Die Besoldung und Versorgung der Beamten nach den Maßstäben des Alimentationsprinzips als Landeskompetenz
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Die Besoldung und Versorgung der Beamten nach den Maßstäben des Alimentationsprinzips als Landeskompetenz
Beiträge zum Beamtenrecht, Vol. 11
(2012)
Additional Information
Book Details
Pricing
About The Author
Michaƚ Deja, geb. 1977 in Poznan, studierte Rechtswissenschaften an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und an der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznan. Während seiner Promotion war er im Wissenschaftlichen Dienst des Bundestags und am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Europarecht an der Europa-Universität Viadrina tätig. Seit 2004 ist er Mitarbeiter bei der Zeitschrift für Beamtenrecht; seit 2008 Lehrbeauftragter bei der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin. Hauptberuflich arbeitet er als Rechtsanwalt in Berlin.Abstract
Infolge der Rückübertragung der Kompetenzen für die Besoldung und Versorgung von Beamten durch die Föderalismusreform 2006 können diese Leistungen ohne Einschränkungen durch die Bundestreue an die landesinternen Lebensverhältnisse angepasst werden. Grenzen für Absenkungen lassen sich aus dem Alimentationsprinzip ableiten, das im Zusammenhang mit anderen herge brachten Grundsätzen ausgelegt werden muss. Starke Unterschiede der Lebenskosten innerhalb eines Landes gebieten eine Anpassung der Besoldungshöhe. Obwohl existierende Regelungen durchaus Sparpotenziale aufweisen, ist der Kernbereich der Alimentation unantastbar. Er ist verletzt, wenn das Niveau der Besoldung von der allgemeinen Lebensentwicklung im Land abgekoppelt ist und dabei eine Kürzung einer Leistung vorgenommen wird, was gerichtlich festgestellt werden kann. Der Landesgesetzgeber muss bei der Besoldungshöhe insbesondere den Wert einzelner Tätigkeit beachten, wobei auch ein externer Vergleich anzustellen ist. Jede Reform des Ämtergefüges muss sachlich begründet werden, wobei fiskalische Motive ausgeschlossen sind.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
A. Einleitung | 15 | ||
B. Rechtsentwicklung | 17 | ||
I. Entwicklung bis 1945 | 17 | ||
II. Die Nachkriegsjahre und das Bundesbesoldungsgesetz von 1957 | 19 | ||
1. Die Bestrebungen des Bundes nach Einheitlichkeit in der Besoldung | 20 | ||
2. Das Beamtenrechtsrahmengesetz vom 1. Juli 1957 und das Besoldungsgesetz vom 27. Juli 1957 | 21 | ||
III. Die Reformen in den sechziger Jahren | 22 | ||
1. Der Versuch einer Änderung des Art. 75 GG (1962/63) | 22 | ||
2. Die Reform von 1969 | 23 | ||
3. Die Einfügung des Art. 74a GG im Zuge der Reform von 1970/71 – Die „Geburtsstunde der Besoldungseinheit in der Bundesrepublik“ | 24 | ||
a) Vorschlag der Bundesregierung | 25 | ||
b) Die Kritik | 26 | ||
c) Das Urteil des BVerfG vom 26. Juli 1972 | 27 | ||
d) Bewertung des Urteils | 28 | ||
IV. Die Föderalismusreform 2006: Hintergründe und Konsequenzen für das Beamtenrecht | 31 | ||
1. Die Entwicklung des deutschen Föderalismus nach 1945 – die Unitarisierung des Bundesstaats und ihre Folgen | 31 | ||
2. Erste Ansätze einer Reform des deutschen Föderalismus | 33 | ||
3. Die Kommission zur Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung | 35 | ||
a) Grundsätzliche Reformvorschläge | 36 | ||
b) Reformvorschläge für den öffentlichen Dienst | 37 | ||
c) Das Scheitern der Kommission | 38 | ||
4. Wiederaufnahme der Reform im Herbst 2005 | 39 | ||
5. Ergebnisse der Reform | 40 | ||
6. Der Weg zum Besoldungsföderalismus und die Beurteilung der Föderalismusreform 2006 für das Beamtenrecht im Schrifttum | 42 | ||
7. Stellungnahme | 47 | ||
C. Maßstäbe für die Gestaltung der Besoldung auf Landesebene | 50 | ||
I. Art. 33 Abs. 5 GG und die hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums | 50 | ||
1. Wesentliche Funktionen der hergebrachten Grundsätze | 50 | ||
2. Änderungen durch die sog. Fortentwicklungsklausel | 52 | ||
a) Auslegung der bis zum 1.8.2006 geltenden Fassung des Art. 33 Abs. 5 GG | 52 | ||
b) Art. 33 Abs. 5 GG und die Fortentwicklungsklausel | 54 | ||
c) Stellungnahme | 56 | ||
II. Grundlagen und Inhalt des Alimentationsprinzips | 57 | ||
1. Entstehung des Entschädigungsgedankens | 57 | ||
a) Die Ganzheitstheorie | 58 | ||
b) Das Alimentationsprinzip in vorkonstitutioneller Zeit | 58 | ||
c) Der Gegenleistungsgedanke im Alimentationsprinzip | 59 | ||
d) Leistungsbesoldung und Alimentationsprinzip | 60 | ||
e) Stellungnahme – ein modernes Verständnis der Relation zwischen dem Alimentations- und dem Leistungsprinzip | 61 | ||
f) Zwischenergebnis | 64 | ||
III. Die Gestaltung der Besoldung nach dem Alimentationsprinzip | 64 | ||
1. Vom standesgemäßen Unterhalt zur angemessenen Alimentation | 65 | ||
2. Die Amtsangemessenheit der Besoldung | 67 | ||
3. Der gesetzgeberische Spielraum bei der Gestaltung der Besoldung | 69 | ||
IV. Kriterien für die Angemessenheit „im Allgemeinen“ | 71 | ||
1. Entwicklung der allgemeinen wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse | 72 | ||
a) Entwicklung der allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse | 73 | ||
b) Entwicklung der finanziellen Verhältnisse | 75 | ||
2. Mit den Dienstaufgaben verbundene Verantwortung | 76 | ||
V. Kriterien für die Amtsangemessenheit | 76 | ||
1. Das Differenzierungsgebot und andere hergebrachte Grundsätze des Beamtentums | 77 | ||
a) Der Einfluss des Leistungsprinzips | 77 | ||
b) Die Maßstäbe des Laufbahnprinzips | 78 | ||
2. Das Zusammenspiel beamtenrechtsinterner und -externer Kriterien bei der Beurteilung der Amtsangemessenheit | 80 | ||
a) Beamtenrechtsexterne Dimension der Amtsangemessenheit | 82 | ||
b) Beamtenrechtsinterne Dimension der Amtsangemessenheit | 82 | ||
VI. Die wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse in den Ländern als Bezugspunkt für das Alimentationsprinzip | 84 | ||
VII. Der Kerngehalt des Alimentationsprinzips und seine Bedeutung | 85 | ||
1. Abstrakte Definition des Kernbereichs? | 85 | ||
a) Parallelen zwischen den hergebrachten Grundsätzen und den Grundrechten | 86 | ||
b) Hergebrachte Grundsätze als Grundrechte? | 88 | ||
c) Praxis des Bundesverfassungsgerichts bei der Prüfung des Alimentationsprinzips | 90 | ||
d) Zwischenergebnis | 94 | ||
e) Folgerungen für den Kernbereich, insbesondere das Verhältnis zum Wesensgehalt der Grundrechte | 94 | ||
VIII. Dogmatische Neuordnung der Elemente des Gestaltungsspielraums des Alimentationsprinzips | 95 | ||
1. Die bisherige Kategorisierung der funktionsrelevanten Bereiche des Gestaltungsspielraums | 96 | ||
2. Der Facettenreichtum des Alimentationsgrundsatzes als Ausgangspunkt für die dogmatische Neubetrachtung | 97 | ||
IX. Grundlagen der neuen Systematik | 98 | ||
1. Das Kollisionsmoment | 99 | ||
2. Das Ausgleichsmoment | 99 | ||
3. Das Rechtfertigungsmoment | 100 | ||
4. Drei Kollisionsebenen | 101 | ||
X. Die drei Kollisionsgruppen im Einzelnen | 102 | ||
1. Erste Kollisionsebene | 102 | ||
a) Die Wartefrist-Entscheidung des BVerfG | 103 | ||
b) Abgeleitete Grundsätze als verfestigte Konkordanzpositionen | 105 | ||
c) Das Sondervotum: Alternativer Ansatz | 106 | ||
d) Bewertung | 107 | ||
e) Erkenntnisse für die Dogmatik | 109 | ||
f) Der Alimentationsgrundsatz und die Fürsorgepflicht des Dienstherrn | 109 | ||
aa) System der Beihilfegewährung und die Kostendämpfungspauschale | 110 | ||
bb) Die Kostendämpfungspauschale zwischen dem Fürsorgeprinzip und dem Alimentationsgrundsatz | 111 | ||
cc) Die Kostendämpfungspauschale als verfestigte Konkordanzposition? | 112 | ||
g) Weitergehende Fragestellungen | 113 | ||
h) Parallelen zu den Kinderzuschlagentscheidungen des BVerfG | 114 | ||
i) Zweckgebundenheit als Rechtfertigungsgrund | 116 | ||
j) Grenzen für die komplementäre Beteiligungspflicht – systematischer Ansatz | 116 | ||
k) Würdigung der neuesten Ansätze des BVerfG und des BVerwG | 117 | ||
l) Beitragsfreiheit als Schranke der Absenkung der Alimentation? | 120 | ||
m) Alternativer Ansatz: Verfahrensrechtliche Dimension der Überprüfung | 121 | ||
n) Die Entscheidung des BVerfG zu den Führungspositionen auf Zeit | 124 | ||
o) Der Beschluss | 124 | ||
p) Bewertung und Schlussfolgerungen | 125 | ||
q) Grenzen für die Reformen des Besoldungsgefüges durch die Länder im Rahmen der neuen Kompetenzen | 127 | ||
aa) Besoldungsrechtliche Herabstufung des gesamten Ämtergefüges | 127 | ||
bb) Laufbahnrechtliche Egalisierung und besoldungsrechtliche Gleichbewertung | 128 | ||
cc) Prinzip der Folgerichtigkeit der Neugestaltung des Ämtergefüges | 130 | ||
dd) Zwischenergebnis | 133 | ||
r) Zusammenfassung zur ersten Gruppe | 134 | ||
2. Zweite Kollisionsebene | 135 | ||
a) Verfassungsprinzipien als alimentationserweiternde Elemente des Gestaltungsspielraums | 138 | ||
aa) Das Sozialstaatsprinzip – Genese des Einflusses | 139 | ||
bb) Offene Flanken des Sozialstaatsprinzips, insbesondere der Familienzuschlag | 140 | ||
b) Allgemeine Rechtsprinzipien als Einschränkungen der Alimentation | 144 | ||
aa) Grundsätzliche Möglichkeit einer Einschränkung auf Grundlage allgemeiner Rechtsprinzipien | 144 | ||
bb) Zur Frage der praktischen Konkordanz | 145 | ||
cc) Reichweite der Rechtfertigungsmöglichkeit durch Verfassungsprinzipien | 146 | ||
dd) Anwendung der herausgearbeiteten Grundsätze auf die Problematik der Stabilitätsopfer | 148 | ||
(1) Verfassungsrechtliche Stellung von fiskalischen Gründen | 149 | ||
(2) Sekundärer Wirkungsbereich finanzpolitischer Erwägungen | 151 | ||
(3) Primärer (systemimmanenter) Wirkungsbereich finanzpolitischer Erwägungen als zulässiges Sekundärziel für Kürzungen der Besoldung | 152 | ||
c) Ergebnisse im Rahmen der zweiten Kollisionsebene | 156 | ||
3. Exkurs: Absolute Grenzen des Alimentationsprinzips | 157 | ||
a) Maßstäbe für die Feststellung einer Verletzung des Kernbereichs | 158 | ||
aa) Spannungsverhältnis zwischen den besoldungsrelevanten Elementen als Ausgangspunkt | 160 | ||
bb) Einschätzungsprärogativen des Gesetzgebers | 161 | ||
cc) Die Marginalitätsgrenze im Rahmen der Einschätzungsprärogative | 163 | ||
dd) Absolute oder relative Belastungsbeträge als Maßstab der Marginalität? | 164 | ||
ee) Die 115 %-Grenze als Maßstab für Absenkungen | 165 | ||
ff) Die Abstände im Ämtergefüge als Maßstab? | 167 | ||
b) Zwischenergebnis | 169 | ||
c) Kombinierter Maßstab als Kriterium für eine Kernbereichsverletzung | 170 | ||
aa) Anpassungspflicht als Ausgangspunkt | 170 | ||
bb) Abkopplung der Alimentation von der allgemeinen Wirtschafts- und Einkommensentwicklung als erste Voraussetzung für die Feststellung einer Verletzung des Kernbereichs | 171 | ||
cc) Ansätze für Kritik | 174 | ||
d) Abkopplung als Eingriff | 176 | ||
aa) Die Voraussetzungen für einen Eingriff durch Abkopplung | 177 | ||
bb) Die Abkopplung im engeren Sinne | 177 | ||
cc) Verhältnis der tariflichen Entwicklung zur Beamtenbesoldung | 179 | ||
dd) Weitere Voraussetzungen für die Feststellung eines Eingriffs durch Abkopplung | 181 | ||
4. Dritte Kollisionsebene | 182 | ||
a) Bedarfsorientierte Besoldung | 185 | ||
b) Jährliche Sonderzahlungen | 186 | ||
aa) Sonderzuwendungen in der Rechtsprechung | 187 | ||
bb) Grenzen möglicher Absenkungen | 189 | ||
cc) Relative Größe als alternativer Maßstab für die Feststellung einer Verletzung des Alimentationsprinzips? | 190 | ||
c) Der Ortszuschlag | 191 | ||
aa) Die Ballungsraumzulagenentscheidung | 193 | ||
bb) Maßstäbe und Kritik | 195 | ||
cc) Regionale Unterschiede in Lebenshaltungskosten und der Kürzungsbegriff | 200 | ||
(1) Die Abkopplung der Besoldung als Handlungsmaßstab | 201 | ||
(2) Begründung einer Handlungspflicht | 201 | ||
(3) Kriterien für die Feststellung einer Abkopplung | 202 | ||
d) Folgerungen für die dritte Kollisionsebene | 203 | ||
D. Grenzen der Absenkung der Versorgung | 204 | ||
I. Die Versorgung als Bestandteil des Alimentationsprinzips | 205 | ||
II. Besonderheiten der Versorgung gegenüber der Besoldung | 206 | ||
III. Versorgung und andere hergebrachte Grundsätze | 208 | ||
1. Die Entscheidung des BVerfG zur Versorgungsrücklage | 209 | ||
2. Bewertung | 210 | ||
3. Verfestigte Konkordanzposition als Sicherheitsschranke für Absenkungen? | 211 | ||
IV. Wirkungsgleiche Übertragung von Rentenreformen auf die Versorgung – Konsequenzen der Föderalismusreform 2006 | 212 | ||
V. Versorgung und andere Rechtsprinzipien – die zweite Kollisionsebene | 215 | ||
1. Die Hinterbliebenenversorgung als Alimentation | 215 | ||
2. Die familienrechtliche Prägung der Hinterbliebenenversorgung | 217 | ||
a) Der Gedanke der „maßvollen Umverteilung“ | 218 | ||
b) Sozialfürsorgerisch motivierte Leistungen als Bereichsausnahmen? | 218 | ||
c) Bedarfsbezogene Hinterbliebenenversorgung als Alternative | 219 | ||
VI. Versorgung und die allgemeinen Bedürfnisse – die dritte Kollisionsebene | 220 | ||
E. Das Prinzip der Bundestreue und die hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums als Homogenitätsklausel | 221 | ||
I. Bundestreue als Bestandteil der bundesstaatlichen Ordnung | 221 | ||
II. Die Bundestreue als Kompetenzausübungsschranke | 222 | ||
1. Das Verbot missbräuchlicher Rechtsausübung | 222 | ||
a) Missbrauchsverbot bei der Absenkung der Alimentation | 224 | ||
b) Missbrauchsverbot bei einseitiger Erhöhung der Alimentation | 224 | ||
aa) Absolute und relative Bezugspunkte | 225 | ||
bb) Schwellenwerte für zulässige Abweichungen | 225 | ||
c) Das Missbrauchsverbot und Besoldungsdiskrepanzen innerhalb eines Landes | 227 | ||
aa) Besserstellung des Landesbeamten | 227 | ||
bb) Ausgleichsmöglichkeiten nach dem Alimentationsprinzip | 228 | ||
2. Kooperativer Föderalismus im Besoldungsrecht | 229 | ||
III. Homogenitätsbegründende Aspekte weiterer hergebrachter Grundsätze | 230 | ||
F. Zusammenfassung | 232 | ||
Literaturverzeichnis | 236 | ||
Sachverzeichnis | 246 |