Authentische Gesetzgebung
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Authentische Gesetzgebung
Gesetzesvorbereitende Vereinbarungen mit Umsetzungsgesetz auf dem Prüfstand des Grundgesetzes
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1011
(2006)
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Abstract
"Wer regiert eigentlich bei uns? Ist es die Bundesregierung, der gewählte Bundestag, oder sind es hochgradig organisierte gesellschaftliche Interessenverbände?" fragt Max Reicherzer in seiner von Professor Dr. Dr. h. c. Hans-Jürgen Papier betreuten Dissertation.Ausgehend vom Befund eines zunehmenden Eindringens von Partikularinteressen in die Gesetzgebung, stellt der Autor gesetzesvorbereitende Vereinbarungen auf den Prüfstand des Grundgesetzes. Er entwickelt aus den grundlegenden Strukturprinzipien des Grundgesetzes Prüfungsmaßstäbe für gesetzesvorbereitende Vereinbarungen und gelangt dabei zu dem Ergebnis, dass die informell-kooperative Gesetzgebung zum "Atomausstieg" verfassungswidrig gewesen sei. Seine materielle Legitimation erhalte das Gesetzesrecht nicht durch ritualisierte formale Verfahren, sondern durch substanzielle Diskursivität. Diese zu einem Mindestmaß nicht nur verfassungspolitisch, sondern verfassungsrechtlich einzufordern, hält er für ein zwingendes Gebot authentischer Gesetzgebung.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 11 | ||
Inhaltsverzeichnis | 15 | ||
Einleitung | 29 | ||
1. Teil: Die Problematik informell-kooperativer Gesetzgebung | 35 | ||
A. Untersuchungsgegenstand | 35 | ||
I. Subordinatorische informelle Gesetzesvereinbarungen | 35 | ||
1. Referenzgebiet: "Atomausstieg" | 36 | ||
2. Historisch-empirischer Kontext | 45 | ||
3. Verallgemeinerungsfähige Aspekte | 50 | ||
a) Rechtsnatur gesetzesvorbereitender Vereinbarungen | 51 | ||
aa) Typologie | 51 | ||
(1) Gegenseitiger Vertrag | 52 | ||
(2) Einseitiger Vertrag | 52 | ||
(3) Gentlemen’s Agreement | 53 | ||
bb) Funktion der Typologie | 53 | ||
cc) Einordnungskriterien | 56 | ||
(1) Konkretes zukunftsbezogenes Handlungsprogramm | 56 | ||
(2) Rechtsfähigkeit der Vereinbarungspartner | 57 | ||
(3) Notwendigkeit der Umsetzung | 57 | ||
(4) Wissen von Rechtswidrigkeit und Interessensituation | 58 | ||
dd) Rechtsnatur der Vereinbarung zum "Atomausstieg" | 58 | ||
b) Informell-kooperatives Staatshandeln | 60 | ||
aa) Informalität und Kooperation | 61 | ||
bb) Prosperität informell-kooperativer Handlungsformen | 62 | ||
(1) Komplexität und steigender Regulierungsbedarf | 62 | ||
(2) Sektorale politische Entscheidungsgewalt Privater | 63 | ||
(3) Erhöhte Handlungsfähigkeit durch Kooperation | 63 | ||
cc) Faktische Bindung als Verdichtungsprozess | 65 | ||
(1) Entscheidungsprozess und prozessimmanente faktische Bindung | 65 | ||
(2) Faktische Bindung im internen und externen Entscheidungsprozess | 66 | ||
(a) Interner Entscheidungsprozess | 66 | ||
(b) Externer Entscheidungsprozess | 67 | ||
(3) Zusammenwirken interner und externer Entscheidungsprozesse | 67 | ||
(4) Faktische Bindung im iterativen Näherungsprozess | 68 | ||
(5) Bedeutung der Differenzierungen | 70 | ||
dd) Konturierung und Skalierung der externen faktischen Austauschbindung | 71 | ||
(1) Verhandlungen als bindungsbegründender Kommunikationsprozess | 71 | ||
(a) Idealtypische Betrachtungsweise | 72 | ||
(b) Arguing und Bargaining als idealtypische Kommunikationsformen | 72 | ||
(c) Bargaining und faktische Bindung | 77 | ||
(d) Zusammenwirken von Arguing und Bargaining in der Realität | 78 | ||
(2) Bindende Vereinbarung als Kommunikationsergebnis | 79 | ||
(a) Konkretisierungsgrad der Vereinbarung | 80 | ||
(b) Austauschbeziehung als Vereinbarungsinhalt | 80 | ||
(c) Äußeres Erscheinungsbild der Vereinbarung und Kontrollverfahren | 82 | ||
(3) Bindung als Dispositionsgrundlage | 83 | ||
(4) Zusammenfassung von Konturen und Intensitätsgraden | 84 | ||
(a) Konturen der extern faktischen Austauschbindung | 84 | ||
(b) Intensitätsgrade faktischer Austauschbindung | 85 | ||
ee) Faktische Konzentration | 87 | ||
(1) Sachliche Konzentration | 87 | ||
(2) Personelle Konzentration | 88 | ||
c) Subordinatorischer Kontext | 91 | ||
d) Informell-kooperatives Staatshandeln und Umsetzungsgesetz | 92 | ||
aa) Vereinbarungen ohne Umsetzungsgesetz | 92 | ||
bb) Gründe für die gesetzliche Umsetzung | 93 | ||
cc) Divergenz zwischen Umsetzungsgesetz und Vereinbarung | 98 | ||
II. Abgrenzung | 99 | ||
1. Gesetzesvorbereitende Vereinbarungen vor dem Bundesverfassungsgericht | 99 | ||
2. Informelle Vereinbarungen unter Koalitionsparteien | 100 | ||
3. Gesetzlich rezipierte interprivate Vereinbarungen | 102 | ||
4. Vereinbarungen beim Gesetzesvollzug | 102 | ||
B. Untersuchungsmaßstab | 103 | ||
I. Optimierung oder Saturierung | 103 | ||
II. Übermaßverbot und Staatsorganisationsrecht | 105 | ||
C. Ergebnis | 107 | ||
2. Teil: Die Theorie informell-kooperativer Staatsgewalt | 108 | ||
A. Informell-kooperative Staatsgewalt | 108 | ||
I. Enger Staatsgewaltbegriff: Amtliches Handeln mit Entscheidungscharakter | 111 | ||
1. Entscheidungscharakter | 111 | ||
a) Natürlicher Entscheidungsbegriff und faktische Bindung | 111 | ||
b) Verfassungsrechtlicher Entscheidungsbegriff | 112 | ||
aa) Formprinzip als Ausgangspunkt | 113 | ||
(1) Formaler Entscheidungsbegriff | 113 | ||
(2) Erweiterung bei funktionaler Äquivalenz (Schwellenmodell) | 117 | ||
bb) Verfassungseffektivität als Ausgangspunkt | 120 | ||
(1) Notwendigkeit einer empiriebezogenen Betrachtungsweise | 120 | ||
(a) Effektive Legitimation | 121 | ||
(b) Effektive Gewaltenteilung | 122 | ||
(c) Fehlschluss vom Sein auf das Sollen? | 123 | ||
(2) Flexibilisierung des Staatsgewaltbegriffes | 123 | ||
(3) Problem der Rechtssicherheit | 124 | ||
cc) Mehrdimensionalität des Staatsgewaltbegriffes | 125 | ||
dd) Ausgleich zwischen Effektivität und Rechtssicherheit | 126 | ||
(1) Gesetzesvorbereitende und gesetzesersetzende Vereinbarungen | 126 | ||
(2) Verfassungsrechtliche Kontrolle nach erfolgter Formalisierung | 129 | ||
(3) Unmittelbare verfassungsrechtliche Kontrolle informellen Staatshandelns | 130 | ||
(4) Entscheidung zwischen den unterschiedlichen Ausgleichsvarianten | 130 | ||
ee) Mitwachsender Staatsgewaltbegriff | 132 | ||
2. Amtlichkeit | 134 | ||
a) Zuordnungsfunktion des Merkmals der Amtlichkeit | 134 | ||
b) Zuordnungsproblem bei der Kooperation mit Privaten | 134 | ||
aa) Gesamte Vereinbarung als einheitliches Zuordnungsobjekt | 135 | ||
bb) Gewaltreserve des Staates als Zuordnungskriterium | 135 | ||
cc) Äußeres Erscheinungsbild als Zuordnungskriterium | 136 | ||
dd) Einheitliche Zuordnung zum Staat trotz Beteiligung Privater | 137 | ||
3. Zusammenfassung: Amtlicher Entscheidungscharakter | 139 | ||
II. Weiter Staatsgewaltbegriff: Jedes staatliche Handeln | 139 | ||
1. Eingriffsdogmatik und Staatsgewaltbegriff | 139 | ||
a) Induktionsschluss vom Eingriffsbegriff auf den Staatsgewaltbegriff | 140 | ||
b) Unterschied zum engen Staatsgewaltbegriff | 141 | ||
2. Grundrechtsbeeinträchtigung und Staatsgewaltbegriff | 141 | ||
3. Dynamische Verfassung | 143 | ||
III. Umfassender Staatsgewaltbegriff mit abgestuften Intensitätsgraden | 144 | ||
1. Umfassender Vorrang der Verfassung und abgestufte Kontrolldichte | 144 | ||
2. Kontrolldichte und Intensität des Charakters als Staatsgewalt | 145 | ||
B. Kooperation und Dualismus | 147 | ||
I. Facetten des Kooperationsgedankens | 147 | ||
II. Kooperation als Verfassungsprinzip | 151 | ||
1. Verfassungsrechtliche Verwurzelung des Kooperationsprinzips | 151 | ||
a) Funktionsfähigkeit der Staatsgewalt | 152 | ||
aa) Funktionsfähigkeit der Staatsgewalt als Verfassungswert | 152 | ||
bb) Erhaltung der Funktionsfähigkeit trotz privater Vetomächte | 153 | ||
b) Kooperationsprinzip und Übermaßverbot | 156 | ||
2. Funktionen des Kooperationsprinzips | 159 | ||
a) Funktion als Prüfauftrag und Darlegungslast | 159 | ||
b) Rechtfertigungsfunktion | 162 | ||
c) Begrenzte Entlastungsfunktion | 163 | ||
d) Vertrauensschutzfunktion | 164 | ||
3. Janusköpfigkeit des Kooperationsprinzips | 166 | ||
4. Normativer Dualismus zwischen Staat und Gesellschaft | 168 | ||
a) Freiheitssicherungsfunktion | 169 | ||
b) Diskursfunktion und Gemeinwohlsicherung | 171 | ||
III. Kooperation im Spannungsfeld der Freiheit, Gleichheit und Diskursivität | 173 | ||
C. Influenzierende und influenzierte Staatsgewalt | 174 | ||
D. Ergebnis | 179 | ||
3. Teil: Die kooperative Staatsgewalt in der Kompetenzordnung | 181 | ||
A. Kongruenz von Vereinbarung und Umsetzungsgesetz | 182 | ||
I. Kompetenzielle Grundlage des Umsetzungsgesetzes | 182 | ||
II. Kompetenzielle Grundlage der Vereinbarung | 185 | ||
B. Inkongruenz von Vereinbarung und Umsetzungsgesetz | 187 | ||
I. Verwaltungskompetenzen | 188 | ||
II. Influenzierende und influenzierte Steuerung | 188 | ||
1. Effektivität der Kompetenzordnung | 189 | ||
2. Analoge Anwendung von Gesetzgebungskompetenzen | 189 | ||
3. Kompetenz kraft Sachzusammenhangs | 191 | ||
a) Kein Gebot expliziter Normierung | 191 | ||
b) Angemessenheit des influenzierten Kompetenzübergriffs | 192 | ||
4. Kompetenzkollision | 193 | ||
III. Ergebnis | 194 | ||
C. Einzelfallregelungen im Umsetzungsgesetz | 195 | ||
I. Verbot von Einzelfallgesetzen nach Art. 19 Abs. 1 Satz 1 GG | 196 | ||
1. Funktion des Verbots von Einzelfallgesetzen | 196 | ||
2. Eingeschränkter Anwendungsbereich des Art. 19 Abs. 1 Satz 1 GG | 201 | ||
a) Grundrechtseinschränkung und Grundrechtsausgestaltung | 201 | ||
b) Einzelfallgesetzverbot und Zulässigkeit der Legalenteignung | 204 | ||
3. Ergebnis | 208 | ||
II. Kompetenzielle Grundlage des Einzelfallgesetzes | 209 | ||
III. Gewaltenteilung und Einzelfallgesetz | 209 | ||
1. Beeinträchtigung des Wirkbereichs der Gewaltenteilung | 210 | ||
2. Einschränkbarkeit der Gewaltenteilung | 211 | ||
3. Grenzen der Einschränkbarkeit durch Einzelfallgesetz | 212 | ||
a) Verfassungskonformer Zweck | 212 | ||
b) Geeignetheit | 214 | ||
c) Erforderlichkeit | 214 | ||
d) Angemessenheit | 215 | ||
aa) Teleologische Gewichtung der Gewaltenteilung | 216 | ||
(1) Machtbegrenzung und funktionsgerechte Aufgabenerfüllung | 216 | ||
(2) Sachgerechtigkeit durch Balance von Distanz und Nähe | 218 | ||
(3) Rechtsschutzintensität | 219 | ||
(4) Ergebnis der teleologischen Gewichtung | 221 | ||
bb) Teleologische Gewichtung des Kooperationsprinzips | 221 | ||
cc) Gesamtabwägung | 224 | ||
4. Ergebnis | 227 | ||
D. Influenzierte Einzelfallregelungen | 228 | ||
E. Ergebnis | 230 | ||
4. Teil: Die Verhandlungsphase | 231 | ||
A. Organisationsautonomie und Eigenbereich der Regierung | 231 | ||
I. Normative Verankerung der Organisationsautonomie | 232 | ||
II. Organisation der Kooperation und funktionsgerechte Gewaltenteilung | 233 | ||
III. Funktion und Grenzen der Organisationsautonomie | 233 | ||
B. Grundgesetzliche Anforderungen | 235 | ||
I. Verhandlung und Vereinbarung der Gesetzesvorlage | 235 | ||
1. Demokratieprinzip | 236 | ||
a) Divergierende Legitimationskonzepte | 236 | ||
aa) Hierarchiemodell | 236 | ||
bb) Kooperationsmodell | 237 | ||
b) Textbefund: "Volk" als Legitimationsquelle | 239 | ||
c) Divergierende Legitimationszwecke | 240 | ||
aa) Effektivität der Selbstbestimmung | 241 | ||
bb) Gemeinwohl als Legitimationszweck | 242 | ||
d) Kooperationsoffenes Hierarchiemodell | 243 | ||
e) Beeinträchtigung des Demokratieprinzips | 245 | ||
aa) Beteiligung Privater an der Staatswillensbildung | 245 | ||
bb) Absenkung des Legitimationsniveaus | 248 | ||
(1) Hierarchiemodell | 248 | ||
(2) Kooperationsmodell | 249 | ||
f) Einschränkbarkeit des Demokratieprinzips | 250 | ||
g) Übermaßverbot als Einschränkungsgrenze | 252 | ||
aa) Verfassungskonformer Zweck und Geeignetheit | 252 | ||
bb) Erforderlichkeit | 253 | ||
(1) Kooperative Sachverhaltsermittlung | 253 | ||
(2) Verantwortungsklarheit | 253 | ||
cc) Angemessenheit | 255 | ||
(1) Kernbereich | 255 | ||
(2) Abwägungsbereich | 256 | ||
(a) Gewichtung des Demokratieprinzips | 257 | ||
(aa) Intensität des Staatsgewaltcharakters und Legitimationsniveau | 257 | ||
(bb) Betroffenheit der Allgemeinheit und Dritter | 258 | ||
(b) Gewichtung des Kooperationsprinzips | 259 | ||
(c) Beeinträchtigungsintensität | 260 | ||
(d) Pragmatischer Ausgleich durch Legitimationsstrukturen | 261 | ||
(3) Ergebnis | 263 | ||
h) Kanalisierungsfunktion des Demokratieprinzips | 263 | ||
2. Sachgerechte Auswahl der Vereinbarungspartner | 264 | ||
a) Kriterien sachgerechter Auswahl | 264 | ||
aa) Betroffenheitsintensität als sachliches Differenzierungskriterium | 265 | ||
(1) Intensitätsverantwortung des Betroffenen | 265 | ||
(2) Intensitätsverantwortung des Staates | 266 | ||
bb) Typisierung der Partizipationsauswahl | 267 | ||
cc) Sachwissen | 268 | ||
b) Differenzierte Kontrolldichte | 268 | ||
c) Atomausstieg | 269 | ||
d) Ergebnis | 271 | ||
3. Gesetzesantizipation und Vorbehalt des Gesetzes | 272 | ||
a) Verbot der Gesetzesantizipation | 273 | ||
b) Eingriff und Einverständnis | 275 | ||
aa) Faktisches Einverständnis | 276 | ||
bb) Dispositionsbefugnis über Grundrechte | 277 | ||
cc) Dispositionsfreiheit | 279 | ||
(1) Freiwilligkeit im subordinatorischen Kontext | 279 | ||
(2) Grundrechtsschutz bei schlichter Grundrechtsbeeinträchtigung | 280 | ||
(3) Kooperatives Staatshandeln als schlichte Grundrechtsbeeinträchtigung | 281 | ||
(4) Eingriff bei funktionaler Äquivalenz | 282 | ||
(5) Atomausstieg | 283 | ||
dd) Ergebnis | 284 | ||
c) Antizipation wesentlicher Regelungen | 285 | ||
aa) Wesentlichkeitstheorie als Diskursformel | 285 | ||
bb) Konturen der Wesentlichkeit | 286 | ||
(1) Intensität der Verfassungsrelevanz | 287 | ||
(2) Diskursrelevanz (Organadäquanz) | 287 | ||
(3) Kontinuität und Flexibilität (Verfahrensadäquanz) | 288 | ||
(4) Typisierung und Einzelfallgerechtigkeit (Formadäquanz) | 289 | ||
(5) Intensität der gesellschaftlichen Umgestaltung | 290 | ||
(6) Atomausstieg | 290 | ||
cc) Ergebnis | 292 | ||
4. Koppelungsverbot | 292 | ||
a) Verfassungsbindung als Belohnung | 293 | ||
b) Kompensation und politische Gestaltungsfreiheit | 296 | ||
c) Entkoppelung von Gesetzgebung und anhängigem Vollzug | 297 | ||
d) Ergebnis | 302 | ||
5. Verfassungsorgantreue | 303 | ||
a) Funktion der Verfassungsorgantreue | 304 | ||
b) Verfassungsorgantreue in der Judikatur des Bundesverfassungsgerichts | 304 | ||
c) Einheit der Staatsgewalt als dogmatisches Fundament | 306 | ||
d) Akzessorietät der Verfassungsorgantreue | 307 | ||
aa) Erfordernis eines besonderen Rechtsverhältnisses | 307 | ||
bb) Rechtsverhältnis in der Gesetzesvorbereitung | 309 | ||
e) Inhalt der Verfassungsorgantreue | 310 | ||
aa) Rücksichtnahmepflichten (negative Dimension) | 310 | ||
(1) Rücksichtnahme gegenüber dem Bundestag | 311 | ||
(a) Beeinträchtigung der spezifischen Organfunktion des Bundestages | 311 | ||
(b) Rechtfertigung der Beeinträchtigung | 312 | ||
(aa) Druck auf die Abgeordneten über die Parteischiene | 313 | ||
(bb) Druck über die Fraktionsschiene | 315 | ||
(cc) Allgemeiner politischer Erfolgsdruck | 316 | ||
(dd) Entbalancierung der Gewalten als Grenze | 317 | ||
(c) Ergebnis | 319 | ||
(2) Rücksichtnahme auf den Bundesrat | 320 | ||
bb) Ergänzende Nebenpflichten (positive Dimension) | 321 | ||
(1) Effektive Beteiligung des Bundestages | 321 | ||
(a) Rechtzeitige Information und schlichter Parlamentsbeschluss | 321 | ||
(b) Organisationsautonomie der Bundesregierung | 322 | ||
(c) Subsidiarität der Organtreue | 324 | ||
(d) Atomausstieg | 325 | ||
(2) Effektivität der Bundesratsbeteiligung des Art. 76 Abs. 2 GG | 326 | ||
(3) Ergebnis | 328 | ||
6. Bundestreue | 328 | ||
a) Anwendungsbereich der Bundestreue | 329 | ||
b) Akzessorietät | 330 | ||
c) Mittlerfunktion des Bundesrates | 332 | ||
d) Subsidiarität gegenüber der Eigenverantwortung | 335 | ||
e) Partizipationsermessen der Bundesregierung | 336 | ||
f) Ergebnis | 337 | ||
II. Freiheit des Initiativbeschlusses | 338 | ||
1. Kollegialprinzip | 339 | ||
2. Unveräußerliche Initiativfreiheit | 341 | ||
a) Formale Initiativfreiheit | 342 | ||
b) Materielle Initiativfreiheit | 343 | ||
aa) Zweck des Art. 76 Abs. 1 GG: Legitimierte und qualifizierte Auswahlentscheidung | 343 | ||
bb) Realität der Auswahlentscheidung: stufenweiser Bindungsprozess | 344 | ||
cc) Sicherstellung der Zweckerfüllung in der Realität | 345 | ||
c) Beeinträchtigung der materiellen Initiativfreiheit | 345 | ||
d) Grenzen der Beeinträchtigung | 346 | ||
e) Umfassende Initiativfreiheit als Korrelat der Initiativverantwortung | 348 | ||
f) Gebot kritischer Rezeption als Ausfluss der Initiativverantwortung | 349 | ||
3. Ergebnis | 353 | ||
III. Vertraulichkeit und Transparenz der Gesetzesvorbereitung | 354 | ||
1. Grenzen öffentlicher Vorfestlegung der Gesetzgebung | 355 | ||
2. Objektives Gebot der Verhandlungstransparenz | 358 | ||
a) Informationelle Grundversorgung | 358 | ||
b) Mindestmaß an Transparenz | 359 | ||
c) Transparenzgebot im Spannungsfeld divergierender Verfassungswerte | 360 | ||
aa) Nachträgliche Öffentlichkeit als milderes Mittel | 361 | ||
bb) Dokumentations- und Informationspflicht gegenüber dem Bundestag | 363 | ||
3. Subjektives Informationsrecht | 364 | ||
a) Informationsansprüche unterhalb des Verfassungsrechts | 364 | ||
b) Informationsfreiheit des Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG | 366 | ||
c) Anspruch auf informationelle Gleichbehandlung | 368 | ||
4. Ergebnis | 370 | ||
C. Regelungsstruktur für die Gesetzesvorbereitung | 370 | ||
I. Strukturelemente im bestehenden Recht | 371 | ||
1. Gemeinsame Geschäftsordnung der Bundesministerien | 371 | ||
a) Entwurf als Verhandlungsgrundlage | 372 | ||
b) Grundsatzbeschluss der Bundesregierung | 374 | ||
c) Effektivität der Beteiligung Legitimierter | 375 | ||
d) Begrenzung faktischer Vorabbindung | 376 | ||
e) Transparenz der Gesetzesvorbereitung | 377 | ||
f) Würdigung der GGO als Legitimationsstruktur | 377 | ||
2. Geschäftsordnung des Bundestages | 378 | ||
a) Gesetzesvorbereitung in den Ausschüssen | 379 | ||
aa) Personelle Legitimation | 379 | ||
bb) Sachlich-thematische Legitimation | 380 | ||
cc) Verfahrenslegitimation | 381 | ||
b) Anhörungen in den Ausschüssen | 381 | ||
c) Enquete-Kommissionen | 382 | ||
d) Würdigung der GO BT als Legitimationsstruktur | 383 | ||
3. Kooperation und Legitimation im Verwaltungsrecht | 384 | ||
a) Kooperation mit Betroffenen | 384 | ||
aa) Einfachrechtliche Kooperationsvarianten | 385 | ||
bb) Kooperationsoffenheit mit Zielbindung als Regelungsmodell | 387 | ||
cc) Gesetz mit kooperativem Vollzug vs. Kooperation mit Umsetzungsgesetz | 388 | ||
b) Beteiligung von Kommissionen an der Staatswillensbildung | 389 | ||
4. Art. 23 GG als Strukturmodell | 391 | ||
5. Übergreifende Gesichtspunkte des vorhandenen Strukturbestandes | 391 | ||
II. Kreislaufmodell der Gesetzesvorbereitung | 394 | ||
1. Verhandlungsfreie Sachverhaltsermittlung und erster Entwurf | 394 | ||
2. Vorgezogene Beteiligung der Gesetzgebungsorgane | 395 | ||
3. Vorgezogene Beteiligung einzelner Länder | 396 | ||
4. Zweiter Entwurf und antizipativer Grundsatzbeschluss der Bundesregierung | 396 | ||
5. Beteiligung privater Interessenvertreter | 398 | ||
6. Dritter Entwurf und rezeptiver Abschlussbeschluss | 399 | ||
7. Legitimationssicherung im Kreislaufmodell und politische Gestaltungsfreiheit | 400 | ||
III. Verfassungsrechtliche Strukturkoordinaten | 402 | ||
IV. Form der Regelungsstruktur | 405 | ||
1. Gesetzgebungsordnung, Initiativfreiheit und Organisationsautonomie | 407 | ||
2. Geschäftsordnungsrecht als Regelungsstandort | 408 | ||
3. Wesentlichkeitstheorie | 409 | ||
D. Ergebnis | 410 | ||
5. Teil: Die Umsetzungsphase | 412 | ||
A. Funktion des parlamentarischen Gesetzgebungsverfahrens | 413 | ||
I. Rang und Legitimation des Parlamentsgesetzes | 413 | ||
II. Abwägungs- und Diskursfunktion als Legitimationsquelle | 415 | ||
1. Freies Mandat, Gewissensbindung und Abwägung | 416 | ||
2. Vertreter des ganzen Volkes und gemeinwohlbezogene Abwägung | 417 | ||
3. Abwägung durch Diskurs im Bundestag | 417 | ||
4. Kritisch nachfragender Bundestag | 418 | ||
5. Ergebnis | 419 | ||
B. Normativität der diskursiv-abwägenden Funktion | 420 | ||
I. These: Rein deskriptiver Charakter der Gesetzgebungszwecke | 420 | ||
II. Antithese: Verfassungsrechtliches Gebot ausreichender Funktionserfüllung | 422 | ||
1. Erfahrbare Rückbindung zwischen Staatsorganen und Volk | 422 | ||
2. Effektiver Grundrechtsschutz durch Gesetzgebungsverfahren | 424 | ||
3. Gewaltenteilung: Minimum eigenständiger Willensbildung | 425 | ||
III. Ergebnis | 427 | ||
C. Bedeutung der Funktion des Gesetzgebungsverfahrens bei gesetzesvorbereitenden Vereinbarungen und deren Beeinträchtigung | 428 | ||
I. Desintegrierende Effekte exklusiver Partizipation | 428 | ||
II. Gesteigerte Integrationsverantwortung | 429 | ||
III. Beeinträchtigung der Integration durch faktische Vorabbindung | 430 | ||
IV. Atomausstieg | 430 | ||
V. Ergebnis | 433 | ||
D. Abwägungsfehlerlehre als Instrument der Funktionssicherung | 434 | ||
I. Parallele zum Planungsrecht | 434 | ||
II. Kontrolle des gesetzgeberischen Abwägungsvorgangs nach dem Bundesverfassungsgericht | 436 | ||
III. Abwägungsfehlerlehre für das Gesetzgebungsverfahren | 438 | ||
1. Eigenständige Kontrolle des Abwägungsvorgangs | 439 | ||
a) Präventive verfassungsrechtliche Kontrollfunktion des Parlaments | 439 | ||
b) Umfassende Verfassungsgeltung | 440 | ||
c) Funktionsgerechte Gewaltenordnung | 442 | ||
d) Prozeduralisierung und Rationalisierung | 443 | ||
e) Legitimationssicherung | 444 | ||
f) Ergebnis | 444 | ||
2. Gegenläufige Wertungen | 445 | ||
a) Formalisierung und Rechtssicherheit | 445 | ||
b) Politische Gestaltungsfreiheit des Gesetzgebers | 446 | ||
3. Pragmatischer Ausgleich | 447 | ||
4. Konkretisierung des pragmatischen Ausgleichs | 449 | ||
a) Abwägungsfehlerlehre im Planungsrecht | 449 | ||
b) Gesetzgeberische Abwägung | 450 | ||
aa) Keine Prüfung der Sachverhaltsbewertung | 450 | ||
bb) Mindestmaß an Sachverhaltsermittlung | 451 | ||
(1) Ermittlungsbreite - Spektrum der relevanten Belange | 451 | ||
(a) Beeinträchtigungsintensität und Erheblichkeitsschwelle | 453 | ||
(b) Sich aufdrängende Ermittlungspflichten | 454 | ||
(c) Influenzierungseffekte | 456 | ||
(d) Ergebnis | 457 | ||
(2) Ermittlungstiefe - Grad notwendiger Substanziierung | 458 | ||
(a) Rang des Rechtsguts, Intensität der Beeinträchtigung, Möglichkeit der Ermittlung | 458 | ||
(b) Erhöhte Anforderungen bei Kontinuitätsversprechen | 464 | ||
(c) Gebot der gesetzgeberischen Konfliktbewältigung bei selbstvollziehenden Gesetzen | 466 | ||
(d) Verschärfte Anforderungen beim Einzelfallgesetz | 470 | ||
(3) Prüfprogramm für die gesetzgeberische Sachverhaltsermittlung | 471 | ||
cc) Pflicht zur Berücksichtigung und Dokumentation | 472 | ||
(1) Mindestbegründung der gesetzlichen Grundkonzeption | 473 | ||
(2) Verweis auf eine frühere Abwägung | 474 | ||
(3) Problem der Zurechenbarkeit der Materialien zur Beschlussmehrheit | 476 | ||
(4) Ergebnis | 477 | ||
dd) Abwägungsmissbrauch | 478 | ||
ee) Modifizierte Abwägungsfehlerlehre | 480 | ||
ff) Keine Gefahr der Entpolitisierung | 483 | ||
IV. Vereinbarung und Kontrolldichte | 485 | ||
1. Verminderung der Kontrolldichte wegen Einverständnis | 485 | ||
a) Sachliche Reichweite | 486 | ||
aa) Verfassungskonformer Zweck und Geeignetheit | 486 | ||
bb) Erforderlichkeit | 487 | ||
cc) Angemessenheit | 488 | ||
(1) Verklammerungseffekt | 488 | ||
(2) Vermutung der Angemessenheit | 489 | ||
b) Personelle Reichweite der Entlastungswirkung | 490 | ||
c) Ergebnis | 491 | ||
2. Verschärfung der Kontrolldichte bezogen auf Drittinteressen | 492 | ||
E. Einfachgesetzliche Gesetzgebungsordnung | 493 | ||
I. Grundgesetzliche Ermächtigung zur Selbstbindung | 493 | ||
II. Regelungsmodelle der Art. 109 Abs. 3 und 115 Abs. 1 Satz 3 GG | 495 | ||
III. Übertragbarkeit des Mehrstufenmodells | 496 | ||
IV. Gesetzgebungsordnung als Grundsatzgesetzgebung | 497 | ||
V. Ergebnis | 498 | ||
6. Teil: Der Zusammenhang der Phasen und Fehlerfolgen | 499 | ||
A. Interdependenzen zwischen Verhandlungen und Umsetzung | 499 | ||
I. Infektion der gesetzgeberischen Abwägung durch Vorfeldfehler | 500 | ||
II. Heilung im Umsetzungsgesetzgebungsverfahren | 503 | ||
III. Ergebnis | 505 | ||
B. Fehlerhafter Abwägungsvorgang und Nichtigkeit des Gesetzes | 506 | ||
I. Kein generell geringeres Gewicht von Verfahrensfehlern | 506 | ||
II. Abwägung des Verfahrensfehlers mit der Rechtssicherheit | 507 | ||
III. Verfahrenswiederholung - kein leerer Formalismus | 509 | ||
IV. Ergebnis | 510 | ||
7. Teil: Die Geltendmachung von Verfassungsverstößen | 511 | ||
A. Subjektives Recht auf materielles Gesetzgebungsverfahren | 511 | ||
I. Eigenständiges subjektives Recht | 511 | ||
II. Eingriffsakzessorisches Recht | 513 | ||
B. Informell-kooperative Gesetzgebung im Verfassungsprozess | 515 | ||
I. Prüfungsgegenstand: Verhandlungen | 516 | ||
1. Verfassungsbeschwerde | 516 | ||
2. Bundesorganstreitverfahren und Bund-Länder-Streit | 518 | ||
II. Prüfungsgegenstand: Vereinbarungen | 520 | ||
1. Verfassungsbeschwerde | 520 | ||
2. Normenkontrolle | 523 | ||
a) Unmittelbare Anwendbarkeit der Normenkontrolle | 523 | ||
b) Analogiefähigkeit der Normenkontrolle | 523 | ||
c) Analoge abstrakte Normenkontrolle | 525 | ||
d) Analoge konkrete Normenkontrolle | 528 | ||
3. Ergebnis | 529 | ||
III. Verwirkung von Rechtsbehelfen gegen das Umsetzungsgesetz | 529 | ||
1. Verwirkung der Verfassungsbeschwerde der Vereinbarungspartner | 530 | ||
2. Verwirkung durch Bundesorgane oder Länder | 532 | ||
IV. Nachschieben von Gründen im Verfassungsprozess | 532 | ||
C. Zusammenfassung | 534 | ||
8. Teil: Der relative Bestandsschutz vereinbarter Gesetze | 535 | ||
A. Sektorale Änderungen im Gesamtpaket | 535 | ||
B. Gesetzesänderung und Vertrauensschutz | 536 | ||
I. Vertrauensschutz und Änderungssouveränität | 537 | ||
II. Kooperation als faktische Vertrauensbasis | 538 | ||
III. Rechtswidrige Vertrauensbasis | 541 | ||
IV. Abwägung von Vertrauen und Innovation | 544 | ||
1. Intensität der faktischen Bindung der Vereinbarung | 544 | ||
2. Betätigung des Vertrauens in die vereinbarte Rechtslage | 545 | ||
3. Gesetzliche Umsetzung des vereinbarten Bestandsschutzes | 546 | ||
4. Charakter des ausgehandelten Gesetzes als Übergangsregelung | 546 | ||
5. Verfassungs- und europarechtliche Änderungsgründe | 548 | ||
C. Ergebnis | 548 | ||
9. Teil: Das Prinzip der Authentizität und Eigenverantwortung | 550 | ||
A. Gewissen und Gemeinwohlbindung | 550 | ||
B. Authentizität als organübergreifender Rechtsgedanke | 552 | ||
C. Authentizität und Eigenverantwortung als Verfassungsprinzip | 553 | ||
D. Authentizität und Kooperationsprinzip | 557 | ||
I. Authentische Eigenverantwortung und Kooperation als Antipoden | 557 | ||
II. Strukturen und Verfahren des pragmatischen Ausgleichs | 558 | ||
III. Authentizität und Verfassungskultur | 561 | ||
E. Ergebnis | 563 | ||
10. Teil: Die informell-kooperative Gesetzgebung als Chance | 565 | ||
Zusammenfassung in Thesen | 568 | ||
1. Teil: Die Problematik informell-kooperativer Staatsgewalt | 568 | ||
2. Teil: Die Theorie informell-kooperativer Staatsgewalt | 570 | ||
3. Teil: Die kooperative Staatsgewalt in der Kompetenzordnung | 573 | ||
4. Teil: Die Verhandlungsphase | 576 | ||
5. Teil: Die Umsetzungsphase | 582 | ||
6. Teil: Der Zusammenhang der Phasen und Fehlerfolgen | 586 | ||
7. Teil: Die Geltendmachung von Verfassungsverstößen | 586 | ||
8. Teil: Der relative Bestandsschutz vereinbarter Gesetze | 587 | ||
9. Teil: Das Prinzip der Authentizität und Eigenverantwortung | 588 | ||
10. Teil: Die informell-kooperative Gesetzgebung als Chance | 588 | ||
Literaturverzeichnis | 589 | ||
Sachwortverzeichnis | 615 | ||
Lebenslauf | 625 |