Die Aufteilung steuerlicher Befugnisse im Bundesstaat. Untersuchung zur Vereinbarkeit der deutschen Steuerrechtsordnung mit den Funktionen des Föderalismus und den bundesstaatlichen Gewährleistungen des Art. 79 Abs. 3 GG
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Die Aufteilung steuerlicher Befugnisse im Bundesstaat. Untersuchung zur Vereinbarkeit der deutschen Steuerrechtsordnung mit den Funktionen des Föderalismus und den bundesstaatlichen Gewährleistungen des Art. 79 Abs. 3 GG
Zugleich Überlegungen zu einer bundesstaatskonformen Neuordnung der steuerlichen Kompetenzen von Bund und Ländern unter Zugrundelegung eines Vergleichs mit dem Recht der USA und Kanadas
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1197
(2011)
Additional Information
Book Details
Pricing
About The Author
Maximilian Haag studierte Rechtswissenschaft in Bayreuth und an der Duke University/USA (LL.M. 2005), sein Referendariat absolvierte er am Landgericht Nürnberg-Fürth. 2007 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Israelischen Obersten Gerichtshof. Von 2008 bis 2010 arbeitete er am Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht in München, er promovierte 2011 an der Universität Leipzig. Seit 2010 ist Maximilian Haag Rechtsanwalt bei P+P Pöllath + Partners in München mit den Tätigkeitsschwerpunkten Family Office, Vermögensnachfolge und Steuerrecht.Abstract
Maximilian Haag beantwortet die bislang nur in Ansätzen gelöste Frage, inwieweit steuerliche Befugnisse der deutschen Bundesländer vom Schutz der grundgesetzlichen Ewigkeitsklausel (Art. 79 Abs. 3 GG) umfasst sind und welche praktischen Folgen dies hat. Dabei leistet ein Vergleich mit den Verfassungsordnungen der USA und Kanadas Hilfe. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass Art. 79 Abs. 3 GG neben der Steuerertragshoheit der Länder auch einen Kernbestand an steuergesetzgeberischen Befugnissen der Länder schützt. Der Bund darf daher von seiner Kompetenz zur Regelung der Landessteuern nur Gebrauch machen, soweit er einen Mindestbestand steuerlicher Befugnisse der Länder bestehen lässt. Die bundesgesetzliche Regelung von Landessteuern unterliegt somit einer Kompetenzausübungsschranke, die sich mit fortschreitender Zentralisierung des Rechts der Landessteuern zu einem Gesetzgebungsverbot verdichten kann.Ausgezeichnet mit dem Feldbausch-Preis der Dr.-Feldbausch-Stiftung an der Juristenfakultät der Universität Leipzig 2011.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 22 | ||
Einleitung | 27 | ||
A. Eine Renaissance des Föderalismus | 27 | ||
B. Der Untersuchungsgegenstand | 33 | ||
C. Vorüberlegungen zur rechtsvergleichenden Methode | 34 | ||
D. Weiterer Gang der Untersuchung | 37 | ||
1. Kapitel: Die Funktionen des Föderalismus als gemeinsamer Nenner des deutschen, des US-amerikanisc | 39 | ||
A. Begriff des Bundesstaats und Zweck der föderalen Ordnung | 39 | ||
B. Die Funktionen des Föderalismus | 42 | ||
I. Gewaltenteilung und Machtbeschränkung | 42 | ||
1. Rechtsphilosophische Grundlegung | 42 | ||
2. Die bundesstaatliche Kräftebalance in Rechtsprechung und Schrifttum | 43 | ||
a) Vertikale Gewaltenteilung | 43 | ||
b) Horizontale Gewaltenteilung | 45 | ||
3. Die stabilisierende Wirkung der föderalen Gewaltenteilung auf den Gesamtstaat | 46 | ||
a) Der Dualismus zwischen Reich und Preußen 1919–1932 | 47 | ||
b) Der „Preußenschlag“ und seine Aufarbeitung vor dem Staatsgerichtshof | 48 | ||
4. Erfordernis gleichwertiger Machtpositionen | 49 | ||
5. Unvereinbarkeit von Bundesstaat und totalitärem Herrschaftssystem | 50 | ||
a) Gleichschaltung der Länder 1933/34 | 51 | ||
b) Auflösung der ostdeutschen Länder 1952/58 | 53 | ||
II. Grundrechtsschutz und Freiheitssicherung | 55 | ||
1. Blockade von Grundrechtseingriffen aufgrund kompetenzieller Unzuständigkeit | 56 | ||
2. Effektiver Minderheitenschutz | 58 | ||
3. Gliedstaatliche Erweiterung und Neuschaffung grundrechtlicher Gewährleistungen | 60 | ||
III. Verstärkung und Vervielfältigung demokratischer Teilhabe | 62 | ||
1. Vervielfältigung der Möglichkeiten politischer Einflussnahme | 62 | ||
2. Transparenz des Staatsaufbaus und erhöhte politische Verantwortlichkeit | 63 | ||
3. Verstärkte Einbindung der Opposition in die demokratische Ordnung | 64 | ||
IV. Größere Sach- und Präferenznähe staatlicher Entscheidungsfindungsprozesse | 65 | ||
1. Sachnähe der Gesetzgebung | 65 | ||
2. Effizienz- und Qualitätssteigerung in Gesetzgebung und Verwaltung | 66 | ||
3. Präferenznähe der Gesetzgebung | 68 | ||
V. Ideenwettbewerb | 69 | ||
1. Innovation und Experiment in der gliedstaatlichen Gesetzgebung | 69 | ||
2. Grundvoraussetzungen für das Entstehen eines föderalen Ideenwettbewerbs | 71 | ||
3. Bewährung des föderalen Ideenwettbewerbs in der Praxis | 71 | ||
C. Zusammenfassung | 74 | ||
2. Kapitel: Drei Systeme bundesstaatlicher Kompetenzaufteilung | 76 | ||
A. USA | 76 | ||
I. Einleitung und historischer Überblick | 76 | ||
II. Dual Federalism: Die Kompetenzaufteilung zwischen Bund und Gliedstaaten | 79 | ||
1. Der föderale Regelungsgehalt der US-Verfassung | 79 | ||
2. Die Commerce Clause als Angelpunkt der bundesstaatlichen Kräftebalance | 83 | ||
a) Höchstrichterliche Reaktion auf zunehmende Handelsregulierung durch den Bund | 83 | ||
b) Anerkennung des New Deal und Öffnung der Rechtsprechung seit 1937 | 84 | ||
c) Restriktive Tendenzen in der neueren Rechtsprechung | 86 | ||
d) Praktische Beibehaltung der bundesfreundlichen Lesart der Commerce Clause | 86 | ||
3. Das 10. Amendment als Ausübungsschranke für Bundeskompetenzen | 87 | ||
III. Zusammenfassung | 90 | ||
B. Kanada | 91 | ||
I. Entwicklung und Grundzüge des kanadischen Verfassungsrechts | 91 | ||
1. Die Bildung der ostkanadischen Kolonien | 91 | ||
2. Die Errichtung des kanadischen Bundesstaats | 93 | ||
3. Territoriale Expansion und der Weg zur äußeren Souveränität | 95 | ||
4. Charakteristische Merkmale des kanadischen Verfassungsrechts | 97 | ||
a) Verfassung nach britischem Vorbild | 98 | ||
b) Ungeschriebene Konventionen als elementarer Verfassungsbestandteil | 99 | ||
II. Charakteristische Elemente kanadischer Bundesstaatlichkeit | 101 | ||
1. Die föderale Kompetenzordnung Kanadas | 101 | ||
a) Die verfassungsgesetzlichen Kompetenzverteilungsregeln | 101 | ||
b) Federal Supremacy anstatt Dual Sovereignty | 104 | ||
c) Emanzipation der Provinzen | 107 | ||
aa) Kampf um „Provincial Rights“ bis Ende des 19. Jahrhunderts | 107 | ||
bb) Erfolglose Versuche einer zentralen Wirtschaftsregulierung im frühen 20. Jahrhundert | 108 | ||
cc) Das Scheitern des kanadischen New Deal im Jahr 1937 | 110 | ||
dd) Cooperative Federalism als politische Antwort auf die starre Kompetenzordnung | 112 | ||
2. Das Verfassungsrecht der kanadischen Provinzen | 114 | ||
3. Die unterschiedliche Rechtsstellung der kanadischen Bundesglieder | 115 | ||
a) Kein gleiches Recht für alle Provinzen und Territorien | 115 | ||
b) Das Sonderproblem Quebec | 116 | ||
III. Zusammenfassung | 117 | ||
C. Deutschland | 119 | ||
I. Grundaussagen zum Bundesstaat des Grundgesetzes | 119 | ||
1. Räumliche Ordnung der Bundesrepublik | 120 | ||
2. Innere Grundordnung der Länder | 121 | ||
3. Die „Staatlichkeit“ der Länder | 122 | ||
II. Die allgemeine Kompetenzaufteilung zwischen Bund und Ländern | 124 | ||
1. Grundregel | 124 | ||
2. Gesetzgebung | 125 | ||
a) Ausschließliche Gesetzgebung des Bundes | 126 | ||
b) Die konkurrierende Gesetzgebung | 127 | ||
aa) Verfassungsrechtliche Ausgangslage | 127 | ||
bb) Deutliches Anwachsen der konkurrierenden Bundesgesetzgebung | 128 | ||
cc) Die Neufassung des Art. 72 Abs. 2 GG vom 27.10.1994 | 130 | ||
dd) Änderungen durch die Föderalismusreform vom 28.8.2006 | 135 | ||
(1) Der Kompetenzkatalog des Art. 74 GG | 135 | ||
(2) Zweite Neufassung von Art. 72 Abs. 2 GG | 136 | ||
c) Die Rahmengesetzgebung des Bundes | 138 | ||
d) Die Grundsatzgesetzgebung des Bundes | 139 | ||
3. Verwaltung und Rechtsprechung | 140 | ||
a) Verwaltung | 141 | ||
b) Rechtsprechung | 143 | ||
4. Kompetenzeinschränkungen durch den Grundsatz der Bundestreue | 144 | ||
III. Die grundgesetzliche Ewigkeitsverbriefung der bundesstaatlichen Ordnung | 146 | ||
1. Die Funktion von Art. 79 GG: Verfassungs(rechts)schutz | 146 | ||
a) Formelle Anforderungen an Verfassungsänderungen | 146 | ||
b) Materielle Anforderungen an Verfassungsänderungen | 147 | ||
2. Bundesstaatliche Gewährleistungen der Ewigkeitsklausel | 149 | ||
3. Schutz eines Kernbereichs gliedstaatlicher Kompetenzen | 150 | ||
a) Historischer Hintergrund der bundesstaatlichen Ewigkeitsgarantie | 153 | ||
b) Das Anliegen der bundesstaatlichen Ewigkeitsgarantie | 154 | ||
c) Rechtsvergleichende Betrachtung | 157 | ||
IV. Zusammenfassung | 159 | ||
D. Ergebnis | 161 | ||
3. Kapitel: Die steuerlichen Kompetenzordnungen im Vergleich | 163 | ||
A. Die steuerliche Kompetenzordnung der USA | 164 | ||
I. Die Steuerhoheit des Bundes | 164 | ||
1. Das sachlich umfassende Besteuerungsrecht des Bundes | 164 | ||
a) Ergänzung der Steuerhoheit des Bundes durch die Necessary and Proper Clause | 166 | ||
b) Erstreckung der Steuerhoheit des Bundes auf Lenkungssteuern | 167 | ||
2. Spezifische Schranken der Steuerhoheit des Bundes | 171 | ||
a) Das Apportionment Requirement für direkte Bundessteuern | 171 | ||
b) Gemeinwohlbindung und Einheitlichkeitsgebot | 173 | ||
c) Verbot von Ausfuhrzöllen und sonstigen exporthemmenden Bundessteuern | 175 | ||
d) Steuerliche Immunität der Gliedstaaten | 175 | ||
e) Begrenzung der Steuerhoheit des Bundes durch das 10. Amendment? | 178 | ||
3. Der heutige Stand des US-Bundessteuerwesens | 180 | ||
II. Die Steuerhoheit der US-Gliedstaaten | 182 | ||
1. Die umfassende Kompetenz der Gliedstaaten zur Steuererhebung | 182 | ||
2. Bundesstaatliche Schranken der gliedstaatlichen Steuerhoheit | 184 | ||
a) Steuerliche Immunität des Bundes | 185 | ||
b) Die Verhinderung protektionistischer Steuergesetze der Gliedstaaten | 187 | ||
aa) Die Unterscheidung in nationale und nicht-nationale Aspekte nach Cooley | 189 | ||
bb) Die Formal Rule und ihre kasuistische Zersetzung | 190 | ||
cc) Die vierstufige Prüfung der neueren Rechtsprechung seit 1977 | 192 | ||
dd) Der aktuelle Diskussionsstand | 193 | ||
ee) Gliedstaatliche Wirtschaftsförderung durch steuerliche Anreize | 196 | ||
c) Die Abgrenzung konkurrierender Steuerhoheiten verschiedener Gliedstaaten | 197 | ||
aa) Keine Besteuerung extraterritorialer Wirtschaftsgüter | 198 | ||
bb) Zerlegung nach der Doctrine of Tax Apportionment | 200 | ||
cc) Die konsolidierte Rechtsprechung seit 1977 | 204 | ||
dd) Zerlegung durch Formulary Apportionment | 206 | ||
ee) Ertragsteuerliche Gewinnzuordnung im Rahmen des Unitary Business | 207 | ||
ff) Die MeadWestvaco-Entscheidung vom 15.4.2008 | 208 | ||
gg) Steuergesetzgeberische Kooperation der Gliedstaaten | 209 | ||
d) Allgemeines Gleichmäßigkeitsgebot und Diskriminierungsverbot | 211 | ||
3. Die gliedstaatlichen Steuersysteme | 213 | ||
a) Die Entwicklung des gliedstaatlichen Steuerrechts | 213 | ||
b) Der Steuerwettbewerb der US-Gliedstaaten | 216 | ||
III. Zusammenfassung | 219 | ||
B. Die steuerliche Kompetenzordnung Kanadas | 220 | ||
I. Die Steuerhoheit des Bundes | 221 | ||
1. Das unbegrenzte Besteuerungsrecht des Bundes | 221 | ||
a) Erstreckung der Steuerhoheit des Bundes auf Lenkungssteuern? | 221 | ||
b) Steuerliche Immunität der kanadischen Provinzen | 223 | ||
2. Der heutige Stand des kanadischen Bundessteuerwesens | 226 | ||
II. Die Steuerhoheit der kanadischen Provinzen | 228 | ||
1. Beschränkung auf „Direct Taxation“ | 228 | ||
2. Erweiterung der Steuerhoheit der Provinzen auf bestimmte indirekte Steuern | 231 | ||
a) Lizenzsteuern | 231 | ||
b) Besteuerung von natürlichen Ressourcen und Elektrizität | 233 | ||
3. Bundesstaatliche Schranken der Steuerhoheit der Provinzen | 233 | ||
a) Steuerliche Immunität des Bundes | 234 | ||
b) Die Verhinderung protektionistischer Steuergesetze der Provinzen | 235 | ||
aa) Verbot zollartiger Handelsbeschränkungen nach Sec. 121 BNA | 235 | ||
bb) Verbot steuerlicher Benachteiligung von Rohstoffausfuhren in andere Provinzen | 238 | ||
cc) Interprovinzielle Freizügigkeit und allgemeines Diskriminierungsverbot | 238 | ||
c) Die Abgrenzung konkurrierender Steuerhoheiten der Provinzen | 241 | ||
aa) Nur Besteuerung „within the Province“ | 241 | ||
bb) Erbschaftsteuern | 242 | ||
cc) Ertragsteuern | 243 | ||
dd) Sonstige Unternehmenssteuern | 246 | ||
4. Die Entwicklung des Steuerwesens der Provinzen im 20. Jahrhundert | 247 | ||
a) Die steuerliche Ausgangssituation | 248 | ||
b) Die Epoche der Tax Rental Agreements von 1941 bis 1962 | 250 | ||
c) Cooperative Federalism im Steuerrecht seit 1962 | 251 | ||
aa) Ertragsteuern | 254 | ||
bb) Umsatzsteuern | 256 | ||
cc) Weitere Steuerquellen der Provinzen | 257 | ||
III. Zusammenfassung | 258 | ||
C. Die steuerliche Kompetenzordnung des Grundgesetzes | 260 | ||
I. Die verfassungsrechtliche Ausgangslage | 261 | ||
1. Steuererträge | 262 | ||
2. Steuergesetzgebung | 263 | ||
3. Steuerverwaltung | 264 | ||
II. Das Finanzverfassungsgesetz vom 23.12.1955 | 265 | ||
III. Die Finanzreform vom 12.5.1969: Kooperativer Föderalismus | 266 | ||
1. Die Verteilung der Steuererträge | 268 | ||
a) Vertikale Steuerverteilung | 268 | ||
aa) Bund und Länder | 268 | ||
bb) Gemeinden | 272 | ||
b) Horizontale Steuerverteilung | 273 | ||
aa) Landessteuern und Länderanteil am Aufkommen der Ertragsteuern | 274 | ||
bb) Länderanteil am Aufkommen der Umsatzsteuer und der Gewerbesteuerumlage | 276 | ||
cc) Gemeindesteuern | 277 | ||
2. Die Zuweisung der steuerlichen Gesetzgebungskompetenzen | 278 | ||
a) Ausschließliche Gesetzgebung des Bundes für Zölle | 279 | ||
b) Konkurrierende Gesetzgebung über „die übrigen Steuern“ | 280 | ||
aa) Bundeseinheitliche Regelung wegen (teilweiser) Ertragshoheit des Bundes | 282 | ||
bb) Bundeseinheitliche Regelung aufgrund von Art. 72 Abs. 2 GG | 283 | ||
c) Die ausschließliche Gesetzgebung der Länder für die örtlichen Verbrauch- und Aufwandsteuern sowie die Kirchensteuern | 286 | ||
aa) Nicht-gleichartige örtliche Verbrauch- und Aufwandsteuern | 286 | ||
bb) Kirchensteuern | 289 | ||
d) Die Befugnis der Länder zur Bestimmung des Grunderwerbsteuersatzes | 290 | ||
e) Steuerliche Rechtsetzungsbefugnisse der Gemeinden nach Bundesrecht | 290 | ||
3. Die asymmetrische Aufspaltung der deutschen Steuerverwaltung | 291 | ||
a) Bundesfinanzverwaltung | 292 | ||
b) Verwaltung durch Landesfinanzbehörden | 293 | ||
aa) Auftragsverwaltung bei Bundessteuern und Gemeinschaftsteuern | 294 | ||
bb) Instrumente zur Sicherstellung eines gleichmäßigen Steuervollzugs | 295 | ||
cc) Landesspezifische Differenzen beim Vollzug der Steuergesetze | 296 | ||
c) Institutionalisiertes Zusammenwirken von Bundes- und Landesfinanzbehörden | 298 | ||
IV. Zusammenfassung | 300 | ||
D. Ergebnis | 303 | ||
4. Kapitel: Vereinbarkeit der deutschen Steuerrechtsordnung mit den Funktionen des Föderalismus | 306 | ||
A. Gewaltenteilung und Machtbeschränkung | 306 | ||
I. Vertikale Gewaltenteilung zwischen Bund und Ländern | 306 | ||
1. Zentralisierte Steuergesetzgebung | 307 | ||
a) Verlust steuergesetzgeberischer Gestaltungsräume der Länder | 307 | ||
b) Finanzpolitische Abhängigkeit der Länder vom Bund | 309 | ||
2. Keine Kompensation durch vertikale Aufspaltung der Steuerverwaltung | 312 | ||
II. Horizontale Gewaltenteilung auf Bundesebene | 313 | ||
III. Horizontale Gewaltenteilung auf Länderebene | 314 | ||
B. Grundrechtsschutz und Freiheitssicherung | 314 | ||
I. Materiellrechtliche Grundrechtsperspektive | 318 | ||
1. Kaum sachliche Beschränkungswirkung der steuerlichen Kompetenzordnung | 318 | ||
2. Kein Schutz vor übermäßiger Besteuerung durch föderalen Steuerwettbewerb | 318 | ||
3. Irrelevanz der Landesgrundrechte in der Steuergesetzgebung | 320 | ||
4. Gleichheitsverstoß der divergierenden Steuerverwaltungspraxis | 321 | ||
5. Größtmöglicher Betroffenenkreis im Fall einer verfehlten Steuergesetzgebung | 322 | ||
II. Prozessuale Grundrechtsperspektive | 322 | ||
1. Kein Rechtsschutz gegen Landessteuern durch die Verfassungsgerichte der Länder | 322 | ||
2. Zurückhaltende verfassungsgerichtliche Kassationspraxis bei Grundrechtsverstößen | 323 | ||
C. Verstärkung und Vervielfältigung demokratischer Teilhabe | 326 | ||
I. Vervielfältigung der Möglichkeiten politischer Einflussnahme | 326 | ||
1. Kein Einfluss der Landeswähler auf die Steuereinnahmen der Länder | 326 | ||
2. Zustimmungserfordernis nach Art. 105 Abs. 3 GG | 327 | ||
a) Keine individuellen Gestaltungsmöglichkeiten einzelner Länder | 327 | ||
b) Verstärkung gesetzgeberischer Unitarisierungstendenzen durch den Bundesrat | 328 | ||
c) Verlagerung legislativer Entscheidungsmacht auf die Landesregierungen | 329 | ||
d) Abschmelzen steuerlicher Zustimmungserfordernisse durch Art. 106a und 106b GG | 331 | ||
II. Transparenz des Staatsaufbaus und erhöhte politische Verantwortlichkeit | 331 | ||
1. Geringe Transparenz der deutschen Finanzverfassung … | 332 | ||
2. … verhindert eine Verwirklichung des Prinzips politischer Verantwortung | 334 | ||
III. Doppelte Ausschaltung der Kontrollfunktion der Opposition | 338 | ||
D. Größere Sach- und Präferenznähe der Gesetzgebung | 339 | ||
I. Größere Sachnähe einer föderalisierten Steuergesetzgebung | 339 | ||
II. Effizienz- und Qualitätssteigerungen in Steuergesetzgebung und -verwaltung | 340 | ||
III. Größere Präferenznähe einer föderalisierten Steuergesetzgebung | 342 | ||
E. Föderativer Ideenwettbewerb | 344 | ||
I. Vorzüge eines geordneten steuergesetzgeberischen Wettbewerbs | 345 | ||
1. Warum Wettbewerb? | 345 | ||
2. Innovationsmotor Steuerwettbewerb | 346 | ||
3. Effizientere Ressourcenallokation durch Steuerwettbewerb | 348 | ||
4. Bessere Positionierung im internationalen Steuerwettbewerb | 349 | ||
II. Unterbietungswettlauf keine zwingende Folge gliedstaatlichen Steuerwettbewerbs | 350 | ||
F. Ergebnis | 354 | ||
5. Kapitel: Verletzung der bundesstaatlichen Gewährleistungen des Art. 79 Abs. 3 GG | 356 | ||
A. Steuerliche Elemente des Kernbereichs gliedstaatlicher Kompetenzen | 356 | ||
I. Steuerertragshoheit | 357 | ||
II. Steuergesetzgebungshoheit | 359 | ||
1. Rechtssystematische Überlegungen | 360 | ||
2. Rechtshistorische Überlegungen | 363 | ||
a) Das Budgetrecht des 19. Jahrhunderts | 363 | ||
b) Landesverfassungsrechtliche Grundlagen der Besteuerung | 366 | ||
aa) Westdeutsche Landesverfassungen der frühen Nachkriegszeit | 366 | ||
bb) Einordnung in einen künftigen deutschen Bundesstaat | 367 | ||
cc) Ostdeutsche Landesverfassungen der frühen Nachkriegszeit | 369 | ||
3. Rechtsvergleichende Überlegungen | 370 | ||
a) USA | 370 | ||
b) Kanada | 372 | ||
c) Inkurs: Die Schweiz als europäische Referenzrechtsordnung | 373 | ||
4. Beschränkende Fernwirkung der bundeseinheitlichen Steuergesetzgebung auf den nichtsteuerlichen Aufgabenbereich der Länder | 376 | ||
a) Die Bedeutung nichtfiskalischer Lenkungsnormen im Steuerrecht | 376 | ||
b) Marginalisierung nichtsteuerlicher Gestaltungsräume der Länder durch eine bundeseinheitliche Steuergesetzgebung | 378 | ||
c) Verringerung der kompetenzbeschränkenden Fernwirkung durch Schaffung steuergesetzgeberischer Befugnisse der Länder | 380 | ||
5. Widerspruch zwischen kommunaler Steuerautonomie und Steuerhoheit der Länder | 381 | ||
6. Finanzielle Abhängigkeit der Länder von der Steuergesetzgebung des Bundes | 384 | ||
III. Steuerverwaltungshoheit | 387 | ||
B. Verletzung der bundesstaatlichen Garantien des Art. 79 Abs. 3 GG durch die geltende Steuerrechtsordnung | 388 | ||
I. Steuerertragshoheit | 388 | ||
II. Steuergesetzgebungshoheit | 392 | ||
C. Konsequenzen für die deutsche Steuerrechtsordnung | 393 | ||
I. Verfassungswidriges Verfassungsrecht? | 393 | ||
II. Bundesstaatskonforme Auslegung von Art. 105 Abs. 2 GG | 395 | ||
III. Steuergesetzgeberische Kompetenzausübungsschranke für den Bundesgesetzgeber | 397 | ||
1. Begründung und Inhalt | 397 | ||
2. Justitiabilität und Durchsetzung | 399 | ||
3. Aspekte der Prüfung | 401 | ||
a) Anwendbarkeit auf alle bundesrechtlich geregelten Landessteuern | 401 | ||
b) Maßstäbe für die Prüfung | 403 | ||
c) Exemplarische Prüfung von ErbStG und GrEStG | 404 | ||
aa) Erbschaft- und Schenkungsteuer | 404 | ||
bb) Grunderwerbsteuer | 407 | ||
4. Grundzüge einer Umsetzung des steuergesetzgeberischen Föderalisierungsauftrags | 410 | ||
D. Ergebnis | 412 | ||
6. Kapitel: Wege zur Föderalisierung des deutschen Steuerrechts | 414 | ||
A. Steuerlicher Föderalisierungsauftrag und steuerliche Föderalisierungsempfehlung | 414 | ||
I. Weitgehender Verzicht auf Verfassungsänderungen | 414 | ||
II. Exemplarische Skizzierung einer steuerlichen Kompetenzneuordnung | 416 | ||
1. Landessteuern | 416 | ||
a) Öffnung der Gesetzgebung im Rahmen von Art. 105 Abs. 2 Alt. 2 GG | 416 | ||
b) Beibehaltung eines bundesgesetzlichen Rahmens für die Landessteuern | 418 | ||
c) Tausch der Ertragshoheit bei Biersteuer und Versicherungsteuer | 419 | ||
2. Gemeinschaftsteuern | 421 | ||
a) Zuschlagsrechte der Länder zu den Ertragsteuern | 421 | ||
b) Umsatzsteuer | 425 | ||
B. Vier typische Probleme der dezentralen Steuergesetzgebung | 426 | ||
I. Das Problem einer gegenseitigen Besteuerung von Bund und Gliedstaaten | 427 | ||
1. Erkenntnisse aus dem Rechtsvergleich | 427 | ||
2. Lösungsansätze für eine föderalisierte deutsche Steuerrechtsordnung | 428 | ||
II. Das Problem der Abgrenzung konkurrierender Steuerhoheiten | 429 | ||
1. Erkenntnisse aus dem Rechtsvergleich | 429 | ||
2. Lösungsansätze für eine föderalisierte deutsche Steuerrechtsordnung | 431 | ||
a) Historische Mechanismen zur Abgrenzung konkurrierender Steuerhoheiten | 431 | ||
b) Steuerabgrenzung und Steuerzerlegung in der Bundesrepublik | 433 | ||
aa) Abgrenzung und Verteilung landesrechtlich geregelter Steuern | 433 | ||
bb) Abgrenzung und Zerlegung bundesrechtlich geregelter Steuern | 433 | ||
cc) Handlungsempfehlungen für die föderalisierte Steuergesetzgebung | 436 | ||
III. Das Problem des Schutzes Gebietsfremder vor steuerlicher Benachteiligung | 438 | ||
1. Erkenntnisse aus dem Rechtsvergleich | 438 | ||
2. Lösungsansätze für eine föderalisierte deutsche Steuerrechtsordnung | 440 | ||
a) Bundeskompetenz zur Harmonisierung von landesrechtlich geregelten Steuern | 440 | ||
b) Grundrechtlicher Individualrechtsschutz gegen steuerliche Diskriminierungen | 441 | ||
aa) Das Erstreckungsgebot des Art. 33 Abs. 1 GG | 441 | ||
bb) Das allgemeine Gleichbehandlungsgebot des Art. 3 Abs. 1 GG | 443 | ||
cc) Die allgemeine Freizügigkeit nach Art. 11 Abs. 1 GG | 443 | ||
IV. Das Problem einer gegenseitigen steuergesetzgeberischen Berücksichtigung der fiskalischen Bedürfnisse von Bund und Ländern | 444 | ||
1. Erkenntnisse aus dem Rechtsvergleich | 445 | ||
a) Abzug gliedstaatlicher Steuern bei Ermittlung der Bemessungsgrundlage nach Bundesrecht („State and Local Tax Deduction“) | 446 | ||
b) Anrechnung gliedstaatlicher Steuern auf die nach Bundesrecht festgestellte Steuerschuld („Tax Credit“) | 447 | ||
c) Bundessteuerermäßigung für Steuerpflichtige einer gleichartigen gliedstaatlichen Steuer („Federal Tax Abatement“) | 448 | ||
2. Lösungsansätze für eine föderalisierte deutsche Rechtsordnung | 449 | ||
Abschließende Bemerkungen | 451 | ||
Literaturverzeichnis | 455 | ||
Sachwortverzeichnis | 470 |