Gemeinschaftliches Wohnen im Alter in der Kommune
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Gemeinschaftliches Wohnen im Alter in der Kommune
Das Problem der kommunalen Gastfreundschaftskultur gegenüber dem homo patiens
Schriften der Gesellschaft für Sozialen Fortschritt e. V., Vol. 29
(2012)
Additional Information
Book Details
Pricing
About The Author
Frank Schulz-Nieswandt, Sozialwissenschaftler; Univ.-Professur für Sozialpolitik, Methoden der qualitativen Sozialforschung und Genossenschaftswesen im Institut für Soziologie und Sozialpsychologie (ISS) an der Universität zu Köln, dort: Studiendekan; Honorarprofessur für Sozialökonomie der Pflege an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar, derzeit Vorstandsvorsitzender des Kuratorium Deutsche Altershilfe. Er ist Ehrenvorsitzender der Gesellschaft für Sozialen Fortschritt, federführender Herausgeber der »Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen«. Forschungsschwerpunkte: Ontologie und Anthropologie der Sozialpolitik und der genossenschaftlichen Form, Gemeinwirtschaftslehre, Altern/Gesundheit/Pflege.Abstract
Ausgangspunkt des Buches ist die Frage, welche Barrieren die De-Institutionalisierung zugunsten gemeinschaftlicher Wohnformen im Alter im kommunalen Raum erschweren. Institutionalisierung wird dabei nicht auf eine Architekturfrage reduziert, sondern als »mentales Modell« mit Vorliebe für spezifische soziale Interaktionsordnungen (dependency support script) verstanden. Das Buch behandelt interdisziplinär vor dem Diskurs- und Praxishintergrund der De-Institutionalisierung die Probleme der Integration gemeinschaftlicher Wohnformen im Alter für Menschen mit chronischen Erkrankungen, Behinderungen sowie Hilfe- und Pflegebedürftigkeiten in den kommunalen Raum.Die Untersuchung bleibt dabei nicht auf der Ebene einer oberflächlichen interessenzentrierten Stakeholder-Betrachtung stehen. Sie analysiert die tiefere kulturelle Grammatik von Ein- und Ausgrenzungen im sozialen Raum als Problem einer anthropologisch reflektierten »Gastfreundschaftskultur« gegenüber dem »ganz Anderen« (als dem Dämonischen »da Draußen«) und berücksichtigt die psychischen Dispositionen der Akteure im Lichte paläoanthropologischer Betrachtungen. Methodologisch wird eine strukturalistische Sichtweise eingenommen, bei der die Analyse der binären Codes in der Grammatik von Inklusion/Exklusion im Zentrum steht. Ethnologische, religions- und kulturgeschichtliche Befunde fundieren diese Sichtweise. Die Betrachtungen münden in eine Ethik-Perspektive einer empathiegestützten Achtsamkeit im Dialog mit dem Anderen, aber auch einer Achtsamkeit der Gelassenheit im Sozialreformprozess, der als Sisyphos-Arbeit anthropologisch begriffen wird.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Einleitende Vorbemerkungen | 13 | ||
Vertiefende Einleitungen | 35 | ||
Exkurs: Strukturale Analyse bei Edmund Leach und der pathosophische Blick bei Viktor von Weizsäcker | 46 | ||
I. Eine empirische Studie und ihre kulturtheoretische, auf politische Fragen abstellende Reflexion | 76 | ||
1. Zentrale Befunde der explorativen Studie | 76 | ||
2. Ohne Romantik und Dogmatik – die Befunde im konkreten Betrachtungszusammenhang | 78 | ||
II. Politische Schlussfolgerungen | 80 | ||
1. Rechtliche Situation und politischer Wille | 80 | ||
2. Kulturelle Voraussetzungen | 82 | ||
3. Altersbilder – Behindertenbilder: Wahrnehmungs-Skripte und kollektive Denkstile | 90 | ||
III. Die anthropologische Herausforderung | 92 | ||
IV. Die kulturelle Tiefengrammatik und die Psychogrammatik des Problems: Historische Epistemologie der Alterität | 97 | ||
V. Kommunikative Choreographie statt „social engineering“ | 109 | ||
VI. Vernetzung mit Absicht auf abgestimmte Verbindlichkeit im kommunalen Raum – Eine sehr unwahrscheinliche, aber nicht unmögliche Aufgabe: Die Studie von Grunow u. a. | 111 | ||
VII. Das „Gesundheitsnetz 2025“ der Stadt Zürich | 116 | ||
1. Strukturelle Hintergründe der Genese | 116 | ||
2. Die Konturen der Politik der Impulse zur Veränderung des Feldes | 121 | ||
VIII. Die Hausärzte – Warum kooperieren sie nicht? | 129 | ||
IX. Achtsamkeit und Gelassenheit: Zukunftsdenken zwischen Gemütsruhe und Gleichgültigkeit | 134 | ||
Fazit und Ausblick | 144 | ||
Schlusswort im Lichte der hermeneutischen Anthropologie von Bollnow | 148 | ||
Literaturverzeichnis | 151 | ||
Sachverzeichnis | 195 |