Der gesetzliche Forderungsübergang
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Der gesetzliche Forderungsübergang
Wirkweise und Funktion für den Regress bei drittseitiger Schuldsicherung
Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 337
(2006)
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Abstract
Simone Schims beschäftigt sich in der vorliegenden Arbeit mit Wirkweise und Funktion des gesetzlichen Forderungsübergangs. Nach kurzer begrifflicher Klärung analysiert sie die Übergangsanordnungen des BGB und der wichtigsten versicherungs-, sozial- und beamtenrechtlichen Normierungen. Stets dient der gesetzliche Forderungsübergang dem Regress eines Leistenden, der letztlich nicht selbst verpflichtet, sondern lediglich Sicherungsgeber eines eigentlich verpflichteten Dritten ist und so einem (gesetzlichen) Bürgen gleichsteht. Dieses Grundprinzip empfiehlt sich als Regressweg auch für gesetzlich nicht geregelte Dreipersonenkonstellationen, die sich neben dem Schadensrecht insbesondere im Bereich der akzessorischen Haftung finden. Ihre Auflösung über eine Gesamtanalogie zu den Fällen des gesetzlichen Forderungsübergangs setzt allerdings eine Regelungslücke im Regresssystem des Zivilrechts voraus, welche die Autorin nach eingehender Auseinandersetzung insbesondere mit dem Institut der Gesamtschuld und der Figur der sog. "unechten Gesamtschulden" bejahen kann.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 14 | ||
Einleitung | 17 | ||
A. Begriffliche Klärung und Wirkweise | 21 | ||
I. Begriffsbestimmung | 21 | ||
1. Definition | 21 | ||
2. Einzelelemente | 22 | ||
a) Übertragung | 22 | ||
b) Einer Forderung | 24 | ||
c) Kraft Gesetzes | 24 | ||
aa) Die Abgrenzung zur Abtretung aufgrund rechtsgeschäftlicher Verpflichtung | 24 | ||
bb) Die Abgrenzung zur Abtretung aufgrund gesetzlicher Verpflichtung | 25 | ||
(1) Einzelfälle des Abtretungszwangs | 25 | ||
(2) Ausgleich zwischen Alt- und Neugläubiger | 27 | ||
(3) Übergangsfiktionen | 28 | ||
(4) Abtretung der Ersatzansprüche gemäß § 255 BGB | 31 | ||
cc) Die Abgrenzung zur Übertragung kraft Hoheitsakt | 32 | ||
II. Rechtsfolgen | 33 | ||
1. Schuldnerschutz | 34 | ||
2. Schutz des Neugläubigers | 35 | ||
3. Schutz des Altgläubigers | 37 | ||
4. Unterschiede zur rechtsgeschäftlichen Übertragung | 37 | ||
III. Fazit | 38 | ||
B. Tatbestände und Grundprinzipien | 39 | ||
I. Gruppenbildung | 40 | ||
II. Der Forderungsübergang vor erfolgter Gläubigerbefriedigung | 40 | ||
1. Vereinfachte rechtsgeschäftliche Vermögensübertragung | 40 | ||
2. Sanktionierende und präventive Vermögensübertragung | 43 | ||
3. Schutz des schuldrechtlich Berechtigten | 45 | ||
III. Der Forderungsübergang nach erfolgter Gläubigerbefriedigung | 48 | ||
1. Historische Entwicklung und dogmatische Problematik | 49 | ||
a) Der römisch-rechtliche Ursprung | 49 | ||
b) Die grundsätzliche Übertragbarkeit von Forderungen | 51 | ||
c) Das Vorhandensein einer übertragbaren Forderung | 52 | ||
d) Der gesetzliche Forderungsübergang in der Neuzeit | 55 | ||
2. Einzelfälle | 56 | ||
a) Die Drittleistung ohne Eigenverpflichtung | 57 | ||
aa) Leistung durch einen beliebigen Dritten | 57 | ||
(1) Die Drittleistung im Sinne von § 267 BGB | 57 | ||
(2) Historischer Hintergrund | 58 | ||
bb) Leistung durch einen Ablösungsberechtigten | 59 | ||
(1) Der Forderungsübergang gemäß § 268 Abs. 3 S. 1 BGB | 59 | ||
(2) Der Forderungsübergang gemäß § 268 Abs. 3 S. 1 BGB in Verbindung mit § 1150 BGB | 60 | ||
(3) Der Forderungsübergang gemäß § 268 Abs. 3 S. 1 BGB in Verbindung mit § 1249 S. 2 BGB | 60 | ||
cc) Leistung durch einen Einlösungsberechtigten | 61 | ||
(1) Der Forderungsübergang gemäß § 1143 Abs. 1 S. 1 BGB | 61 | ||
(2) Der Forderungsübergang gemäß § 1225 S. 1 BGB | 62 | ||
(3) Der Verweis auf § 774 (Abs. 1) BGB | 62 | ||
dd) Historischer Hintergrund der Ein- und Ablösungsrechte | 63 | ||
ee) Forderungen de lege ferenda | 68 | ||
b) Die Drittleistung mit Eigenverpflichtung | 70 | ||
aa) Die Leistung des Bürgen | 70 | ||
(1) Der Forderungsübergang gemäß § 774 Abs. 1 BGB | 70 | ||
(2) Die Einschränkung des § 774 Abs. 2 BGB | 71 | ||
(3) Historischer Hintergrund | 72 | ||
(4) Die Subsidiarität der Bürgenhaftung | 73 | ||
bb) Die Leistung des Unterhaltspflichtigen | 73 | ||
(1) Der Forderungsübergang gemäß § 1607 Abs. 2 S. 2 BGB | 73 | ||
(2) Historischer Hintergrund | 75 | ||
(3) Die Subsidiarität der Haftung des Unterhaltspflichtigen | 76 | ||
cc) Die Leistung des Versicherers, Arbeitgebers und Dienstherrn | 76 | ||
(1) Insbesondere § 67 Abs. 1 S. 1 VVG | 78 | ||
(2) Insbesondere § 116 Abs. 1 S. 1 SGB X | 80 | ||
(3) Historischer Hintergrund | 81 | ||
(4) Subsidiarität der Drittleistungspflicht? | 83 | ||
dd) Die Leistung des in Anspruch genommenen Gesamtschuldners | 84 | ||
(1) Der Forderungsübergang gemäß § 426 Abs. 2 BGB | 84 | ||
(2) Historischer Hintergrund | 85 | ||
(3) Subsidiarität der Verpflichtungen? | 89 | ||
ee) Die Leistung des Ersatzpflichtigen im Sinne von § 255 BGB | 90 | ||
IV. Fazit | 90 | ||
1. Die Gemeinsamkeit der Übernahme des Ausfallrisikos | 90 | ||
a) Der Forderungsübergang auf Ein- und Ablösungsberechtigte | 91 | ||
b) Der Forderungsübergang auf Bürgen | 91 | ||
c) Der Forderungsübergang auf Unterhaltsleistende | 92 | ||
d) Der Forderungsübergang auf Versicherer, Arbeitgeber und Dienstherrn | 93 | ||
e) Der Forderungsübergang auf den Gesamtschuldner | 93 | ||
f) Zwischenergebnis | 94 | ||
2. Akzessorietät und Subsidiarität | 94 | ||
C. Die Übertragung der Grundprinzipien auf nicht geregelte Fallkonstellationen | 96 | ||
I. Die Position des gesetzlichen Forderungsübergangs im Regresssystem | 97 | ||
1. Vorüberlegungen zur Vorteilsanrechnung | 97 | ||
2. Direktansprüche auf Schadens- und Aufwendungsersatz | 101 | ||
a) Originäre Schadensersatzansprüche | 102 | ||
b) Ansprüche des Leistenden aus §§ 677 ff. und §§ 812 ff. BGB | 102 | ||
aa) Ansprüche aus Geschäftsführung ohne Auftrag | 103 | ||
(1) Anwendbarkeit der §§ 677 ff. BGB | 103 | ||
(2) Voraussetzungen des Aufwendungsersatzanspruchs | 103 | ||
bb) Ansprüche aus ungerechtfertigter Bereicherung | 106 | ||
(1) Anwendbarkeit der §§ 812 ff. BGB | 106 | ||
(2) Voraussetzungen der Leistungskondiktion | 107 | ||
(3) Voraussetzungen der Rückgriffskondiktion | 107 | ||
cc) Der Zuschnitt des Schuldrechts auf Zweipersonenverhältnisse | 109 | ||
dd) Die Eignung der §§ 677 ff./812 ff. BGB als Regressrechte | 111 | ||
3. Ansprüche aus übergeleitetem Gläubigerrecht | 112 | ||
a) Die Schadensliquidation im Drittinteresse | 113 | ||
b) Der Zessionsregress im weiteren Sinne | 115 | ||
aa) Der Gesamtschuldnerregress | 116 | ||
(1) Der unstreitige Geltungsbereich der §§ 421 ff. BGB | 116 | ||
(2) Das Problem der „unechten Gesamtschulden“ | 118 | ||
(a) Der historische Hintergrund | 118 | ||
(b) Der Fuldaer Dombrandfall | 120 | ||
(c) Die Gesamtschuldmodelle | 121 | ||
(aa) Zweckgemeinschaft | 122 | ||
(bb) Tilgungs- und Erfüllungsgemeinschaft | 123 | ||
(cc) Gleichstufigkeit | 124 | ||
(dd) Typologische Betrachtung | 125 | ||
(ee) Umfassende Betrachtung | 126 | ||
(ff) Stellungnahme | 127 | ||
(3) Die Rückbesinnung auf den unstreitigen Geltungsbereich der §§ 421 ff. BGB | 130 | ||
(a) Rechtsgeschäftliche Vereinbarung und gesetzliche Anordnung | 130 | ||
(b) Haftung mehrerer im Sinne von § 840 Abs. 1 BGB | 134 | ||
(c) „Rechtlich-relevante Verantwortlichkeit“ und vorhandene Gesamtschuldmodelle | 136 | ||
(4) Teilschuld und Subsidiarität | 138 | ||
bb) Der Zessionsregress im engeren Sinne | 141 | ||
(1) Der unstreitige Geltungsbereich des § 255 BGB | 141 | ||
(2) Die Geltung bei Zerstörung der Sache beim Dritten | 142 | ||
(a) Wortlaut | 143 | ||
(b) Historischer Hintergrund | 144 | ||
(c) Sinn und Zweck | 146 | ||
(aa) Telos bei noch vorhandener Sache | 146 | ||
(bb) Telos bei zerstörter Sache | 148 | ||
(cc) Eignung des § 255 BGB als Regressvorschrift | 150 | ||
(d) Systematische Stellung | 153 | ||
(3) Rückbesinnung auf den unstreitigen Geltungsbereich des § 255 BGB | 153 | ||
cc) Der Regress über den unmittelbaren Forderungsübergang | 153 | ||
II. Die Analogiefähigkeit des gesetzlichen Forderungsübergangs | 156 | ||
III. Die möglichen Anwendungsfälle der Analogie | 158 | ||
1. Der Regress bei akzessorischer Haftung | 159 | ||
a) Die akzessorische Haftung in der Personengesellschaft | 159 | ||
b) Weitere Fälle akzessorischer Haftung | 163 | ||
c) § 774 BGB bei nichtakzessorischer Haftung | 168 | ||
2. Der Regress bei subsidiärer Haftung | 172 | ||
a) Externe Subsidiarität | 172 | ||
aa) Der Regress der Rechtsanwaltskammer | 173 | ||
bb) Der Regress der Jagdgenossenschaft | 173 | ||
cc) Der Regress des fahrlässig schädigenden Beamten | 173 | ||
b) Interne Subsidiarität | 177 | ||
aa) Der Regress des Unterhaltspflichtigen außerhalb von § 1607 BGB | 178 | ||
bb) Der Regress des „Versorgungspflichtigen“ | 182 | ||
cc) Der Regress des Dienstherrn außerhalb von § 6 EFZG | 185 | ||
3. Der Regress im Falle „beschränkter Schadensersatzpflichten“ | 190 | ||
IV. Die Ausgestaltung des Forderungsübergangs im Einzelnen | 191 | ||
1. Das Erfordernis einer Subrogationsklausel | 191 | ||
2. Haftungsprivilegien | 193 | ||
3. Quotenvorrecht des Altgläubigers | 194 | ||
4. Übergang mit erfolgter Leistung | 194 | ||
D. Zusammenfassung und Ausblick | 196 | ||
Literaturverzeichnis | 202 | ||
Sachverzeichnis | 216 |