Verfassungsänderungen
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Verfassungsänderungen
Tagung der Vereinigung für Verfassungsgeschichte in Hofgeismar vom 15. bis 17. März 2010
Editors: Neuhaus, Helmut
Der Staat. Beihefte, Vol. 20
(2012)
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About The Author
Universitätsprofessor Dr. phil. Helmut Neuhaus war von 1989 bis 2009 Inhaber des Lehrstuhls für Neuere Geschichte I an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seine Hauptforschungsgebiete sind die politische Geschichte, die Verfassungs- und Sozialgeschichte der Frühen Neuzeit, insbesondere des Heiligen Römischen Reiches, sowie die Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts. Von 2006 bis 2010 war er Vorsitzender des Vorstandes der Vereinigung für Verfassungsgeschichte und ist seit 2006 Sekretär der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.Abstract
"Verfassungsänderungen" ist ein vielschichtiger Begriff. Er verweist unter anderem darauf, dass "Verfassungen" keine statischen Texte sind und Verfassungsgeschichte wie alle Geschichte ein dynamischer Prozess ist. In neun Vorträgen, die hier in überarbeiteter und mit Fußnoten versehener Fassung zum Abdruck kommen, nahmen sich Verfassungshistoriker Philosophischer und Juristischer Fakultäten Deutschlands, Frankreichs und Österreichs während der 17. Tagung der Vereinigung für Verfassungsgeschichte in der Evangelischen Akademie Hofgeismar vom 15. bis 17. März 2010 dieser Thematik an. Im Zentrum standen nicht nur Verfassungsänderungen und Verfassungswandel vom Deutschen Bund über das Deutsche Reich 1871 - 1918 bis zur Weimarer Republik, sondern auch die Verfassungsentwicklungen in der DDR 1949 - 1990 und jene des Bonner Grundgesetzes seit 1949. Darüber hinaus wurden die Verfassungsgeschichte Österreichs von 1848 bis 1938 und Frankreichs im 19. und 20. Jahrhundert behandelt. Eingeleitet wurde die Tagung mit zwei Beiträgen zu den fundamentalgesetzlich geprägten Epochen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, in denen es noch keine Verfassungen gab, sehr wohl aber eine rechtliche Verfasstheit. Die Diskussionen zu den einzelnen Vorträgen sind im Wortlaut dokumentiert.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorbemerkung | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Franz-Reiner Erkens: Teilung und Einheit, Wahlkönigtum und Erbmonarchie: Vom Wandel gelebter Normen | 9 | ||
Aussprache | 35 | ||
Maximilian Lanzinner: Recht, Konsens, Traditionsbildung. Die Goldene Bulle im Verfassungsleben des Alten Reiches | 45 | ||
I. Zur Fragestellung | 45 | ||
II. Zeremoniell und Rechtsakt – Die Belehnung Maximilians I. von Bayern mit der vierten Kurwürde 1623 | 48 | ||
III. Politik und Verfassungsrecht – Die Änderung der „Kurfürstenverfassung“ beim Westfälischen Friedenskongress 1644–1648 | 54 | ||
IV. Die Legitimierung von Änderungen der Goldenen Bulle | 60 | ||
V. Die „Kurfürstenverfassung“ der Goldenen Bulle – Politik, Traditionsbildung und Recht | 67 | ||
1. Korporative Politik der Kurfürsten | 68 | ||
2. Traditionsbildung | 72 | ||
3. Rechtlichkeit des Reichs | 74 | ||
Aussprache | 80 | ||
Werner Frotscher: Ringen um den Verfassungsstaat. Verfassungsänderungen in der Zeit des Deutschen Bundes | 89 | ||
I. Einführung | 89 | ||
II. Neuverfassung der politischen Ordnung in Deutschland | 90 | ||
1. Die Verfassung des Deutschen Bundes | 90 | ||
2. Die einzelstaatliche Entwicklung: Der Frühkonstitutionalismus | 92 | ||
a) Die frühkonstitutionelle Phase im Überblick | 92 | ||
b) Geistige Wurzeln und Vorbilder | 93 | ||
c) Kontinuität und Modernität in der Staatsorganisation | 95 | ||
d) Grundrechte und rechtsstaatliche Gewährleistungen | 98 | ||
III. Konstitutionelle Weiterentwicklung und Repression | 100 | ||
1. Die Impulse der französischen Juli-Revolution von 1830 | 100 | ||
2. Der mitteldeutsche Konstitutionalismus | 102 | ||
3. Erzwungener Stillstand | 105 | ||
IV. Revolution und Reaktion | 108 | ||
1. Revolution – Zeit für Verfassungsänderungen | 108 | ||
2. Die Verfassung des Deutschen Reichs vom 28. März 1849 | 110 | ||
3. Verfassungänderungen in der Reaktionsära | 113 | ||
Aussprache | 117 | ||
Reimund Schmidt-De Caluwe: „Veränderungen der Verfassung erfolgen im Wege der Gesetzgebung.“ Änderungen des Reichsverfassungsrechts zwischen 1871 und 1918 | 127 | ||
I. Einleitung | 127 | ||
II. Begriffe: Verfassung und Verfassungsänderung | 128 | ||
1. Verfassung als Verfassungsgesetz | 128 | ||
2. Verfassungsgesetz ohne Verfassungsvorrang | 130 | ||
3. Keine effektive Verfahrenssicherung | 131 | ||
4. Verfassung als rechtspolitischer Appell | 132 | ||
5. Verfassungspolitische Argumentation in der Praxis | 133 | ||
III. Verfassung im materiellen Sinne | 135 | ||
IV. Kategorien von Verfassungsänderungen | 136 | ||
V. Überblick über die Verfassungsänderungen | 137 | ||
1. Formelle Verfassungsänderungen i. S. d. Art. 78 Abs. 1 RV | 137 | ||
2. „Stillschweigende“ Verfassungsänderung – Verfassungsdurchbrechung | 143 | ||
3. Verfassungsänderung durch Verfassungswandel | 148 | ||
4. Verfassungsänderungen außerhalb des Verfassungsgesetzes | 150 | ||
VI. Resümee | 151 | ||
Aussprache | 154 | ||
Christoph Gusy: Demokratische Verfassungsänderung. Selbstschutz oder Selbstpreisgabe der Verfassung? | 159 | ||
I. Einführung | 159 | ||
II. Der Diskussionskontext: Verfassungswandel 1919–1933 | 161 | ||
1. Von der Parlamentarischen zur Präsidialregierung: Art. 53, 54 WRV | 162 | ||
2. Vom Ausnahmerecht zur Reserveverfassung: Art. 48 WRV | 163 | ||
3. Von der Parlamentserhaltung zur Parlamentszerstörung: Art. 25 WRV | 165 | ||
4. Von der normativen zur leerlaufenden Verfassung: Verfassungswandel intra constitutionem | 166 | ||
III. Verfassungsänderung zwischen Selbstpreisgabe und Selbststabilisierung der WRV | 168 | ||
1. „Formelle“ Grenzen der Verfassungsänderung | 169 | ||
2. „Materielle“ Grenzen der Verfassungsänderung | 171 | ||
3. Eine ex-post-Diskussion: Ermächtigungsgesetz 1933 und die WRV | 179 | ||
IV. Verfassungszerstörung: Die Irrelevanz unserer Fragestellung nach 1933 | 181 | ||
Aussprache | 184 | ||
Wilhelm Brauneder: Verfassungsänderungen als Systemwechsel: Österreich 1848–1938 | 195 | ||
I. Perioden | 195 | ||
II. Die Zäsur 1848 | 196 | ||
1. Der Bruch im Regierungssystem | 196 | ||
2. Die Situation in den Ländern und Provinzen | 198 | ||
III. Die Zäsur von 1852 | 200 | ||
1. Die theoretische Grundlage | 200 | ||
2. Die Brüche: Staatsform und Regierungssystem | 202 | ||
3. Kontinuitäten | 203 | ||
4. Der modifizierte Staatsaufbau von 1860/61 | 203 | ||
IV. Die Zäsur von 1867 | 207 | ||
1. Gleitender Übergang zum neuen Regierungssystem | 207 | ||
2. Die Kontinuität in Land und Gemeinde | 209 | ||
V. Der Kontinuitätsbruch von 1918 | 209 | ||
1. Anfang und Ende von Staaten | 209 | ||
2. Die Republik Deutschösterreich | 210 | ||
VI. Systemwechsel 1929 durch bloße Novellierung | 213 | ||
VII. Die Zäsur von 1934 | 214 | ||
VIII. Zusammenfassung | 216 | ||
Aussprache | 218 | ||
Thomas Nicklas: Konstitutionelle Metamorphosen. Verfassungsänderung und Systemstabilisierung in den fünf französischen Republiken | 225 | ||
I. Die Déclaration von 1789: Anfang und Ende? | 227 | ||
II. Revolution, Systemwandel, Revision: Verfassungswandel im unruhigen 19. Jahrhundert | 230 | ||
III. Verfassungsänderung als Ultima ratio: Konstitution, Machtbalance und die deux France | 233 | ||
IV. Der Gaullismus als verfassungspolitischer Revisionismus: Nationaler Mythos und stabile Republik | 238 | ||
V. Stabilität als Erfolg: Verfassungsänderung in der Praxis der V. Republik | 242 | ||
Aussprache | 246 | ||
Rolf-Ulrich Kunze: War die DDR ein Verfassungsstaat? Aspekte der Verfassungsentwicklung 1949 – 1968 – 1974 | 255 | ||
I. Ambivalenz und Perspektiven der Fragestellung | 255 | ||
II. Die DDR-Verfassung von 1949: Die „antifaschistisch-parlamentarisch-demokratische Republik“ | 257 | ||
III. Die DDR-Verfassung von 1968: Der „sozialistische Staat deutscher Nation“ | 262 | ||
IV. Die DDR-Verfassung von 1974: Der „sozialistische Staat der Arbeiter und Bauern“ | 266 | ||
V. Verfassungsstaat DDR? | 271 | ||
Aussprache | 273 | ||
Thomas Würtenberger: Verfassungsänderungen und Verfassungswandel des Grundgesetzes | 287 | ||
I. Das Grundgesetz des Jahres 1949 als Ausgangspunkt | 288 | ||
II. Die Verfassungsänderungen | 289 | ||
1. Zeitgeistbedingte Verfassungsänderungen | 290 | ||
2. Experimente mit der bundesstaatlichen Ordnung | 290 | ||
3. Verfassungsänderungen als Reaktion auf einen ökonomischen Paradigmenwechsel | 291 | ||
4. Die internationalrechtlichen und europarechtlichen Anlässe zur Verfassungsänderung | 292 | ||
III. Der innerstaatlich veranlasste Verfassungswandel | 294 | ||
1. Das Bundesverfassungsgericht als Träger der verfassungsentwickelnden Gewalt | 294 | ||
2. Verfassungswandel auf Grund gesellschaftspolitischer Veränderungen | 295 | ||
3. Exkurs zum Wandel der Verfassungswirklichkeit | 298 | ||
IV. Verfassungswandel in Reaktion auf Veränderungen im supranationalen und im Völkerrecht | 299 | ||
1. Der Wandel des Grundgesetzes durch europarechtliche Vorgaben | 299 | ||
2. Die völkerrechtskonforme Auslegung des Grundgesetzes | 300 | ||
3. Verfassungswandel durch ein gemeineuropäisches Verfassungsrecht? | 302 | ||
4. Entwicklungslinien | 304 | ||
Aussprache | 306 | ||
Verzeichnis der Redner | 317 | ||
Satzung der Vereinigung für Verfassungsgeschichte | 318 | ||
Verzeichnis der Mitglieder | 321 |