung Dritter, § 161 Abs. 1 S. 2 BGB | 119 | ||
b) In der Insolvenz des Vorbehaltseigentümers, insbesondere § 107 InsO | 119 | ||
3. Die Wirkung gegenüber den Gläubigern des Anwartschaftsberechtigten | 121 | ||
a) Die nachträgliche Bestellung oder Änderung der Anwartschaft | 122 | ||
b) Sach- oder Rechtspfändung? | 124 | ||
4. Zwischenergebnis | 125 | ||
III. Treuhänderische Sondervermögen | 125 | ||
1. Die gesetzliche Ausgangslage | 125 | ||
a) Die Treuhand im weiteren Sinn (Stellvertretungstreuhand) | 125 | ||
b) Die Treuhand im Rechtssinn, insbesondere die Kommission | 126 | ||
2. Entwicklung: Die Verdinglichung der Rechtsstellung des Treugebers sowie die Analogiefähigkeit des § 392 Abs. 2 HGB | 129 | ||
3. Ansätze zur tatbestandlichen Eingrenzung der Treuhandverhältnisse | 130 | ||
a) Offenkundigkeit? | 130 | ||
b) Das Unmittelbarkeitskriterium der Rechtsprechung | 131 | ||
c) Bestimmtheit als einziges Kriterium? | 133 | ||
d) Verzicht auf das Institut der Treuhand? | 133 | ||
4. Die Irrelevanz von Publizitätsgesichtspunkten | 134 | ||
C. Der gesetzliche Erwerb | 138 | ||
I. Die dingliche Surrogation | 139 | ||
1. Die fehlende Publizität der dinglichen Surrogation | 140 | ||
2. Verzicht auf allgemeine dingliche Surrogation wegen fehlender Publizität? | 140 | ||
II. Ersitzung, Aneignung und Fund, §§ 937, 958, 973 BGB | 142 | ||
1. Die gesetzliche Ausgangslage | 142 | ||
2. Entwicklung, insbesondere fortbestehender Besitz des Finders | 143 | ||
3. Auch hier: Eigenbesitzerwerb zu Manifestationszwecken | 144 | ||
III. Verbindung, Vermischung und Verarbeitung, §§ 946 ff. BGB | 145 | ||
1. Die gesetzliche Ausgangslage | 145 | ||
2. Entwicklung: Herstellervereinbarungen im Rahmen des § 950 BGB | 146 | ||
3. Priorität statt Publizität | 148 | ||
IV. Bestandteile und Erzeugnisse, §§ 953 ff. BGB | 149 | ||
1. Die gesetzliche Ausgangslage | 149 | ||
2. Entwicklung: Besitzerfordernis in § 956 BGB abweichend von §§ 930 f. BGB? | 150 | ||
3. Lösung: § 956 als bloße Vereinfachung | 151 | ||
V. Zwischenergebnis | 153 | ||
D. Zusammenfassung: Kein Publizitätsprinzip beim Rechtserwerb | 153 | ||
Kapitel 3: Die prozessuale Vermutungswirkung auf Grund Besitzes | 155 | ||
A. Die Eigentumsvermutung aus § 1006 BGB | 155 | ||
I. Zweck und Wirkung des § 1006 BGB nach h.M. | 156 | ||
1. Eigentumsschutz als Zweck | 156 | ||
2. Die drei Vermutungsrichtungen nach h.M. | 157 | ||
a) Zusammenfallen von Besitz- und Eigentumserwerb (Erwerbsvermutung) | 157 | ||
b) Vermutung fortdauernden Eigentums aus § 1006 Abs. 2 BGB | 158 | ||
c) Rückschluss vom Besitz auf den Eigenbesitz | 159 | ||
II. Die Schwächen der h.M. | 160 | ||
1. Die widersprüchlichen Ergebnisse der Erwerbsvermutung | 160 | ||
2. Die fehlgehende Prämisse: Das Anknüpfen an die angebliche Publizität der Übertragungshandlung | 164 | ||
III. Die Abkopplung des § 1006 BGB von der Übergabe und der Schutz des gegenwärtigen Besitzers als alleiniger Normzweck | 166 | ||
1. Das Fehlen eines Zusammenhangs mit Publizität | 166 | ||
2. Der Schutz des gegenwärtigen Besitzes und dessen Kontinuität als Normzweck | 168 | ||
3. Denkbare Einwände | 170 | ||
a) Der Ausschluss der Vermutung bei Abhandenkommen, § 1006 Abs. 1 S. 2 BGB | 170 | ||
b) Der Besitzer als Anspruchsteller | 171 | ||
c) Der ehemalige Besitzer, § 1006 Abs. 2 BGB | 172 | ||
4. Das Entfallen der Vermutungsrichtungen der h.M. | 174 | ||
a) § 1006 BGB als Zustands- statt Erwerbsvermutung (anders als § 891 BGB) | 174 | ||
b) § 1006 BGB als Ausnahme zur allgemeinen Rechtsfortdauervermutung | 175 | ||
c) Keine Eigenbesitzvermutung aus § 1006 BGB | 177 | ||
IV. Die Notwendigkeit anderweitiger Einschränkung des Vermutungsumfangs, insbesondere beim Vorbehaltskauf | 178 | ||
1. Denkbare Ansätze | 178 | ||
a) Einschränkung gegenüber dem ehemaligen Oberbesitzer? | 178 | ||
b) Fortbestehen mittelbaren Besitzes trotz Wegfall des Besitzmittlungswillens – Schutz des Herausgabeanspruchs (Hartung)? | 180 | ||
2. Die Lösung über die sekundäre Behauptungslast | 181 | ||
V. Auswirkung auf die praktische Anwendung des § 1006 BGB | 184 | ||
1. Zugunsten des gegenwärtigen gegenüber dem früheren Besitzer | 184 | ||
2. Zugunsten des Besitzers gegenüber sonstigen Dritten | 186 | ||
3. Zugunsten nichtbesitzender Dritter, die ihr Recht vom Besitzer ableiten? | 187 | ||
4. Die Vermutungswirkung auf Grund Mitbesitzes | 188 | ||
5. Anwendung auf Schuldscheine im Sinne des § 952 BGB? | 189 | ||
VI. Zwischenergebnis | 190 | ||
B. Die Übertragung auf andere dingliche Rechte, §§ 1065, 1227 BGB | 190 | ||
I. Die Vermutung dinglicher Rechte zugunsten des Besitzers | 190 | ||
1. Vermutung der erforderlichen Forderung zugunsten des Pfandbesitzers? | 191 | ||
2. Die Vermutung für das Anwartschaftsrecht des Besitzers | 192 | ||
II. Das Fehlen einer entsprechenden Vermutung zugunsten des obligatorischen Besitzers - wegen fehlender Übergabe-Publizität? | 192 | ||
III. Sonstige Vermutungen zugunsten des Besitzers (Rückgabevermutung beim Pfand, Vermutung durchgehenden Besitzes bei der Ersitzung, §§ 1253 Abs. 2, § 938 BGB) | 194 | ||
C. Vermutungen zugunsten Dritter? | 195 | ||
I. Beim Pfändungspfandrecht auf Grund Beschlagnahme beim Schuldner, §§ 808 f. ZPO? | 196 | ||
II. Eigentumsvermutung auf Grund Ehegattenbesitzes, §§ 1362 BGB, 739 ZPO? | 197 | ||
D. Zusammenfassung | 198 | ||
Kapitel 4: Die Rechtsscheinwirkung des Besitzes – Besitz und guter Glaube | 199 | ||
A. Der rechtsgeschäftliche Eigentumserwerb, §§ 932 ff. BGB | 199 | ||
I. Die gesetzliche Ausgangslage | 200 | ||
1. Die Übergabe nach § 932 Abs. 1 S. 1 BGB | 201 | ||
2. Der stehende Erwerberbesitz, § 932 Abs. 1 S. 2 BGB | 201 | ||
3. Das Besitzkonstitut, § 933 BGB | 202 | ||
4. Die Abtretung mit oder ohne mittelbaren Besitz, § 934 Alt. 1 bzw. Alt. 2 BGB | 202 | ||
5. Der Sonderfall nicht eingetragener Seeschiffe, § 932a BGB | 203 | ||
6. Das Erlöschen der Rechte Dritter und Zubehörerwerb, §§ 936 bzw. 926 Abs. 2, 936, 1121 BGB | 204 | ||
7. Der Ausschluss bei Abhandenkommen, § 935 BGB | 205 | ||
8. Zusammenfassung | 205 | ||
II. Die Erkennbarkeit des Eigentumsübergangs für Dritte, insbesondere den bisherigen Eigentümer | 206 | ||
1. Positive Publizität beim Erwerber durch Besitzerwerbserfordernis? | 207 | ||
a) Der Vergleich zum Erwerb vom Berechtigten | 207 | ||
b) Die tatsächliche Sachbeziehung, nicht die Erkennbarkeit als Erwerbsgrund | 208 | ||
2. Negative Publizität beim Veräußerer durch erkennbaren Ausschluss vom Besitz? | 209 | ||
a) Die Spannung zwischen §§ 933 und 934 BGB | 210 | ||
(1) Das Wortlautargument der Rechtsprechung | 212 | ||
(2) Das Argument fehlender Erkennbarkeit für den Alteigentümer | 213 | ||
(3) Der Ausschluss des bisherigen Besitzmittlers bzw. das Verbleiben der Sache in der "Vertrauens-" oder "Rückgewährsphäre" des Alteigentümers | 215 | ||
(4) Die Lehre vom "Nebenbesitz" | 218 | ||
(5) Der Ausschluss des Veräußerers vom Besitz als Wertungsprinzip? | 220 | ||
b) Das Erfordernis objektiv-teleologischer Auslegung des § 933 BGB | 223 | ||
c) Das entscheidende Kriterium: Kein Rückgriff des Erwerbers auf den Veräußerer mehr nötig | 224 | ||
d) Folgerungen | 227 | ||
(1) Der Fräsmaschinenfall und die Einlagerfälle | 227 | ||
(2) Der Veräußerer bleibt Besitzdiener | 228 | ||
(3) Das Erfordernis fortbestehenden Erwerberbesitzes, § 932 Abs. 1 S. 2 BGB | 228 | ||
(4) Die Übergabe an eine (echte) Geheißperson des Erwerbers | 229 | ||
3. Zwischenergebnis | 230 | ||
III. Die Erkennbarkeit der (scheinbaren) Berechtigung des Veräußerers – Rechtsschein durch Besitz? | 230 | ||
1. Der beim Veräußerer erforderliche Publizitätstatbestand | 231 | ||
a) Entwicklung in Rechtsprechung und Lehre | 231 | ||
(1) Die Entstehung der Lehre vom Rechtsschein als hinter den §§ 932 ff. BGB stehendem Prinzip | 231 | ||
(2) Vom Besitz zur Besitzverschaffungsmacht | 232 | ||
(3) Geheiß- und Anscheinsgeheißpersonen des Veräußerers | 234 | ||
(4) Die Zustimmungsfälle | 237 | ||
(5) Der stehende Erwerberbesitz auf Grund Wegnahme, § 932 Abs. 1 S. 2 BGB | 239 | ||
b) Reicht irgendein Besitzerwerb? § 934 Alt. 2 gegen § 932 S. 2 BGB | 239 | ||
c) Das Erfordernis des Besitzerwerbs "auf Grund der Veräußerung" | 241 | ||
d) Folgerungen | 244 | ||
(1) Der Anscheinsgeheiß | 244 | ||
(2) Die Zustimmungsfälle | 245 | ||
(3) Der stehende Erwerberbesitz auf Grund Wegnahme, § 932 Abs. 1 S. 2 BGB | 248 | ||
(4) Handelsrechtliche Traditionspapiere, §§ 448, 475g, 650 HGB | 250 | ||
2. § 935 BGB: Veranlassung eines Rechtsscheins durch den Alteigentümer? | 251 | ||
a) Die praktischen Auswirkungen des Veranlassungsdogmas (Abhandenkommen bei einem Dritten bzw. Unterschlagung des Besitzdieners) | 253 | ||
b) Argumente gegen das Veranlassungsdogma | 256 | ||
c) § 935 BGB als Ausdruck einer nachwirkenden Besitzposition des Alteigentümers | 258 | ||
3. Die Kenntnis des Erwerbers von den Besitzverhältnissen – Kausalität eines Rechtsscheins? | 261 | ||
a) Die Rolle der Besitzverhältnisse für die Gutgläubigkeit – der Besitz als ein Umstand unter vielen | 261 | ||
b) Die Irrelevanz der Möglichkeit, die Besitzlage nachzuprüfen | 265 | ||
4. Zwischenergebnis | 267 | ||
IV. Zusammenfassung | 268 | ||
B. Der rechtsgeschäftliche Gutglaubenserwerb sonstiger dinglicher Rechte | 269 | ||
I. Das vertragliche Pfandrecht – insbesondere: gutgläubiger Zweiterwerb ohne Übergabeerfordernis? | 269 | ||
II. Der Erwerb des Anwartschaftsrechts | 273 | ||
1. Der unstreitige Ersterwerb | 273 | ||
2. Der umstrittene Zweiterwerb ("Was zeigt der Besitz an?") | 274 | ||
C. Gesetzlicher Rechtserwerb kraft guten Glaubens? | 279 | ||
I. Grundsatz: Kein gesetzlicher Rechtserwerb | 280 | ||
1. Die Ausnahme der Ersitzung, § 937 BGB | 281 | ||
2. Erzeugnisse und Bestandteile, §§ 955, 957 BGB | 283 | ||
a) Der Fruchterwerb des Eigenbesitzers, § 955 BGB | 283 | ||
b) Der gutgläubige Erwerb durch Aneignungsgestattung, § 957 BGB | 284 | ||
3. Die gesetzlichen Pfandrechte, insbesondere § 366 Abs. 3 HGB | 287 | ||
II. Der Grund für die Beschränkung auf den rechtsgeschäftlichen Erwerb | 290 | ||
1. Anknüpfen des Vertrauens an die Übergabe (h.M.)? | 291 | ||
2. Andere denkbare Differenzierungskriterien, insbesondere die Entgeltlichkeit | 292 | ||
3. Das entscheidende Kriterium: Die Inanspruchnahme einer Berechtigung durch den Verfügenden | 295 | ||
III. Folgerungen | 298 | ||
1. Der Ausschluss des guten Glaubens bei Erbfolge und dinglicher Surrogation | 299 | ||
2. Die gesetzlichen Pfandrechte außerhalb § 366 Abs. 3 HGB | 301 | ||
3. Die Übertragung ("Zweiterwerb") des vertraglichen Pfandrechts | 301 | ||
IV. Zusammenfassung | 303 | ||
D. Materiell wirksame Rechtshandlungen gegenüber dem nichtberechtigten Besitzer | 303 | ||
I. Der Schutz des Pfandgläubigers in § 1248 BGB – auf Grund Verpfänderbesitzes? | 304 | ||
II. Die befreiende Schadensersatzzahlung an den Besitzer, § 851 BGB | 305 | ||
1. Schutz des Schädigers oder des Besitzers? | 306 | ||
2. Vertrauen auf den Besitz in § 851 BGB als allgemeiner Grundsatz oder nicht analogiefähige Ausnahme? | 306 | ||
E. Zusammenfassung | 310 | ||
Kapitel 5: Die Wirkungen des Besitzes in der Zusammenschau | 312 | ||
A. Positive Publizität | 312 | ||
I. Handlungspublizität: Rückschluss vom Besitz- auf den Eigentumswechsel? | 312 | ||
II. Zustandspublizität: Rückschluss vom Besitz auf das Recht? | 314 | ||
1. Der materiell-rechtliche Schutz des Vertrauens Dritter: §§ 932 ff., 851 BGB als Ausnahmen? | 314 | ||
2. Die Vermutung des § 1006 | 316 | ||
a) Im Verhältnis zu Erfüllungshandlungen an den Eigentümer, § 851 BGB | 316 | ||
b) Im Verhältnis zum gutgläubigen Erwerb, §§ 932 ff. | 317 | ||
(1) § 1006 BGB und der Besitz des Veräußerers | 317 | ||
(2) § 1006 BGB und die Besitzerlangung des gutgläubigen Erwerbers | 318 | ||
(3) Das Abhandenkommen nach §§ 1006 Abs. 1 S. 2 und 935 BGB | 318 | ||
3. Zusammenfassung | 320 | ||
B. Negative Publizität | 321 | ||
I. Beim bisherigen Rechtsinhaber: Notwendiger Ausschluss vom Besitz? | 321 | ||
II. Beim Erwerber: Kein Erwerb ohne (erkennbaren) Besitz? | 322 | ||
C. Besitzwirkungen im Vergleich zum Grundbuch (§§ 891 ff. BGB) | 324 | ||
Zusammenfassung | 327 | ||
Literaturverzeichnis | 331 | ||
Sachwortregister | 338 |