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Helbach, C. (2012). Der gestufte Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen vor Parlament, Presse und jedermann. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53813-3
Helbach, Clemens. Der gestufte Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen vor Parlament, Presse und jedermann. Duncker & Humblot, 2012. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53813-3
Helbach, C (2012): Der gestufte Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen vor Parlament, Presse und jedermann, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53813-3

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Der gestufte Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen vor Parlament, Presse und jedermann

Helbach, Clemens

Beiträge zum Informationsrecht, Vol. 31

(2012)

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About The Author

Dr. Clemens Helbach, Jahrgang 1982, studierte von 2002 bis 2008 Rechtswissenschaften an den Universitäten Bonn, Köln und Barcelona. Nach dem 1. Staatsexamen arbeitete er zunächst als juristischer Mitarbeiter in einer internationalen Kanzlei in Köln, bevor er im Jahr 2009 eine Stelle als Wissenschaftliche Hilfskraft am Kirchenrechtlichen Institut der Universität Bonn, Lehrstuhl Prof. Waldhoff, antrat. Im Zeitraum zwischen 2008 und 2010 widmete er sich seiner Dissertation. Seit Oktober 2010 ist er Referendar mit der Stammdienststelle LG Bonn.

Abstract

Gegenstand der Arbeit ist die Gegenüberstellung des Schutzguts »Betriebs- und Geschäftsgeheimnis« mit drei strukturell unterschiedlichen öffentlich-rechtlichen Informationsansprüchen, bei deren Geltendmachung es naturgemäß zu Konflikten mit Geheimhaltungsinteressen kommen kann. Die einzelnen Informationsansprüche werden analysiert und einander vergleichend gegenübergestellt. Anschließend erfolgt eine Beleuchtung möglicher Inhalte von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen, aus der Schlussfolgerungen hinsichtlich der Schutzintensität einzelner Informationen gezogen werden. Aus dem Zusammenhang von Schutzniveau und Anspruchsart wird ein Schutzstufenmodell für Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse entwickelt, das von einer Stufe, auf der kein Schutz gewährt wird, bis zu einem weitgehend absoluten Schutz reicht. Dieses Stufenmodell soll - ähnlich wie andere der Rechtsdogmatik bekannte Stufenlehren - der Vorstrukturierung und Vorjustierung des Abwägungsprozesses im Einzelfall dienen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
A. Einleitung 17
I. Entwicklungen in der „Informationsgesellschaft“ 17
II. Gegenstand der Arbeit und Fragestellung 19
III. Bisherige Behandlung in der Literatur 21
IV. Gang der Darstellung 23
B. Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse und die verschiedenen Informationsansprüche 24
I. Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse 24
1. Historische Entwicklung des Geheimnisschutzes 24
2. Zum Begriff des Betriebs- und Geschäftsgeheimnisses 26
3. Die Bedeutung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen 28
a) Perspektive der Unternehmen 28
b) Perspektive der Allgemeinheit 29
4. Voraussetzungen 30
a) Tatsache mit Unternehmensbezug 32
b) Fehlende Offenkundigkeit 33
aa) Allgemeine Bekanntheit 33
bb) Leichte Zugänglichkeit 34
c) Geheimhaltungswille 35
d) Berechtigtes Geheimhaltungsinteresse 36
5. Abgrenzung zu den immateriellen Schutzrechten 39
6. Zivilrechtlicher Schutz 40
7. Verfassungsrechtliche Gewährleistung des Schutzes von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen 41
a) Art. 12 Abs. 1 GG 41
b) Art. 14 Abs. 1 GG 42
c) Art. 2 Abs. 1 GG 43
aa) Recht auf informationelle Selbstbestimmung 43
bb) Schutz der Unternehmenssphäre 44
cc) Zwischenergebnis 44
d) Ergebnis 45
8. Binnendifferenzierung als Abwägungsmaßstab? 45
II. Das parlamentarische Fragerecht 46
1. Begriff und Bedeutung des parlamentarischen Fragerechts 46
2. Verfahrensrechtliche Ausgestaltung in der parlamentarischen Praxis 49
a) Große Anfrage 49
b) Kleine Anfrage 50
c) Einzelfrage und Fragestunde 50
d) Aktuelle Stunde 51
3. Rechtsgrundlage und verfassungsrechtliche Herleitung des parlamentarischen Fragerechts 52
a) Verfassungsrechtliche Herleitung 53
aa) Konkretisierung des Zitierrechts aus Art. 43 Abs. 1 GG 53
bb) Art. 38 Abs. 1 S. 2 GG („Statusthese“) 54
cc) Annexkompetenz bzw. „Implied-powers“-Lehre 55
dd) Keine verfassungsrechtliche Grundlage für einen allgemeinen Informationsanspruch 56
ee) Ergebnis 56
b) Originärer Informationsanspruch oder Teilhaberecht? 58
c) Antwortpflicht der Regierung als Korrelat 62
d) Justitiabilität 63
e) Funktionswandel von Art. 38 Abs. 1 S. 2 GG 64
4. Reichweite und Grenzen 65
a) Anspruchsinhalt 65
b) Grenzen 66
aa) Allgemeiner Verantwortungsbereich der Regierung 66
bb) Verpflichtung zu gegenseitiger Rücksichtnahme 68
(1) Gefährdung der Funktions- und Arbeitsfähigkeit der Regierung 68
(2) Kernbereich exekutiver Eigenverantwortung 68
cc) Berechtigte Geheimhaltungsinteressen, insbesondere Grundrechte Dritter 70
(1) Ausgangslage 70
(2) Herstellung praktischer Konkordanz über die Geheimschutzordnung des Deutschen Bundestages (Anlage 3 GOBT) 71
dd) Fehlender Mandatsbezug der Frage 73
5. Einbettung in das System parlamentarischer Kontrollrechte 74
6. Schlussfolgerungen 76
III. Der presserechtliche Auskunftsanspruch 76
1. Entstehungsgeschichte und Grundlagen 76
2. Funktion des presserechtlichen Auskunftsanspruchs 78
3. Voraussetzungen und Gegenstand des Auskunftsanspruchs 80
a) Anspruchsberechtigte 81
b) Anspruchsverpflichtete 82
c) Anforderungen an die Antragstellung 85
d) Gegenstand des Auskunftsanspruchs 86
4. Schranken 88
a) § 4 Abs. 2 Nr. 1 LPG: Gefährdung der sachgemäßen Durchführung eines schwebenden Verfahrens 90
b) § 4 Abs. 2 Nr. 2 LPG: Entgegenstehen von Vorschriften über die Geheimhaltung 91
aa) Potentielle Geheimhaltungsvorschriften 91
bb) Interessenabwägung im Rahmen des § 4 Abs. 2 Nr. 2 LPG 92
cc) Sonstige Vorschriften (Beamtenrechtliche Verschwiegenheitspflichten, Verwaltungsvorschriften, Vorschriften der Gemeindeordnungen über den Ausschluss der Sitzungsöffentlichkeit) 96
c) § 4 Abs. 2 Nr. 3 LPG: Überwiegendes öffentliches oder schutzwürdiges privates Interesse 97
d) § 4 Abs. 2 Nr. 4 LPG: Überschreitung des Umfangs der Auskunft über das zumutbare Maß 100
5. Die Durchsetzung des Informationsanspruchs 100
6. Verfassungsrechtliche Dimension 101
a) Grammatikalische und historische Auslegung 103
b) Konzeption der Grundrechte 104
c) Telos und „institutionelle Seite“ der Pressefreiheit 106
aa) Teleologische Auslegung 106
bb) Rechtsinstitut einer freien Presse 107
d) Systematik 111
e) Demokratie- und rechtsstaatliche Erwägungen 111
7. Ergebnis und Schlussfolgerungen 112
IV. Der Informationszugangsanspruch nach dem IFG 113
1. Entstehungsgeschichte 113
2. Vom Aktengeheimnis zur Verwaltungstransparenz 114
3. Zielrichtung 116
4. Recht auf Informationszugang und Verfahren 118
a) Anspruchsberechtigte 119
b) Anspruchsverpflichtete 120
c) Antragstellung 121
d) Bewilligung, Zuständigkeit und Frist 122
e) Anspruchsgegenstand und Art des Zugangs 123
f) Beteiligung Dritter 125
g) Kosten 126
h) Verhältnis zu anderen Auskunftsnormen 126
5. Gerichtliche Durchsetzung 128
a) Verwaltungsprozessuales Problem 128
b) In-camera-Verfahren? 129
6. Verfassungsrechtlicher Hintergrund 131
a) Entstehungsgeschichte, Wortlaut und Funktion: Das „dogmatisch-traditionelle“ Verständnis des Grundrechts der Informationsfreiheit 133
b) Behördenakten als „allgemein zugängliche Quellen“ im Rahmen von Art. 5 Abs. 1 S. 1 Hs. 2 GG: Bestimmungsrecht des Staates? 134
aa) BVerfG-Beschluss „Leipziger Volkszeitung“ 135
bb) „n-tv-Entscheidung“ 136
cc) Zirkuläre Argumentation? 137
dd) Zwischenergebnis 138
c) Neuinterpretation des Art. 5 Abs. 1 S. 1 Hs. 2 GG? 138
aa) Die Staatsstrukturprinzipien des Art. 20 GG als Grundlage eines allgemeinen Informationszugangsanspruchs 139
bb) Die Staatsstrukturprinzipien des Art. 20 GG als Stütze eines allgemeinen Informationszugangsanspruchs 140
cc) Bedürfnis eines allgemeinen, verfassungsunmittelbaren Informationszugangsanspruchs? 144
dd) Zwischenergebnis 145
d) Art. 38 Abs. 1 GG 145
e) Objektivrechtliche Dimension und ihre Wirkung 146
f) Ergebnis und Umfang der Grundrechtsaktivierung 146
7. Grenzen 148
a) Allgemein 148
b) Ausnahmen zum Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen 149
aa) Schutz vertraulich erhobener oder ermittelter Informationen (§ 3 Nr. 7 IFG) 149
bb) Schutz der Kontroll- oder Aufsichtsaufgaben der Finanz-, Wettbewerbs- und Regulierungsbehörden (§ 3 Nr. 1 lit. d IFG) 150
cc) Pflicht zur Geheimhaltung, Geheimnisschutz (§ 3 Nr. 4 IFG) 150
dd) § 6 S. 2 IFG 152
(1) Prüfung durch die Behörde; Abwägungsbefugnis? 152
(2) Sonderfall: Rechtswidriges Verhalten und berechtigtes Geheimhaltungsinteresse 154
(3) Kritik 156
ee) Praktische Folgen 158
8. Schlussfolgerungen 159
C. Analyse der Intensität des Schutzes von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen in Abhängigkeit zum Informationsanspruch und Entwurf eines Schutzstufenmodells 160
I. Vergleich der Informationsansprüche 160
1. Zielrichtungen 160
2. Rechtliche Grundlage 162
a) Bestandsaufnahme 163
b) Vorrang der Verfassung 163
c) Schlussfolgerungen 166
II. Ausgleich zwischen den Informationsansprüchen und Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen: Eine Rechtsprechungsanalyse 167
1. Parlamentarisches Fragerecht 167
a) Vorgegebener Modus 167
b) Rechtsprechungsanalyse 168
aa) VerfGH NW, NVwZ-RR 2009, 41 168
bb) BayVerfGH, NVwZ 2007, 204 169
cc) BVerfGE 67, 100 – „Flick-Untersuchungsausschuss“ 170
dd) Zwischenergebnis 171
2. Presserechtlicher Auskunftsanspruch 171
a) Vorgegebener Modus 171
b) Rechtsprechungsanalyse 172
aa) Entscheidung zugunsten des Schutzes von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen: VGH München, NVwZ-RR 2007, 767 172
bb) Entscheidungen zugunsten der Presse 173
(1) VG Arnsberg, Urt. v. 30. 01. 2009 – 12 K 136/08 173
(2) VG Hamburg, AfP 2009, 296 und Hamburgisches Oberverwaltungsgericht, Urt. v. 04. 10. 2010 – 4 Bf 179/09.Z 173
(3) VG Düsseldorf, Urt. v. 14. 12. 2001 – 1 K 6481/99 und OVG Münster, NJW 2005, 618 (Berufungsinstanz) 174
(4) VG Düsseldorf, Urt. v. 15. 10. 2008 – 1 K 3286/08 175
(5) VG Berlin, AfP 1994, 175 und OVG Berlin, ZUM 1996, 250 (Berufungsinstanz) 175
(6) VG Frankfurt (Oder), Beschl. v. 23. 9. 2009 – 3 L 208/09 und OVG Berlin-Brandenburg, Beschl. v. 19. 10. 2009 – 10 S 58.09 (Beschwerdeinstanz) 176
cc) Zwischenergebnis 176
3. Informationszugangsanspruch nach dem IFG 177
a) Vorgegebener Modus 177
b) Rechtsprechungsanalyse 177
aa) Entscheidungen zugunsten von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen 177
(1) VG Braunschweig, ZUM 2008, 254 177
(2) VG Frankfurt a. M., NVwZ 2008, 1384 177
(3) OVG Schleswig, NordÖR 2005, 528 178
(4) VG Frankfurt a. M., Urt. v. 28. 1. 2009 – 7 K 4037/07.F 179
(5) VG Frankfurt a. M., Urt. v. 18. 2. 2009 – 7 K 4170/07.F 179
(6) OVG Schleswig, NVwZ 2007, 1448 180
(7) VG Saarlouis, Urt. v. 18. 10. 2002 – 1 K 96/01 180
(8) VG Berlin, Urt. v. 12. 10. 2009 – 2 A 20.08 181
bb) Entscheidungen zugunsten der Informationszugangsfreiheit 182
(1) VG Düsseldorf, Urt. v. 9. 7. 2004 – 26 K 4163/03 182
(2) VG Hamburg, Urt. v. 22. 5. 2008 – 13 K 1173/07 und BVerwG, NuR 2009, 555 (Revisionsinstanz) 182
(3) VG Köln, Urt. v. 23. 10. 2008 – 13 K 5055/06 und OVG Münster, DVBl. 2011, 698 183
(4) BVerwG, NVwZ 2009, 1114 183
(5) VG Berlin, Urt. v. 26. 6. 2009 – 2 A 62.08 184
(6) VG Köln, NuR 2005, 665 und OVG Münster, NVwZ-RR 2006, 248 184
(7) OVG Münster, NWVBl. 2006, 292 (293 f.) 185
(8) OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 02. 10. 2007 – 12 B 12.07 186
(9) VG Berlin, Urt. v. 24. 08. 2004 – 23 A 1.04 186
(10) VG Berlin, Urt. v. 11. 11. 2010 – 2 K 35/10 187
cc) Zwischenergebnis 187
4. Vergleichende Analyse und Ergebnis 188
III. Kategorisierung nach Geheimnisinhalten 189
1. Terminologie 190
2. Mögliche Differenzierungskriterien 191
a) Begriffskomponenten 191
b) Leistung und Immaterialgutcharakter 191
c) Unternehmensbezug und Gegenständlichkeit der Information 193
d) Interne Nutzung der Information 194
e) Sozialbezug der Information 195
f) Alter und Detaillierungsgrad der Information 196
g) Spezialgesetzliche Wertungen 197
h) Eigene Schutzvorkehrungen des Geheimnisherrn 198
i) Zwischenergebnis 199
3. Abgrenzung zwischen Binnendifferenzierung und der Bestimmung, ob ein Betriebs- und Geschäftsgeheimnis vorliegt 200
4. Ergebnis: Abstufung nach Bedeutung des Geheimnisses als Abwägungshilfe 201
5. Beispiele 202
6. Zusammenhang zwischen Kategorisierung und Informationsanspruch? 203
IV. Entwurf eines Schutzstufenmodells 203
1. Konstellationen möglicher Kollisionen von Informationsansprüchen und Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen 204
a) Informationsanspruch trifft auf „illegales Geheimnis“ 204
b) Allgemeiner Informationszugangsanspruch trifft auf Betriebs- und Geschäftsgeheimnis aus dem Unternehmenssozialbereich bzw. Unternehmenskernbereich 205
c) Presserechtlicher Auskunftsanspruch trifft auf Betriebs- und Geschäftsgeheimnis aus dem Unternehmenssozialbereich 206
d) Presserechtlicher Auskunftsanspruch trifft auf Betriebs- und Geschäftsgeheimnis aus dem Unternehmenskernbereich 209
e) Informationsanspruch des Abgeordneten trifft auf Betriebs- und Geschäftsgeheimnis aus dem Unternehmenssozialbereich bzw. Unternehmenskernbereich 210
f) Öffentlichkeitsprinzip des demokratischen Parlamentarismus und Geheimschutz 212
g) Schlussfolgerungen 214
2. Schutzstufen 214
a) Schutzstufe 0 215
b) Schutzstufe 1 215
c) Schutzstufe 2 215
d) Schema 216
3. Fazit 216
D. Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussbetrachtung 219
Literaturverzeichnis 222
Sachwortverzeichnis 233