Die Objektivierung des Versuchsunrechts
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Die Objektivierung des Versuchsunrechts
Eine strafrechtliche Analyse de lege lata
Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 158
(2005)
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Abstract
Vom Versuchsunrecht zu sprechen heißt, die Bedingungen zu klären, unter denen der objektive und der subjektive Tatbestand eines Versuchsdeliktes erfüllt sind. Die Versuchsdelikte haben objektive Tatbestände, die vielgestaltig sind wie die Deliktstatbestände des Besonderen Teils. Sie auf "den Versuch" zu reduzieren und ihren objektiven Gehalt auf das unmittelbare Ansetzen zu beschränken, überschreitet die Grenzen eines Tatstrafrechts.Die Objektivierung des Versuchsunrechts bindet die versuchten Taten wieder an die Deliktstatbestände des Besonderen Teils. An die Stelle der beliebigen Ersetzbarkeit objektiver Deliktstatbestandsmerkmale durch die Tätervorstellung tritt die analytische Betrachtung jedes einzelnen Deliktes und die tatbestandsbezogene Entscheidung, welche objektiven Merkmale des Vollendungstatbestandes auch bei der versuchten Tat erfüllt sein müssen, um die Tatbestandsähnlichkeit von Vollendungs- und Versuchsdelikt zu wahren.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Einführung | 19 | ||
1. Kapitel: Das Unrecht der versuchten Tat als Gegenstand der Eindruckstheorie – Kontextualisierung und Begriffsklärung | 25 | ||
A. Einleitung | 25 | ||
B. Der Strafgrund der versuchten Tat – begrifflich-dogmatische Analyse und die Betrachtungsweise der Eindruckstheorie | 26 | ||
I. Analyse des Terminus ,Strafgrund des Versuchs‘ | 26 | ||
II. Das Verständnis der Eindruckstheorie vom Strafgrund des Versuchs | 27 | ||
III. Zwischenbilanz | 29 | ||
C. Die gesetzliche Regelung der versuchten Tat und die Begründung ihrer Ratio | 30 | ||
I. Die Regelung des § 22 StGB | 30 | ||
II. Die Regelung des § 23 StGB | 30 | ||
III. Fazit | 32 | ||
D. Der Tatbestand bei Vollendungs- und Versuchsdelikten | 32 | ||
I. Die Struktur des gesetzlichen Tatbestandes des vorsätzlichen vollendeten Deliktes | 32 | ||
1. Grundsätzliches | 32 | ||
2. Der objektive Tatbestand des Vollendungsdeliktes | 33 | ||
3. Der subjektive Tatbestand des Vollendungsdeliktes | 35 | ||
a) Der Tatvorsatz | 35 | ||
b) Sonstige subjektive Tatbestandsmerkmale | 38 | ||
c) Schluß | 40 | ||
4. Fazit | 40 | ||
II. Die Tatbestandsstruktur des versuchten Deliktes | 40 | ||
1. Grundsätzliches | 40 | ||
2. Der subjektive Tatbestand des Versuchsdeliktes | 43 | ||
a) Das kognitive Vorsatzelement, insbesondere das Wahndelikt | 43 | ||
b) Das voluntative Vorsatzelement, insbesondere das abergläubische Verhalten | 45 | ||
c) Die Vorsatzformen, insbesondere die mit dolus eventualis versuchte Tat | 49 | ||
d) Die sonstigen subjektiven Tatbestandsmerkmale der versuchten Tat | 52 | ||
e) Der Tatentschluß | 52 | ||
f) Fazit | 53 | ||
3. Der objektive Tatbestand des Versuchsdeliktes | 53 | ||
III. Die strafrechtliche Stufenlehre | 55 | ||
IV. Schluß | 63 | ||
E. Der materielle Unrechtsbegriff der personalen Unrechtslehre und die versuchte Tat | 63 | ||
I. Der personale Unrechtsbegriff | 63 | ||
1. Grundsätzliches | 63 | ||
2. Das herrschende Rechtsverständnis in den personalen Unrechtslehren | 64 | ||
a) Der dreifache Charakter der Rechtsnorm in der Dogmatik der personalen Unrechtslehren | 64 | ||
b) Bestimmungs- und Bewertungsnorm – Der Rechtssatz als Verhaltens- und Sanktionsnorm | 65 | ||
c) Der Rechtssatz als Schutznorm | 67 | ||
3. Handlungs- und Erfolgsunwert auf der Basis des herrschenden Rechtsverständnisses | 67 | ||
a) Der Erfolgsunwert | 67 | ||
b) Der Handlungsunwert | 67 | ||
II. Die versuchte Tat im Kontext der personalen Unrechtslehre | 68 | ||
1. Der Handlungsunwert der versuchten Tat | 69 | ||
2. Der Erfolgsunwert der versuchten Tat | 70 | ||
3. Das Unrecht der versuchten Tat im Verhältnis zum Unrecht des Vollendungsdeliktes | 70 | ||
III. Fazit | 71 | ||
F. Untauglicher Versuch und Wahndelikt | 71 | ||
I. Die gesetzliche Regelung | 72 | ||
II. Die aus grobem Unverstand begangene versuchte Tat | 73 | ||
1. Grundsätzliches | 73 | ||
2. Abergläubisches Versuchen | 74 | ||
3. Die Anwendungsvoraussetzungen des § 23 III StGB | 75 | ||
4. Schluß | 82 | ||
III. Die Abgrenzung des untauglichen Versuchs vom Wahndelikt | 82 | ||
1. Grundsätzliches | 82 | ||
2. Der sogenannte Grenzirrtum | 84 | ||
3. Nomologische Fehlvorstellungen als Grenzirrtümer? Das Problem der Wahnkausalität | 86 | ||
4. Die sogenannten Vorfeldirrtümer | 90 | ||
IV. Das untaugliche Subjekt und die versuchte Tat | 97 | ||
1. Grundsätzliches | 97 | ||
2. Die einschlägigen Konstellationen | 98 | ||
3. Die Kontradiktion: Tatvorsatz trotz fehlender Bestimmungsnorm | 104 | ||
4. Exkurs: Die analoge Anwendung des § 23 III StGB auf den Extraneus | 108 | ||
V. Fazit | 109 | ||
G. Schluß | 109 | ||
2. Kapitel: Die subjektive Versuchstheorie und ihr Weg zur herrschenden Lehre | 111 | ||
A. Einleitung | 111 | ||
B. Die wissenschaftliche Begründung der subjektiven Versuchslehre durch Maximilian von Buri | 113 | ||
C. Die Übernahme der subjektiven Versuchslehre durch das Reichsgericht | 116 | ||
I. Die Rezeption der Versuchslehre v. Buris | 116 | ||
II. Der Umkehrschluß aus § 59 StGB a. F. | 119 | ||
1. Der Ausgangsfall zu RGSt 42, 92 (92 ff.) | 119 | ||
2. Die Entscheidung des Reichsgerichts | 119 | ||
3. Der sachliche Gehalt des Umkehrschlusses | 120 | ||
D. Die Übernahme der subjektiven Versuchslehre durch den BGH | 123 | ||
E. Der Schwenk der Strafrechtswissenschaft zur subjektiven Versuchslehre | 124 | ||
I. Einleitung | 124 | ||
II. Franz v. Liszts Lehre von der Spezialprävention | 126 | ||
III. Die Imperativentheorie und die Lehre von den strafrechtlichen Bestimmungsnormen | 128 | ||
1. Die Imperativentheorie August Thons | 128 | ||
2. Die Normentheorie Karl Bindings | 129 | ||
3. Das Unrecht als Pflichtwidrigkeit in der Lehre Alexander Hold v. Fernecks | 130 | ||
4. Schluß | 131 | ||
IV. Die finale Handlungslehre und die personale Unrechtslehre | 132 | ||
1. Der Aufweis subjektiver Unrechtselemente | 132 | ||
2. Die finale Handlungslehre und die unrechtskonstitutive Potenz des Tatvorsatzes | 133 | ||
3. Die personale Unrechtslehre | 134 | ||
4. Schluß | 136 | ||
V. Fazit | 137 | ||
F. Überleitung | 138 | ||
3. Kapitel: Der sogenannte rechtsfeindliche Wille und der Begriff des Rechts | 139 | ||
A. Einleitung | 139 | ||
B. Das herrschende Verständnis von Recht und die rechtlichen Verhaltensnormen für den Einzelnen | 140 | ||
I. Grundsätzliches | 140 | ||
II. Der Aufweis rechtlicher Verhaltensnormen in der herrschenden Normentheorie | 140 | ||
III. Die Lehre von den Verhaltensnormen als Fiktion | 143 | ||
1. Der gesetzliche Ausgangspunkt: Die Deliktstatbestände des Besonderen Teils des StGB | 143 | ||
2. Verhaltensnormen und ein Moralbegriff mit deontischen Modalitäten | 144 | ||
3. Verhaltensnormen und der Adressat des Rechtssatzes | 148 | ||
4. Schlußfolgerungen | 152 | ||
C. Der Rechtsbegriff der analytischen Hermeneutik | 152 | ||
I. Grundsätzliches | 152 | ||
II. Recht als Handlungs-Recht | 154 | ||
III. Handlungs-Recht und subjektive Versuchslehre | 156 | ||
D. Schluß | 157 | ||
4. Kapitel: Die Bestrebungen zur Objektivierung des Unrechts der versuchten Tat in der deutschen Strafrechtswissenschaft nach dem Ende der klassischen objektiven Versuchslehren | 159 | ||
A. Die Eindruckstheorie | 159 | ||
I. Das Bedürfnis nach einer Beschränkung der Versuchsstrafbarkeit | 160 | ||
II. Die dogmengeschichtlichen Wurzeln des Eindrucksmomentes | 160 | ||
III. Der rechtserschütternde Eindruck und seine dogmatische Funktion | 164 | ||
IV. Die Bilanz der Analyse der herrschenden Versuchslehre | 168 | ||
V. Würdigung | 170 | ||
B. Die Wiederbelebung objektiver Versuchslehren | 171 | ||
I. Spendels Lehre von der konkreten Gefährdung des Tatobjektes | 171 | ||
II. Die Risikoerhöhungslehre Schönwandts | 173 | ||
III. Malitz’ Lehre von der Gefährlichkeit der Tathandlung | 174 | ||
IV. Die subjektiv-objektive Versuchslehre Hirschs | 175 | ||
V. Bottkes Lehre von der Strafunfähigkeit des untauglichen Versuchs | 178 | ||
VI. Würdigung | 180 | ||
C. Kratzschs Lehre von der versuchten Tat als abstraktem Gefährdungsdelikt | 180 | ||
D. Jakobs’ Lehre von der versuchten Tat als expressivem Normbruch | 184 | ||
E. Die interpersonalen Versuchslehren auf der Basis einer Rechtslehre nach Freiheitsgesetzen | 187 | ||
I. Grundlegung | 187 | ||
II. Köhlers Lehre von der objektiven Wirkmacht des Versuchstäters | 189 | ||
III. Die Versuchslehre Zaczyks | 191 | ||
1. Generelle Bestimmung des Versuchsunrechts | 191 | ||
2. Das Unrecht der versuchten Tat bei Rechtsgütern der Person | 192 | ||
3. Das Unrecht der versuchten Tat bei Rechtsgütern der Gesellschaft | 194 | ||
4. Das Unrecht der versuchten Tat bei Rechtsgütern des Staates | 194 | ||
IV. Würdigung | 196 | ||
F. Die dualistische Versuchslehre | 199 | ||
I. Die dualistische Unrechtsbegründung | 199 | ||
II. Der Gefährdungsversuch | 201 | ||
III. Der Zielversuch | 202 | ||
1. Grundsätzliches | 202 | ||
2. Intentionsobjekt und Tatsituation | 202 | ||
3. Exkurs: Die Lehre vom Mangel am Tatbestand | 203 | ||
IV. Würdigung | 206 | ||
G. Schluß | 207 | ||
5. Kapitel: Prolegomena einer deliktsspezifischen Objektivierung des Versuchsunrechts | 209 | ||
A. Rechtsgüterschutz und die Ratio der Versuchsstrafbarkeit – Der sogenannte Strafgrund der versuchten Tat | 209 | ||
B. Der Begriff des Unrechts der versuchten Tat | 210 | ||
C. Rechtsbegriff und Versuchsdelikt | 210 | ||
D. Die Explikation des Versuchstatbestandes als Objektivierung des Versuchsunrechts | 212 | ||
E. Schluß | 218 | ||
6. Kapitel: Die Versuchsdelikte nach einer hermeneutischen Konzeption | 219 | ||
A. Die versuchten Begehungsdelikte | 219 | ||
I. Versuchter Meineid (§§ 154, 22 StGB) | 219 | ||
II. Versuchte Personenstandsfälschung (§§ 169, 22 StGB) | 231 | ||
III. Versuchte Hehlerei (§§ 259, 22 StGB) | 233 | ||
IV. Versuchte Geldwäsche (§§ 261, 22 StGB) | 237 | ||
V. Versuchter Totschlag (§§ 212, 22 StGB) | 239 | ||
VI. Versuchte Unterschlagung (§§ 246, 22 StGB) | 241 | ||
VII. Versuchter Diebstahl (§§ 242, 22 StGB) | 243 | ||
VIII. Versuchter sexueller Mißbrauch von Kindern (§§ 176, 22 StGB) | 244 | ||
IX. Versuchter Versicherungsmißbrauch (§§ 265, 22 StGB) | 245 | ||
X. Versuchter Betrug (§§ 263, 22 StGB) | 247 | ||
XI. Versuchte Strafvereitelung (§§ 258 I, 22 StGB) | 252 | ||
XII. Versuchte Bestechlichkeit (§§ 332 I, 22 StGB) | 254 | ||
B. Die versuchten Wortlautunterlassungsdelikte am Beispiel der versuchten Steuerhinterziehung (§ 370 I Nr. 2 AO i. V. m. § 22 StGB) | 257 | ||
C. Die versuchten Auslegungsunterlassungsdelikte | 259 | ||
I. Grundsätzliches | 259 | ||
II. Die tatsächlichen Umstände, die eine Garantenstellung begründen | 260 | ||
III. Die konkrete Gefahr für ein Rechtsgutsobjekt | 262 | ||
IV. Die Möglichkeit der Abwendung eines deliktstatbestandsmäßigen Erfolges | 263 | ||
V. Fazit | 265 | ||
Abschluß | 266 | ||
Thesen | 267 | ||
Schrifttumsverzeichnis | 271 | ||
Sachwortverzeichnis | 306 |