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Denkmalschutz und Umweltverträglichkeitsprüfung

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Rößing, L. (2004). Denkmalschutz und Umweltverträglichkeitsprüfung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51414-4
Rößing, Lars. Denkmalschutz und Umweltverträglichkeitsprüfung. Duncker & Humblot, 2004. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51414-4
Rößing, L (2004): Denkmalschutz und Umweltverträglichkeitsprüfung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51414-4

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Denkmalschutz und Umweltverträglichkeitsprüfung

Rößing, Lars

Schriften zum Umweltrecht, Vol. 134

(2004)

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Abstract

Die 1990 eingeführte Umweltverträglichkeitsprüfung hat sich zu einem wichtigen umweltrechtlichen Schutzinstrument entwickelt. Allerdings erfasste die positive Fortentwicklung und Nutzung des Instruments der Umweltverträglichkeitsprüfung nicht das Schutzgut der "Kulturgüter"; dieses wurde vielmehr an den Rand gedrängt und fristete - häufig übersehen - ein Schattendasein. Gleichwohl gesetzlich eine Berücksichtigung der Kulturgüter im Rahmen jeder Umweltverträglichkeitsprüfung vorgesehen war, fehlten in der Praxis sowohl die Fähigkeit als auch der Wille.

Wegen der Vorzüge der Umweltverträglichkeitsprüfung drängen nun auch Vertreter des Kulturgüterschutzes darauf, diese für ihren Bereich zu instrumentalisieren. Würde die Umweltverträglichkeitsprüfung auch weiterhin nicht für den Kulturgüterschutz eingesetzt, so verlöre dieser gegenüber der Bewahrung der natürlichen Schutzgüter weiter an Bedeutung.

Zu einer effektiven Anwendung des Schutzgutes der Kulturgüter mangelt es insbesondere an einer brauchbaren Definition des Schutzgutes selbst sowie an auf das konkrete Schutzgut zugeschnittenen Vorgaben für die weiteren Verfahrensschritte. Die bisherigen Ansätze zur Lösung dieser Probleme wurzeln nicht in der Rechtswissenschaft, sondern finden in anderen Fachdisziplinen ihren Ursprung; sie stammen insbesondere von Kunsthistorikern, Archäologen oder Technikern bzw. Ingenieuren verschiedener Fachrichtungen. Bei allen Problemen hinsichtlich der praktischen Umsetzung handelt es sich jedoch letztlich um die Auslegung und Anwendung eines Gesetzes. So erscheint zur Problemlösung ein Beitrag aus juristischer Sicht notwendig, um zumindest den rechtlichen Rahmen zu ermitteln, der im Umgang mit den Kulturgütern eingehalten werden muss. Diesen Beitrag möchte Lars Rößing mit dem vorliegenden Buch leisten.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 15
1. Kapitel: Denkmäler als Schutzgut in der Umweltverträglichkeitsprüfung 19
A. Kulturgüterschutz im Umweltrecht generell 19
I. Kulturgüter als Bestandteil der Umwelt 20
1. Allgemeiner Umweltbegriff 20
a) Entstehungsgeschichte des Umweltbegriffs 20
b) Aktuelles Verständnis des Umweltbegriffs 21
aa) Umweltethische Differenzierung 21
(1) Ökonomistischer Ansatz 22
(2) Ökozentrischer Ansatz 22
(3) Anthropozentrischer Ansatz 23
bb) Umfangbezogene Differenzierung 24
(1) Extensiver oder weiter Umweltbegriff 25
(2) Restriktiver oder enger Umweltbegriff 25
(3) Vermittelnde Position 26
2. Juristischer Umweltbegriff 27
a) Umweltbegriff in anderen Rechtssystemen 27
aa) US-amerikanisches Recht 27
bb) Internationales Recht 29
b) Europarechtliche Vorgaben 30
c) Nationales normatives Umweltverständnis 35
aa) Umweltbegriff im deutschen Recht 36
bb) Beeinflussung des deutschen Rechtsbegriffs „Umwelt" 40
cc) Kritik am momentanen Rechtsbegriff „Umwelt" und Lösungsweg 42
3. Verhältnis von Natur- und Kulturgüterschutz 46
a) Identisches Schutzobjekt 50
b) Verschiedene Schutzobjekte 54
c) Konsequenzen 55
II. Verfassungsrechtlicher Kulturgüterschutz 57
1. Umweltschutz i.S.d. Art. 20a GG 57
a) Struktur und Rechtscharakter 58
b) Umfang des erfassten Schutzgutes 58
2. Kulturstaatsprinzip 61
3. Grundrechte 63
a) Naturschützende Grundrechte 63
b) Kulturgüterschützende Grundrechte 66
aa) Kunstfreiheit i.S.d. Art. 5 Abs. 3 GG 67
bb) Wissenschaftsfreiheit i.S.d. Art. 5 Abs. 3 GG 68
cc) Eigentumsfreiheit gem. Art. 14 GG 72
c) Zusammenfassung und Existenz von umweltschützenden Grundrechten 73
4. Landesverfassungsrechtlicher Natur- und Kulturgüterschutz 74
a) Kulturgüterschutz in den Landesverfassungen 74
b) Naturschutz in den Landesverfassungen 75
c) Überschneidungen von Kulturgüter- und Naturschutz 76
III. Zusammenfassende Betrachtung 77
B. Denkmalschutz durch die Umweltverträglichkeitsprüfung 78
I. Geschichte der Umweltverträglichkeitsprüfung im deutschen Rechtssystem 78
II. Denkmalschutz durch das UVPG 79
1. Schutzgut „Kulturgüter“ i.S.d. § 2 Abs. 1 S. 2 Nr. 3 Alt. 1 UVPG 79
a) Weiter Kulturgüterbegriff 80
b) Enger Kulturgüterbegriff 84
c) Dazwischen liegende Auffassungen 86
d) Stellungnahme 87
aa) Feststehender Kulturgüterbegriff 88
bb) Enger oder weiter Kulturgüterbegriff 89
(1) Ökosystemare Ausrichtung des UVPG 89
(2) Vorgaben der UVP-Richtlinie 92
(3) Argumente aus der Debatte um den Umweltbegriff 95
(4) Sonstige Aspekte 96
cc) Inhalt bzw. Umfang des weiten Kulturgüterbegriffs i.S.d. UVPG 98
(1) Alle materiellen Kulturgüter auch ohne Bezug zur natürlichen Umwelt 98
(a) Denkmäler i.S.d. Denkmalschutzgesetze 99
(aa) Denkmalarten anhand des Beispiels DSchG NW 99
(bb) Besonderheiten der historischen Kulturlandschaft 100
(b) Materielle Kulturgüter außerhalb des Denkmalbegriffs 104
(2) Immaterielle Aspekte und Werte 105
(a) Immaterielle Aspekte eines materiellen Kulturgutes 105
(b) Immaterielle Kulturgüter ohne Bezug zu materiellem Kulturgut 107
(3) Zusammenfassung des Kulturgüterbegriffs 110
2. Schutzgut „sonstige Sachgüter" i.S.d. § 2 Abs. 1 S. 2 Nr. 3 Alt. 2 UVPG 111
3. Schutzgut „Landschaft" i.S.d. § 2 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 Alt. 5 UVPG 112
4. Kulturgüterschutz durch Schutz anderer Umweltgüter, insb. Boden, Luft und Klimaschutz gem. § 2 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 Alt. 1, 3 und 4 UVPG 114
III. Denkmalschutz durch spezielle Regelungen der UVP 115
IV. Denkmalschutz in zukünftigen Kodifikationen des Umweltrechts 116
2. Kapitel: Verfahrensbesonderheiten der Umweltverträglichkeitsprüfung im Hinblick auf den Denkmalschutz 119
A. Genereller Verfahrensablauf der Umweltverträglichkeitsprüfung 119
I. Verfahrensziel 119
1. Umweltvorsorge 119
2. Systemübergreifender bzw. integrativer Ansatz 120
3. Entscheidungsvorbereitung und -hilfe für die Behörden 121
4. Selbstkontrolle des Projektträgers 122
5. Vorgezogener Rechtsschutz und gerichtliche Kontrolle 122
6. Förderung der Akzeptanz des Vorhabens 123
7. Einheitliche Grundsätze 123
II. Verfahrensablauf 124
1. Fachgesetzlicher Antrag 124
2. Feststellung der UVP-Pflichtigkeit gem. § 3a UVPG 125
a) Vorhaben i.S.d. §§ 2 Abs. 2, 3 Abs. 1 S. 1 UVPG 126
b) UVP-Pflichtigkeit gem. §§ 3a ff. UVPG 126
3. Unterrichtung über beizubringende Unterlagen bzw. Scoping gem. § 5 UVPG 128
4. Vorlagepflicht des Vorhabenträgers nach § 6 UVPG 129
5. Behördenbeteiligung gem. §§ 7, 8 UVPG und Öffentlichkeitsbeteiligung gem. §§ 9, 9a UVPG 132
6. Zusammenfassende Darstellung gem. § 11 UVPG 133
7. Bewertung gem. § 12 1. HS. UVPG 135
a) Zweck der Bewertung 135
b) Bewertungszuständigkeit 136
c) Gegenstand der Bewertung 136
d) Maßstäbe der Bewertung 136
aa) Gesetzliche Maßstäbe 137
bb) Beschränkung auf ökologische Belange 144
cc) Vorsorgeorientierung 146
dd) Integrativer Ansatz 148
e) Bewertungsmethode 150
8. Berücksichtigung gem. § 12 2. HS. UVPG i.V.m. Fachgesetz 153
III. Besondere Verfahrensarten 155
B. Besonderheiten im UVP-Verfahren beim Schutzgut „Kulturgüter" 156
I. Scoping gem. § 5 UVPG 156
1. Grundsätzliche Unterschätzung des Scopings 157
2. Bestimmung der Entscheidungserheblichkeit 158
a) Differenzierung nach Art der Kulturgüter 159
aa) Bau- oder Bodendenkmal 159
bb) Historische Kulturlandschaft 160
cc) Kulturgüter i.S.d. UVPG außerhalb des Denkmalbegriffs 161
b) Denkbare Lösungsansätze 162
aa) Umfassender Kulturgüterkatalog 163
bb) Grob gestalteter Kulturgüterkatalog 166
cc) Stichprobenhafte Untersuchung 166
c) Aufgabenzuordnung und Kostenträgerschaft 167
aa) Bzgl. der Ermittlung der Entscheidungserheblichkeit 167
bb) Bzgl. weitergehender Informationen 174
II. Sachverhaltsermittlung gem. §§ 6 und 11 S. 2 UVPG 179
1. Verhältnis von Amtsermittlung zur Mitwirkungspflicht 180
2. Ermittlung bzgl. des Schutzgutes der Kulturgüter 182
a) Bestandserfassung 182
b) Ermittlung der Auswirkungen auf Kulturgüter 187
c) Ermittlung der Vermeidungs-, Minderungs- oder Ausgleichsmaßnahmen 189
3. Fähigkeit des Vorhabenträgers zur Erstellung der UVS 190
a) Kompetenz des Vorhabenträgers 190
b) Kompetenz des UVP-Gutachters 191
c) Unterstützung von Seiten der Fachämter bzw. -behörden 192
aa) Unterstützende Tätigkeiten im Vorfeld 193
bb) Unterstützende Tätigkeit im Einzelfall 193
(1) Erstellung der UVS im Auftrag des Vorhabenträgers 194
(2) Bloße Hilfestellung 197
III. Sonstige Ermittlungen und zusammenfassende Darstellung 198
IV. Bewertung gem. § 12 1. HS. UVPG 198
1. Bewertung von Kulturgütern 199
a) Zielbestimmung 199
b) Probleme bei der Zielerreichung 200
aa) Grundsätzliches Problem bei Fachbehörden 200
bb) Problem der Bewertung eines Kulturgutes 201
(1) Bisheriger Standpunkt des Denkmalschutzes 201
(2) Konsequenzen für die Umweltverträglichkeitsprüfung 205
(3) Denkbare Ansätze für die Kategorisierung 206
(a) Bewertungskriterien 206
(aa) Allgemeine Anforderungen an Bewertungskriterien 207
(bb) Rückgriff auf allgemeine Kriterien 207
(cc) Spezielle Bewertungskriterien 208
(α) Eigenwert 210
(β) Dokumentationswert 212
(γ) Schutzstatus 213
(b) Zeitpunkt der Bewertung 214
(c) Ausgestaltung der Bewertung 215
(aa) Allgemeine Anforderungen 215
(bb) Konkrete Vorschläge 217
2. Bewertung des Betroffenheitsgrades 220
a) Zielbestimmung 220
b) Probleme bei der Zielerreichung 220
aa) Art und Intensität der Einwirkung 220
bb) Empfindlichkeit des Schutzgutes 221
3. Anwendbarkeit von Instrumenten des Naturschutzrechts 225
4. Auswirkungen auf Kulturgüter 231
5. Problem der gesetzlichen Bewertungsmaßstäbe 232
6. Kulturgüter als Aspekt anderer Schutzgüter 233
7. Zusammenfassende Bewertung 233
V. Berücksichtigung i.S.d. § 12 2. HS. UVPG 234
C. Zusammenfassung 234
3. Kapitel: Zuständigkeiten 236
A. Überblick über die Zuständigkeitsregeln des UVPG 236
I. Zuständige Behörde gem. §§ 3a S. 1, 5 S. 1, 6 Abs. 1 S. 1, 7 S. 1, 8 Abs. 1, 8 Abs. 3, 9 Abs. 1 S. 1, 9 Abs. 2 S. 1, 9a Abs. 1 S. 2, 9a Abs. 2, 11 S. 1, 12 1. und 2. HS. UVPG 236
II. Federführende Behörde i.S.d. § 14 UVPG 237
1. Zwingende Zuständigkeit gem. § 14 Abs. 1 S. 1 UVPG 238
2. Zusätzliche Zuständigkeit gem. § 14 Abs. 1 S. 2 UVPG 239
3. Sicherstellung des Zusammenwirkens gem. § 14 Abs. 2 S. 2 UVPG 239
III. Beteiligte Behörde gem. §§ 7, 9b UVPG 240
B. Überblick über die allgemeinen Zuständigkeiten für Kulturgüter 241
I. Zuständigkeit für Denkmäler 241
1. Nordrhein-Westfalen 241
a) Regelzuständigkeiten 241
b) Sonderregel des § 9 Abs. 3 DSchG NW 244
aa) Berücksichtigung durch zuständige Behörde 244
bb) Fortbestehen der Benehmensregel 246
2. Baden-Württemberg 247
3. Bayern 247
4. Berlin 248
5. Brandenburg 248
6. Bremen 249
7. Hamburg 249
8. Hessen 250
9. Mecklenburg-Vorpommern 250
10. Niedersachsen 251
11. Rheinland-Pfalz 251
12. Saarland 252
13. Sachsen 252
14. Sachsen-Anhalt 253
15. Schleswig-Holstein 253
16. Thüringen 253
17. Zusammenfassung 254
II. Zuständigkeit für Kulturgüter, die kein Denkmal sind 255
1. Zuständigkeit anderer Stelle 255
2. Keine sonstige Zuständigkeit 255
C. Zuständigkeit für Kulturgüter im UVP-Verfahren 256
I. Zuständige Behörde i.S.d. UVPG 256
1. Nur eine Zulassung erforderlich 257
2. Erforderliche Zulassungen bei einer Behörde konzentriert 258
II. Federführende Behörde i.S.d. UVPG 258
1. Grundsätzlich Konzentration zu Lasten der Denkmalschutzbehörde 259
2. Teilweise Konzentration zu Lasten der Denkmalschutzbehörde 259
3. Keine Konzentration im Denkmalschutzgesetz vorgesehen 262
III. Der federführenden Behörde untergeordnete Zulassungsbehörde 263
IV. Zu beteiligende Behörde i.S.d. UVPG 264
1. Voraussetzungen für die Beteiligung 264
a) Behörde 265
b) Berührter Aufgabenbereich 267
c) Über Aufgabenbereich hinaus 268
2. Rechte der Beteiligtenstellung 270
D. Einbeziehung der Öffentlichkeit i.S.d. § 9 UVPG 272
4. Kapitel: Rechtsschutzprobleme und Ausblick 276
A. Rechtsschutzprobleme 277
I. Drittklage 277
1. Verletzung materiellen Rechts 278
2. Verletzung von Verfahrensvorschriften 279
II. Altruistische Verbandsklage 280
III. Rechtsschutz von Fachbehörden 282
B. Ausblick 283
Zusammenfassung der Ergebnisse 285
Literaturverzeichnis 294
Stichwortverzeichnis 313