Planungsrecht in der gerichtlichen Kontrolle
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Planungsrecht in der gerichtlichen Kontrolle
Kolloquium zum Gedenken an Werner Hoppe
Editors: Erbguth, Wilfried | Kluth, Winfried
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1201
(2012)
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About The Author
Wilfried Erbguth (*1949): 1967-1972 Studium der Rechtswissenschaft und 1975 Promotion in Münster; 1975-1978 Verwaltungsrichter (Verwaltungsgericht Münster); 1982 Referatsleiter Umweltbundesamt (Berlin); 1985 Habilitation in Münster; 1989-1992 Professur für Staatsrecht, Universität Bochum. Seit Oktober 1992 Lehrstuhl für öffentliches Recht, Universität Rostock; geschäftsführender Direktor Ostseeinstitut für Seerecht, Umweltrecht und Infrastrukturrecht. Schwerpunkte: Europarecht, Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Planungsrecht, Umweltrecht.Abstract
Die Gedächtnisschrift umfasst die Vorträge anlässlich des Kolloquiums "Planungsrecht in der gerichtlichen Kontrolle: Konstanten und Wandel" zum Gedenken an Werner Hoppe am 26. November 2010 in den Räumen des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig. Es ging um die hauptsächlichen Themenfelder des wissenschaftlichen Wirkens von Werner Hoppe im Planungsrecht aus aktueller Perspektive. Dergestalt stand nach einem Grußwort der Präsidentin des Bundesverwaltungsgerichts Marion Eckertz-Höfer die prozessuale Sicht im Vordergrund, und zwar mit Blick auf die diesbezügliche Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts allgemein (Jörg Berkemann), auf die planerische Steuerung des großflächigen Einzelhandels (Michael Uechtritz), auf die Kontrolleröffnung gegenüber Plänen (Wolf-Rüdiger Schenke) und deren Überprüfung anhand der Maßstäbe ordnungsgemäßer Abwägung (Wilfried Erbguth), auf die Einordnung der Planfeststellung im Spannungsfeld zwischen Zulassungsverfahren und Planung (Martin Beckmann), schließlich bezogen auf zentrale Fragen des Raumordnungsrechts, nämlich diejenigen im Zusammenhang mit dem zentralörtlichen Gliederungsprinzip (Winfried Kluth) und jene zu den Zielen der Raumordnung (Stefan Paetow).
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Marion Eckertz-Höfer, Präsidentin des Bundesverwaltungsgerichts: Begrüßung | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Jörg Berkemann: Die Entwicklung der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts zum Planungsrecht | 11 | ||
I. Allgemeines | 11 | ||
II. Das Abwägungsgebot | 12 | ||
1. Der Einstieg: Das bauplanungsrechtliche Abwägungsgebot – BVerwGE 34, 301 [1969] | 12 | ||
2. Der Ausbau des Abwägungsmodells | 15 | ||
a) Planrechtfertigung | 16 | ||
b) Das Gebot der Konfliktbewältigung – Belange „nach Lage der Dinge“ | 18 | ||
c) Sog. Optimierungsgebote – Abwägungsdirektive | 21 | ||
III. Planerhaltungsrecht | 23 | ||
1. Richterrechtliches Planerhaltungsrecht – Drei „Strategien“ | 24 | ||
a) Beurteilungsspielraum – Einschätzungsprärogative | 24 | ||
b) Die „richterliche“ Kausalitätsprüfung | 25 | ||
c) Unzureichendes Prozessvorbringen | 26 | ||
2. Gesetzliches Planerhaltungsrecht | 27 | ||
a) Fehlerqualifizierung – legislatorische Katalogisierungen | 27 | ||
b) Fachplanungsrechtliche Planergänzung – Schutzauflage (BVerwGE 41, 178 [1972]) | 29 | ||
c) Bauplanungsrechtliche Planergänzung | 31 | ||
IV. Klagebefugnisse | 32 | ||
1. Die klagende Gemeinde – Verteidigung der Planungshoheit | 32 | ||
2. Enteignungsrechtliche Vorwirkung – „verdeckte“ Verbandsklage (BVerwGE 67, 74) | 33 | ||
3. Prozessualer Widerstand: Das BVerwG und die Effektivität der Normenkontrollklage | 36 | ||
a) Abwägungsanspruch als subjektives Recht (BVerwGE 107, 215) | 37 | ||
b) Der „obligatorische“ Kläger (BVerwGE 105, 178; 107, 215) | 38 | ||
c) Ziel der Raumordnung (BVerwGE 119, 217) | 39 | ||
d) Konzentrationsflächen (BVerwGE 117, 287; BVerwGE 128, 382) | 40 | ||
V. Fragen des Lärmschutzes – Die Zumutbarkeitsfrage zwischen Wissen und Abwägung | 41 | ||
VI. Unionsrechtliche Einflüsse – Europäisierung | 46 | ||
1. UVP-Richtlinie 85/337/EWG (RL 97/11/EG, RL 2003/35/EG) | 47 | ||
2. Das Unionsrechtliche Habitatschutzrecht | 49 | ||
a) Vogelschutz-Richtlinie 79/409/EWG | 49 | ||
b) FFH-Richtlinie 92/43/EWG | 50 | ||
VII. Herausforderungen und Erwartungen | 55 | ||
Michael Uechtritz: Die planerische Steuerung des großflächigen Einzelhandels | 57 | ||
I. Vorbemerkung | 57 | ||
II. Bestandsaufnahme und Entwicklungstendenzen | 58 | ||
1. Grundstrukturen der raumordnerischen Steuerung | 58 | ||
2. Aktuelle Entwicklungen bei der Steuerung des großflächigen Einzelhandels | 59 | ||
3. Raumordnerischer Steuerungsanspruch in Bezug auf nicht großflächigen Einzelhandel | 61 | ||
4. Zur Problematik der Entwicklung | 62 | ||
III. Rechtsprechungsentwicklung | 64 | ||
1. Allgemeine Tendenz | 64 | ||
2. Beurteilung von „i.d.R.“ und „Soll“-Zielen | 65 | ||
3. Sonderfall FOC's | 65 | ||
4. Bundesrechtliche Anforderungen an Ziele der Raumordnung | 66 | ||
5. Steuerung des nicht großflächigen Einzelhandels | 69 | ||
IV. Unionsrechtliche Problematik der raumordnerischen Steuerung des Einzelhandels | 70 | ||
V. Fazit | 71 | ||
Wolf-Rüdiger Schenke: Gerichtliche Kontrolleröffnungen gegenüber Plänen, insbesondere gegenüber Raumordnungs- und Flächennutzungsplänen | 73 | ||
I. Allgemeines | 73 | ||
II. Rechtsschutz gegen Raumordnungspläne | 74 | ||
1. Die Rechtsnatur von Zielen der Raumordnung | 74 | ||
a) Untaugliche Qualifikationsversuche | 74 | ||
b) Raumordnungsziele als Rechtsnormen | 75 | ||
c) Die Rechtsnatur raumordnerischer Grundsätze | 77 | ||
2. Der Rechtsschutz gegen als Rechtsnormen zu qualifizierende Raumordnungspläne über § 47 Abs. 1 Nr. 2 VwGO | 78 | ||
a) Die Statthaftigkeit einer Normenkontrolle gem. § 47 Abs. 1 Nr. 2 VwGO | 79 | ||
b) Die Antragsbefugnis | 80 | ||
3. Der Rechtsschutz gegen nicht dem § 47 Abs. 1 Nr. 2 VwGO unterfallende Raumordnungspläne | 81 | ||
III. Rechtsschutz gegen Flächennutzungspläne | 83 | ||
1. Rechtsschutz gegen Flächennutzungspläne mittels einer oberverwaltungsgerichtlichen Normenkontrolle | 84 | ||
a) Normenkontrollen bei Festsetzung von Konzentrationsflächen | 84 | ||
b) Einwände gegen die Analogie | 85 | ||
c) Keine allgemeine analoge Anwendung des § 47 Abs. 1 Nr. 1 VwGO auf Flächennutzungspläne | 88 | ||
2. Rechtsschutz gegen Flächennutzungspläne außerhalb des § 47 VwGO | 88 | ||
a) Ansätze eines Rechtsschutzes für Nachbargemeinden | 89 | ||
b) Die grundsätzliche Ablehnung eines Rechtsschutzes gegen Flächennutzungspläne durch die h. M. | 89 | ||
c) Ansätze zu einer Neuorientierung | 90 | ||
d) Die Subjektivierung des Abwägungsgebots | 91 | ||
e) Der Anspruch auf Beseitigung eines subjektive Rechte verletzenden Flächennutzungsplans als Unterfall des allgemeinen öffentlich-rechtlichen Beseitigungsanspruchs | 93 | ||
f) Die Durchsetzung des Beseitigungsanspruchs mittels einer allgemeinen Leistungsklage | 95 | ||
g) Die Untauglichkeit anderer Versuche zur Gewährung eines Rechtsschutzes gegen Flächennutzungspläne | 97 | ||
IV. Resümee | 101 | ||
Wilfried Erbguth: Die planerische Abwägung und ihre Kontrolle – aus rechtsstaatlicher Sicht | 103 | ||
I. Einleitung | 103 | ||
II. Allgemeiner rechtsstaatlicher Hintergrund der Planung | 104 | ||
III. Planungsfreiraum und -grenzen: planerischer Gestaltungsspielraum und Abwägungsgebot | 106 | ||
1. Planung und planerischer Gestaltungsspielraum | 106 | ||
2. Abwägungsgebot als rechtsstaatliche Grenzziehung des planerischen Gestaltungsspielraums | 108 | ||
a) Abwägungsgebot als Ausdruck und Konkretisierung rechtsstaatlicher Verhältnismäßigkeit | 109 | ||
b) Einhaltung des Abwägungsgebots: gerichtliche Kontrolle und verfahrensrechtliche Sicherung | 111 | ||
aa) Abwägungsfehlerlehre als Spiegelbild des Abwägungsgebots | 112 | ||
bb) Planungsverfahren und Vorwirkung des rechtsstaatlichen Abwägungsgebots | 118 | ||
IV. Ergebnisse in Thesen | 120 | ||
Martin Beckmann: Planfeststellung zwischen Zulassungsverfahren und Planung | 123 | ||
I. Einführung | 123 | ||
1. Vorzüge des Planfeststellungsverfahrens | 124 | ||
2. Kritik an der Planfeststellung | 125 | ||
3. Reaktionen des Gesetzgebers | 125 | ||
a) Verzicht auf Planfeststellungsverfahren | 125 | ||
b) Verfahrensvereinfachungen | 127 | ||
c) Rechtsschutzverkürzungen | 127 | ||
4. Akzeptanzprobleme der Planfeststellung | 128 | ||
II. Planungscharakter der Planfeststellung | 130 | ||
1. Die Planfeststellung als Raumnutzungsentscheidung | 131 | ||
2. Planerischer Gestaltungsfreiraum | 132 | ||
a) Planung und planerische Gestaltung | 133 | ||
b) Maßgeblichkeit der gesetzlichen Regelungen | 134 | ||
c) Maß der materiellen Bindung | 136 | ||
d) Verteilung der Planungskompetenz | 138 | ||
e) Nachvollziehende oder gestaltende Abwägung | 139 | ||
f) Übernahme der Planungsverantwortung | 140 | ||
3. Zwischenergebnis | 141 | ||
III. Zukunft der Planfeststellung | 143 | ||
1. Abnehmender Entscheidungsfreiraum | 144 | ||
a) Gesetzliche Bedarfsfeststellung | 145 | ||
b) Einengung durch zunehmende materiellrechtliche Vorgaben | 147 | ||
c) Konzentrationswirkung | 147 | ||
2. Mangelnde Akzeptanz einzelner planfestgestellter Vorhaben | 148 | ||
a) Kooperation von Vorhabenträger und Planfeststellungsbehörde | 149 | ||
b) Funktion des Planfeststellungsverfahrens | 150 | ||
c) Wirkung der Beschleunigungsbemühungen | 151 | ||
3. Gefährdungen des Bestandsschutzes | 151 | ||
a) Erforderliche Anpassung an späteres Gemeinschaftsrecht | 151 | ||
b) Modifikation von Planfeststellungsbeschlüssen | 152 | ||
c) Widerrufbarkeit der Planfeststellung | 153 | ||
IV. Resümee | 155 | ||
Winfried Kluth: Standort und rechtlicher Stellenwert des zentralörtlichen Gliederungsprinzips im Recht der Raumordnung | 157 | ||
I. Entwicklung und aktuelle Herausforderungen des Raumordnungsrechts | 157 | ||
1. Raumordnung als Siedlungspolitik | 157 | ||
2. Die Entwicklung des Raumordnungsrechts in Deutschland | 158 | ||
3. Die Veränderung der Leitbilder – die „neue Unübersichtlichkeit“ | 160 | ||
II. Gleichwertige Lebensbedingungen als Kern aller Grundsätze der Raumordnung und das zentralörtliche Gliederungsprinzip als Umsetzungsinstrument | 162 | ||
1. Das sozialstaatliche Fundament und Ziel der Raumordnungspolitik | 162 | ||
2. Rechtliche Verankerung des Postulats der gleichwertigen Lebensbedingungen | 162 | ||
3. Umsetzung im ROG 2008 | 163 | ||
III. Von der Zentralen-Orte-Theorie zum Zentralen-Orte-Konzept | 164 | ||
1. Die Zentrale-Orte-Theorie in der Ökonomie | 164 | ||
2. Die Ableitung des zentralörtlichen Gliederungsprinzips im Raumordnungsrecht | 166 | ||
3. Systematischer Standort und Wechselwirkungen | 169 | ||
4. Verstärkung des Zentrale-Orte-Konzepts durch das ROG 2008 | 170 | ||
IV. Das zentralörtliche Gliederungsprinzip als Schranke gemeindlicher Planungshoheit | 171 | ||
1. Die Spannungslage im Überblick | 171 | ||
2. Das Beispiel der Steuerung des großflächigen Einzelhandels | 171 | ||
3. Die Funktionen und Rechtsfolgen des zentralörtlichen Gliederungsprinzips: Kongruenzgebot oder Beeinträchtigungsverbot? | 173 | ||
4. Die Kritik von Werner Hoppe | 175 | ||
5. Die Kritik von Hoppe im Spiegel der Rechtsprechung | 176 | ||
V. Ausblick | 177 | ||
Stefan Paetow: Ziele der Raumordnung – Entwicklung in Gesetzgebung und Gerichtsbarkeit | 179 | ||
I. Einleitung | 179 | ||
1. Gesetzliche Grundlagen | 180 | ||
2. Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichts zu Grundsatzfragen | 183 | ||
a) Wesen der Raumordnungsziele | 183 | ||
b) Konkretisierungsgrad der Zielfestlegungen | 184 | ||
c) Rechtscharakter der Ziele der Raumordnung | 185 | ||
3. Ziele der Raumordnung im Städtebaurecht | 186 | ||
a) Pflicht zur Anpassung der Bauleitplanung (§ 1 Abs. 4 BauGB) | 186 | ||
b) Ziele der Raumordnung bei Vorhaben von Personen des Privatrechts | 187 | ||
aa) Großflächige Einzelhandelsbetriebe (§ 11 Abs. 3 BauNVO) | 187 | ||
bb) Raumbedeutsame Vorhaben im Außenbereich (§ 35 Abs. 3 BauGB) | 188 | ||
4. Ziele der Raumordnung im Fachplanungsrecht | 190 | ||
5. Ausblick | 192 |