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Wettbewerbsprinzip und Gemeinwohlorientierung bei der Erbringung von Eisenbahndienstleistungen

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Wilkens, S. (2006). Wettbewerbsprinzip und Gemeinwohlorientierung bei der Erbringung von Eisenbahndienstleistungen. Zum Verhältnis von Art. 87e III und IV GG. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52110-4
Wilkens, Sarah. Wettbewerbsprinzip und Gemeinwohlorientierung bei der Erbringung von Eisenbahndienstleistungen: Zum Verhältnis von Art. 87e III und IV GG. Duncker & Humblot, 2006. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52110-4
Wilkens, S (2006): Wettbewerbsprinzip und Gemeinwohlorientierung bei der Erbringung von Eisenbahndienstleistungen: Zum Verhältnis von Art. 87e III und IV GG, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52110-4

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Wettbewerbsprinzip und Gemeinwohlorientierung bei der Erbringung von Eisenbahndienstleistungen

Zum Verhältnis von Art. 87e III und IV GG

Wilkens, Sarah

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1030

(2006)

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Abstract

Die Autorin untersucht, ob der Bund als obligatorischer Mehrheitseigentümer des Schienenwegeunternehmens dieses ggf. unter Nichtbeachtung des Gebots, es als Wirtschaftsunternehmen zu führen, zu Gemeinwohlzielen einsetzen darf. Nach einer Darstellung der europa- und verfassungsrechtlichen Rechtslage wird zum einfachen Eisenbahn-Gesetzesrecht festgestellt, dass der Infrastrukturbetrieb keine Sonderstellung gegenüber den Verkehrsunternehmen hat, sondern wie diese als privatwirtschaftliche Tätigkeit behandelt wird. Ausgehend von der Frage, ob das Verhältnis zwischen Bund und Schienennetzbetreiber dem Anwendungsbereich des Instituts der Einwirkungspflicht unterfällt, wird auf der Ebene des GG untersucht, ob die Gewährleistungspflicht des Bundes aus Art. 87e IV GG vermittelt durch das Mehrheitseigentum eine solche des Schienenwegeunternehmens ist. Sarah Wilkens kommt zu dem Ergebnis, dass sich das Schienenwegeunternehmen als Wirtschaftsunternehmen qualitativ nicht von anderen Eisenbahnen des Bundes unterscheidet, dass das verfassungsrechtlich garantierte Mehrheitseigentum dem Bund aber ermöglicht, zur Verwirklichung von Gemeinwohlzielen auf das Unternehmen zuzugreifen und die einfachrechtliche Ausgestaltung des Infrastrukturbetriebs nach Bedarf anzupassen, ohne dass sich dieses auf Grundrechtspositionen berufen kann.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
A. Einleitung 15
B. Rahmenbedingungen der Bahnreform 17
I. Tatsächlicher Hintergrund 17
1. Ausgangslage von Bundes- und Reichsbahn 17
2. Situation im SPNV 19
3. Ziele der Bahnreform 20
a) Reformstrategie 21
b) Umsetzungsprobleme und -erfolge 24
II. Europarechtliche Grundlagen 25
1. Verwirklichung des Binnenmarktes im Eisenbahnbereich 25
2. Trennung von Netz und Betrieb 27
3. Infrastruktur 28
a) Betreiber der Infrastruktur und mitgliedstaatliche Verantwortung 28
b) Netzzugang und Sicherung der Diskriminierungsfreiheit 29
c) Finanzierung der Infrastruktur 30
4. Verkehrsleistungen 31
a) Organisatorische Grundsätze 31
b) Gemeinwirtschaftliche Verkehrsleistungen 32
C. Verfassungsrechtlicher Rahmen 35
I. Gesetzgebungskompetenzen 35
1. Art. 73 Nr. 6 a GG 35
2. Art. 74 Nr. 23 GG 36
II. Art. 87 e GG 37
1. Einführung 37
2. Verwaltungsaufgaben nach Art. 87 e Abs. 1 und 2 GG 38
3. Eisenbahnunternehmen (Art. 87 e Abs. 3 GG) 41
a) Für alle Eisenbahnen des Bundes geltende Regelungen 41
b) Schienenwegeunternehmen 42
aa) Schienenwegevorbehalt 42
bb) Grenzen der Netzverkleinerung 44
4. Gewährleistungsklausel (Art. 87 e Abs. 4 GG) 45
a) Zur Entstehungsgeschichte 46
b) Politische oder rechtliche Verantwortung des Bundes 47
c) Zum Gewährleistungsgegenstand 50
aa) Umfang der Bundesverantwortung 50
bb) Ausbau und Erhalt des Schienennetzes 54
d) Qualität der nach Art. 87 e Abs. 4 GG zu treffenden Entscheidungen 55
aa) Maßstab der Tätigkeit des Bundes 55
bb) Abwägungscharakter 56
cc) Gewährleistung einer Grundversorgung 57
dd) Erfordernis des Rechnung Tragens 58
e) Art. 87 e Abs. 4 GG als Staatsziel 59
f) Justiziabilität 62
5. Verhältnis von Art. 87 e Abs. 4 GG zu Art. 87 e Abs. 1 und 2 GG 64
III. Regelungsvorbehalte in Art. 87 e GG und ihr Verhältnis zu Art. 73 Nr. 6 a GG 66
1. Art. 87 e Abs. 4 S. 2 GG 66
2. Art. 87 e Abs. 3 S. 4 GG 68
D. Exkurs: Regionalisierung 69
I. Gesetzliche Ausgestaltung 69
II. Gesetzgebungskompetenz für das RegG 70
1. Gesetzgebungskompetenz aus Art. 87 e Abs. 1 S. 2 GG 71
a) Allgemeine Einwände 72
b) Übertragung durch Bundesgesetz 73
2. Art. 87 e Abs. 4 S. 2 GG 75
3. Art. 143 a Abs. 1 S. 1 GG 76
4. Art. 143 a Abs. 3 S. 3 GG 76
5. Art. 106 a S. 2 GG 77
6. Ergebnis 79
E. Leitlinien der einfachrechtlichen Infrastrukturregulierung 80
I. Einfachrechtliche Koordinaten des reformierten Eisenbahnwesens 80
1. Umwandlung der behördlich organisierten Bahnen in privatrechtsförmige Unternehmen 81
2. Eisenbahnverwaltung 84
a) Notwendigkeit der Bildung einer eisenbahnspezifischen Verwaltung 84
b) Zuständige Behörden im Bereich der Eisenbahnverwaltung 84
aa) Ministerialebene im Bund 85
bb) Eisenbahnbundesamt 85
cc) BEV 88
dd) Kartellbehörden 88
ee) Landesverwaltung 89
3. Regeln für die Erbringung von Eisenbahndienstleistungen 90
II. Das einfachrechtliche Konzept des Infrastrukturbetreibers 91
1. Infrastrukturspezifische Regelungen 91
a) Aufrechterhaltung der Monopolstruktur 91
b) Verpflichtung zur Gewährung von Netzzugang 92
c) Stillegung von Infrastruktur 94
aa) Genehmigungspflichtige Tatbestände 95
bb) Nachweispflichten des Infrastrukturunternehmens 95
cc) Stillegungsverfahren 96
dd) Ausgleichspflichtige Aufrechterhaltung des Betriebs 97
ee) Übernahme des Infrastrukturbetriebs durch Aufgabenträger des ÖPNV 97
d) Ausbau und Erhalt der Infrastruktur 98
aa) Planung nach dem SchwAbG 98
bb) Staatlich gelenkte Infrastrukturinvestitionen 99
cc) Unterhaltung und Instandsetzung 100
2. Die einfachgesetzliche Infrastrukturregulierung als Regulierung eines natürlichen Monopols 101
a) Zur Problematik des natürlichen Monopols 101
aa) Das Schienennetz als natürliches Monopol 101
bb) Ordnungspolitische Problematik 102
cc) Mögliche Regelungsansätze 104
b) Regulierung eines Monopols als Regelungsmotiv im Fahrwegbereich 105
aa) Fehlende Bezugnahme auf eine marktbeherrschende Stellung 107
bb) Infrastrukturbetrieb als wirtschaftliche Tätigkeit 107
cc) Beschränkungen als Verhinderung von Monopolmissbrauch 109
dd) Gemeinwohl als staatliche Domäne 110
III. Verfassungsrechtlicher Standort der einfachgesetzlichen Regelungen 112
F. Das verfassungsrechtliche Verhältnis von Bund und Infrastrukturunternehmen – Zur Systematik des Art. 87 e GG 116
I. Einleitung 116
II. Problemaufriss 117
1. Die Fahrwegfrage 117
2. Fragen bei der Auslegung von Art. 87 e GG 118
3. Interpretationsansätze zu Art. 87 e GG 119
a) Überblick 119
b) Gemeinwohlorientierte Steuerung der Netz AG durch den Bund 120
c) Art. 87 e GG als Ausgangspunkt für ein eisenbahnspezifisches Regulierungssystem 124
III. Die Verfolgung von Gemeinwohlzielen bei der Bereitstellung von Schieneninfrastruktur 126
1. Kompetenz des Bundes aus Art. 87 e Abs. 4 GG 127
2. Kompetenzwahrnehmung durch den Bund als Gesellschafter 128
a) Das allgemeine Institut der Einwirkungspflicht 128
b) Zum Kriterium der Aufgabenidentität 131
aa) Strikte Aufgabentrennung 131
bb) Originäre Gemeinwohlverpflichtung des Infrastrukturunternehmens 132
(1) Zum Einfluss der Art der wahrgenommenen Aufgabe 132
(2) Bedeutung der Beherrschung durch die öffentliche Hand 136
cc) Grundrechtsbindung des Infrastrukturunternehmens 141
(1) Allgemeine Gründe für eine Grundrechtsbindung 141
(2) Insbesondere: Bindung des Infrastrukturunternehmens an Art. 3 GG 142
dd) Ergebnis 144
ee) Erwerbswirtschaftliche Tätigkeit des Bundes 145
ff) Gemeinwohlorientierte Erfüllungsverantwortung des Bundes 149
(1) Zur allgemeinen Diskussion unterschiedlicher staatlicher Verantwortungskategorien 150
(2) Konkretisierung der Gewährleistungsverantwortung im Eisenbahnbereich 152
(3) Der staatsaufgabenrechtliche Gehalt des Art. 87 e Abs. 4 GG 155
gg) Ergebnis 157
c) Privatisierungsstatus der Netz AG 157
d) Folgen für die Einwirkungspflicht 160
aa) Einwirkungspflicht im erwerbswirtschaftlichen Zusammenhang 160
bb) Einwirkungspflicht bei gemeinwohlorientierter Erfüllungsverantwortung des Bundes 162
e) Mögliche Anwendungsfelder 164
f) Bei der Anwendung maßgebliches Rechtsregime 166
g) Einwirkungspflicht und Eisenbahnverkehrsunternehmen 171
IV. Zum Verhältnis von gemeinwohlorientierter und erwerbswirtschaftlicher Zielsetzung 173
1. Zum Verhältnis von Art. 87 e Abs. 3 S. 1 und Abs. 4 GG 173
2. Zur Bedeutung des Bestellerprinzips 176
V. Bedeutung der Mehrheitsbeteiligung 177
1. Dauerhafte Sicherung der gesellschaftsrechtlichen Einwirkungsbefugnisse des Staates im Infrastrukturbereich 177
a) Untergeordnete Bedeutung der konzernrechtlichen Einflussnahme 178
b) Personelle Einflussnahme 179
2. „Staatsnähe“ der Eisenbahninfrastrukturunternehmen 179
a) Dauerhafte Zuordnung der Eisenbahninfrastrukturunternehmen zum Bund 180
b) Ausschluss der Grundrechtsfähigkeit 180
c) Unbeschränkter staatlicher Zugriff auf alle Modi des Infrastrukturbetriebs 183
3. Andere Konsequenzen der eigentumsabhängigen Definition 184
VI. Zur Frage eines Gewährleistungsgesetzes 188
1. Bedarf 188
2. Mögliche Regelungselemente 189
3. Rückholoption 190
G. Abschließende Überlegungen 192
H. Zusammenfassung 193
I. Ergebnisse zu Art. 87 e GG 193
II. Folgen für die Eisenbahnen des Bundes 194
III. Zur Rolle des Bundes 195
Literaturverzeichnis 197
Sachwortverzeichnis 211