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Zum Standort des Rücktritts vom Versuch im Verbrechensaufbau

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Schumann, A. (2006). Zum Standort des Rücktritts vom Versuch im Verbrechensaufbau. Eine Untersuchung anhand der Dogmatik zum System von Versuch und Rücktritt seit dem 19. Jahrhundert. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51991-0
Schumann, Antje. Zum Standort des Rücktritts vom Versuch im Verbrechensaufbau: Eine Untersuchung anhand der Dogmatik zum System von Versuch und Rücktritt seit dem 19. Jahrhundert. Duncker & Humblot, 2006. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51991-0
Schumann, A (2006): Zum Standort des Rücktritts vom Versuch im Verbrechensaufbau: Eine Untersuchung anhand der Dogmatik zum System von Versuch und Rücktritt seit dem 19. Jahrhundert, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51991-0

Format

Zum Standort des Rücktritts vom Versuch im Verbrechensaufbau

Eine Untersuchung anhand der Dogmatik zum System von Versuch und Rücktritt seit dem 19. Jahrhundert

Schumann, Antje

Schriften zum Strafrecht, Vol. 179

(2006)

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Abstract

Warum führt der Rücktritt zur Straflosigkeit des Versuchs, und wovon tritt der Täter zurück? Vom Versuch? Von der anvisierten Vollendung? Die Antworten hierauf berühren die Zentralfragen der Rücktritts- sowie der Versuchsdogmatik.

Antje Schumann untersucht - ausgehend vom preußischen Allgemeinen Landrecht - die Dogmengeschichte des Verhältnisses von Versuch und Rücktritt. Diese offenbart zwei gegensätzliche Versuchsperspektiven, deren Konsequenzen für die Erklärung der Strafbefreiung und der Einordnung des Rücktritts im Straftatsystem auch die heutige Kontroverse um Versuch und Rücktritt noch prägen. Die Verfasserin entwickelt eine Lösung, die die beiden scheinbar unvereinbaren Konzepte in ein konsistentes Modell von Versuch und Rücktritt integriert. In diesem "Modell der Gesamtbetrachtung" ist der Rücktritt ein Schuldausschließungsgrund.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
A. Einführung 11
B. Versuch und Rücktritt im 19. Jahrhundert 12
I. Die rücktrittsabhängige Versuchsregelung in § 31 Pr.StGB von 1851 12
1. Die Ausgangslage: Das preußische Allgemeine Landrecht und die Entwürfe zu § 31 Pr.StGB von 1851 12
a) Die Versuchs- und Rücktrittsregelung des preußischen Allgemeinen Landrechts (ALR) 12
b) Die Versuchs- und Rücktrittsregelungen in den Entwürfen zu § 31 Pr.StGB von 1851 15
c) Die rücktrittsabhängige Versuchsregelung in § 31 Pr.StGB von 1851 20
d) Die "Rechtstheorien" des 19. Jahrhunderts: Die Synthese von Versuch und Rücktritt 21
e) Exkurs: Die Versuchs- und Rücktrittsregelung des § 31 Pr.StGB von 1851 und das Prozeßrecht 24
2. Andere Partikulargesetzgebungen 26
II. Die Versuchs- und Rücktrittsregelung in §§ 43 und 46 RStGB von 1871 30
1. Die Trennung von Versuch und Rücktritt im Gesetz: Die Kritik in den Entwürfen 30
2. Versuch und Rücktritt in §§ 43 und 46 RStGB von 1871 32
a) Die Begriffsbestimmung des Versuchs in § 43 RStGB 32
b) Die Begriffsbestimmung des Rücktritts in § 46 RStGB 34
aa) Der Begriff "Strafausschließungsgrund" im 19. Jahrhundert 34
bb) Der Rücktritt in § 46 RStGB von 1871 als sog. Strafausschließungsgrund 35
cc) Die Frage nach der Strafbarkeit der Teilnahme bei einem Rücktritt des Täters 36
(1) Die Gesamtbetrachtung bzw. der rechtstheoretische Ansatz zu Versuch und Rücktritt: Die tatbezogene Rücktrittsperspektive 37
(2) Die Trennung von Versuch und Rücktritt bzw. der kriminalpolitische Ansatz: Die täterbezogene Rücktrittsperspektive 38
III. Zusammenfassung: Versuch und Rücktritt im 19. Jahrhundert 40
C. Versuch und Rücktritt im 20. Jahrhundert 45
I. Versuch und Rücktritt nach der gesetzlichen Trennung in §§ 43 und 46 RStGB von 1871: Dogmengeschichtliche Retrospektive bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts 45
1. Die Übernahme der gesetzlichen Trennung von Versuch und Rücktritt durch die Rechtslehre 46
a) Allgemeine Vorüberlegungen: Die Interdependenz zwischen der Einordnung des Rücktritts im Straftatsystem und dem Begriff "strafbarer Versuch" 46
aa) Das Modell der "Gesamtbetrachtung": Die "simultane" Übersetzung des lebensweltlichen Tatgeschehens vor dem Hintergrund einer "ganzheitlichen" Verbrechens- und Versuchsperspektive 48
bb) Das "Separierungsmodell": Die "abstrahierende" Übersetzung des lebensweltlichen Tatgeschehens vor dem Hintergrund einer "punktuellen" Verbrechens- und Versuchsperspektive 49
cc) Exkurs: Der Rücktritt als (negatives) Merkmal der Rechtsfolge "Strafbarkeit" des Versuchs 50
dd) Ausblick auf das Meinungsspektrum 51
b) Die Versuchs- und Rücktrittsinterpretationen bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts 52
aa) Der Rücktritt als sog. Strafausschließungs- bzw. Strafaufhebungsgrund: Das Meinungsspektrum der herrschenden Ansicht 52
bb) "Primärebene": Versuch und Rücktritt auf der Ebene des strukturellen Delikts- bzw. Verbrechenstatbestandes 53
cc) Sekundärebene: Die Konsequenz der kriminalpolitischen Rücktrittsthese für die Begründung des Strafbefreiungsprivilegs 55
dd) Kritik 57
ee) Die Wesensbestimmung des Versuchs jenseits des Rücktrittsdiskurses 58
(1) Das (objektive) Erfordernis eines Gefährdungsmoments beim Versuch 59
(2) Das (subjektive) Erfordernis eines "Vollendungsvorsatzes" beim Versuch 61
ff) Kritik 65
gg) Exkurs: Begriffsbestimmung des Vorsatzes beim Versuch 68
c) Der Rücktritt als "eigenartiger" Strafausschließungsgrund nach R. Schmidt 70
2. Zusammenfassung 71
II. Separation und Gesamtbetrachtung: Dogmengeschichtliche Nachzeichnung ab 1950 72
1. Die Retrospektive als Ausblick 72
2. Die Kritik an der Separation und die (Wieder-)Entdeckung der Gesamtbetrachtung von Versuch und Rücktritt 76
a) Der Rücktritt als negatives Merkmal des strafbaren Versuchs 78
aa) Die Ansicht Reinh. v. Hippels 78
bb) Die Ansicht Lang-Hinrichsens 82
cc) Die Ansicht v. Scheurls 84
b) Exkurs: Die "Rechtstheorien" des 19. Jahrhunderts: Eine zu Unrecht verkannte Versuchs- und Rücktrittsinterpretation? 87
aa) Die Gemeinsamkeiten in Zachariaes Annullationstheorie, Reinh. v. Hippels Deutung des Rücktritts als negatives Merkmal des Tatbegriffs bei Lang-Hinrichsen 87
bb) "Strafbarer Versuch" nach globaler und elementarer Strafrechtsperspektive 92
3. Das System von Versuch und Rücktritt in den modernen Versuchs- und Rücktrittsauffassungen 95
a) Die gesetzlichen Änderungen zu Versuch und Rücktritt im 20. Jahrhundert: §§ 43 und 46 RStGB bzw. StGB und die §§ 22 und 24 StGB in der Fassung vom 1. Januar 1975 97
b) "Separierungsmodell" und das Modell der "Gesamtbetrachtung" in der Diskussion ausgewählter Versuchskonstellationen 99
aa) Das "Separierungsmodell" 101
bb) Das Modell der "Gesamtbetrachtung" 102
cc) Zur Begriffsbestimmung des unbeendeten, beendeten und fehlgeschlagenen Versuchs 103
(1) Das "Separierungsmodell" 106
(2) Das Modell der "Gesamtbetrachtung" 107
(3) Das Modell der "Gesamtbetrachtung" in der neueren Rechtsprechung des BGH 108
(4) Exkurs: Die Gleichsetzung des beendeten mit dem fehlgeschlagenen Versuch in seinen subjektiven Komponenten 110
dd) Zur Begriffsbestimmung des fehlgeschlagenen Versuchs 113
(1) Das Separierungsmodell 113
(2) Das Modell der Gesamtbetrachtung 115
ee) "Der Anfang des beendeten Versuchs" nach Roxin 117
(1) Das Separierungsmodell 118
(2) Das Modell der Gesamtbetrachtung 120
ff) "Partieller Rücktritt vom Versuch und Deliktswechsel": Der Vorsatzwechsel nach dem Versuchsanfang 121
(1) Das Separierungsmodell 122
(2) Das Modell der Gesamtbetrachtung 124
(3) Das Modell der Gesamtbetrachtung in der Rechtsprechung des BGH 125
4. Zusammenfassung 127
D. Der Rücktritt als negatives Schuldkonstituens des Versuchs 132
I. Die Stellung des Rücktritts im modernen Straftatsystem 132
1. Zur Entwicklung des Verbrechens- und Versuchsaufbaus im 20. Jahrhundert 132
2. Zur Notwendigkeit einer straftatsystematischen Kategorisierung des Rücktrittsinstituts im Hinblick auf den Rücktritt Schuldunfähiger 133
3. Der Rücktritt als Schuldausschließungsgrund 137
a) Der Unrechtstatbestand des Versuchs: Der Versuchsanfang 137
b) Der Schuldtatbestand des Versuchs 139
aa) Versuchsanfang und Versuchsende als Handlungskontinuum 139
bb) Mögliche Einwände 146
4. Die bisherige Einordnung des Rücktritts in der Schuld 151
5. Die Verortung des Rücktritts nach der Schuld: Kritischer Blick auf die Alternativen 155
a) Der Rücktritt als Strafausschließungs- bzw. Strafaufhebungsgrund 155
b) Der Rücktritt als "eigener Strafbefreiungstatbestand" 157
c) Der Rücktritt als Strafaufhebungsgrund 159
II. Resümee 163
Literaturverzeichnis 167