Anerkennungspflichten im Wirtschaftsverwaltungsrecht der Europäischen Gemeinschaft und der Bundesrepublik Deutschland
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Anerkennungspflichten im Wirtschaftsverwaltungsrecht der Europäischen Gemeinschaft und der Bundesrepublik Deutschland
Zwecke des Internationalen Verwaltungsrechts
Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 101
(2004)
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Abstract
Jeder Staat ist nach dem Territorialitätsprinzip bei der Ausübung seiner Staatsgewalt grundsätzlich auf sein eigenes Territorium beschränkt. Durch die internationalverwaltungsrechtliche Anerkennung wird die Geltung eines fremden Hoheitsaktes auf das Inland erstreckt und dieser inländischen Akten gleichgestellt. Anerkennungspflichten vermögen die Kooperation von Staaten zu erleichtern und die Transaktionskosten für grenzüberschreitende Wirtschaftstätigkeit zu senken. Das allgemeine Völkerrecht gebietet nur im Ausnahmefall die Anerkennung fremder Hoheitsakte. Demgegenüber bestehen weitgehende Anerkennungspflichten im Verhältnis der Mitglieder eines Bundesstaates.Gleichsam zwischen diesen Polen liegt das Europäische Gemeinschaftsrecht: Im Verhältnis der Mitgliedstaaten können - bei hinreichender Gleichwertigkeit nationaler Regelungen - bereits aus den Grundfreiheiten des EG-Vertrages Anerkennungspflichten fließen. Auf diese Weise gewinnen die Grundfreiheiten auch eine kollisionsrechtliche Funktion. Mittels Sekundärrecht ist für das notwendige Maß an Gleichwertigkeit zu sorgen und können auch selbständige Anerkennungspflichten begründet werden. Mitunter führt die Verpflichtung zur antizipierten Anerkennung von aufgrund Sekundärrechts ergangenen Hoheitsakten anderer Mitgliedstaaten zu qualitativ neuen Formen grenzüberschreitender Jurisdiktion. Unter Anwendung des Subsidiaritäts- und Verhältnismäßigkeitsprinzips im EG-Vertrag können Anerkennungspflichten Harmonisierungslösungen im Einzelfall vorzuziehen sein. Anerkennungspflichten können zwischen den Mitgliedstaaten einen Systemwettbewerb im Sinne des "Wettbewerbs als Entdeckungsverfahren" gewährleisten.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 22 | ||
Erster Teil: Grundlegung | 27 | ||
A. Ziel der Untersuchung | 27 | ||
B. Gang der Überlegungen | 29 | ||
C. Begriffe und Systematik | 29 | ||
I. Internationales Verwaltungsrecht | 30 | ||
1. Verwaltungsrecht | 30 | ||
2. Internationales Verwaltungsrecht – das Attribut des Internationalen | 30 | ||
3. Entwicklung und systematische Verortung | 34 | ||
4. Die notwendige Eigenart der Kollisionsregeln des öffentlichen Rechts – die Einseitigkeit des Internationalen Verwaltungsrechts | 41 | ||
a) Die Besonderheiten des öffentlichen Rechts als Ursache der Einseitigkeit des Internationalen Verwaltungsrechts | 41 | ||
aa) Die Besonderheit aus der Sicht des rechtsanwendenden Staates | 42 | ||
bb) Die Besonderheit aus der Sicht des Individuums | 45 | ||
cc) Schlußfolgerung | 46 | ||
b) Anerkennung als Ausnahme von der Einseitigkeit des Internationalen Verwaltungsrechts | 47 | ||
c) Eingeschränkter Gegenstand des Internationalen Verwaltungsrechts | 47 | ||
II. Anerkennung | 50 | ||
1. Anerkennung von Hoheitsakten nach dem Völkerrecht | 52 | ||
a) Ausgangspunkt: Territorialitätsprinzip als Wirkbereichsbeschränkung und Durchsetzungsvoraussetzung nationalen Rechts | 52 | ||
b) Jurisdiktionsgrenzen – Unterscheidung zwischen Geltung und Wirkung | 55 | ||
c) Völkerrechtliche Zulässigkeit der Anerkennung | 60 | ||
d) Anerkennung als Voraussetzung der Behandlung ausländischer extraterritorialer Hoheitsakte „als Recht“ | 61 | ||
e) Die Notwendigkeit des Merkmals der Geltungserstreckung – internationalverwaltungsrechtliche Anerkennung und bloße Achtung | 63 | ||
2. Anerkennungsbegriffe im Internationalen Verwaltungsrecht | 67 | ||
a) Zweck und normsystematischer Gegenstand der Anerkennung – eigennützige und fremdnützige Anerkennung | 67 | ||
b) Die Grade der eingeräumten Verbindlichkeit im eigenen Rechtsraum | 70 | ||
c) Der normhierarchische Gegenstand der Anerkennung – Anerkennung von Einzelakten und von Rechtsnormen | 71 | ||
d) Keine Anerkennung von Tatsachen | 74 | ||
e) Der Grad der zurückbehaltenen Befugnisse des anerkennenden Mitgliedstaates und der Zeitpunkt der Anerkennungsentscheidung – die Anerkennungstechnik | 75 | ||
f) Begriffliche Ordnung | 76 | ||
Zweiter Teil: Freiwillige Anerkennung und Anerkennungspflichten | 77 | ||
A. Willensfreiheit der Staaten bei der Anerkennung und Anerkennungspflichten | 77 | ||
I. Handlungsfreiheit der Staaten und völkerrechtliche Grenzen | 78 | ||
II. Anerkennungspflichten aufgrund Völkerrechts oder bloßer Courtoisie | 81 | ||
1. Anerkennungspflichten kraft Völkergewohnheitsrecht | 81 | ||
a) Anerkennung im amerikanischen Recht nach der Act of State Doctrine | 86 | ||
b) Die mangelnde Völkerrechtsqualität der Act of State Doctrine | 89 | ||
c) Comity und Reziprozität | 91 | ||
d) Zwischenfazit | 94 | ||
2. Völkerrechtliche Verträge und sonstige zwischenstaatliche Vereinbarungen | 96 | ||
3. Nationale Grundrechte | 96 | ||
III. Negative Begrenzungen der Anerkennungsfreiheit | 97 | ||
1. Externe Begrenzung: Verbot der Anerkennung völkerrechtswidriger Hoheitsakte? | 97 | ||
2. Interne Begrenzung: ordre-public-Vorbehalt | 101 | ||
IV. Zusammenfassung | 102 | ||
B. Folgen der Anerkennung | 103 | ||
I. Akzessorietät von Gültigkeit und Inhalt | 103 | ||
II. Das Schicksal des anerkannten Hoheitsaktes nach der Anerkennung | 105 | ||
III. Befugnis – oder gar Verpflichtung – zur Rechtmäßigkeitskontrolle | 108 | ||
1. Befugnis nach allgemeinem Völkerrecht | 109 | ||
2. Befugnis bzw. Verpflichtung nach innerstaatlichem Recht | 114 | ||
a) Kein grundsätzliches Verbot der Anwendung ausländischen Rechts | 114 | ||
b) Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Anerkennung ausländischer Hoheitsakte | 115 | ||
IV. Zusammenfassung | 124 | ||
C. Ökonomischer Zweck der Anerkennung und von Anerkennungspflichten | 125 | ||
I. Anerkennung im Kooperationsmodell | 125 | ||
1. Anerkennung als Kooperationsmittel | 125 | ||
2. Das Kooperationsmodell Axelrods | 126 | ||
3. Versuch einer Anwendung auf die internationalen Beziehungen | 128 | ||
4. Kooperationsmodell und Anerkennung | 129 | ||
II. Ökonomische Analyse der Anerkennungspflichten | 131 | ||
1. Untersuchungsziel | 131 | ||
2. Versuch einer Anwendung der ökonomischen Analyse | 136 | ||
a) Ausgangspunkt und Zielsetzung der ökonomischen Analyse des Rechts | 136 | ||
b) Der Transaktionskostenansatz | 138 | ||
c) Anwendung im Wirtschaftsverwaltungsrecht, insbesondere auf Anerkennungsfragen | 140 | ||
d) Senkung von Transaktionskosten durch Anerkennung fremdstaatlicher Hoheitsakte | 140 | ||
III. Zusammenfassung | 143 | ||
Dritter Teil: Anerkennungspflichten im Bundesstaat | 145 | ||
A. Ausgangspunkt: Die Stellung der Länder im Bundesstaat | 148 | ||
I. Die Staatsqualität der Länder und die Geltung des Territorialitätsprinzips | 148 | ||
II. Analogien zum Völkerrecht | 152 | ||
B. Anerkennungspflichten der Länder gegenüber Bundesverwaltungsakten? | 155 | ||
C. Anerkennungspflichten der Länder untereinander | 156 | ||
I. Anerkennungspflichten der Länder untereinander beim Vollzug von Bundesrecht? | 156 | ||
1. Geltungsbereich des Gesetzes und Geltungsbereich des Verwaltungsaktes | 157 | ||
2. Notwendigkeit eines einheitlichen Vollzuges von Bundesgesetzen durch die Länder | 159 | ||
3. Geltungsbereich eines Verwaltungsaktes als Bereich seiner Tatbestandswirkung | 162 | ||
II. Anerkennungspflichten der Länder untereinander beim Vollzug von Landesrecht | 163 | ||
1. Keine automatische Geltung | 164 | ||
2. Art. 35 GG | 164 | ||
3. Anerkennungspflicht aus dem Grundsatz bundesfreundlichem Verhaltens | 166 | ||
a) Bundestreue und bundesfreundliches Verhalten | 167 | ||
b) Kooperations- und Anerkennungspflicht | 169 | ||
4. Grundrechte des einzelnen | 173 | ||
a) Art. 3 I GG | 174 | ||
aa) Gleichheit nur gegenüber einem Hoheitsträger | 174 | ||
bb) Anerkennung bei gleichwertigen Verwaltungsakten | 176 | ||
cc) Gleichheitsrechtliche Rechtsangleichungspflichten | 177 | ||
b) Art. 11 GG | 180 | ||
c) Andere Grundrechte, insbesondere Art. 12 I GG | 181 | ||
5. Subjektive Rechte des potentiell Anerkennungsbegünstigten | 182 | ||
a) Anerkennung | 182 | ||
b) Koordination und Kooperation | 184 | ||
6. Fazit | 185 | ||
7. Anerkennung als Vollstreckungsvoraussetzung | 186 | ||
D. Zusammenfassung | 186 | ||
Vierter Teil: Anerkennungspflichten im Europäischen Gemeinschaftsrecht | 188 | ||
A. Ausgangspunkt: Verhältnis der Mitgliedstaaten zur Union und zueinander | 189 | ||
B. Anerkennungspflichten gegenüber Rechtsakten der Gemeinschaft? | 193 | ||
I. Ausgangspunkt: Das Fehlen eines Territorialitätsproblems | 193 | ||
II. Verschiedene Erklärungsmuster für die Geltung des Gemeinschaftsrechts in den Mitgliedstaaten | 194 | ||
1. Originäre Geltung des Gemeinschaftsrechts | 194 | ||
2. Geltung kraft Zustimmungsgesetzes | 195 | ||
3. Unentscheidbarkeit der Frage | 199 | ||
III. Schlußfolgerung für die Frage der Anerkennung | 204 | ||
C. Anerkennungspflichten der Mitgliedstaaten untereinander beim Vollzug unmittelbar geltenden Gemeinschaftsrechts | 206 | ||
I. Ausgangspunkte | 206 | ||
1. Die Geltung des Territorialitätsprinzips | 206 | ||
2. Die mögliche Bundesstaatsparallele | 206 | ||
II. „Quasi-bundesstaatliche“ Anerkennungspflichten im Rahmen der handelspolitischen Kompetenz der Gemeinschaft am Beispiel zweier Verordnungen | 208 | ||
1. Artikel 250 des Zollkodexes | 208 | ||
2. Artikel 6 Absatz 2 Satz 3 der Dual-Use-Verordnung | 212 | ||
III. Zusammenfassung | 212 | ||
D. Anerkennungspflichten der Mitgliedstaaten untereinander bei der Anwendung von nationalem Recht | 213 | ||
I. Primärrechtliche (implizite) Anerkennungspflichten gegenüber nationales Recht anwendenden Rechtsakten anderer Mitgliedstaaten | 215 | ||
1. Anerkennungspflichten durch die Wirkungen der Grundfreiheiten | 215 | ||
a) Ausgangspunkt: Keine Anerkennungspflichten bei reinen Diskriminierungsverboten | 215 | ||
b) Freiheit des Warenverkehrs nach Art. 28 EG | 217 | ||
aa) Anerkennung als Wirkung der Einfuhrfreiheit | 217 | ||
(1) Die Warenverkehrsfreiheit als Beschränkungsverbot nach dem Dassonville-Urteil | 217 | ||
(2) Anerkennung von Warenzulassungsakten: Cassis de Dijon und der Grundsatz der gegenseitigen Anerkennung – das Herkunftsstaatsprinzip | 218 | ||
(3) Anerkennungspflichten gegenüber warenverkehrserleichternden Prüf- und Kontrollakten (Urteile „Biologische Producten“ u. a.) | 221 | ||
(4) Die Bedeutung der Gleichwertigkeitsvoraussetzung | 224 | ||
(5) Anerkennung von verkehrszulassenden Hoheitsakten und von begleitenden Akten, unechte Anerkennung | 226 | ||
(6) Die Einschränkung der Dassonville-Formel durch das Keck-Urteil und die Frage der Anerkennung | 228 | ||
(7) Fazit | 233 | ||
bb) Anerkennung und das Problem der Ausfuhrfreiheit des Art. 29 EG, Herkunfts- und Günstigkeitsprinzip | 234 | ||
(1) Die restriktive Rspr. des EuGH | 234 | ||
(2) Einwände | 236 | ||
(3) Wirksamwerden des Diskriminierungsverbots für den Einfuhrstaat | 240 | ||
(4) Günstigkeitsprinzip | 242 | ||
c) Freiheit des Dienstleistungsverkehrs | 244 | ||
aa) Inhalt und Spezifika im Vergleich zu anderen Grundfreiheiten | 244 | ||
bb) Schutzumfang – Erweiterung des Art. 49 EG zum Beschränkungsverbot als Voraussetzung für Anerkennungspflichten | 245 | ||
cc) Die Geltung der Keck-Formel für die Dienstleistungsfreiheit und die Anerkennungsfrage | 250 | ||
dd) Fazit | 251 | ||
d) Die Freiheiten des Personenverkehrs als Grundlage für Anerkennungspflichten | 251 | ||
aa) Die Eigenheit von Niederlassungsfreiheit und Arbeitnehmerfreizügigkeit | 251 | ||
bb) Der Schutzumfang von Niederlassungsfreiheit und Arbeitnehmerfreizügigkeit | 252 | ||
cc) Anerkennungspflichten aufgrund des Verbots versteckter Diskriminierungen | 254 | ||
dd) Anerkennung mit beschränkter Rechtsfolge (Entscheidung Vlassopoulou) | 258 | ||
ee) Folgerungen aus der Verwendung des Anerkennungsbegriffes | 262 | ||
(1) Anerkennungsberechtigter (Entscheidungen Knoors und Kraus) | 262 | ||
(2) Der Zweck der Anerkennung als Ersatz für den Erlaß eines nationalen Hoheitsaktes und das Problem des Rechtsmißbrauchs | 265 | ||
ff) Exkurs: Anerkennungspflichten im Umfeld der Berufsausübung | 267 | ||
gg) Fazit für die Personenverkehrsfreiheiten | 268 | ||
e) Die Freiheit des Kapitalverkehrs | 273 | ||
f) Zusammenfassung: Die Voraussetzungen primärrechtlicher Anerkennungspflichten | 274 | ||
2. Anerkennungspflichten und die kollisionsrechtliche Funktion der Grundfreiheiten | 276 | ||
a) Ausgangspunkt: Die Entgrenzungsfunktion der Grundfreiheiten | 277 | ||
b) Primärrechtliche Anerkennungspflichten als Instrumente des Internationalen Verwaltungsrechts | 278 | ||
aa) Keine bloße Tatsachenberücksichtigung | 278 | ||
bb) Differenzierung nach dem Anerkennungsgegenstand | 279 | ||
(1) Kollisionsrechtliche Anerkennungspflichten gegenüber konkreten Genehmigungsakten in Ansehung der Verkehrsfähigkeit von Waren und Dienstleistungen | 280 | ||
(2) Kollisionsrechtliche Anerkennungspflichten bezüglich konkreter Kontroll- und Prüfungsakte im Vorfeld oder als Nachwirkung dieser Genehmigungsakte | 280 | ||
(3) Kollisionsrechtliche Anerkennungspflichten bezüglich verkehrsfähigkeitsregelnden Rechtsnormen | 280 | ||
cc) Herkunftsstaatsprinzip als Kollisionsregel für die Anwendung des fremden Rechts? | 281 | ||
dd) Anerkennung als Voraussetzung für die Tatbestandswirkung ausländischer Hoheitsakte | 282 | ||
ee) Das Fehlen eines echten ordre-public-Vorbehalts | 285 | ||
ff) Fazit | 287 | ||
c) Folgen der kollisionsrechtlichen Funktionsweise der Grundfreiheiten – das Problem der umgekehrten Diskriminierung | 287 | ||
aa) Ungleichbehandlung trotz des Gleichwertigkeitserfordernisses? | 288 | ||
bb) Typische Fälle | 289 | ||
cc) Die gemeinschaftsrechtliche Zulässigkeit der Inländerdiskriminierung | 292 | ||
(1) Vereinbarkeit mit den Vorschriften über die Grundfreiheiten | 292 | ||
(2) Vereinbarkeit mit dem Diskriminierungsverbot des Art. 12 I EG | 297 | ||
(3) Vereinbarkeit mit dem allgemeinen Diskriminierungsverbot | 298 | ||
(4) Vereinbarkeit mit anderen Gemeinschaftsrechtssätzen, insbesondere einem Binnenmarkt- und Wettbewerbsprinzip | 300 | ||
(5) Fazit: Vereinbarkeit mit dem Gemeinschaftsrecht aufgrund dessen kollisionsrechtlichen Charakters | 302 | ||
dd) Vereinbarkeit mit deutschem Verfassungsrecht | 302 | ||
(1) Art. 3 I GG | 303 | ||
(a) Grundsätzliche Bindung an den Gleichheitssatz | 303 | ||
(b) Verstoß gegen Art. 3 I GG für den Fall einer Anwendbarkeit | 307 | ||
(c) Ergebnis | 309 | ||
(2) Vereinbarkeit mit Freiheitsrechten des Inländers, insbesondere Art. 12 I GG | 310 | ||
(a) Umwertung gesetzgeberischer Einschätzungen | 311 | ||
(b) Paralysierung des Erfolges gesetzgeberischer Maßnahmen | 313 | ||
(3) Ergebnis | 315 | ||
3. Zusammenfassung | 315 | ||
II. Sekundärrechtliche (explizite) Anerkennungspflichten gegenüber nationales Recht anwendenden Rechtsakten anderer Mitgliedstaaten | 316 | ||
1. Anerkennungspflichten in Richtlinien im Bereiche des Warenverkehrs, insbesondere zur Produktzulassung und technischen Sicherheit auf der Basis der Art. 94, 95 EG | 318 | ||
a) Form der Anerkennung in Abhängigkeit vom innerstaatlichen Überwachungsregime | 319 | ||
b) Konkret-aktuelle Anerkennung am Beispiele der Arzneimittelrichtlinien | 324 | ||
c) Abstrakt-antizipierte Anerkennungspflichten unter Kommissionsbeteiligung | 328 | ||
d) Anerkennung von Rechtsnormen über die Verkehrsfähigkeit bei nicht zulassungspflichtigen Waren | 329 | ||
e) Art. 94 und 95 EG als Kompetenzgrundlage für Anerkennungspflichten | 332 | ||
2. Anerkennungspflichten in Richtlinien im Bereich des Niederlassungsrechts, der Arbeitnehmerfreizügigkeit und des Dienstleistungsverkehrs, insbesondere in solchen nach Art. 47 EG | 335 | ||
a) Art. 47 EG als Ermächtigung für Richtlinien im Bereich der Niederlassungsfreiheit | 336 | ||
b) Verbindung von Koordinierung (Art. 47 II EG) und Anerkennungsverpflichtung (Art. 47 I EG) in den vertikalen Richtlinien | 339 | ||
c) Anerkennungspflichten in Umsetzung der Verpflichtung nach Art. 47 I EG ohne umfassende Koordinierung | 342 | ||
aa) Anerkennungspflichten in der Richtlinie 89/48/EWG über Hochschuldiplome | 342 | ||
(1) Das horizontale Harmonisierungskonzept | 342 | ||
(2) Annex- bzw. Hilfsanerkennungspflichten im Bereich der Dienstleistungs- und Personenverkehrsfreiheit | 347 | ||
(3) Mittelbare Ermöglichung gegenseitiger Anerkennung durch Harmonisierung | 349 | ||
bb) Anerkennungspflichten bei der Zulassung und Überwachung von Kreditinstituten | 350 | ||
(1) Die Bankrechtskoordinierungsrichtlinie | 350 | ||
(2) Rückgriff auf Rechtsgedanken hinter Art. 47 EG | 354 | ||
cc) Anerkennungspflichten im Versicherungsrecht und im Bereich der Wertpapierdienstleistungen | 356 | ||
3. Abstrakt-antizipierte Anerkennung als Ermächtigung zum Erlaß transnationaler Verwaltungsakte | 359 | ||
4. Folgefragen von Anerkennungen | 362 | ||
a) Rechtmäßigkeitskontrolle (und Aufhebungsbefugnis) | 363 | ||
aa) Rechtmäßigkeitsmaßstäbe | 363 | ||
bb) Begrenzung der Anerkennungspflichten auf gemeinschaftsrechtskonforme Hoheitsakte | 363 | ||
cc) Rechtmäßigkeitskontrolle und Aufhebungsbefugnis | 366 | ||
b) Zur weiteren Sicherung der territorialen Verfahrenskonzentration | 367 | ||
aa) Akzessorietätsfolgen bei Anerkennung von Rechtsnormen | 367 | ||
bb) Akzessorietätsfolgen bei Anerkennung von Zulassungsakten | 369 | ||
(1) Akzessorietätsfolgen bei konkret-aktueller Anerkennung | 369 | ||
(2) Akzessorietätsfolgen bei abstrakt-antizipierter Anerkennung | 369 | ||
c) Notkompetenzen zur Sicherung der Anerkennungsvoraussetzungen | 371 | ||
aa) Notkompetenzen zur Aussetzung der Wirkungen der Anerkennung von Rechtsnormen | 372 | ||
bb) Notkompetenzen im Gefolge von Anerkennungspflichten bezüglich konkret-individueller Zulassungsakte (Einzelaktsanerkennung) | 375 | ||
(1) Notkompetenzen im Gefolge konkret-aktueller Anerkennung | 375 | ||
(2) Notkompetenzen im Gefolge abstrakt-antizipierter Anerkennung | 376 | ||
cc) Stellenwert der Notkompetenzen | 376 | ||
d) Ordre-public-Vorbehalte gegen sekundärrechtliche Anerkennungspflichten | 377 | ||
e) Verfassungslegitimation der eingeschränkten Rechtmäßigkeitskontrolle, insbesondere bei antizipierten Anerkennungspflichten | 378 | ||
aa) Die besondere Exterritorialisierungsqualität abstrakt-antizipierter Anerkennungspflichten | 379 | ||
bb) Zulässigkeit der Übertragung von Hoheitsbefugnissen gem. Art. 24 I bzw. Art. 23 I 2 GG | 381 | ||
cc) Folgerungen | 388 | ||
(1) Differenzierung | 389 | ||
(2) Die Erfüllung der Anforderungen im einzelnen | 390 | ||
(a) Gewährleistung von Grundrechten, insbesondere von Rechtsschutz | 391 | ||
(b) Rechtsstaatsprinzip, insbesondere Gewaltenteilung | 393 | ||
(c) Demokratische Legitimation | 394 | ||
5. Zusammenfassung | 398 | ||
E. Funktion von Anerkennungspflichten im europäischen Wirtschaftsverwaltungsrecht | 399 | ||
I. Rechtliche Funktion von Anerkennungspflichten im europäischen Binnenmarkt | 399 | ||
1. Ausgangspunkt: Zweck und Notwendigkeit der Rechtsangleichung | 399 | ||
2. Das Verhältnis von Anerkennung und Harmonisierung bei der Herstellung und Vertiefung des Binnenmarktes | 401 | ||
a) Binnenmarktziel und neuer Weg der Rechtsangleichung (Die Strategie der Kommission von 1985 [– 1992]) | 402 | ||
b) Die ungenutzte Möglichkeit zur Generalisierung der Anerkennung gem. dem früheren Art. 100b EGV | 411 | ||
3. Verpflichtung der Gemeinschaft zu Anerkennungslösungen anstelle von Harmonisierungen | 415 | ||
a) Bedeutung der Schrankentrias des Art. 5 EG für Anerkennungslösungen | 416 | ||
aa) Folgerungen aus dem Prinzip der beschränkten Einzelermächtigung gem. Art. 5 I EG | 416 | ||
bb) Folgerungen aus dem Subsidiaritätsprinzip des Art. 5 II EG | 418 | ||
(1) Zum Verständnis des Art. 5 II EG | 420 | ||
(a) Spezifisch gemeinschaftsrechtlicher Subsidiaritätsbegriff in Art. 5 II EG | 420 | ||
(b) Keine Anwendbarkeit des Subsidiaritätsprinzips bei der Interpretation des Primärrechts | 421 | ||
(c) Subsidiaritätsprinzip als Kompetenzausübungsschranke | 423 | ||
(d) Beschränkung des Art. 5 II EG auf den Bereich der konkurrierenden Gemeinschaftszuständigkeit | 426 | ||
(2) Verzicht auf Harmonisierungsmaßnahmen bei Möglichkeit gegenseitiger Anerkennung kraft Primärrechts | 430 | ||
cc) Folgerungen aus dem Verhältnismäßigkeitsprinzip gem. Art. 5 III EG | 432 | ||
(1) Spezifisch kompetenzschützendes Verhältnismäßigkeitsprinzip gem. Art. 5 III EG | 432 | ||
(2) Anerkennungspflichten als im Sinne des Art. 5 III EG milderes Mittel gegenüber der Vollharmonisierung | 433 | ||
dd) Fazit | 435 | ||
b) Souveränitätsgewinn? | 437 | ||
c) Verhältnis der Beachtung des Subsidiaritätsprinzips bei der Schaffung von Sekundärrecht zur Auslegung des Primärrechts unter dem Gesichtspunkt der Anerkennung | 439 | ||
d) Deregulierung durch Anerkennungspflichten? | 441 | ||
II. Ökonomische Funktion der Anerkennungspflichten im europäischen Binnenmarkt | 444 | ||
1. Berechtigung von Effizienzüberlegungen im Gemeinschaftsrecht | 444 | ||
2. Kooperationsmodell und EG-Vertrag | 446 | ||
3. Systemwettbewerb im EG-Recht | 448 | ||
a) Vertragliche Anhaltspunkte, aber keine zwingenden Gebote | 448 | ||
b) Die Natur des Wettbewerbs | 450 | ||
c) Verschiedene Erklärungsmodelle | 450 | ||
aa) Zum neoklassischen Wettbewerbsparadigma – Analogie zum Unternehmenswettbewerb | 451 | ||
bb) Wettbewerb als Entdeckungsverfahren | 453 | ||
(1) Ausgangspunkt: Beschränktes Wissen, Unmöglichkeit zentraler Planung und Notwendigkeit einer Vielzahl von „Entdeckern“ | 453 | ||
(2) Konsequenz für das Recht – Beschränkung auf eine abstrakte Ordnung zur Ermöglichung einer spontanen (Markt-)Ordnung | 455 | ||
cc) Modellübertragung: Systemwettbewerb als Entdeckungsverfahren | 458 | ||
d) Begrenztheit des (Modells des) Systemwettbewerbs | 461 | ||
e) Die Notwendigkeit eines Wettbewerbsrechts für den Systemwettbewerb | 464 | ||
aa) Systemwettbewerb, Dezentralisierung und die Frage der Anerkennungspflichten | 466 | ||
bb) Das rechte Maß von Anerkennung und Harmonisierung aus ökonomischer Sicht | 468 | ||
(1) Das Problem des „Race to the Bottom“ | 469 | ||
(2) Externalisierung von Kosten der Unternehmen auf Verbraucher und Staat | 470 | ||
(3) Konsequenzen | 474 | ||
f) Institutioneller Wettbewerb durch Privatisierung von Regeln? | 474 | ||
4. Zusammenfassung | 477 | ||
III. Die Implantation ökonomischer Erkenntnisse in rechtliche Wertungen | 478 | ||
Fünfter Teil: Zusammenfassung | 482 | ||
Literaturverzeichnis | 489 | ||
Sachwortverzeichnis | 514 |