Die Zulassung der Berufung im Verwaltungsprozess unter den Einwirkungen des Verfassungs- und des Unionsrechts
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Die Zulassung der Berufung im Verwaltungsprozess unter den Einwirkungen des Verfassungs- und des Unionsrechts
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1210
(2012)
Additional Information
Book Details
Pricing
About The Author
Der Autor gehört der Verwaltungsgerichtsbarkeit seit 1994 an; nach mehrjährigen Abordnungen in das Niedersächsische Justizministerium – Landesjustizprüfungsamt – und zum Niedersächsischen Landtag – dort als Referent für Innen- und Rechtspolitik – war er von 2006 bis 2009 Richter am Niedersächsischen Oberverwaltungsgericht. 2009 wurde er zum Vizepräsidenten des Verwaltungsgerichts Osnabrück ernannt. Seit 1999 ist er als Lehrbeauftragter für Öffentliches Recht an der Leibniz-Universität Hannover tätig.Abstract
Im Berufungszulassungsverfahren der VwGO modifizieren Unions- und Verfassungsrecht die Anforderungen an das Darlegungsgebot des § 124 a Abs. 4 Satz 4 VwGO. Kommt die Durchführung eines Vorabentscheidungsverfahrens materiell ernsthaft in Betracht, so ist unmittelbar kraft Art. 267 AEUV die Berufung zuzulassen.Führt eine Nicht- oder Fehlanwendung des Unionsrechts zu Zweifeln an der Ergebnisrichtigkeit der Entscheidung, haben die Oberverwaltungsgerichte als Ausfluss des Prinzips des Vorrangs des Unionsrechts sowie des Gebots des effet utile dargelegte Zulassungsgründe so umzudeuten, dass die Wirksamkeit des Unionsrechts in einem Berufungsverfahren gewährleistet werden kann. Für sämtliche Berufungszulassungsverfahren fordert das Gebot effektiven Rechtsschutzes aus Art. 19 Abs. 4 GG eine Umdeutung hinreichend dargelegter, aber objektiv nicht vorliegender Berufungszulassungsgründe in solche, die nicht dargelegt sind, aber offen zu Tage treten.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorworte ... | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 13 | ||
I. Problemstellung und Gang der Untersuchung | 31 | ||
1. Problemstellung | 31 | ||
2. Gang der Untersuchung | 39 | ||
II. Fallgruppen der unionsrechtlichen Rechtsanwendungsfehler durch die Verwaltungsgerichte und Probleme in dem Spannungsfeld zwischen Ergebnisrichtigkeit und Beschleunigungsfunktion des Berufungszulassungsverfahrens | 41 | ||
1. Nicht- oder Falschberücksichtigung des Unionsrechts | 41 | ||
2. Nichterkennen einer Vorlageberechtigung nach Art. 267 Abs. 2 AEUV | 43 | ||
3. Das Spannungsfeld zwischen Ergebnisrichtigkeit und Beschleunigungsfunktion des Berufungszulassungsverfahrens | 45 | ||
III. Das Berufungszulassungsverfahren | 47 | ||
1. Förmlichkeiten des Antrags auf Zulassung der Berufung nach den §§ 124, 124 a VwGO | 51 | ||
a) Antragserfordernis und Beschwer | 51 | ||
b) Vertretungszwang und Form des Antrags | 52 | ||
c) Frist des Antrags | 55 | ||
d) Adressat des Antrags | 55 | ||
e) Bezeichnung des angefochtenen Urteils | 60 | ||
f) Die Darlegung des Zulassungsgrundes | 61 | ||
aa) Wortlautauslegung des Begriffs „darlegen“ | 61 | ||
bb) Systematische Auslegung: Darlegungsgebot und Vertretungszwang | 62 | ||
cc) Sinn und Zweck des Darlegungsgebotes | 64 | ||
dd) Entstehungsgeschichte | 64 | ||
ee) Zusammenfassende Gesetzesinterpretation aufgrund des einfachen Rechts | 66 | ||
ff) Verfassungsrechtliche Wechselwirkungen | 67 | ||
(1) Die Gewährleistung effektiven Rechtsschutzes aus Art. 19 Abs. 4 GG | 68 | ||
(2) Der Grundsatz der Rechtsschutzgleichheit aus Art. 3 Abs. 1 GG | 74 | ||
(3) Zusammenfassende Gesetzesinterpretation des Darlegungsgebotes unter Berücksichtigung der Anforderungen des Verfassungsrechts | 81 | ||
gg) Darlegungsgebot und Prozesskostenhilfebewilligung | 83 | ||
g) Die Benennung des Zulassungsgrundes im Sinne des § 124 Abs. 2 VwGO | 84 | ||
h) Der Prüfungsmaßstab des Oberverwaltungsgerichts | 88 | ||
i) Notwendige Beiladung in dem Berufungszulassungsverfahren nach § 65 Abs. 2 VwGO | 92 | ||
2. Die einzelnen Berufungszulassungsgründe und die Anforderungen an ihre Darlegung | 94 | ||
a) Ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des Urteils im Sinne von § 124 Abs. 2 Nr. 1 VwGO | 94 | ||
aa) Begriffsbestimmung der „ernstlichen Zweifel“ | 94 | ||
(1) Zweifelsbegründende Tatsachenfragen? | 95 | ||
(a) Streitstand | 95 | ||
(b) Stellungnahme | 96 | ||
(2) Ernstlichkeit des Zweifels | 96 | ||
(a) Streitstand | 96 | ||
(b) Stellungnahme | 99 | ||
bb) Begriffsbestimmung der „Richtigkeit des Urteils“ | 105 | ||
(1) Streitstand | 105 | ||
(2) Stellungnahme | 111 | ||
cc) Maßgeblicher Zeitpunkt für die Beurteilung der Sach- und Rechtslage durch das Oberverwaltungsgericht und Berücksichtigung neuen Tatsachenvortrages | 116 | ||
(1) Berücksichtigung neuen Tatsachenvortrags | 116 | ||
(a) Streitstand | 116 | ||
(b) Stellungnahme | 119 | ||
(2) Berücksichtigung von Rechtsänderungen | 132 | ||
(a) Streitstand | 132 | ||
(b) Stellungnahme | 136 | ||
dd) Einzelfälle der Geltendmachung „ernstlicher Zweifel“ | 140 | ||
(1) Würdigung einer Beweisaufnahme | 140 | ||
(2) Fehlerhafte Bestimmung des maßgeblichen Zeitpunkts der Beurteilung der Sach- und Rechtslage im Aufenthaltsrecht | 142 | ||
ee) Anforderungen an die Darlegung der ernstlichen Zweifel an der Richtigkeit der angefochtenen Entscheidung im Sinne von § 124 Abs. 2 Nr. 1 VwGO | 148 | ||
ff) Anforderungen an die Darlegung unionsrechtlich fußender Zweifel an der Richtigkeit der angefochtenen Entscheidung | 151 | ||
b) Besondere tatsächliche oder rechtliche Schwierigkeiten der Rechtssache | 152 | ||
aa) Begriffsbestimmung | 154 | ||
bb) Prüfungsmaßstab des Oberverwaltungsgerichts | 160 | ||
cc) Anforderungen an die Darlegung der besonderen tatsächlichen oder rechtlichen Schwierigkeiten der Rechtssache im Sinne von § 124 Abs. 2 Nr. 2 VwGO | 164 | ||
dd) Anforderungen an die Darlegung unionsrechtlich fußender besonderer rechtlicher oder tatsächlicher Schwierigkeiten | 165 | ||
ee) Abgrenzung zwischen dem Berufungszulassungsgrund der ernstlichen Zweifel an der Richtigkeit des Urteils und dem der besonderen tatsächlichen oder rechtlichen Schwierigkeiten der Rechtssache | 167 | ||
c) Grundsätzliche Bedeutung der Rechtssache | 173 | ||
aa) Begriffsbestimmung | 174 | ||
(1) Grundsätzliche Bedeutung aufgrund von Tatsachenfragen | 174 | ||
(2) Begriff des Rechtsmittelzuges | 175 | ||
bb) Sinn und Zweck des § 124 Abs. 2 Nr. 3 VwGO | 176 | ||
cc) Fallgruppen fehlender grundsätzlicher Bedeutung | 176 | ||
dd) Fallgruppen des Vorliegens einer grundsätzlichen Bedeutung | 177 | ||
ee) Anforderungen an die Darlegung der grundsätzlichen Bedeutung der Rechtssache | 178 | ||
ff) Anforderungen an die Darlegung einer unionsrechtlich fußenden grundsätzlichen Bedeutung | 180 | ||
d) Divergenzberufung im Sinne von § 124 Abs. 2 Nr. 4 VwGO | 182 | ||
aa) Divergenzgerichte | 182 | ||
(1) Das Oberverwaltungsgericht als Divergenzgericht | 182 | ||
(2) Exkurs: Der Europäische Gerichtshof als Divergenzgericht | 183 | ||
bb) Divergenzbegründende Tatsachenfragen | 185 | ||
cc) Vorliegen einer Divergenz | 186 | ||
(1) Begriffsbestimmung | 186 | ||
(2) Normidentität | 187 | ||
(3) Bewusstsein der Abweichung | 187 | ||
(4) Zeitpunkt des Ergehens der divergierenden Entscheidung | 188 | ||
(5) Rechtsanwendungsfehler | 190 | ||
(6) Stillschweigendes Übergehen | 190 | ||
(7) Hilfsbegründungen | 191 | ||
(8) Obiter dicta | 191 | ||
dd) Anforderungen an die Darlegung einer Divergenz | 192 | ||
ee) Anforderungen an die Darlegung einer auf Unionsrecht fußenden Divergenz | 193 | ||
e) Vorliegen eines Verfahrensmangels | 194 | ||
aa) Begriff des Verfahrensmangels, der der Beurteilung des Berufungsgerichts unterliegt | 194 | ||
bb) Beruhenkönnen der Entscheidung auf dem Verfahrensmangel | 195 | ||
cc) Anforderungen an die Darlegung häufig gerügter Verfahrensmängel | 195 | ||
(1) Verstoß gegen den Amtsermittlungsgrundsatz des § 86 Abs. 1 Satz 1 1. Halbsatz VwGO | 196 | ||
(2) Verstoß gegen Denkgesetze | 205 | ||
(3) Versagung rechtlichen Gehörs durch Nichtbescheiden wesentlichen Vorbringens | 205 | ||
(4) Unterbliebene notwendige Beiladung § 65 Abs. 2 VwGO | 207 | ||
(5) Übergehen einer Vorlageprüfung oder Verwerfung einer Norm des Unionsrechts durch das Verwaltungsgericht als Verfahrensmangel | 210 | ||
(6) Abweisung der Klage durch Prozessurteil statt durch Sachurteil | 213 | ||
dd) Besonderheiten der Darlegung eines auf Unionsrecht fußenden Verfahrensmangels | 213 | ||
f) Besonderheiten bei Mehrfach- und Alternativbegründungen in dem angefochtenen Urteil | 214 | ||
3. Bindung des Oberverwaltungsgerichts an die geltend gemachten und Umdeutung der Zulassungsgründe | 215 | ||
a) Grundsatz | 215 | ||
b) Umdeutung | 217 | ||
aa) Verfassungsrechtliche Notwendigkeit korrigierender Eingriffe in das Berufungszulassungsrecht | 217 | ||
bb) Die Umdeutung im Zivilrecht und im Zivilprozessrecht | 218 | ||
(1) Zivilrecht | 218 | ||
(2) Prozessrecht | 220 | ||
cc) Die Umdeutung von Anträgen im Rahmen des § 88 VwGO | 221 | ||
dd) Die Umdeutung eines fehlerhaften Verwaltungsaktes nach § 47 VwVfG | 222 | ||
ee) Begriffsbestimmung in dem hier bestehenden Zusammenhang | 223 | ||
c) Fallgruppen der Umdeutung im Berufungszulassungsverfahren nach Rechtsprechung und Lehre | 224 | ||
aa) Umdeutung des Vorbringens zu ernstlichen Zweifeln zu dem Berufungszulassungsgrund der besonderen tatsächlichen oder rechtlichen Schwierigkeiten | 225 | ||
bb) Umdeutung des Vorbringens zu ernstlichen Zweifeln zu dem Berufungszulassungsgrund der grundsätzlichen Bedeutung | 232 | ||
cc) Umdeutung besonderer tatsächlicher oder rechtlicher Schwierigkeiten der Rechtssache in ernstliche Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung | 232 | ||
dd) Umdeutung einer grundsätzlichen Bedeutung der Rechtssache in das Vorliegen einer Divergenz | 235 | ||
ee) Umdeutung des Vorbringens zu einer grundsätzlichen Bedeutung der Rechtssache in das Vorbringen zu einer Verfahrensrüge | 238 | ||
ff) Umdeutung des Vorbringens zu einer grundsätzlichen Bedeutung der Rechtssache in das Vorliegen ernstlicher Zweifel an der Richtigkeit des Urteils | 238 | ||
gg) Umdeutung des Vorbringens zu ernstlichen Zweifeln an der Richtigkeit der Entscheidung in die Darlegung eines Verfahrensmangels | 239 | ||
hh) Umdeutung des Vorbringens im Rahmen der Divergenzrüge in die Geltendmachung ernstlicher Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung | 239 | ||
ii) Umdeutung der Darlegung eines Verfahrensfehlers in das Vorliegen ernstlicher Zweifel an der Richtigkeit des Urteils | 240 | ||
jj) Umdeutung des Vorbringens zu dem Zulassungsgrund der Divergenz in das Vorliegen eines Verfahrensmangels | 240 | ||
kk) Umdeutung des Zulassungsgrundes der ernstlichen Zweifel an der Richtigkeit des Urteils in das Vorliegen einer Divergenz | 241 | ||
ll) Umdeutung des Vorbringens zu einer Divergenz in die Rüge der grundsätzlichen Bedeutung der Rechtssache | 242 | ||
mm) Umdeutung wegen „greifbarer Gesetzeswidrigkeit“ | 243 | ||
nn) Umdeutung der dargelegten Gründe innerhalb eines Berufungszulassungsgrundes, insbesondere innerhalb des § 124 Abs. 2 Nr. 1 VwGO | 246 | ||
oo) Empirische Bewertung der Rechtsprechung zu einer Umdeutung | 249 | ||
d) Weiter anzuerkennende Fallgruppen einer Umdeutung | 250 | ||
e) Zusammenfassung | 250 | ||
f) Verhältnis der Umdeutung zu dem Darlegungsgebot | 252 | ||
g) Gewährung rechtlichen Gehörs bei einer Umdeutung | 260 | ||
4. Unterschiede zwischen einer Zulassung der Berufung durch das Verwaltungsgericht und einer Zulassung durch das Oberverwaltungsgericht | 260 | ||
a) Beschränkte Anzahl der Zulassungsgründe | 260 | ||
b) Das Darlegungserfordernis in einem Berufungszulassungsverfahren | 261 | ||
c) Berücksichtigung zwischen dem Urteil des Verwaltungsgerichts und dem Ende der Antragsfrist eintretender Änderungen | 262 | ||
d) Vertretungszwang | 262 | ||
e) Unterschiede in den Begründungsanforderungen | 262 | ||
aa) Anforderungen an die Begründung einer von dem Verwaltungsgericht nach § 124 a Abs. 1 VwGO in seinem Urteil zugelassenen Berufung | 263 | ||
bb) Anforderungen an die Begründung einer von dem Oberverwaltungsgericht nach § 124 a Abs. 5 VwGO zugelassenen Berufung | 264 | ||
5. Das weitere Verfahren nach Zulassung der Berufung durch das Oberverwaltungsgericht | 266 | ||
a) Anforderungen an die Rechtsmittelbelehrung des dem Berufungszulassungsantrag stattgebenden Beschlusses des Oberverwaltungsgerichts | 266 | ||
b) Bestimmter Antrag und inhaltliche Anforderungen der Berufungsbegründung | 270 | ||
c) Anschlussberufung | 272 | ||
d) Der Überprüfungsrahmen des Oberverwaltungsgerichts | 273 | ||
e) Entscheidung durch das Oberverwaltungsgericht im Wege des vereinfachten Verfahrens nach § 130 a VwGO | 274 | ||
6. Bewertung der Praxis des Berufungszulassungsverfahrens aus der Sicht des Rechtsschutzsuchenden und seines Bevollmächtigten | 275 | ||
IV. Die Rechtsmittelzulassung wegen nicht dargelegter unionsrechtlicher Rechtsanwendungsfehler in Literatur und Rechtsprechung | 279 | ||
1. Literatur | 279 | ||
a) Zulassung der Berufung | 279 | ||
b) Zulassung der Revision | 283 | ||
c) Literaturmeinung zu einer Aussetzung und Vorlage nach Art. 267 AEUV in dem Zulassungsverfahren selbst | 285 | ||
2. Rechtsprechung | 286 | ||
a) Zulassung der Berufung | 286 | ||
b) Zulassung der Revision | 291 | ||
c) Rechtsprechung zu einer Aussetzung und Vorlage nach Art. 267 AEUV in dem Zulassungsverfahren selbst | 292 | ||
3. Entscheidung der Streitfrage, ob eine Aussetzung und Vorlage in dem Berufungszulassungsverfahren selbst möglich ist | 293 | ||
V. Unionsrechtliche Vorgaben | 297 | ||
1. Das Vorabentscheidungsverfahren | 297 | ||
a) Sinn und Zweck des Vorabentscheidungsverfahrens | 298 | ||
aa) Gewährleistung der Einheitlichkeit der Unionsrechtsordnung | 300 | ||
bb) Individualrechtsschutz | 302 | ||
cc) Rechtsfortbildung | 305 | ||
dd) Sicherung der Funktionsfähigkeit des Binnenmarktes | 305 | ||
b) Die Berechtigung und die Verpflichtung zu einer Aussetzung und Vorlage zum Zwecke der Vorabentscheidung nach Art. 267 AEUV | 306 | ||
aa) Gegenstand des Vorabentscheidungsersuchens | 307 | ||
bb) Vorlageberechtigte | 311 | ||
cc) Vorlageverpflichtete | 314 | ||
(1) Letztinstanzliches Gericht im Sinne des Art. 267 Abs. 3 AEUV | 314 | ||
(2) Begriff des Rechtsmittels | 317 | ||
(3) Ausnahmen von der Vorlagepflicht | 319 | ||
c) Die Bindungswirkung der Vorabentscheidung | 325 | ||
2. Die unmittelbare Wirkung des Unionsrechts | 329 | ||
a) Die unmittelbare Wirkung des Primärrechts | 331 | ||
b) Die unmittelbare Wirkung des Sekundärrechts | 332 | ||
aa) Verordnungen | 332 | ||
bb) Richtlinien | 333 | ||
(1) Grundsatz | 333 | ||
(2) Die richtlinienkonforme Auslegung als Unterfall der unionsrechtskonformen Auslegung des mitgliedsstaatlichen Rechts | 337 | ||
3. Der Anwendungsvorrang des Unionsrechts | 342 | ||
a) Grundsatz | 344 | ||
b) Der Vorrang des Unionsrechts in seinem Verhältnis zu der mitgliedsstaatlichen Rechtsordnung | 346 | ||
c) Verwerfung oder Nichtanwendung als Folge des Vorrangs des Unionsrechts | 347 | ||
4. „Effet utile“, Verpflichtung zu einer unionsrechtskonformen Auslegung des nationalen Prozessrechts und der allgemeine Rechtsgrundsatz des effektiven gerichtlichen Rechtsschutzes | 348 | ||
a) „Effet utile“ und Effektivitätsgrundsatz als Synonyme? | 349 | ||
aa) Tradierte Begrifflichkeit | 349 | ||
bb) Differenzierung nach dem jeweiligen Adressaten des Effektivitätsgrundsatzes einerseits und der Auslegungsregel des „effet utile“ andererseits | 352 | ||
cc) Eigene Stellungnahme | 353 | ||
b) Die Verpflichtung zu einer unionsrechtskonformen Auslegung des nationalen Prozessrechts und das Gebot effektiven gerichtlichen Rechtsschutzes und kompetenzrechtliche Aspekte | 355 | ||
aa) Vollzugsstruktur des Unionsrechts, Kompetenz der Union zu einer Regelung des Verwaltungsprozessrechts und Grundsatz der mitgliedsstaatlichen Verfahrensautonomie | 355 | ||
(1) Vollzugsstruktur des Unionsrechts | 355 | ||
(2) Die Kompetenz der Union zu einer Regelung des Verwaltungsprozessrechts | 357 | ||
(3) Der Grundsatz der mitgliedsstaatlichen Verfahrensautonomie | 358 | ||
bb) Notwendige Einwirkungen des Unionsrechts auf das mitgliedsstaatliche Verfahrensrecht aus dem Charakter der Union als Rechtsgemeinschaft heraus | 360 | ||
cc) Einschränkungen des Grundsatzes der nationalen Verfahrensautonomie durch das Effektivitäts- und durch das Gebot effektiven gerichtlichen Rechtsschutzes | 361 | ||
dd) Folgerungen aus dem kompetenzrechtlichen Aspekt und dem Effektivitätsgebot | 366 | ||
(1) Gleichwertigkeits- bzw. Äquivalenzgebot | 375 | ||
(a) Inhalt | 375 | ||
(b) Abgrenzung des Prüfungsumfangs des Gerichtshofs in Bezug auf den Grundsatz der Äquivalenz zu dem der mitgliedsstaatlichen Gerichte | 376 | ||
(c) Begriff der „gleichartigen Klagen, die allein mitgliedsstaatliches Recht betreffen“ | 378 | ||
(d) Erstarken einer Möglichkeit zu einer Berücksichtigung mitgliedsstaatlichen Rechts von Amts wegen zu einer unionsrechtlichen Berücksichtigungspflicht | 380 | ||
(e) Berücksichtigung des Unionsrechts von Amts wegen bei (nicht, nicht hinreichend oder nicht fristgerecht umgesetzten) Richtlinien | 381 | ||
(2) Effizienz- bzw. Effektivitätsgebot | 383 | ||
(a) Schaffung von Rechtsbehelfen | 385 | ||
(b) Ausschluss des Berufenkönnens eines Hoheitsträgers auf den Lauf einer Klagefrist bei verspäteter Richtlinienumsetzung | 387 | ||
(c) Mitgliedsstaatliche Entschädigungsobergrenzen, die nicht geeignet sind, diskriminierende Wirkungen richtlinienkonform angemessen auszugleichen | 388 | ||
(d) Setzung angemessener Ausschlussfristen | 388 | ||
(e) Durchbrechung von Vorschriften des nationalen Rechts, in denen der Grundsatz der Rechtskraft verankert ist | 391 | ||
(f) Die Berücksichtigung des Unionsrechts von Amts wegen | 395 | ||
(aa) Die Geltendmachung des Unionsrechts durch die Beteiligten als Voraussetzung seiner Anwendbarkeit im Prozess | 396 | ||
(α) Rs. C-87/90, C-88/90 und C-89/90 | 396 | ||
(β) Rs. C-430/93 und C-431/93 | 398 | ||
(γ) Rs. C-72/95 | 403 | ||
(δ) Rs. C-126/97 | 406 | ||
(ε) Rs. C-295/04 bis C-298/04 | 408 | ||
(ζ) Rs. C-222/05 bis C-225/05 | 412 | ||
(η) Ergebnis | 416 | ||
(bb) Vorhandensein positiver Verfahrensregelungen in Richtlinien und richtlinienkonforme Auslegung des mitgliedsstaatlichen (Prozess-)rechts | 418 | ||
(α) Rs. C-240/98 bis C-244/98 | 418 | ||
(β) Rs. C-473/00 | 421 | ||
(γ) Rs. C-168/05 | 424 | ||
(δ) Rs. C-243/08 | 426 | ||
(ε) Rs. C-40/08 | 428 | ||
(ζ) Rs. C-227/08 | 430 | ||
(η) Ergebnis | 433 | ||
(cc) Ausstrahlungswirkung des Vorabentscheidungsverfahrens nach Art. 267 AEUV | 436 | ||
(α) Rs. C-312/93 | 436 | ||
(β) Ergebnis | 438 | ||
VI. Folgerungen aus den unionsrechtlichen Vorgaben für das Berufungszulassungsverfahren | 441 | ||
1. Nicht- oder eingeschränkte Anwendbarkeit des Darlegungsgebots des § 124 a Abs. 4 Satz 4 VwGO unmittelbar aus Art. 267 AEUV | 441 | ||
a) Einordnung der Oberverwaltungsgerichte in dem Berufungszulassungsverfahren und in dem Berufungsverfahren als letztinstanzliche oder als Instanzgerichte | 441 | ||
aa) Letztinstanzlichkeit des Oberverwaltungsgerichts nach einer die Berufung zulassenden Entscheidung | 442 | ||
bb) Letztinstanzlichkeit des Oberverwaltungsgerichts in dem Berufungszulassungsverfahren selbst | 444 | ||
b) Vorgaben des Art. 267 AEUV in dem Berufungszulassungsverfahren | 449 | ||
2. Das Verhältnis des Darlegungsgebots zu den Prinzipien der unmittelbaren Wirkung und des Vorrangs des Unionsrechts sowie zu dem Effektivitätsgrundsatz und dem Auslegungsprinzip des effet utile | 460 | ||
a) Prüfungsmaßstab | 460 | ||
b) Das Darlegungserfordernis des § 124 a Abs. 4 Satz 4 VwGO unter dem Gesichtspunkt der Effektivität | 461 | ||
aa) Die Länge der Darlegungsfrist des § 124 a Abs. 4 Satz 4 VwGO | 461 | ||
bb) Das Darlegungsgebot als solches unter dem Gesichtspunkt der Effektivität | 462 | ||
(1) Unionsrechtskonforme Auslegung des Darlegungsgebots unter dem Gesichtspunkt der Effektivität | 462 | ||
(2) Darlegungsgebot und Effektivitätsprinzip | 463 | ||
c) Das Darlegungserfordernis des § 124 a Abs. 4 Satz 4 VwGO unter dem Gesichtspunkt der Äquivalenz | 467 | ||
d) Direkte Kollisionen sekundären Unionsrechts mit dem Darlegungsgebot des § 124 a Abs. 4 Satz 4 VwGO | 469 | ||
VII. Unionsrechtliche Rechtfertigung des Darlegungserfordernisses | 471 | ||
1. Rechtfertigung des Darlegungserfordernisses durch die allgemeinen Rechtsgrundsätze der Mitgliedsstaaten | 471 | ||
a) Herleitung | 472 | ||
b) Inhalt | 473 | ||
c) Rechtfertigung | 474 | ||
2. Unionsrechtliche Rechtfertigung des Darlegungserfordernisses unter dem Gesichtspunkt des Fehlens eines „Anspruchs auf einen Instanzenzug“ | 475 | ||
3. Rechtfertigung des Darlegungserfordernisses aufgrund einer „Hinnahme von Disharmonien in der Anwendung des Unionsrechts“ durch die Verträge selbst? | 477 | ||
VIII. Folgerungen für die Frage des gesetzlichen Richters | 478 | ||
1. Einordnung des Gerichtshofs als gesetzlicher Richter im Sinne des Art. 101 Absatz 1 Satz 2 GG | 478 | ||
2. Der Prüfungsmaßstab des Bundesverfassungsgerichts für die Prüfung einer Verletzung des Rechts auf den gesetzlichen Richter | 480 | ||
a) Herleitung des Willkürmaßstabs des Bundesverfassungsgerichts aus dem Verhältnis des einfachen zu dem Verfassungsrecht | 480 | ||
b) Fallgruppen der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 483 | ||
aa) Grundsätzliche Verkennung der Vorlageverpflichtung | 483 | ||
bb) Bewusstes Abweichen von der Rechtsprechung des Gerichtshofs ohne Vorlagebereitschaft | 484 | ||
cc) Nichtvorlage trotz Unvollständigkeit der Rechtsprechung des Gerichtshofs | 484 | ||
dd) Beispielscharakter der Fallgruppen | 485 | ||
c) Bewertung der Prüfungsintensität des Bundesverfassungsgerichts | 487 | ||
3. Verschiebungen des bundesverfassungsgerichtlichen Prüfungsmaßstabes der Willkür aufgrund des Unionsrechts? | 488 | ||
a) Verschiebung des bundesverfassungsgerichtlichen Prüfungsmaßstabes der Willkür in den Fällen einer Verletzung der Vorlagepflicht aufgrund der Kriterien der CILFIT-Entscheidung des Gerichtshofs? | 488 | ||
b) Verschiebung des Prüfungsmaßstabes aufgrund von Art. 4 Abs. 3 Satz 2 EUV und einer unionsrechtskonformen Auslegung des Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG | 490 | ||
4. Ergebnis | 493 | ||
IX. Gesetzgeberische Folgerungen | 496 | ||
X. Zusammenfassung in Thesen | 499 | ||
Literaturverzeichnis | 503 | ||
Sachwortverzeichnis | 529 |