»Politikbewertung« als Handlungsform internationaler Institutionen
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»Politikbewertung« als Handlungsform internationaler Institutionen
Das Beispiel der Korruptionsbekämpfung der OECD
Schriften zum Völkerrecht, Vol. 194
(2012)
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Gefion Schuler legte ihr erstes juristisches Staatsexamen an der Ruprecht-Karls Universität Heidelberg ab. Zuvor absolvierte sie den Bachelor of Arts in International Relations and Diplomacy nach Studienaufenthalten in Spanien und Frankreich. Ihre Dissertation verfasste sie am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg. Im Rahmen ihres Rechtsreferendariats arbeitete sie an der deutschen Botschaft in Peru und bei der GIZ in Kolumbien. Derzeit arbeitet sie als Beraterin bei der GIZ in Kenia.Abstract
Gefion Schuler arbeitet den öffentlich-rechtlichen Zugang zum Recht internationaler Organisationen am Beispiel des Berichtsverfahrens der OECD zur Korruptionsbekämpfung auf. Hierzu befasst sie sich im ersten Teil mit dem Sachphänomen Korruption und untersucht das Berichtsverfahren der OECD aus $aGovernance-$z und aus rechtswissenschaftlicher Perspektive. Im zweiten Teil erörtert die Autorin die Grundlagen zu einer rechtsdogmatischen Fassung des OECD-Berichtsverfahrens. Sie legt ein Konzept internationaler öffentlicher Gewalt dar und erörtert Handlungsformen als geeignete rechtstheoretische Konstrukte zur Fassung von $aGovernance-$zAktivitäten. Im dritten Teil konzipiert Schuler das OECD-Berichtsverfahren aus öffentlich-rechtlicher Perspektive als Handlungsform »Politikbewertung«. Hierfür arbeitet sie die Definitionsmerkmale sowie die Elemente des Rechtsregimes dieser Handlungsform heraus.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 19 | ||
Einleitung | 21 | ||
A. Forschungsinteresse und Thesen | 21 | ||
B. Methodik und Verlauf der Arbeit | 26 | ||
C. Der Forschungskontext | 31 | ||
1. Teil: Das Berichtsverfahren der OECD zur Korruptionsbekämpfung | 36 | ||
1. Kapitel: Korruption – das Phänomen in der Analyse der OECD | 36 | ||
A. Die OECD als Zentrum der internationalen Korruptionsbekämpfung | 37 | ||
I. Ursprung der internationalen Korruptionsbekämpfung in der OECD | 37 | ||
II. Die internationale Korruptionsbekämpfung nach Verabschiedung der OECD Anti-Bestechungskonvention | 41 | ||
B. Die Korruptionsproblematik | 42 | ||
I. Korruptionsbegriffe | 43 | ||
1. Juristischer Korruptionsbegriff | 43 | ||
2. Politikwissenschaftlicher Korruptionsbegriff | 43 | ||
3. Soziologischer Korruptionsbegriff | 44 | ||
4. Ökonomischer Korruptionsbegriff | 45 | ||
II. Ausprägungen von Korruption | 45 | ||
1. Kleine und große Korruption | 45 | ||
2. Korruption im privaten und im öffentlichen Sektor | 46 | ||
3. Aktive und passive Korruption | 47 | ||
III. Herangehensweisen internationaler Institutionen | 47 | ||
C. Der Fokus der OECD | 52 | ||
I. Das Anti-Korruptionsprogramm der OECD | 52 | ||
II. Die zentralen Instrumente der OECD zur Korruptionsbekämpfung | 53 | ||
III. Erfolge und Kritik | 55 | ||
D. Die Problematik der Korruptionsbekämpfung | 58 | ||
2. Kapitel: Governance by Information: Der Governance-Modus von Berichtsverfahren der internationalen Korruptionsbekämpfung | 61 | ||
A. Berichtsverfahren der internationalen Korruptionsbekämpfung | 62 | ||
I. Das Berichtsverfahren der OECD | 62 | ||
1. Das durch die OECD selbst durchgeführte Berichtsverfahren | 63 | ||
2. Das durch das Anti-Corruption Network for Eastern Europe and Central Asia durchgeführte Berichtsverfahren | 64 | ||
3. Das an Staaten gerichtete Berichtsverfahren versus das an multinationale Unternehmen gerichtete Berichtsverfahren | 65 | ||
II. Berichtsverfahren anderer internationaler Institutionen | 67 | ||
1. Die Organization of American States | 67 | ||
2. Die African Union | 68 | ||
3. Das United Nations Office on Drugs and Crimes | 69 | ||
4. Die Group of States against Corruption | 70 | ||
III. Begründung der Auswahl des OECD-Berichtsverfahrens | 71 | ||
B. Der Governance-Modus von Governance by Information | 72 | ||
I. Definition | 72 | ||
II. Abgrenzung und Zuordnung | 73 | ||
1. Informationsverbreitung über Politikziele und Aktivitäten | 74 | ||
2. Ratschläge und Warnungen | 74 | ||
3. Fact-Finding | 75 | ||
4. Datenkollektion und Berichterstattung | 75 | ||
5. Non-Compliance-Verfahren | 76 | ||
III. Governance by Information – Governance-Modus des OECD-Berichtsverfahrens | 78 | ||
IV. Einzelne Aspekte des OECD-Berichtsverfahrens an ausgesuchten Beispielen | 80 | ||
1. Das Fortschrittsverfahren am Beispiel Frankreichs | 80 | ||
2. Das bis-Verfahren der Phasen 1 und 2 am Beispiel Großbritanniens | 81 | ||
3. Das bis-Verfahren der Phase 2 am Beispiel Japans | 83 | ||
3. Kapitel: Der rechtliche Rahmen des OECD-Berichtsverfahrens und seine Anwendung | 84 | ||
A. Der institutionelle Rahmen des OECD-Berichtsverfahrens | 84 | ||
I. Die OECD – eine internationale Organisation | 85 | ||
II. Internationale Institutionen als autonome internationale Akteure | 88 | ||
1. Die Autonomie internationaler Institutionen | 88 | ||
a) Die autonome Aktivität internationaler Institutionen | 88 | ||
b) Interne strukturelle Autonomie | 92 | ||
2. Ressourcen der Autonomie internationaler Institutionen | 94 | ||
a) Dynamische Entwicklung der übertragenen Kompetenzen | 94 | ||
b) Autorität aufgrund von Rationalität und Legalität | 94 | ||
III. Die OECD – eine internationale Bürokratie | 96 | ||
1. Hierarchie | 96 | ||
a) Rat | 97 | ||
b) Sekretariat | 98 | ||
c) Expertengremien | 99 | ||
2. Verfahrensregeln | 100 | ||
a) Geltende Verfahrensregeln | 100 | ||
b) Verfahrensregeln der OECD | 102 | ||
3. Unabhängige Expertise | 102 | ||
a) Internationale Beamte | 103 | ||
b) Externe Experten | 103 | ||
IV. Ressourcen der Autonomie der OECD | 104 | ||
V. Die Autonomie internationaler Institutionen als Prinzip | 105 | ||
B. Akteure im OECD-Berichtsverfahren | 106 | ||
I. OECD Working Group on Bribery in International Business Transactions | 107 | ||
II. Prüfungsgruppen | 109 | ||
III. Staaten und OECD-Rat | 110 | ||
C. Kooperation im OECD-Berichtsverfahren: das Berichtsverfahren als Verbundverwaltung? | 110 | ||
I. Kooperation im OECD-Berichtsverfahren | 111 | ||
1. Kooperation als Prinzip im Recht der internationalen Institutionen | 111 | ||
2. Kooperation in der OECD | 113 | ||
3. Externe und interne Kooperation im OECD-Berichtsverfahren | 115 | ||
II. Das OECD-Berichtsverfahren als Verbundverwaltung? | 117 | ||
1. Das Konzept der Verbundverwaltung | 117 | ||
2. Das OECD-Berichtsverfahren als Verbundverwaltung? | 120 | ||
a) Kooperation zwischen der OECD und dem bewerteten Staat | 121 | ||
b) Kooperation zwischen der OECD und anderen internationalen Institutionen | 123 | ||
c) Kooperation zwischen der OECD und Nichtmitgliedstaaten | 124 | ||
D. Kompetenzen | 124 | ||
I. Die Kompetenzen der OECD | 125 | ||
1. Das Prinzip der übertragenen Kompetenz | 125 | ||
2. Mission-Creep: Implied powers versus ultra vires | 126 | ||
3. Korruptionsbekämpfung als Ziel der OECD | 128 | ||
II. Das Prinzip der angemessenen Konkretisierung | 129 | ||
1. Resolutionen, Entscheidungen und Empfehlungen | 130 | ||
2. Die Rechtsgrundlagen des OECD-Berichtsverfahrens | 131 | ||
E. Entwicklung und Durchführung des OECD-Berichtsverfahrens | 133 | ||
I. Problemartikulation | 134 | ||
II. Zieldefinition | 134 | ||
III. Konzeption und Ausarbeitung | 136 | ||
1. Konzeption des OECD-Berichtsverfahrens | 136 | ||
2. Ausarbeitung der Verfahrensregeln | 139 | ||
3. Inhalt und Aufbau der Berichte | 141 | ||
a) Die Berichte der Phase 1 | 141 | ||
b) Die Berichte der Phase 2 | 141 | ||
c) Die Fortschrittsberichte | 142 | ||
d) Die Berichte der außerordentlichen bis-Verfahren | 143 | ||
IV. Die rechtlichen Grundlagen | 144 | ||
V. Durchführung | 146 | ||
1. Datenbeschaffung | 146 | ||
a) Fragebögen | 147 | ||
b) Staatenbesuche | 147 | ||
2. Datenauswertung: Das Verfahren in der OECD Working Group on Bribery | 148 | ||
a) Rechtlicher Maßstab der Bewertung | 148 | ||
b) Drei Lesungen | 148 | ||
c) Beteiligung des bewerteten Staates und der Zivilgesellschaft | 149 | ||
3. Annahme und Veröffentlichung der Berichte | 150 | ||
VI. Rechenschaftspflichtigkeit | 151 | ||
1. Interne Rechenschaftspflichtigkeit durch Berichtspflichten | 151 | ||
2. Externe Rechenschaftspflichtigkeit durch Peer-Institutionen und die Öffentlichkeit | 152 | ||
F. Rechtswirkungen | 153 | ||
Zusammenfassung und Ergebnis des 1. Teils | 156 | ||
2. Teil: Die Grundlagen einer rechtsdogmatischen Fassung des OECD-Berichtsverfahrens | 159 | ||
4. Kapitel: Die öffentlich-rechtliche Perspektive zur rechtsdogmatischen Durchdringung der Global Governance | 159 | ||
A. Das Potential der öffentlich-rechtlichen Perspektive zur rechtsdogmatischen Durchdringung von Global Governance | 160 | ||
I. Öffentliche Gewalt legitimierende und deren Effektivität fördernde Funktion des öffentlichen Rechts im nationalen Bereich | 160 | ||
1. Öffentliches Recht zur Sicherung individueller Freiheit und Gewährleistung staatlicher Leistungsfähigkeit | 161 | ||
2. Öffentlich-rechtliche Grundlage | 162 | ||
3. Öffentlich-rechtliche Vorgaben und Institute | 163 | ||
II. Vergleichbare Interessenlage und Regelungsdefizit im internationalen Bereich | 164 | ||
1. Internationale Institutionen zwischen erfolgreicher Bearbeitung globaler Probleme und Legitimitätsdefizit | 164 | ||
2. Erfordernis öffentlich-rechtlicher Fassung zur Sicherung der Legitimität und gleichzeitiger Gewährleistung effektiver Problembearbeitung | 167 | ||
B. Das Konzept internationaler öffentlicher Gewalt | 167 | ||
I. Anforderungen an ein leistungsfähiges Konzept internationaler öffentlicher Gewalt | 168 | ||
1. Notwendigkeit eines spezifisch internationalen Konzepts | 168 | ||
2. Notwendigkeit eines spezifisch rechtlichen Konzepts | 169 | ||
II. Der Gewaltaspekt internationaler öffentlicher Gewalt | 170 | ||
1. Rechtsverbindliche und rechtlich unverbindliche Aktivitäten | 171 | ||
2. Mindestmaß der Beeinträchtigung individueller oder kollektiver Freiheit | 172 | ||
III. Der Öffentlichkeitsaspekt internationaler öffentlicher Gewalt | 172 | ||
1. Definition über die Rechtsgrundlage | 172 | ||
2. Definition von Ausnahmen durch einen Typenkatalog | 173 | ||
C. Das OECD-Berichtsverfahren als Ausübung internationaler öffentlicher Gewalt | 174 | ||
I. Einer öffentlichen Einrichtung zurechenbar | 174 | ||
II. Überschreitung der Erheblichkeitsschwelle | 175 | ||
III. Notwendigkeit der Fassung des OECD-Berichtsverfahrens aus öffentlich-rechtlicher Perspektive | 180 | ||
5. Kapitel: Handlungsformen als rechtstheoretische Konstrukte der öffentlich-rechtlichen Perspektive | 180 | ||
A. Leistungspotential von Handlungsformen zur rechtsdogmatischen Fassung von Governance-Aktivitäten | 181 | ||
I. Flexible dogmatische Matrix | 182 | ||
II. Rechtsschutz und Bewirkungsermöglichung | 183 | ||
1. Systematisierungsfunktion | 184 | ||
2. Speicherfunktion | 185 | ||
B. Entwicklung neuer Handlungsformen | 186 | ||
I. Zulässigkeit | 187 | ||
II. Methodik | 188 | ||
Zusammenfassung und Ergebnis des 2. Teils | 190 | ||
3. Teil: Rechtsdogmatische Fassung des OECD-Berichtsverfahrens mittels einer Handlungsform | 193 | ||
6. Kapitel: Das OECD-Berichtsverfahren im Licht der Handlungsform „Politikbewertung“ | 193 | ||
A. Die Definitionsmerkmale von Politikbewertungen | 195 | ||
I. Produktion von Informationen über staatliche Politiken | 195 | ||
II. Bewertung der staatlichen Politiken eines anderen öffentlichen Akteurs | 196 | ||
III. Vorliegen internationaler Standards | 197 | ||
IV. Anspruch auf Objektivität | 197 | ||
V. Vorhandensein einer Herrschaftskomponente | 198 | ||
1. Wiederholung | 198 | ||
a) Verfahrensmäßig vorgesehene Wiederholung | 199 | ||
b) Außerordentliche Wiederholung | 199 | ||
2. Formulierung der an die nationalen Entscheidungsträger gerichteten Erwartungen | 201 | ||
a) Direkt: Formulierung staatenspezifischer Empfehlungen | 201 | ||
b) Indirekt: Ranking von Staaten | 201 | ||
3. Veröffentlichung der Informationsdokumente | 202 | ||
VI. Zurechenbarkeit zu einer internationalen Institution | 203 | ||
B. Das Rechtsregime von Politikbewertungen | 204 | ||
I. Definition des Rechtsregimes von Politikbewertungen | 204 | ||
1. Mandat | 204 | ||
2. Partizipationsrechte und Begründungspflicht | 205 | ||
3. Wahrung der internationalen Standards | 208 | ||
4. Beachtung wissenschaftlicher Standards und repräsentative Expertise | 209 | ||
5. Zugänglichkeit der Bewertung | 210 | ||
6. National Ownership | 212 | ||
II. Die Verbindlichkeit des Rechtsregimes | 214 | ||
C. Kritische Würdigung von Politikbewertungen | 216 | ||
I. Stärkung der Exekutive im nationalen Kompetenzgefüge | 217 | ||
II. Effektivität durch Öffentlichkeit | 217 | ||
III. Effektivität durch staatenspezifische Anforderungen | 218 | ||
IV. Effektivität durch Experten | 218 | ||
V. National Ownership und Effektivität | 218 | ||
D. Rechtswirkung von Politikbewertungen auf andere internationale Institutionen | 219 | ||
Zusammenfassung und Ergebnis des 3. Teils | 220 | ||
Schluss | 223 | ||
Dokumentenverzeichnis | 228 | ||
Literaturverzeichnis | 234 | ||
Stichwortverzeichnis | 249 |