Das Diskriminierungs- und Behinderungsverbot für »relativ marktstarke« Unternehmen
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Das Diskriminierungs- und Behinderungsverbot für »relativ marktstarke« Unternehmen
Wettbewerbs- oder individualschützende Funktion des § 20 Abs. 2 GWB
Beiträge zum Europäischen Wirtschaftsrecht, Vol. 36
(2006)
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Abstract
Die Arbeit hat das Diskriminierungsverbot für "relativ" marktstarke Unternehmen zum Gegenstand. Monika Taube vergleicht die nach § 20 Abs. 2 i. V. m. Abs. 1 GWB verbotenen Verhaltensweisen mit dem EG-Kartellrecht und kommt zu dem Ergebnis, dass zumeist das gleiche Verhalten als wettbewerbsschädigend eingestuft wird. Das Verhalten "relativ" marktstarker Unternehmen kann - sofern es innerhalb der vertraglichen Vereinbarungen erfolgt - am Maßstab des Art. 81 EG kontrolliert werden. Im Rahmen einer rechtssystematischen Einordnung des § 20 Abs. 2 GWB arbeitet die Verfasserin heraus, dass nicht die Kontrolle individueller Abhängigkeit im Vordergrund steht und es sich daher funktional um Kartellrecht handelt. Zudem untersucht sie die Auswirkungen der 7. GWB-Novelle und der VO (EG) Nr. 1/2003. Ihrer Ansicht nach verliert § 20 GWB durch die Übernahme des europäischen Modells zur Kontrolle vertikaler Vereinbarungen erheblich an Bedeutung. Im Ergebnis sollte § 20 GWB abgeschafft werden.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 13 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 20 | ||
Einleitung | 23 | ||
Erster Teil: Entwicklung des Diskriminierungs- und Behinderungsverbotes für „relativ marktstarke“ Unternehmen | 28 | ||
A. Entwicklung bis 1957 | 28 | ||
B. Entwicklung von 1957 bis 2004 | 30 | ||
Zweiter Teil: Diskriminierungs- und Behinderungsverbot für „relativ marktstarke“ Unternehmen nach § 20 Abs. 2 i. V. m. Abs. 1 GWB | 33 | ||
A. Normadressaten im Sinne des § 20 Abs. 2 GWB | 33 | ||
I. Unternehmensbegriff | 33 | ||
II. Begriff des kleinen und mittleren Unternehmens | 34 | ||
III. Abhängigkeit eines anderen Unternehmens | 36 | ||
1. Marktabgrenzung | 36 | ||
2. Ausreichende und zumutbare Ausweichmöglichkeiten | 36 | ||
IV. Fallgruppen der Abhängigkeit | 37 | ||
1. Abhängigkeit der Nachfrager | 39 | ||
a) Unternehmensbedingte Abhängigkeit | 39 | ||
b) Sortimentsbedingte Abhängigkeit | 40 | ||
aa) Spitzenstellungsabhängigkeit | 41 | ||
bb) Spitzengruppenabhängigkeit | 42 | ||
c) Mangelbedingte Abhängigkeit | 43 | ||
2. Abhängigkeit der Anbieter (nachfragebedingte Abhängigkeit) | 44 | ||
V. Ergebnis zu A. | 46 | ||
B. Verbotenes Verhalten im Sinne des § 20 Abs. 1 GWB | 47 | ||
I. Geschützter Personenkreis | 48 | ||
II. Gleichartigen Unternehmen üblicherweise zugänglicher Geschäftsverkehr | 49 | ||
1. Geschäftsverkehr | 50 | ||
2. Gleichartige Unternehmen | 50 | ||
3. Übliche Zugänglichkeit | 51 | ||
III. Unbillige Behinderung und Ungleichbehandlung ohne sachlich gerechtfertigten Grund | 51 | ||
1. Behinderung oder Ungleichbehandlung | 52 | ||
2. Unbilligkeit oder Fehlen eines sachlich gerechtfertigten Grundes | 53 | ||
3. Fallgruppen verbotener Tathandlungen | 54 | ||
IV. Ergebnis zu B. | 55 | ||
C. Rechtsfolgen eines Verstoßes gegen § 20 Abs. 2 i. V. m. Abs. 1 GWB | 56 | ||
D. Mögliche Reduktion des Geltungsbereichs des § 20 Abs. 2 i. V. m. Abs. 1 GWB durch das EG-Kartellrecht | 58 | ||
E. Ergebnis des Zweiten Teils | 59 | ||
Dritter Teil: Diskriminierungs- und Behinderungsverbot für „relativ marktstarke“ Unternehmen im EG-Kartellrecht | 60 | ||
A. Modell der Art. 81 EG und Art. 82 EG und deren Verhältnis zueinander | 60 | ||
B. Diskriminierung durch „relativ marktstarke“ Unternehmen als verbotene wettbewerbsschädigende Verhaltenskoordination im Sinne des Art. 81 EG | 62 | ||
I. „Relativ marktstarke“ Unternehmen als Normadressaten des Art. 81 EG | 63 | ||
II. Diskriminierung als wettbewerbsschädigende Verhaltenskoordination im Sinne des Art. 81 Abs. 1 EG | 63 | ||
1. Vorüberlegung: Behandlung „einseitiger Handlungen“ und Auslegung des Begriffs der „Vereinbarung“ | 64 | ||
a) Rechtsprechung und Verwaltungspraxis | 65 | ||
b) Ansichten im Schrifttum | 69 | ||
c) Stellungnahme | 71 | ||
d) Sonderfall: einseitige Handlungen in selektiven Vertriebssystemen | 75 | ||
e) Ergebnis zu 1. | 80 | ||
2. Diskriminierung bei Abhängigkeit der Nachfrager | 81 | ||
a) Unternehmensbedingte Abhängigkeit | 81 | ||
b) Sortimentsbedingte Abhängigkeit | 83 | ||
c) Mangelbedingte Abhängigkeit | 84 | ||
3. Diskriminierung bei Abhängigkeit der Anbieter (nachfragebedingter Abhängigkeit) | 85 | ||
4. Ergebnis zu II. | 86 | ||
III. Freistellung vom Kartellverbot nach Art. 81 Abs. 3 EG | 87 | ||
1. Vorüberlegung: Freistellung im Anwendungsbereich des § 20 Abs. 2 i. V. m. Abs. 1 GWB | 87 | ||
2. Freistellung bei Abhängigkeit der Nachfrager | 88 | ||
a) Unternehmensbedingte Abhängigkeit | 88 | ||
b) Sortimentsbedingte Abhängigkeit | 92 | ||
c) Mangelbedingte Abhängigkeit | 93 | ||
3. Freistellung bei Abhängigkeit der Anbieter (nachfragebedingte Abhängigkeit) | 93 | ||
4. Ergebnis zu III. | 94 | ||
IV. Rechtsfolgen eines Verstoßes gegen Art. 81 EG | 95 | ||
1. Verwaltungsrechtliche und bußgeldrechtliche Rechtsfolgen | 95 | ||
2. Zivilrechtliche Rechtsfolgen | 95 | ||
a) Erste Ansicht: kein Kontrahierungszwang als Rechtsfolge | 97 | ||
b) Zweite Ansicht: Kontrahierungszwang als Rechtsfolge | 98 | ||
c) Stellungnahme | 99 | ||
d) Ergebnis zu 2. | 103 | ||
V. Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen zu I. bis IV. | 104 | ||
VI. Ergebnis zu B. | 107 | ||
C. Diskriminierung durch „relativ marktstarke“ Unternehmen als Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung nach Art. 82 EG | 108 | ||
I. „Relativ marktstarke“ Unternehmen als Normadressaten des Art. 82 EG | 109 | ||
1. Vorüberlegung: Methode zur Ermittlung der beherrschenden Stellung auf dem Gemeinsamen Markt | 110 | ||
a) Erste Ansicht: Lehre vom „partenaire obligatoire“ | 111 | ||
b) Zweite Ansicht: Ermittlung des Beherrschungsgrads auf einem zuvor abgegrenzten Markt | 113 | ||
c) Stellungnahme | 114 | ||
d) Ergebnis zu 1. | 117 | ||
2. Beherrschende Stellung auf Grund „relativer Marktmacht“ | 117 | ||
a) Marktabgrenzung | 117 | ||
b) Beherrschende Stellung | 120 | ||
aa) Definition der beherrschenden Stellung | 120 | ||
bb) Abhängigkeit eines Handelspartners | 123 | ||
(1) Rechtsprechung und Verwaltungspraxis | 123 | ||
(2) Ansichten im Schrifttum | 126 | ||
(3) Stellungnahme | 128 | ||
cc) Abhängigkeit der Nachfrager | 129 | ||
(1) Unternehmensbedingte Abhängigkeit | 129 | ||
(2) Sortimentsbedingte Abhängigkeit | 133 | ||
(a) Spitzenstellungsabhängigkeit | 133 | ||
(b) Spitzengruppenabhängigkeit | 135 | ||
(aa) Einzelmarktbeherrschung der Hersteller der Spitzengruppenprodukte | 135 | ||
(bb) Kollektive Marktbeherrschung der Hersteller der Spitzengruppenprodukte | 136 | ||
(cc) Ergebnis zu (b) | 141 | ||
(3) Mangelbedingte Abhängigkeit | 141 | ||
dd) Abhängigkeit der Anbieter (nachfragebedingte Abhängigkeit) | 142 | ||
3. Ergebnis zu I. | 143 | ||
II. Missbrauch im Sinne des Art. 82 EG | 143 | ||
III. Rechtsfolgen eines Verstoßes gegen Art. 82 EG | 145 | ||
IV. Ergebnis zu C. | 147 | ||
D. Ergebnis des Dritten Teils | 148 | ||
Vierter Teil: Verhältnis von § 20 Abs. 2 i. V. m. Abs. 1 GWB zu Art. 81 und 82 EG | 150 | ||
A. Verhältnis zwischen innerstaatlichem Kartellrecht und EG-Kartellrecht gemäß der VO (EWG) Nr. 17 / 62 | 150 | ||
B. Verhältnis zwischen innerstaatlichem Kartellrecht und EG-Kartellrecht gemäß der VO (EG) Nr. 1 / 2003 | 152 | ||
C. Nationales und EG-rechtliches Verbot | 153 | ||
I. Lösung nach der VO (EWG) Nr. 17/62 | 153 | ||
II. Lösung nach der VO (EG) Nr. 1/2003 | 154 | ||
D. Nationales Verbot und EG-rechtliche Erlaubnis mangels tatbestandlicher Erfassung | 155 | ||
I. Lösung nach der VO (EWG) Nr. 17/62 | 155 | ||
II. Lösung nach der VO (EG) Nr. 1/2003 | 156 | ||
E. Nationales Verbot und EG-rechtliche Erlaubnis nach Art. 81 Abs. 3 EG auf Grund einer Gruppenfreistellungsverordnung | 157 | ||
I. Lösung nach der VO (EWG) Nr. 17/62 | 157 | ||
II. Lösung nach der VO (EG) Nr. 1/2003 | 161 | ||
F. Ergebnis des Vierten Teils | 166 | ||
Fünfter Teil: Diskriminierungs- und Behinderungsverbot für „relativ marktstarke“ Unternehmen in anderen EU-Mitgliedstaaten | 167 | ||
A. Frankreich | 167 | ||
B. Österreich | 171 | ||
C. Italien | 174 | ||
D. Griechenland | 176 | ||
E. Ergebnis des Fünften Teils | 177 | ||
Sechster Teil: Rechtssystematische Einordnung des § 20 Abs. 2 GWB | 178 | ||
A. Bedeutung der Frage nach der rechtssystematischen Einordnung: Kartellrecht oder Zivilrecht? | 178 | ||
B. Vorüberlegung zum Schutzzweck des § 20 Abs. 2 GWB: Fehlen ausreichender und zumutbarer Ausweichmöglichkeiten | 181 | ||
C. Schutzzweck des § 20 Abs. 2 GWB in Bezug auf die verschiedenen Abhängigkeitsarten | 185 | ||
I. Unterschiede zwischen den einzelnen Abhängigkeitsarten | 185 | ||
1. Abhängigkeit der Nachfrager | 186 | ||
2. Abhängigkeit der Anbieter | 188 | ||
II. Systematisierung der Abhängigkeitsgruppen | 189 | ||
III. Schutzrichtung des § 20 Abs. 2 GWB bei Abhängigkeit auf Grund generell-marktbezogener Faktoren | 190 | ||
1. Abhängigkeit der Nachfrager | 190 | ||
a) Sortimentsbedingte Abhängigkeit | 191 | ||
b) Mangelbedingte Abhängigkeit | 191 | ||
2. Abhängigkeit der Anbieter | 192 | ||
3. Ergebnis zu III. | 192 | ||
IV. Schutzrichtung des § 20 Abs. 2 GWB bei Abhängigkeit auf Grund individuell-unternehmensbezogener Faktoren | 192 | ||
1. Abhängigkeit der Nachfrager (unternehmensbedingte Abhängigkeit) | 192 | ||
a) Sonderfall: Kfz-Branche | 193 | ||
b) Selbstverschuldete Abhängigkeiten | 195 | ||
c) Ergebnis zu 1. | 199 | ||
2. Abhängigkeit der Anbieter | 201 | ||
3. Ergebnis zu IV. | 201 | ||
V. Gemeinsamkeiten der Abhängigkeitsarten: Fehlen von Ausweichmöglichkeiten als geeignetes Kriterium zur Bestimmung der Normadressateneigenschaft? | 201 | ||
D. Ergebnis des Sechsten Teils | 204 | ||
Siebter Teil: Diskriminierungs- und Behinderungsverbot für „relativ marktstarke“ Unternehmen nach der 7. GWB-Novelle | 205 | ||
A. Inhalt und Ziel der 7. GWB-Novelle | 205 | ||
B. Veränderung der Bedeutung des Diskriminierungs- und Behinderungsverbotes für „relativ marktstarke“ Unternehmen bei Abhängigkeit auf Grund individuell unternehmensbezogener Umstände | 208 | ||
I. Neue Erfassungsmöglichkeit für Diskriminierungen durch Unternehmen mit „relativer Marktmacht“ auf Grund individuell-unternehmensbezogener Umstände | 208 | ||
II. Auslegung des § 1 GWB nach der 7. GWB-Novelle | 208 | ||
III. Doppelkontrolle vertikaler Vereinbarungen | 209 | ||
IV. Einschränkung des bisherigen Anwendungsbereichs des § 20 GWB | 211 | ||
V. Ergebnis zu B. | 211 | ||
C. Veränderung der Bedeutung des Diskriminierungs- und Behinderungsverbotes für „relativ marktstarke“ Unternehmen bei Abhängigkeit auf Grund generell-marktbezogener Umstände | 212 | ||
I. Neue Erfassungsmöglichkeiten für Diskriminierungen durch Unternehmen mit „relativer Marktmacht“ auf Grund generell-marktbezogener Umstände | 212 | ||
II. „Relative Marktmacht“ auf Grund generell-marktbezogener Umstände als Unterfall der marktbeherrschenden Stellung | 213 | ||
1. Spitzenstellungsabhängigkeit | 213 | ||
2. Spitzengruppenabhängigkeit | 214 | ||
3. Mangelbedingte Abhängigkeit | 216 | ||
III. Ergebnis zu C. | 216 | ||
D. Ergebnis des Siebten Teils | 217 | ||
Schlussbetrachtung | 218 | ||
Entscheidungsverzeichnis | 223 | ||
Literaturverzeichnis | 230 | ||
Stichwortverzeichnis | 245 |