Menu Expand

Soldaten im Einsatz

Cite BOOK

Style

Bayer, S., Gillner, M. (Eds.) (2011). Soldaten im Einsatz. Sozialwissenschaftliche und ethische Reflexionen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53646-7
Bayer, Stefan and Gillner, Matthias. Soldaten im Einsatz: Sozialwissenschaftliche und ethische Reflexionen. Duncker & Humblot, 2011. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53646-7
Bayer, S, Gillner, M (eds.) (2011): Soldaten im Einsatz: Sozialwissenschaftliche und ethische Reflexionen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53646-7

Format

Soldaten im Einsatz

Sozialwissenschaftliche und ethische Reflexionen

Editors: Bayer, Stefan | Gillner, Matthias

Sozialwissenschaftliche Schriften, Vol. 49

(2011)

Additional Information

Book Details

Pricing

About The Author

PD Dr. Stefan Bayer:
Privatdozent Dr. Stefan Bayer ist Dozent für Ökonomie und Ökologie am Fachbereich Human- und Sozialwissenschaften der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg und Privatdozent für Volkswirtschaftslehre an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen. Seine Forschungsschwerpunkte befinden sich im Rahmen der angewandten Finanzwissenschaft: Er konzentriert sich insbesondere auf umwelt- und militärökonomische Fragen.

Dr. Matthias Gillner:
Dr. Matthias Gillner ist Dozent für Katholische Sozialethik am Fachbereich Human- und Sozialwissenschaften der Führungsakademie der Bundeswehr und freier Mitarbeiter des katholischen Instituts für Theologie und Frieden in Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte konzentrieren sich auf Fragen der Friedensethik im Allgemeinen und Probleme der Militärethik im Besonderen.

Abstract

Mit der Vielfalt von Auslandseinsätzen der Bundeswehr erweitern sich die Anforderungsprofile an deren Soldatinnen und Soldaten. Sie müssen nicht mehr nur die klassischen handwerklichen Techniken des militärischen Kampfes beherrschen, sondern auch etwa zwischen polizeilicher und militärischer Gewalt unterscheiden können. Als Vermittler zwischen verfeindeten Parteien, als militärischer Partner der Zivilbevölkerung oder als kooperierender Akteur von Nichtregierungsorganisationen müssen sie Gespräche führen, können sie die anstehenden Probleme nicht in erster Linie mit Waffengewalt, sondern vor allem durch Verhandlungen, Vergleiche oder Schiedssprüche lösen. Außerdem müssen sie häufig Aufgaben wahrnehmen, die denen eines Technischen Hilfswerks gleichen. Militärische Beobachtermissionen verlangen wiederum ganz andere Fähigkeiten und Kenntnisse. Und damit diversifizieren sich auch die Probleme der Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. Welchen Belastungen werden sie ausgesetzt? Wie sieht eine zivil-militärische Zusammenarbeit konkret aus? Wie gehen Soldatinnen und Soldaten mit ihren getöteten Kameraden um? Was können Sanitätssoldatinnen und -soldaten in den Einsätzen für das Militär und die dortige Zivilgesellschaft leisten? Darüber hinaus gibt es auch neue berufsethische Fragen. Verändert sich die Innere Führung und das Bild des Offiziers? Welche neuen Anforderungen stellen sich speziell für Offiziere im General- und Admiralsstabsdienst? Wie gehen Soldatinnen und Soldaten mit neuen Herausforderungen wie der Konfrontation mit Kindersoldaten um? Und wie sollen sie überhaupt mit dem Problem der Tötung von Unschuldigen umgehen? Um diese - und weitere - Fragen drehen sich die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes, die alle auf die handelnden Akteure abstellen: auf die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr im Einsatz.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 15
I. Aktuelle Debatterüber den militärischen Einsatzin Afghanistan 17
Martin Kutz:rVersuch über die rationale Art Krieg zu führen: Das Beispiel Afghanistan 19
I. Voraussetzungen rationaler Kriegführung 20
1. Die prinzipiellen Voraussetzungen 20
2. Die praktischen Voraussetzungen 21
3. Voraussetzungen im Einsatzgebiet 21
4. Voraussetzungen in der Entsendegesellschaft 22
II. Der Entschluss zum Krieg in Afghanistan 23
III. Das internationale politische Umfeld 24
IV. Das strategische Ziel und die afghanische Realität 24
1. Die politische Dimension 24
2. Die militärischen Implikationen 26
V. Der Krieg in Afghanistan und die deutsche Öffentlichkeit 30
1. Strukturelle Voraussetzungen zureichender Informationspolitik 30
2. Konkrete Medienpolitik am Beispiel des Falles Kundus 32
VI. Ein rationaler Weg aus den Dilemmata 34
1. Die strategischen Ziele anpassen 34
2. Militärisch umsteuern 35
3. Afghanistan in der deutschen Innenpolitik 36
VII. Die Konsequenzen 39
Literatur 41
Hartwig von Schubert:rAfghanistan und die Tugend strategischer Geduld 43
I. Meint es der Westen ernst in Afghanistan? 43
II. Was legitimiert die Intervention? 43
III. Was kann man überhauptrealistisch erreichen? 47
IV. Stehen die eingesetzten Mittel in einem ausgewogenen Verhältnis? Und wie kann es weitergehen? 51
Literatur 59
II. Sozialwissenschaftliche Analysenund Perspektiven 63
Heiko Biehl:rBelastungen, Angebote und Ansprüche 65
I. Soldatische Belastungen – ein kursorischer Überblick 67
1. Die Trennung von Zuhause und die Abwesenheit der Familie 68
2. Gefährdungen für Leib und Leben 70
3. Konflikte zwischen den Soldaten 71
4. Organisationsversagen 73
II. Der fehlende politische und gesellschaftliche Rückhalt als zentrale Belastung der Bundeswehrsoldaten im Einsatz? 75
1. Der Mythos vom fehlenden gesellschaftlichen Rückhalt 78
2. Die Bundeswehrmissionen als sicherheitspolitisches Kapital und die Verantwortung für deren Erfolg und Misserfolg 79
III. Maßnahmen und Angebote der militärischen Organisation 81
1. Belastungsreduzierung durch militärisch-organisatorische Bemühungen 82
2. Kompensation durch materielle und ideelle Anreize 84
3. Plädoyer für zeitgemäße soldatische Ansprüche und zivil-militärische Beziehungen 86
IV. Ausblick: Wer trägt die Bürden der Einsätze? 88
Literatur 91
Dieter Kinne und Günter Mohrmann:rVom "Dachlatten-" zum "Berater-CIMIC" 95
I. CIMIC im Wandel 95
II. Erkenntnisinteressen 104
III. CIMIC-Soldaten im Auslandseinsatz 108
1. Kernaufgabe: „Gestalten der zivil-militärischen Beziehungen“ 108
2. Kernaufgabe: „Informieren, Beraten und Unterstützen ziviler Stellen und Akteure“ 112
3. Kernaufgabe: „Beitragen zum Führungsprozess und Mitwirken in der Operation“ 117
IV. Folgerungen 119
Literatur 122
Nina Leonhard:rDie zivil-militärischen Beziehungen in Deutschland zwischen Vergangenheit und Zukunft: Das "Ehrenmal" der Bundeswehr 127
I. Einleitung 127
II. Eine neue „politische Kultur des Krieges“ 128
III. Die Entstehungsgeschichte des ‚Ehrenmals‘ – ein Überblick 131
IV. Das ‚Ehrenmal‘ der Bundeswehr – ein Gedenkort voller Ambivalenzen 134
1. Ein unklares Identifikationsangebot: Inschrift und Widmung des Denkmals 134
2. Auf dem „Hinterhof“ des Ministeriums? Standort und Gestaltung des Denkmals 136
V. Fazit: Eine verpasste Chance? 140
Literatur 143
Lutz Nolde:rHumanitarian Assistance – Herausforderung an den Sanitätsdienst 147
I. Comprehensive Approach 147
II. Funktionen eines Gesundheitssystems 151
III. Folgen von Gewalt und Konflikten auf Gesundheitszustand und Gesundheitswesen 152
IV. Nothilfe und (Wieder-)Aufbau des Gesundheitssektors 155
V. Rolle des Sanitätsdienstes beim Wiederaufbau 159
Literatur 163
Jörg Keller:r"... und schließlich habe ich da noch meine Hände" 165
I. Soldaten, Krieg und Sexualität 166
II. Soldaten, Sexualität und Männlichkeit 168
III. Soldaten, Sexualität und Einsatz 174
IV. Der Dampfkessel und der Druck 179
Literatur 180
Kerstin S. Jobst:rBilder des indigenen Kriegers in der russischen Kultur 185
I. Anmerkungen zum russisch-muslimischen Kulturkontak tund zur russischen Imperiumsbildung 187
II. Zur Verbreitung der Bilder über den indigenen Krieger 191
III. Literarische Präsentationen des indigenen Kriegers 193
IV. Fazit 198
Literatur 198
III. Ethische Probleme und Standpunkte 203
Wolfgang Schneiderhan:rDas Bild des Offiziers im 21. Jahrhundert 205
I. Ein streitkräftegemeinsames Berufsbild vom Offizier 206
II. Militärische Führung: Macht – Demut – Verantwortung 208
III. Das Berufsbild des Offiziers vor dem Hintergrund der neuen Einsatzwirklichkeit der Bundeswehr 210
IV. Die Neubestimmung des Offiziersbildes 213
V. Das Berufsbild des Offiziers vor dem Hintergrund gesellschaftlichen Wandels 216
VI. Schluss 217
Literatur 219
Matthias Gillner: MoralischerVerantwortung statt politische Geschmeidigkeit! 221
I. Das Risiko der Übernahme von moralischer Verantwortung 222
1. Moralische Verantwortung in den militärischen Einsätzen 224
2. Moralische Verantwortung für die militärischen Einsätze 228
II. Die Entwicklung eines moralischen Kompasses 230
1. Leitperspektive Frieden 230
2. Achtung der Menschenwürde 231
3. Geltung der Menschenrechte 232
4. Hoheit des Gewissens 232
III. Schluss 234
Literatur 234
Elmar Wiesendahl:rZurück zum Krieger? 237
I. Einleitung 237
II. Berufsleitbilder und soldatisches Selbstverständnis 238
III. Die alte Bundeswehr und das Leitbild des Staatsbürgers in Uniform 239
IV. Neue Bundeswehr und soldatische Leitbilddebatte 241
1. Der „miles protector“ als Berufsbild der Denkschule „Athen“ 242
2. Sparta und das Leitbild des „miles bellicus“ 245
V. Krieg, militärische Kriegslogik und die Rückkehr des Kriegers 248
VI. Schluss: Sparta ante portas 253
Literatur 254
Volker Stümke:rKindersoldaten aus ethischer Perspektive 257
I. Das moralische Dilemma: Kampf gegen Kindersoldaten 259
II. Die ethische Gefahr des Zweikampfs als Paradigma 264
Literatur 269
Daniel Holler:rKindersoldaten im Visier 271
I. Kombattanten – kindliche und erwachsene Kämpfer 271
1. Rechtslage zum Schutz des Kindes in bewaffneten Konflikten 271
2. Das Phänomen ‚Kindersoldaten‘ 273
a) Definition des Begriffs ‚Kindersoldat‘ 274
b) Anschluss an die militärische Gruppierung 275
c) Erzwungene Formung zu ‚Tötungsmaschinen‘ 276
d) Kindersoldaten als Phänomen der ‚neuen Kriege‘ 277
e) Militärische Struktur des Kindersoldatentums 278
f) Kindersoldaten verhindern: der Wille braucht Taten 280
3. Bundeswehr – die „Armee im Einsatz“ 281
II. Gegnerische Konfrontation zwischen Militär und Kindersoldaten 282
1. Konfrontation mit bewaffneten Kindern als Problem 282
a) Versuch einer rechtlichen Einordnung des Kindersoldaten 282
b) Das ethische Dilemma der Soldaten 283
2. Besondere Vorbereitungsmaßnahmen des Militärs 284
3. Weitergehende Ausbildungsempfehlungen 287
a) Einsatzvorbereitung 288
b) Verhalten im Einsatz 289
4. Fazit und Defizitanalyse 291
III. Reformoptionen und Empfehlungen an das Militär 292
1. Konzentrierte Datensammlung 292
2. Implementierung der Verhaltensweisen gemäß Literatur 292
3. Nutzung der Expertise von NROs 293
4. Nutzung ziviler Experten 293
Literatur 294
Verzeichnis der Interviewpartner 297
Christoph Hof:rDer Ruf nach einer nuklearwaffenfreien Welt darf nicht verhallen! 299
I. Einleitung 299
II. Militärische Bedeutung von Nuklearwaffen 300
1. Wirkungsweise von Nuklearwaffen 300
2. Klassen von Nuklearwaffen 302
3. Einsatzstrategien von Nuklearwaffen 304
III. Analyse des Völkerrechts zur Nuklearwaffenfrage 307
1. Das humanitäre Völkerrecht zur Nuklearwaffenfrage 308
2. Das IGH-Urteil von 1996 zur Nuklearwaffenfrage 311
IV. Völkerrechtliche Bewertung von Nuklearwaffen 313
1. Die Perspektive des Völkergewohnheitsrechts 313
2. Die Perspektive des Völkervertragsrechts 316
V. Fazit 317
Literatur 318
Ingo Stüer:rDie Tötung Unschuldiger in Extremsituationen 321
I. Einleitung 321
II. Die Tötung Unschuldiger aus rechtlicher Sicht 322
1. Völkerrechtliche Legitimation der Tötung Unschuldiger 322
2. Das Grundrecht auf Leben aus verfassungsrechtlicher Sicht 324
3. Das Luftsicherheitsgesetz 324
a) Die Tötung Unschuldiger ist verfassungswidrig 325
b) Ein eindeutiges Urteil – mit Einschränkungen 327
4. Zwischenfazit der rechtlichen Betrachtung 328
III. Konflikt zwischen Recht und Moral? 330
IV. Ethische Perspektive 331
1. Verantwortlichkeit und moralische Urteilsfähigkeit des Soldaten 331
2. Kriterien der moralischen Rechtfertigung 332
a) Kriterium der Geeignetheit und der Erforderlichkeit 332
b) Beachtung des Diskriminationsprinzips 333
c) Proportionalitätsprinzip 334
d) Eine Frage des Gewissens 335
3. Zwischenfazit der ethischen Betrachtung 336
V. Schluss 336
Literatur 338
I. Monographien und Aufsätze 338
II. Gesetzestexte und Entscheidungen des Bundesverfassungs- (BVerfG) und des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG) 340
Autorenverzeichnis 341