Wettbewerb als Verfassungsprinzip
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Wettbewerb als Verfassungsprinzip
Grundrechtliche Wettbewerbsfreiheit und Konkurrenz der Staatsorgane
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1208
(2012)
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Abstract
Wettbewerb ist ein Modell, nach dem sich vor allem wirtschaftliches Verhalten ausrichtet. Ebenso wie seine Entfaltungsräume, die Märkte, ist Konkurrenz Gegenstand intensiver politischer Diskussion; sie bedarf, mehr denn je rechtlicher Ordnung auf einer Verfassungsebene, auf welcher Europäisches Recht aufbaut.Wettbewerb ist ein allgemeines Strukturprinzip der freiheitlichen Demokratie. Verfassungsrechtlich ist er in einem grundrechtlichen Schutzbereich gesichert, der Wettbewerbsfreiheit auf Märkten gewährleistet. Staatliche Marktordnung garantiert zugleich Zugangsfreiheit mit Verdrängungsstreben der Konkurrenten. Im Staatsbereich eröffnen Föderalismus, Kommunalismus, Parteienvielfalt und Medieneinflüsse Wettbewerbsräume, in denen Bürger zwischen öffentlichen Angeboten auswählen. Darin zeigt sich zunehmend »private Staatlichkeit« in Bürgerverhalten.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
A. Probleme – Fragestellungen – Dimensionen der Thematik | 11 | ||
I. Die verfassungsrechtlichen Grundfragen: Wettbewerb im Grundrechtsbereich und in der Staatsorganisation | 11 | ||
1. Wettbewerbsfreiheit als Grundrecht | 11 | ||
2. Wettbewerb als Organisationsprinzip des „inneren Staatsbereichs“ | 12 | ||
II. Dimension und Problematik einer grundrechtlichen Wettbewerbsfreiheit | 14 | ||
1. Bedeutung und verfassungsrechtliche Problematik einer „Konkurrenzfreiheit“ | 14 | ||
2. Wettbewerb im Spannungsfeld von „Markt und Staat“ | 15 | ||
III. Insbesondere: Wettbewerb im Staatsbereich | 16 | ||
1. Das Problem der Modellwahl „Staatshoheit oder Wettbewerb“? | 16 | ||
2. Das Problem „Gemeinwohl“ als Kriterium | 17 | ||
IV. Exkurs: (Hinter-)Grundprobleme des Öffentlichen Rechts mit einer „Wettbewerbsordnung“ | 18 | ||
1. „Ökonomisierung“ des Staatsrechts | 18 | ||
2. Demokratiebedenken | 19 | ||
3. Sozialbedenken: Wettbewerb als Ausbeutung | 21 | ||
4. Vorrang der Suche nach dem grundrechtlichen Freiheitsgehalt des Wettbewerbs | 22 | ||
V. Gemeinschaftsrecht | 23 | ||
1. Gemeinschaftsrechtliche „Überformung“ | 23 | ||
2. Nationalrechtlicher Gestaltungsraum der Wettbewerbsfreiheit | 24 | ||
B. Wettbewerb und Verfassungsrecht in der historischen Entwicklung | 27 | ||
I. Das vorverfassungsrechtliche Öffentliche Recht: Konkurrenz der Machtträger – Kriegsrecht | 27 | ||
1. Römisch-mittelalterliches Recht als Organisation der Staatsmacht | 27 | ||
2. Machtwettbewerb als Kriegsrecht | 29 | ||
3. Ancien Régime: Wettbewerb unter Völkerrecht und Genossenschaftsrecht | 29 | ||
II. „Wettbewerb“ am Beginn demokratischer Verfassungsstaatlichkeit – Wettbewerbsferner Konstitutionalismus | 32 | ||
1. Aufklärung: Freiheit gegen den Staat | 32 | ||
2. Demokratie und Wettbewerb – Der konkurrenzblinde Volkssouverän | 33 | ||
3. Staatsverfassungsrecht, nicht „Normordnung von Bürgerbeziehungen“ | 34 | ||
III. Das Vordringen der Wettbewerbsordnung in der Gesetzgebung | 35 | ||
1. Der Wohlfahrtsstaat | 35 | ||
2. „Soziale“ Staatsaufgabe: Wettbewerbsordnung in Sozialversicherung | 36 | ||
3. „Unlauterer Wettbewerb“: Einfaches Gesetzesrecht als Marktordnung | 37 | ||
4. Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen – Drittwirkung der Grundrechte | 38 | ||
IV. Die „Demokratietheorie“ des Wettbewerbs | 40 | ||
1. Die „Wettbewerbsferne“ der Deutschen Staatslehre im 20. Jahrhundert | 40 | ||
2. Die Diskussion um die „Ökonomische Demokratie“ | 41 | ||
3. Die Diskussion in Deutschland: Wettbewerbsdemokratie ohne grundrechtliche Wettbewerbsfreiheit? | 43 | ||
V. Untersuchungsprogramm zu „Wettbewerb als Verfassungsprinzip“ in dieser Entwicklungslage | 45 | ||
C. Wettbewerbsfreiheit als Grundrecht – Begriff, Schutzbereich | 47 | ||
I. „Wettbewerbsfreiheit“ – (nur) ein Begriff des einfachen Gesetzesrechts? | 47 | ||
1. „Wettbewerbsfreiheit“ – ein verfassungsrechtlicher Begriff? | 47 | ||
2. Wettbewerbsfreiheit: ein „missverständlicher Begriff“? | 48 | ||
3. Wettbewerbsfreiheit – ein Grundrecht(s-Aspekt) des Art. 12 Abs. 1 GG | 50 | ||
4. Exkurs: Wettbewerbsfreiheit – nur einfachgesetzlich geprägt? | 51 | ||
5. „Teilnahme am Wettbewerb“: nach h. L. ein Grundrecht | 53 | ||
II. Wettbewerbsfreiheit: Schutzbereich nach „Funktionsbedingungen des Wettbewerbs“ | 54 | ||
1. Der Markt als Raum des Wettbewerbs | 54 | ||
2. „Der Markt“ als „Funktionsbedingung“ des Wettbewerbs | 55 | ||
3. Freiheit als Selbstzweck – der „ziellose“, insoweit funktionslose Wettbewerb | 57 | ||
4. Ökonomische Funktionen des Wettbewerbs als grundrechtliche Schutzbereichsdeterminanten | 57 | ||
5. „Demokratiegünstige Funktionen“ des Wettbewerbs als dessen konstituierende Elemente? | 58 | ||
III. Wettbewerbsfreiheit: „durch Gesetz mitbestimmt“ | 62 | ||
1. Wettbewerb: durch rechtliche Regeln „ermöglicht und begrenzt“ | 62 | ||
2. Parallele zum Bestimmungsversuch des „Eigentumsinhalts nach Gesetz“ | 64 | ||
IV. Der Schutzbereich der Wettbewerbsfreiheit: Konkurrenzkampf, Verdrängung – Wesentlicher Drittbezug | 67 | ||
1. Schutzbereich der Freiheit nach dem außerrechtlichen Ordnungsgegenstand Wettbewerb | 67 | ||
2. Der wirtschaftliche Wettbewerb als Ausgangspunkt | 69 | ||
3. Wettbewerb als „Verdrängungsstreben“ | 71 | ||
4. Notwendiger „Drittbezug“ der Wettbewerbsfreiheit | 74 | ||
5. Wettbewerbsfreiheit als Markt-Zugangsfreiheit | 75 | ||
6. Wettbewerbsfreiheit: Wesentlich grundrechtliche Freiheit in Drittwirkung | 77 | ||
V. Wettbewerbsgleichheit | 79 | ||
1. Wettbewerbsfreiheit und Wettbewerbsgleichheit | 79 | ||
2. Der Markt: Raum natürlicher Ungleichheit der Wettbewerber | 80 | ||
3. Wettbewerbsgleichheit: Gleicher Marktzugang und gleiches Marktverhalten als Rahmen der Wettbewerbsfreiheit | 81 | ||
4. Gleicher Marktzugang – das Monopolproblem | 82 | ||
5. Insbesondere: Das Verbot der „Marktbeherrschung“ als Regelung der Zugangs-Freiheit in „Marktgleichheit“ | 84 | ||
6. Gleiche Verhaltensregeln für alle Konkurrenten | 87 | ||
7. Wettbewerb und Neueröffnung von Märkten | 90 | ||
8. Bedeutung der Wettbewerbsgleichheit für das Vergaberecht | 92 | ||
VI. Staatseingriffe in den Schutzbereich | 94 | ||
1. Staatliche Wettbewerbsbeeinflussung als Eingriff | 94 | ||
2. Die drei Grundformen staatlicher Eingriffe in die private Wettbewerbsfreiheit | 94 | ||
3. Grundsätzliches Gleichgewicht der staatlichen Eingriffe – Austauschbarkeit | 96 | ||
4. Die Problematik des „gezielten“ Eingriffs | 98 | ||
5. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung des Eingriffs | 100 | ||
D. Wettbewerb als Verfassungsprinzip im Staatsbereich | 101 | ||
I. Wettbewerb und Staatsorganisation – Fragestellung | 101 | ||
II. Wettbewerb im Verfassungsraum des Politischen | 103 | ||
1. Wettbewerb(sdenken) als „Staatsgrundstimmung“ | 103 | ||
a) Das Bekenntnis zur Freiheit | 103 | ||
b) Staatsinterner Wettbewerb im öffentlichen Dienstrecht | 104 | ||
2. Die demokratische Staatsform – wettbewerbsoffene Verfassung | 105 | ||
III. Verfassungsrechtliche Institutionalisierungen des „Wettbewerbs im Staat“ | 107 | ||
1. Konkretisierungen der Konkurrenz in Institutionen – Allgemeines | 107 | ||
2. Wettbewerbliche Grundrechtslenkung der Staatsorganisation – Meinungsfreiheit | 110 | ||
3. Wahlen in Konkurrenz um Macht | 111 | ||
4. Direkte Demokratie als Wettbewerb | 114 | ||
5. Parteiendemokratie: Wettbewerbsgehalt aus Staatsorganwettbewerb – oder Staatsorganbestellungswettbewerb? | 116 | ||
6. Föderalismus: „kompetitive“ Staatsorganisation | 119 | ||
7. Kommunalismus als konkurrenzielle Staatsorganisation | 123 | ||
8. Funktionale Selbstverwaltung im Wettbewerb | 127 | ||
9. Medienvielfalt, Medienkonkurrenz – inner- und außerhalb der Staatsorganisation | 130 | ||
IV. Staatsmonopol oder Unentrinnbarkeit der Staatsgewalt? – Bürger als „Auswählende Wettbewerber“ | 135 | ||
1. „Gewaltunterworfenheit“ – Realität oder Relikt des Rechts? | 135 | ||
2. Öffnungen zur Nichtakzeptanz von Staatsangeboten | 137 | ||
3. Grenzen rechtlicher Inpflichtnahme der Bürger | 138 | ||
4. Allgemeine rechtliche Öffnungen des Staatsbereichs zu Erscheinungsformen des Wettbewerbs | 142 | ||
5. Ende der unentrinnbaren Monopol-Gewalt des Staates in Wettbewerb | 146 | ||
V. „Staatseinheit“ – Antiwettbewerbliches Verfassungsprinzip? | 147 | ||
1. Staatseinheit – Verfassungseinheit | 147 | ||
2. Norm- und Anordnungsgeltung staatlicher Entscheidungen als Wettbewerbsschranke | 150 | ||
3. Hierarchie als staatliches Gegenprinzip zum Wettbewerb | 151 | ||
4. Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse | 154 | ||
5. Der Staat als Marktordner: Schiedsgericht außerhalb von Konkurrenz? | 155 | ||
6. Gemeinwohl – besser ohne Wettbewerb? | 157 | ||
VI. Fazit: Staat im Wettbewerb – Wettbewerb im Staat | 158 | ||
E. Wettbewerb und „Privater Staat“ | 160 | ||
I. Der „Private Staat“ als Entwicklungsstufe des Demokratischen Staatsrechts | 160 | ||
1. Inhalt und Bedeutung dieser übergreifenden Begrifflichkeit | 160 | ||
2. „Privater Staat“ – (Rück-)Weg aus dem „Feudalismus“ in Demokratie, ad fontes Iuris | 161 | ||
II. „Wettbewerb als Verfassungsprinzip“ – Bedeutung für Vorstellungen von einem „Privaten Staat“ | 164 | ||
1. Fortsetzung bisheriger Ergebnisse in Wettbewerb(sdenken) | 164 | ||
2. Der „privatrechtliche Prototyp Wettbewerb“ | 166 | ||
3. Ausbau, Verstärkung des Wettbewerbs – eine Zielvorstellung in Grenzen | 167 | ||
III. Wettbewerb als Verfassungsprinzip: Aktivstaatlichkeit gegen einen Staat des Machtverfalls | 168 | ||
F. Ergebnisse | 169 | ||
Sachwortverzeichnis | 178 |