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Die Zusatzverantwortlichkeit im Gefahrenabwehrrecht

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Peine, M. (2012). Die Zusatzverantwortlichkeit im Gefahrenabwehrrecht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53662-7
Peine, Matthias. Die Zusatzverantwortlichkeit im Gefahrenabwehrrecht. Duncker & Humblot, 2012. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53662-7
Peine, M (2012): Die Zusatzverantwortlichkeit im Gefahrenabwehrrecht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53662-7

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Die Zusatzverantwortlichkeit im Gefahrenabwehrrecht

Peine, Matthias

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1206

(2012)

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About The Author

Matthias Peine wurde 1982 in Bielefeld geboren. Nach dem Abitur 2002 in Berlin studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Bayreuth und an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. 2008 legte er sein Erstes Juristisches Staatsexamen vor dem Oberlandesgericht Hamm ab. Im Anschluss daran promovierte er bis 2011 an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Von 2010 bis 2012 absolvierte er das Rechtsreferendariat beim Kammergericht Berlin. Seit 2013 ist er Rechtsanwalt in Düsseldorf im Bereich des öffentlichen Wirtschaftsrechts.

Abstract

Die Zusatzverantwortlichkeit im Gefahrenabwehrrecht wurde als solche bislang nicht wissenschaftlich untersucht. Matthias Peine gibt einen ersten Überblick über das Haftungsinstitut im Ganzen. Er legt die Entstehungsgeschichte offen und stellt die Regelungsvielfalt des Tatbestands »Zusatzverantwortlichkeit« in den Gesetzen des Bundes und der Länder dar. Ergebnis der Arbeit ist eine umfassende Dogmatik des Haftungsinstruments. Ein Teilergebnis ist, dass die Zusatzverantwortlichkeit eine kraft Gesetzes bestehende selbständige Verantwortlichkeit regelt. Die Gesetze erweitern den Kreis der Verantwortlichen in einer Weise, die sich nicht aus der Unmittelbarkeitstheorie ableiten lässt. Der Zusatzverantwortliche ist ein Nichtstörer. Die gesetzlichen Regeln knüpfen an den Tatbestand Nichtstörer die Rechtsfolgen des Tatbestands Verhaltensstörer. Der Zusatzverantwortliche ist ein fiktiver Verhaltensstörer. Weiterhin stellt der Autor die Gründe für die geringe praktische Bedeutung der Zusatzverantwortlichkeit heraus. Er versucht den Anwendungsbereich der Zusatzverantwortlichkeit auf ein vernünftiges Maß zu begrenzen und schlägt rechtspolitisch einen Musterparagraphen vor. Dieser soll die Anwendbarkeit des Instituts in der Praxis erleichtern und die Einsatzmöglichkeiten erhöhen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einleitung: Gegenstand und Aufbau der Untersuchung 27
A. Zusatzverantwortlichkeit im geltenden Recht 27
I. Zusatzverantwortlichkeit im Gefahrenabwehrrecht 27
II. Haftungserweiterungen im Zivilrecht und im Strafrecht 32
III. Vergleichende Betrachtungen zur Haftung für Dritte 37
B. Problembeschreibung 40
C. Gang der Untersuchung 43
Kapitel 1: Entstehung und Entwicklung der gefahrenabwehrrechtlichen Zusatzverantwortlichkeit 44
A. Entstehung des gesetzlichen Verantwortlichkeitstatbestands 44
I. Rechtsnormen 45
1. Preußisches Allgemeines Landrecht vom 1. 6. 1794 45
a) Gründe für diesen Ausgangspunkt 45
b) Zivil- und strafrechtliche Zusatzverantwortlichkeit 48
c) Polizeirechtliche Zusatzverantwortlichkeit 50
d) Ergebnis 52
2. „Gesetz zum Schutze der persönlichen Freiheit“ vom 12. 2. 1850 52
3. „Gesetz über die Polizeiverwaltung“ vom 11. 3. 1850 52
4. Süddeutsche Polizeistrafgesetzbücher 53
a) Gründe für die Behandlung 53
b) Zusatzverantwortlichkeit 53
aa) Bayern 53
bb) Baden 57
cc) Zwischenergebnis 58
c) Ergebnis 58
5. Bürgerliches Gesetzbuch vom 1. 1. 1900 58
a) Gründe für diesen Endpunkt 58
b) Zivilrechtliche Zusatzverantwortlichkeit 59
c) Ergebnis 62
6. Zusammenfassende Bewertung der Aussagen in Rechtsnormen 62
II. Rechtsprechung 63
1. Entscheidungen des Preußischen Oberverwaltungsgerichts 64
a) Entscheidung des Zweiten Senats vom 18. 1. 1886 64
b) Entscheidung des Ersten Senats vom 21. 4. 1888 64
c) Entscheidung des Ersten Senats vom 23. 11. 1889 66
d) Entscheidung des Dritten Senats vom 10. 9. 1891 67
e) Entscheidung des Vierten Senats vom 17. 5. 1897 68
f) Entscheidung des Ersten Senats vom 14. 12. 1906 69
g) Entscheidung des Dritten Senats vom 13. 5. 1912 70
h) Entscheidung des Neunten Senats vom 25. 9. 1914 72
2. Entscheidung des Ersten Senats des Königlich Sächsischen Oberverwaltungsgerichts vom 30. 7. 1904 74
3. Entscheidung des Vierten Strafsenats des Reichsgerichts vom 30. 6. 1896 76
4. Rechtsprechung des Kammergerichts 77
a) Entscheidung vom 4. 11. 1901 (unbekannter Senat) 77
b) Entscheidung des Ersten Senats vom 19. 4. 1906 78
5. Zusammenfassende Bewertung der Aussagen in der Rechtsprechung 79
III. Literatur 80
1. Otto Mayer 80
2. Gerhard Anschütz 82
3. Oskar von Arnstedt 83
4. Heinrich Konrad Studt und Otto von Braunbehrens 83
5. Maximilian Schultzenstein 85
6. Karl Friedrichs 86
7. Walter Jellinek 88
8. Heinrich Rosin 90
9. Kurt Wolzendorff 91
10. Julius Hatschek 92
11. Otto Scholz-Forni 95
12. Bill Drews und Gerhard Lassar 101
13. Bill Drews 102
14. Ferdinand Finke und Wilhelm Messer 104
15. Walter Jellinek 106
16. Carl Schaeffer und Wilhelm Albrecht 108
17. Helmut Oehler und Wilhelm Albrecht 109
18. Friedrich Giese, Erhard Neuwiem und Ernst Cahn 110
19. Zusammenfassende Bewertung der Aussagen in der Literatur 111
IV. Normierung in deutschen Polizeiverwaltungsgesetzen 114
1. Landesverwaltungsordnung für den Freistaat Thüringen vom 10. 6. 1926 114
2. Gesetz über die Polizei für Mecklenburg-Strelitz (Polizeiverwaltungsgesetz) vom 8. 3. 1930 118
3. Gesetz über die Polizeiverwaltung für Lippe vom 4. 4. 1930 119
4. Preußisches Polizeiverwaltungsgesetz vom 1. 6. 1931 120
a) Entwicklung der Zusatzverantwortlichkeit in den Entwürfen 120
aa) Erster Vorentwurf 120
bb) Referentenentwurf 121
cc) Abgeänderter Referentenentwurf 127
dd) Weiterer Entwurf 128
ee) Letzter Entwurf 129
b) Ergebnis 130
5. Zusammenfassende Bewertung der Normierung in den deutschen Polizeiverwaltungsgesetzen 131
B. Entwicklung nach Erlass des § 19 PrPVG 131
I. Erste Gesetzgebung in Bund und Ländern 133
1. Bundesrecht 133
2. Landesrecht 135
a) Baden-Württemberg 135
b) Bayern 136
c) Berlin 138
d) Bremen 139
e) Hamburg 140
f) Hessen 141
aa) Hessisches Polizeigesetz von 1954 141
bb) Hessisches Gesetz über die öffentliche Sicherheit und Ordnung von 1964 142
g) Niedersachsen 143
h) Nordrhein-Westfalen 144
aa) Ordnungsbehördengesetz von 1956 144
bb) Polizeigesetz von 1969 145
i) Rheinland-Pfalz 146
j) Saarland 146
k) Schleswig-Holstein 147
3. Zusammenfassende Bewertung der ersten Gesetzgebung in Bund und Ländern 148
II. Musterentwurf eines einheitlichen Polizeigesetzes 151
III. Nachfolgende Gesetze in Bund und Ländern 153
1. Gesetzesänderungen bis zum Erlass des Betreuungsgesetzes 153
a) Änderungsgesetze 153
b) Inhalte in Relation zum MEPolG 154
2. Gesetzesänderungen nach dem Erlass des Betreuungsgesetzes 156
a) Änderungsgesetze 156
b) Inhalte in Relation zum MEPolG 158
aa) Bestimmung des Verhaltens- und des Geschäftsherrnverantwortlichen 158
bb) Bestimmung des Aufsichtsverantwortlichen und des Betreuers 160
(1) Bundesrecht 160
(2) Landesrecht 163
(a) Baden-Württemberg 163
(b) Bayern 163
(c) Berlin 165
(d) Brandenburg 165
(e) Bremen 167
(f) Hamburg 168
(g) Hessen 169
(h) Mecklenburg-Vorpommern 170
(i) Niedersachsen 171
(j) Nordrhein-Westfalen 171
(k) Rheinland-Pfalz 172
(l) Saarland 173
(m) Sachsen 173
(n) Sachsen-Anhalt 174
(o) Schleswig-Holstein 174
(p) Thüringen 175
3. Zusammenfassende Bewertung der nachfolgenden Gesetzgebung in Bund und Ländern 176
C. Gesamtergebnis 178
Kapitel 2: Recht und Praxis der Zusatzverantwortlichkeit 182
A. Bestandsaufnahme und Fragen 182
I. Gesetze 182
II. Vollzug 182
1. Theoretisch denkbare „Einsatzmöglichkeiten“ 182
2. Darstellung 183
a) Gefahrenbeseitigungsmaßnahmen – Erste Ebene 184
b) Verwaltungsvollstreckungsmaßnahmen – Zweite Ebene 185
c) Kostenbeitreibung – Dritte Ebene 186
3. Analyse und Fragen 186
a) Anwendungsbereich – rechtstatsächliche Fragen 186
b) Anwendungsbereich – rechtsdogmatische Fragen 187
aa) Tatbestandsmerkmale 187
bb) Notwendigkeit einer gesetzlichen Ermächtigungsgrundlage 187
III. Literatur 187
1. Unterschiedliche Stufen der Befassung 187
2. Darstellung 188
a) Erste Stufe 188
b) Zweite Stufe 188
c) Dritte Stufe 189
d) Vierte Stufe 189
3. Analyse und Fragen 192
a) Fragen zur Nichtbehandlung 192
b) Anwendungsbereich – rechtsdogmatische Fragen 193
aa) Tatbestandsmerkmale 193
bb) Notwendigkeit einer gesetzlichen Ermächtigungsgrundlage 196
cc) Einzelfragen 196
IV. Strukturierter Zusammenhang zur Beantwortung der Fragen 196
B. Beantwortung der Fragen 197
I. Gesetze 197
1. Differenzen betreffend die Aufsichtsverantwortlichkeit 197
a) Lebensalter 197
b) Verpflichtete 199
c) Rechtspolitischer Vorschlag 203
2. Differenzen betreffend die Betreuerverantwortlichkeit 203
a) Regelungsverzicht 203
aa) Erwägung des Rheinland-Pfälzischen Gesetzgebers 203
bb) Weitere Erwägungen 205
cc) Zwischenergebnis 206
b) Gesetzliche Ausgestaltung 206
aa) Betreuerverantwortlichkeit und Aufsichtsverantwortlichkeit 206
bb) Ansatzpunkt 208
cc) Umfang 211
dd) Zwischenergebnis 213
c) Rechtspolitischer Vorschlag 213
3. Zusammenfassende Bewertung der Gesetze 213
II. Dogmatik 214
1. Verantwortlichkeitstatbestand 214
a) Aufsichtsverantwortlichkeit 214
aa) Beteiligte Personen 214
bb) Verantwortlichkeit auslösende oder beseitigende „Umstände“ 218
cc) „Erfolgsbeitrag“ der beteiligten Personen 220
(1) „Erfolgsbeitrag“ der beaufsichtigten Person 220
(a) Entfallende Inanspruchnahme der beaufsichtigten Person 220
(b) Verpflichtung zur Vornahme einer unvertretbaren Handlung 221
(2) „Erfolgsbeitrag“ des Aufsichtspflichtigen 222
(3) Zusammenfassung 230
dd) Gefahrenabwehrmaßnahmen – erste Ebene 230
(1) Beaufsichtigte Person als Adressat 230
(a) Materiell-rechtliche Verpflichtung 231
(b) Handlungsfähigkeit 231
(c) Rechtsschutz 234
(2) Aufsichtspflichtiger als Adressat 235
(3) Auswahlermessen 235
(4) Mehrere Verantwortliche 237
(5) Zusammenfassung 237
ee) Verwaltungsvollstreckungsmaßnahmen – zweite Ebene 238
(1) Direkte Verwaltungsvollstreckungsmaßnahmen gegen die beaufsichtigte Person 238
(2) Verwaltungsvollstreckungsmaßnahmen gegen die gesetzlich vertretene beaufsichtigte Person 239
(3) Verwaltungsvollstreckungsmaßnahmen gegen den Zusatzverantwortlichen 241
(4) Zusammenfassung 241
ff) Kostenbeitreibung – dritte Ebene 241
gg) Zwischenergebnis 242
b) Betreuerverantwortlichkeit 244
aa) Beteiligte Personen 244
bb) Verantwortlichkeit auslösende oder beseitigende „Umstände“ 245
cc) „Erfolgsbeitrag“ der beteiligten Personen 245
dd) Gefahrenabwehrmaßnahmen – erste Ebene 245
ee) Verwaltungsvollstreckungsmaßnahmen – zweite Ebene 246
ff) Kostenbeitreibung – dritte Ebene 246
gg) Zwischenergebnis 246
c) Geschäftsherrnverantwortlichkeit 246
aa) Beteiligte Personen 246
bb) Verantwortlichkeit auslösende oder beseitigende „Umstände“ 249
cc) „Erfolgsbeitrag“ der beteiligten Personen 250
dd) Gefahrenbeseitigungsmaßnahmen – erste Ebene 251
ee) Verwaltungsvollstreckungsmaßnahmen – zweite Ebene 251
ff) Kostenbeitreibung – dritte Ebene 251
gg) Zwischenergebnis 251
d) Ergebnis 252
2. Zusatzverantwortlichkeit und Zustandsverantwortlichkeit 252
3. Zusatzverantwortlichkeit als ungeschriebenes Recht 254
a) Bestimmung des Einsatzbereichs 254
b) Begründungsmöglichkeiten 255
aa) Element einer allgemeinen Verursacherhaftung 255
bb) Gewohnheitsrecht 258
cc) Rechtsgrundsatz 259
dd) Ergänzende Geltung der landesrechtlichen Zusatzverantwortlichkeit 260
ee) Anwendung der §§ 25 ff. StGB 261
ff) Analog anwendbares Recht 261
gg) Wirkung des Analogieverbots 264
c) Ergebnis 265
4. Zweck der Zusatzverantwortlichkeit 266
5. Verfassungsmäßigkeit der unterschiedlichen Verantwortlichkeitstatbestände 269
a) Aufsichtsverantwortlichkeit 272
aa) Verfassungsmäßigkeit der Haftung des „Nur-Aufsichtspflichtigen“ 274
(1) Spezialfall Aufsicht als Beruf – Art. 12 Abs. 1 GG 274
(2) Normalfall der Zusatzhaftung des „Nur-Aufsichtspflichtigen“ – Art. 2 Abs. 1 GG 278
(3) Zwischenergebnis 282
bb) Verfassungsmäßigkeit der Haftung des Sorgeberechtigten 282
(1) Haftung der Eltern und Adoptiveltern als Sorgeberechtigte 283
(a) Art. 6 Abs. 2 Satz 1 GG 283
(b) Art. 6 Abs. 1 GG 287
(c) Art. 2 Abs. 1 GG 288
(d) Art. 2 Abs. 1 GG i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG 288
(2) Haftung der übrigen Sorgeberechtigten 288
(3) Zwischenergebnis 289
b) Betreuerverantwortlichkeit 289
c) Geschäftsherrnverantwortlichkeit 289
d) Ergebnis 291
6. Zusammenfassende Bewertung der Dogmatik 291
III. Praxis 292
1. Aufsichtsverantwortlichkeit 292
2. Betreuerverantwortlichkeit 293
3. Geschäftsherrnverantwortlichkeit 294
4. Zusammenfassende Bewertung der Praxis 294
C. Gesamtergebnis 294
Kapitel 3: Zusammenfassendes Ergebnis und Schlussbetrachtung 296
Literaturverzeichnis 305
Personen- und Sachregister 330