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Scheibeler, E. (2004). Begriffsbildung durch den Europäischen Gerichtshof – autonom oder durch Verweis auf die nationalen Rechtsordnungen?. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51368-0
Scheibeler, Elke. Begriffsbildung durch den Europäischen Gerichtshof – autonom oder durch Verweis auf die nationalen Rechtsordnungen?. Duncker & Humblot, 2004. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51368-0
Scheibeler, E (2004): Begriffsbildung durch den Europäischen Gerichtshof – autonom oder durch Verweis auf die nationalen Rechtsordnungen?, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51368-0

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Begriffsbildung durch den Europäischen Gerichtshof – autonom oder durch Verweis auf die nationalen Rechtsordnungen?

Scheibeler, Elke

Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 106

(2004)

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Abstract

Die Frage, wann ein gemeinschaftsrechtlicher Begriff autonom oder durch Verweis auf die mitgliedstaatlichen Rechtsordnungen auszulegen ist, ist bislang kaum erkannt, geschweige denn dogmatisch durchdrungen worden.

Elke Scheibeler nähert sich diesem Problem in der vorliegenden Abhandlung, indem sie einige Beispielsbegriffe untersucht. So beschäftigt sie sich mit den fünf gemeinschaftsrechtlichen Arbeitnehmerbegriffen, dem Betriebsbegriff sowie dem Vorbehalt der öffentlichen Ordnung, der eine Einschränkung der Grundfreiheiten erlaubt. Dabei kommt sie zu dem Ergebnis, dass sich eine schematische Lösung verbietet. Ob der jeweilige Begriff autonom oder durch Verweis auf die mitgliedstaatlichen Rechtsordnungen auszulegen ist, entscheidet vielmehr die Auslegung der jeweiligen Norm. Indizien sind beispielsweise, ob gemeinschaftsweit eine einheitliche Regelung erreicht werden soll oder ob die mitgliedstaatlichen Rechtsordnungen nur um einen gemeinschaftsrechtlichen Aspekt ergänzt werden sollen. Abschließend prüft die Autorin, wie detailliert der jeweilige Begriff im Vorabentscheidungsverfahren gem. Art. 234 EG (Art. 177 EGV a.F.) ausgelegt werden darf.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 3
Inhaltsverzeichnis 5
Abkürzungsverzeichnis 11
A. Einleitung 17
I. Historische Ansätze 17
1. Zweigert 17
2. Bayer 18
3. Ballerstedt 19
4. Guggenheim 19
5. Dölle 20
6. Zusammenfassung 20
II. Empirische Ansätze 20
III. Relativität der Rechtsbegriffe 23
IV. Aufgabenstellung 25
B. Der Arbeitnehmerbegriff 26
I. Arbeitnehmerbegriff des Art. 39 EG 26
1. Historische Ansätze der Literatur 26
2. Begriffsbildung durch den EuGH mit Anmerkungen der Literatur 27
a) Definition 28
b) Auslandsberührung 29
c) Abgrenzung gegenüber Selbständigen 30
d) Mindestvoraussetzungen 31
e) Öffentlicher Dienst 32
f) Auszubildende 34
g) Schüler und Studenten 35
h) Prostituierte 37
i) Sportler 37
j) Mitglieder religiöser Gruppen 38
k) Grenzüberschreitung zu nichtwirtschaftlichen Zwecken 39
l) Ergebnis 40
II. Arbeitnehmerbegriff der VO 1408/71 40
1. Die VO Nr. 3 41
a) Standpunkt des EuGH 41
b) Meinung der Literatur 43
2. Die Regelung der VO 1408/71 44
a) Standpunkt des EuGH 45
aa) Allgemeiner Arbeitnehmerbegriff der VO 1408/71 45
bb) Arbeitnehmerbegriff des Anhangs I 47
cc) Arbeitnehmerbegriff des Art. 22 48
dd) Ergebnis 48
b) Meinung der Literatur 49
aa) Bewertung der extensiven Rechtsprechung des EuGH 49
(1) Kritik 49
(2) Zustimmung 50
bb) Relativität der Rechtsbegriffe 52
(1) Klang: Einheitlicher Arbeitnehmerbegriff 52
(2) Verschiedene Arbeitnehmerbegriffe 52
3. Ausweitung des Anwendungsbereichs der VO 1408/71 54
a) Selbständige 54
b) Studenten 55
4. Eigene Stellungnahme 56
III. Arbeitnehmerbegriff des Arbeitschutzrechts 58
1. Art. 137 EG 58
2. Die Rahmenrichtlinie 89/391 60
a) Regelung der Richtlinie 60
b) Umsetzung in nationales Recht 61
3. Richtlinie 90/270 62
4. Ausdehnung auf Selbständige 63
5. Ergebnis 64
IV. Arbeitnehmerbegriff der RL 77/187, inzwischen neu veröffentlicht als RL 2001/23 65
1. Rechtslage vor Einfügung einer Legaldefinition in die RL 77/187 65
2. Geltende Rechtslage 67
3. Ergebnis 69
V. Arbeitnehmerbegriff der RL 80/987 69
VI. Vergleich der Arbeitnehmerbegriffe 71
VII. Erklärung der Unterscheidung zwischen gemeinschaftsrechtlichen und nationalen Arbeitnehmerbegriffen 73
1. Darstellung der Methoden 73
a) Stufenverhältnis der verschiedenen Rechtsangleichungsmethoden 73
aa) Auffassung der Literatur zur Zeit der Vertragsgründung 73
bb) Geßler 74
cc) EuGH und ihm folgende Literatur 75
b) Harmonisierung als Oberbegriff 76
c) Rechtsangleichung als Oberbegriff 78
d) Koordinierung als Oberbegriff 78
e) Gleichsetzung der Begriffe 79
f) Ergebnis 80
2. Rechtsangleichung des Art. 39 EG 82
3. Rechtsangleichung der VO 1408/71 84
a) Koordinierung 84
b) Vergleich mit dem Internationalen Privatrecht 87
c) Harmonisierungstendenzen 89
d) Ergebnis 93
4. Rechtsangleichung des Art. 137 EG 93
5. Rechtsangleichung der RL 77/187 96
6. Rechtsangleichung der RL 80/987 97
VIII. Ergebnis 98
C. Der Vorbehalt der öffentlichen Ordnung 99
I. Begriff der Personenfreizügigkeiten 99
1. Überblick über den Vorbehalt der öffentlichen Ordnung in den Mitgliedstaaten 100
2. Begriffsbildung des EuGH mit Anmerkungen der Literatur 101
a) Die Leitlinien 101
b) Grenzen des Beurteilungsspielraums der Mitgliedstaaten 103
aa) Grundrechte 104
bb) Grundsatz der Verhältnismäßigkeit 105
3. Die Richtlinie 64/221 109
a) Art. 2 111
b) Art. 3 113
aa) Persönliches Verhalten 113
bb) Vergleich mit den Repressalien für Inländer 114
cc) HI-Infektion 116
dd) Strafrechtliche Verurteilungen 117
(1) Vorgaben des EuGH 117
(2) Rechtsprechung der deutschen Gerichte 118
ee) Verstoß gegen die Ausweispflicht 120
c) Art. 4 122
d) Art. 6 124
e) Art. 7 125
f) Art. 8 und 9 126
aa) Anforderungen an das Verfahren 126
bb) Besetzung der Stelle nach Art. 9 128
cc) Formelle Voraussetzungen der Stellungnahme nach Art. 9 129
4. Umfang des Vorbehalts 130
5. Umsetzung in deutsches Recht 131
6. Begriffsbildungen der Literatur 133
a) Diskussion in der französischen Literatur 133
aa) Bewertung des ordre public-Vorbehalts im französischen Recht 133
bb) Die öffentliche Ordnung im Europarecht 135
(1) Bestimmung nach nationalem Recht 135
(2) Vermittelnde Lösung 135
b) Gemeinschaftsrechtliche Auslegung in der deutschen Literatur – Grabitz 136
c) Vermittelnde Lösung in der deutschen Literatur 137
aa) Betonung der nationalen Auslegung 137
bb) Betonung der gemeinschaftsrechtlichen Auslegung 138
d) Ergebnis 142
7. Eigene Stellungnahme 142
II. Begriff des Art. 30 EG 144
1. Begriffsbildung des EuGH mit Anmerkungen der Literatur 144
a) Die Leitlinien 144
b) Einzelfälle 148
c) Anmerkungen der Literatur 149
2. Begriffsbildung der Literatur 150
a) Unmöglichkeit einer Definition 150
b) Grundsatz der Verhältnismäßigkeit 150
c) Verhältnis zum Vorbehalt der Personenfreizügigkeit 151
d) Ergebnis 153
3. Eigene Stellungnahme 153
III. Begriff des Art. 297 EG 154
1. Begriffsbildung des EuGH und der Literatur 154
2. Eigene Stellungnahme 157
IV. Vergleich der Vorbehalte der öffentlichen Ordnung 157
V. Erklärung der zweistufigen Auslegung 158
VI. Annex: Allgemeiner Vorbehalt der öffentlichen Sicherheit – Die Urteile des EuGH über die Beschäftigung von Frauen in nationalen Streitkräften 159
1. Standpunkt des EuGH 159
2. Änderung der RL 76/207 163
3. Meinung der Literatur und eigene Stellungnahme 163
a) Ausdehnung des Anwendungsbereiches der RL 76/207 163
b) Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung 164
c) Ausdrückliche Kompetenz für die Streitkräfte 165
d) Artt. 30, 39, 46, 55, 297 EG 166
e) Art. 141 EG 167
f) Art. 308 EG 168
aa) Funktion des Art. 308 EG 169
bb) Gleichberechtigung als Zielsetzung i.S.v. Art. 308 EG 170
g) „Querschnittsmaterie“ 172
h) Ergebnis 173
D. Der Begriff des Unternehmens, Betriebs oder Betriebsteils der RL 77/187, inzwischen neu veröffentlicht als RL 2001/23 175
I. Standpunkt der Rechtsprechung 175
1. Vorgaben des EuGH 175
a) Die Leitlinien 175
b) Einzelfälle 178
2. Rechtsprechung der deutschen Gerichte mit Anmerkungen der Literatur 180
a) Vor Christel Schmidt 180
b) Nach Christel Schmidt 184
aa) Gemeinschaftskonforme Auslegung des BAG 184
bb) Vereinzelte Abweichungen der Instanzgerichte 185
cc) Ergebnis 186
II. Änderung der Richtlinie 187
1. Gescheiterte Vorschläge 187
2. Durchgeführter Vorschlag 189
III. Meinung der Literatur 192
1. Auslegung des Betriebsbegriffes 192
a) Grammatische Auslegung 192
b) Historische Auslegung 193
c) Teleologische Auslegung 194
d) Kompetenz der EG 196
e) Ergebnis 200
2. Diskussion des Christel-Schmidt-Urteils 200
a) Funktionsnachfolge als Betriebsübergang? 200
b) Christel Schmidt als Einzelfall 203
c) Methodische Mängel 204
d) Vergleich mit der Rechtsprechung des BAG 208
e) Die Rechtsprechung des EuGH als Systembruch 208
3. Diskussion der Ayse-Süzen-Entscheidung 211
a) Abweichung von Christel Schmidt 212
b) Bewertung der Neuerungen 213
c) Vergleich mit der Rechtsprechung des BAG 215
4. Diskussion der Entscheidung Henke 216
IV. Eigene Stellungnahme 219
1. Bewertung der Auslegung des EuGH 219
2. Gemeinschaftsrechtliche Auslegung oder Verweis auf die Rechtsordnungen der Mitgliedstaaten 221
E. Prüfungsumfang des EuGH 226
I. Standpunkt des EuGH mit Anmerkungen der Literatur 226
1. Entscheidung des Ausgangsfalls 227
2. Probleme der mitgliedstaatlichen Rechtsordnungen 229
a) Die Leitlinien 229
b) Auslegung von Gemeinschaftsrecht, wenn nationales Recht auf dieses verweist 233
3. Tatsächliche Feststellungen 235
a) Möglichkeiten des EuGH 235
b) Anforderungen an die Aufklärung vor den nationalen Gerichten 236
4. Entscheidungserheblichkeit der Vorlagefrage 239
a) Keine Überprüfung der Entscheidungserheblichkeit durch den EuGH 239
b) Ausnahme in offensichtlichen Fällen 241
c) Keine Ausnahme bei fiktivem Rechtsstreit 243
d) Keine Ausnahme bei bereits entschiedenen Fallgestaltungen 248
5. Fallbezogenheit der Auslegung 249
a) Berücksichtigung der Aspekte des Ausgangsfalles 249
b) Auf den Ausgangsfall abstellender Tenor 250
c) Ausgangsfall als Beispiel im Tenor 253
d) Ergebnis 256
6. Anmerkungen der Literatur 256
7. Ergebnis 260
II. Meinung der Literatur und eigene Stellungnahme 261
1. Befürwortung einer konkreten Auslegung 261
2. Abgrenzung der Kompetenzen des EuGH von denen der nationalen Gerichte 263
a) Ablehnung der acte clair-Doktrin 263
b) Mashaw: Orientierung an der Materie 267
c) Natur des Vorabentscheidungsverfahrens 268
d) Ergebnis 270
3. Entscheidungserheblichkeit 271
a) Keine Überprüfung der Entscheidungserheblichkeit durch den EuGH 271
b) Ausnahme in offensichtlichen Fällen 272
c) Ausnahme bei fiktivem Rechtsstreit 272
d) Ergebnis 276
4. Auslegung von Gemeinschaftsrecht, wenn nationales Recht auf dieses verweist 277
5. Abgrenzung von Auslegung und Anwendung in der Rechtsmethodik 278
6. Ergebnis 281
F. Zusammenfassung 284
I. Indizien für eine gemeinschaftsrechtliche Begriffsbildung 285
II. Indizien für einen Verweis auf die nationalen Rechtsordnungen 286
III. Indizien für eine Mischkonstruktion 286
Literaturverzeichnis 288
Sachverzeichnis 325
Lebenslauf 328