Probleme gruppengerechter Versorgungsüberleitung
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Probleme gruppengerechter Versorgungsüberleitung
§ 7 AAÜG im Lichte des Grundgesetzes
Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht, Vol. 310
(2012)
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Abstract
Die deutsche Wiedervereinigung ist nach mehr als zwanzig Jahren für viele nur noch ein Datum der Geschichte. Dennoch hat die juristische Gestaltung der Staatenzusammenführung durch den Einigungsvertrag Verwerfungen insbesondere bei der Ausführungsgesetzgebung ergeben, die einige Gruppen ehemaliger Versorgungsberechtigter nicht nur wirtschaftlich belasten, sondern auch diskriminieren. $aHans Schneider$z hatte schon 1974 konstatiert: »Der Jurist bewältigt die Vergangenheit, indem er die Gegenwart zu befrieden sucht«.Im Schrifttum und in den parlamentarischen Beratungen wurde teilweise schon früh auf verfassungsrechtliche Bedenken gegen einige Regelungen der Rentenüberleitung aufmerksam gemacht, insbesondere weil Pönalisierungserwägungen mit der Wertneutralität des Sozialversicherungsrechts in Widerstreit gerieten. Mehrere verfassungswidrige Auswüchse der Sozialgesetzgebung konnte das Bundesverfassungsgericht - mitunter in mehreren Anläufen - beseitigen. Durch Novellierungen des Anspruchs- und Anwartschaftsüberführungsgesetzes sowie durch neuere Forschungen zur Einkommensstruktur im sogenannten X-Bereich und in der Volkswirtschaft der DDR wird das Problem verfassungsgemäßer gruppengerechter Versorgungsüberleitung erneut aktuell. Hier hat das Bundesverfassungsgericht ungeachtet des weitgefassten Tatbestands des Gleichheitssatzes feste Grenzen abgesteckt, wonach eine Gruppe von Normadressaten nicht anders als eine vergleichbare Gruppe behandelt werden darf, es sei denn, dass zwischen beiden Gruppen so erhebliche Unterschiede nach Art und Gewicht bestehen, dass sie die Ungleichbehandlung rechtfertigen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 1 | ||
Inhaltsübersicht | 3 | ||
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 16 | ||
Erster Teil: Entwicklung | 19 | ||
Erstes Kapitel: Die Alterssicherung in der DDR | 19 | ||
A. Pflicht- und Zusatzversicherung | 19 | ||
I. Sozialpflichtversicherung | 19 | ||
II. Freiwillige Zusatzrentenversicherung | 20 | ||
B. Zusatz- und Sonderversorgung | 20 | ||
I. Zusatzversorgungssysteme | 20 | ||
II. Sonderversorgungssysteme | 21 | ||
Zweites Kapitel: Die Aufhebung der Versorgungsordnung des MfS/AfNS durch Volkskammer-Gesetz | 23 | ||
A. Überführung in die Rentenversicherung und Versorgungskürzungen | 23 | ||
B. Zur Sachgerechtigkeit des Aufhebungsgesetzes | 23 | ||
I. Die Rolle der am 18. März 1990 gewählten Volkskammer | 23 | ||
II. Das Aufhebungsgesetz als Symbol-Gesetz | 24 | ||
III. Widersprüchlichkeit von Regelungen | 28 | ||
1. Das Aufhebungsgesetz | 28 | ||
2. Widersprüchliche Berufungen auf den DDR-Aufhebungsgesetzgeber | 28 | ||
Drittes Kapitel: Verträge und Rechtsakte zur Deutschen Einheit | 29 | ||
A. Der Staatsvertrag zur Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion vom 18.5.1990 | 29 | ||
I. Relevante Regelungen für die Versorgungssysteme | 29 | ||
II. Die Nachteile der „Systementscheidung“ | 30 | ||
B. Der Einigungsvertrag vom 31. August 1990 | 31 | ||
I. Überführung der Versorgungssysteme | 31 | ||
II. Abschaffung ungerechtfertigter und Abbau überhöhter Leistungen sowie Verbot der Besserstellung im Vergleich zu anderen öffentlichen Versorgungssystemen | 31 | ||
III. Kürzung oder Aberkennung von Ansprüchen und Anwartschaften bei Verstößen gegen die Grundsätze der Menschlichkeit oder Rechtsstaatlichkeit oder im Falle des Missbrauchs | 32 | ||
1. Rentenkürzung bzw. -aberkennung als individualbezogene Sanktion | 32 | ||
a) Der Schuldgrundsatz als Verfassungsvorgabe | 33 | ||
aa) Schuldgrundsatz und Rechtsstaatlichkeit | 33 | ||
bb) Schuldgrundsatz und Menschenwürde-Garantie | 34 | ||
b) Die Geltung des Schuldgrundsatzes auch für strafähnliche Sanktionen | 36 | ||
aa) Strafähnliche Sanktionen als Berührung der sittlichen Persönlichkeit | 36 | ||
bb) Maßgeblichkeit von Sinn und Zweck der Sanktion | 36 | ||
cc) Rentenrechtliche Sanktionen | 37 | ||
2. Zur Wertneutralität des Sozialversicherungsrechts | 38 | ||
a) Schutzzweck des Rentenversicherungsrechts | 38 | ||
b) Ausnahmeregelungen | 39 | ||
c) Durchbrechung des Systems der Wertneutralität im „Dritten Reich“ | 40 | ||
d) Besatzungsrechtliche Maßnahmen | 41 | ||
e) Wiederherstellung der rentenversicherungsrechtlichen Wertneutralität in der Bundesrepublik Deutschland | 41 | ||
f) Der erfolglose Entwurf einer „lex Tiedge“ | 42 | ||
g) Keine Straf- oder Wiedergutmachungsfunktion des Sozialversicherungsrechts | 43 | ||
h) Zur Bedeutung von Systemwidrigkeiten | 44 | ||
aa) Systemänderungen | 44 | ||
bb) Systemdurchbrechungen | 45 | ||
Viertes Kapitel: Die Renten-Überleitung im wiedervereinigten Deutschland | 48 | ||
A. Gesetzliche Regelungen | 48 | ||
I. Das Anspruchs- und Anwartschaftsüberführungsgesetz – AAÜG – vom 25. Juli 1991 in der Fassung des Gesetzes zur Änderung des Renten-Überleitungsgesetzes vom 18. Dezember 1991 | 48 | ||
1. Grundzüge | 48 | ||
a) Überführung in die Rentenversicherung | 48 | ||
b) Ersetzung der „Beitragsleistung“ durch das „Arbeitsentgelt“ zur Einführung der Beitragsbemessungsgrenze | 48 | ||
2. Bereichs- und funktionsspezifische Ausnahmen | 50 | ||
a) „Staatsnahe“ Versorgungssysteme | 51 | ||
aa) § 6 Abs. 2 AAÜG | 51 | ||
bb) § 6 Abs. 3 AAÜG | 51 | ||
cc) Ausnahmen von Ausnahmen | 52 | ||
b) Versorgungssystem des Ministeriums für Staatssicherheit/Amtes für Nationale Sicherheit | 52 | ||
3. Das Versorgungsruhensgesetz | 53 | ||
4. Entstehungsgeschichte | 54 | ||
a) Amtliche Begründung und parlamentarische Beratungen des AAÜG | 54 | ||
aa) Amtliche Begründung | 54 | ||
bb) Erste Lesung | 54 | ||
cc) Beratungen des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung | 54 | ||
dd) Zweite und dritte Lesung | 55 | ||
b) Bedeutung der genetischen Interpretation | 56 | ||
5. Zusammenschau von Entstehungsgeschichte und Wortlaut | 57 | ||
II. Das Rentenüberleitungs-Ergänzungsgesetz – Rü-ErgG – vom 24. Juni 1993 | 58 | ||
1. Allgemeines | 58 | ||
2. Einzelregelungen | 59 | ||
a) § 6 AAÜG | 59 | ||
b) § 7 AAÜG | 60 | ||
3. Entstehungsgeschichte | 60 | ||
III. Das AAÜG-Änderungsgesetz – AAÜG-ÄndG – vom 11. November 1996 | 62 | ||
1. Vorgeschichte | 62 | ||
a) Reformversuche in der Zeit von 1994 bis Frühjahr 1996 | 62 | ||
b) Zur Entstehung des AAÜG-ÄndG | 66 | ||
2. Einzelregelungen | 69 | ||
B. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts im Jahre 1999 | 70 | ||
I. Urteil vom 28. April 1999 (1 BvL 22, 34/95) – BVerfGE 100, 59 | 71 | ||
1. Verletzung des Art. 3 Abs. 1 GG | 71 | ||
a) § 6 Abs. 2 AAÜG | 71 | ||
b) Art. 6 Abs. 3 Nr. 7 AAÜG | 73 | ||
2. Verletzung des Eigentumsgrundrechts (Art. 14 GG) | 73 | ||
a) § 6 Abs. 2 AAÜG | 73 | ||
b) § 6 Abs. 3 Nr. 7 AAÜG | 74 | ||
II. Urteil vom 28. April 1999 (1 BvL 11/94, 33/95, 1 BvR 1560/97) – BVerfGE 100, 138 | 75 | ||
1. Verletzung des Art. 3 Abs. 1 GG | 75 | ||
2. Verletzung des Art. 14 GG | 78 | ||
a) § 7 Abs. 1 Satz 1 AAÜG (i.V.m. Anlage 6) | 78 | ||
b) § 10 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 AAÜG | 78 | ||
III. Urteil vom 28. April 1999 (1 BvL 32/95, 1 BvR 2105/95) – BVerfGE 100, 1 | 79 | ||
IV. Urteil vom 28. April 1999 (1 BvR 1926/96, 485/97) – BVerfGE 100, 104 | 80 | ||
C. Die Gesetzesnovellierung durch das 2. AAÜG-Änderungsgesetz vom 27. Juli 2001 | 82 | ||
I. Entstehungsgeschichte | 82 | ||
II. Gesetzesinhalt | 84 | ||
1. Art. 1 2. AAÜG-ÄndG | 84 | ||
2. Art. 2 2. AAÜG-ÄndG | 85 | ||
D. Weitere Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts | 86 | ||
I. Die Kammer-Entscheidung des BVerfG vom 22. Juni 2004 (1 BvR 1070/02) – BVerfGK 3, 270 | 86 | ||
1. Entscheidungsbegründung | 86 | ||
2. Die Wirkungen des Kammer-Beschlusses | 88 | ||
II. Beschluss vom 23. Juni 2004 (1 BvL 3/98, 9/02, 2/03) – BVerfGE 111, 115 | 90 | ||
1. Ausführungen zu Art. 3 Abs. 1 GG | 90 | ||
2. Zum Abbau „überhöhter Leistungen“ | 90 | ||
3. Benachteiligung vergleichbarer Personengruppen | 91 | ||
4. Verfassungsinkonforme Vergleiche | 94 | ||
a) „Täter“- und „Opfer“-Renten | 94 | ||
b) Pauschalierung im Sonderversorgungssystem des MfS/AfNS | 94 | ||
E. Erstes Gesetz zur Änderung des Anspruchs- und Anwartschaftsüberführungsgesetzes vom 21. Juni 2005 | 94 | ||
I. Allgemeines | 94 | ||
II. Entstehungsgeschichte | 96 | ||
III. Einzelregelungen | 98 | ||
F. Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 6. Juli 2010 (1 BvL 9/06, 1 BvL 2/08) – BVerfGE 126, 233 | 99 | ||
I. Beschluss und Beschlussgründe | 99 | ||
1. Beschluss | 99 | ||
2. Beschlussgründe | 99 | ||
II. Beschlussformel | 100 | ||
III. Rechtskraft, Bindungswirkung und Gesetzeskraft des Beschlusses | 100 | ||
1. Grundsätzliches | 100 | ||
a) Grenzen der Rechtskraft und Bindungswirkung | 101 | ||
aa) Entscheidungsformel | 101 | ||
bb) Grenzen aus dem Wesen von Rechtskraft und Bindungswirkung | 102 | ||
(1) Rechtskraft | 102 | ||
(2) Bindungswirkung | 102 | ||
b) Tragende und nichttragende Entscheidungsgründe | 103 | ||
aa) Tragende Entscheidungsgründe | 103 | ||
bb) Nichttragende Entscheidungsgründe | 104 | ||
2. Tragende und nichttragende Gründe des Beschlusses | 105 | ||
a) Tragende Gründe | 105 | ||
b) Nichttragende Gründe | 106 | ||
Zweiter Teil: Verfassungsrechtliche Prüfung | 107 | ||
Erstes Kapitel: Konformität mit dem Gleichheitssatz? | 107 | ||
A. Zur Grundrechtsbindung des Gesetzgebers | 107 | ||
I. Art. 1 Abs. 3 GG | 107 | ||
II. Zum Umfang der Bindung an Art. 1 Abs. 3 GG | 108 | ||
III. Grundrechtsbindung für früheres und fremdes Recht | 109 | ||
B. Konkretisierungsformen zu Art. 3 Abs. 1 GG | 110 | ||
I. Die Konkretisierungsbedürftigkeit des allgemeinen Gleichheitssatzes | 110 | ||
II. Die Ergänzung personaler um materiale Gleichheit | 110 | ||
1. Das Gebot personaler Gleichheit | 110 | ||
a) Personale Gleichheit und Allgemeinheit des Gesetzes | 111 | ||
b) Personale Gleichheit als Gleichheitskern | 111 | ||
c) Konkretisierung durch spezielle Gleichheitsrechte | 112 | ||
2. Die Verbindung von personaler und materialer Gleichheit | 112 | ||
III. Gleichheitssatz als Differenzierungsgebot | 115 | ||
1. Die erforderliche Ungleichbehandlung ungleicher Sachverhalte | 115 | ||
2. Gleichbehandlung als Willkürverbot und Sachgerechtigkeitsgebot | 116 | ||
a) Willkürverbot | 116 | ||
b) Sachlichkeitsgebot | 117 | ||
c) Grundrechtsrelevanz | 119 | ||
d) Eigene Verhaltenssteuerung | 119 | ||
IV. Gleichheitssatz als Gruppengerechtigkeit | 119 | ||
1. Die „neue Formel“ | 119 | ||
2. Der Inhalt der Gruppen-Gleichheit | 120 | ||
3. Gestaltungsfreiheit des Gesetzgebers hinsichtlich der Gewichtung der Sachverhaltselemente | 121 | ||
a) Grundsätzliches | 121 | ||
b) Gestaltungsfreiheit in Sondersituationen | 122 | ||
4. Das Gebot verhältnismäßiger Differenzierung | 125 | ||
a) Verfassungslegitimität von Ziel und Mittel | 125 | ||
b) Eignung und Erforderlichkeit des Mittels | 126 | ||
aa) Eignung | 126 | ||
bb) Erforderlichkeit | 126 | ||
c) Angemessenes Verhältnis von Ungleichbehandlung und Rechtfertigungsgrund | 127 | ||
5. Pauschalierende, typisierende und generalisierende Regelungen | 127 | ||
a) Pauschalierung | 128 | ||
b) Typisierung | 128 | ||
c) Generalisierung | 129 | ||
6. Grenzen pauschalierender, typisierender und generalisierender Regelungen | 129 | ||
a) Verbot der Atypik | 130 | ||
b) Verbot übermäßiger Typisierung | 130 | ||
aa) Gebot der mildesten Typisierung | 131 | ||
bb) Gebot proportionaler Typisierung | 131 | ||
c) Gleichheitskonformität von Härten und Ungerechtigkeiten infolge Typisierung | 131 | ||
aa) „Kleine Gruppe“ Betroffener | 132 | ||
bb) „Nicht sehr intensiver Verstoß“ gegen den Gleichheitssatz | 133 | ||
cc) Vermeidbarkeit von Härten „nur unter Schwierigkeiten“ | 134 | ||
d) Nachbesserungspflicht bei anfänglich gröberer Typisierung | 134 | ||
7. Ungleichbehandlung im Interesse der Verwaltungsökonomie? | 135 | ||
a) Rechtfertigungsgrund | 135 | ||
b) Rechtfertigungsgrenzen | 136 | ||
aa) Geringfügige und besonders liegende Fälle | 136 | ||
bb) Vorübergehende und nicht erhebliche Ungleichbehandlung größerer Gruppen | 136 | ||
C. Die Vereinbarkeit des § 7 AAÜG mit dem Gleichheitssatz | 136 | ||
I. Gleichheitssatz als Differenzierungsgebot | 136 | ||
1. Das System der DDR als vorgefundene Struktur | 136 | ||
a) Geheimdienste und Ministerium für Staatssicherheit | 137 | ||
b) Der zivile Sektor | 138 | ||
2. Zur Problematik eines Vergleichs der Einkommen im zivilen und militärischen Sektor der DDR | 139 | ||
II. Gleichheitssatz als Gruppengerechtigkeit | 141 | ||
1. Die Bedeutung der Gruppengerechtigkeit für das AAÜG | 141 | ||
2. Verfassungswidrige Gruppen-Ungleichbehandlung | 142 | ||
a) Ungleichbehandlung von Personengruppen im sogenannten X-Bereich | 143 | ||
aa) Fehlender „Stasi-Unwert“ | 143 | ||
bb) Gesetzliche Ungleichbehandlung trotz Vergleichbarkeit der Einkommen | 143 | ||
cc) Voraussetzungen einer Ungleichbehandlung vergleichbarer Gruppen | 145 | ||
dd) Verhältnismäßigkeit der Ungleichbehandlung | 145 | ||
b) Gleichbehandlung der von § 6 Abs. 2 Nr. 1 bis 9 AAÜG und der von § 7 AAÜG betroffenen Personengruppen | 148 | ||
c) Gleichbehandlung der Bezieher durchschnittswahrendermit Beziehern überdurchschnittlicher Einkommen | 151 | ||
aa) Nivellierung des Gesetzgebers | 151 | ||
bb) Kappungsgrenze als Gleichmacher-Effekt | 152 | ||
cc) Das Differenzierungsgebot des Gleichheitssatzes | 153 | ||
dd) Vorgaben des Einigungsvertrags | 155 | ||
(1) Abbau „überhöhter Leistungen“ | 155 | ||
(2) Abschaffung „ungerechtfertigter Leistungen“ | 156 | ||
(3) Verstöße gegen die Menschlichkeit oder Rechtsstaatlichkeit | 157 | ||
ee) Verhältnismäßigkeitsgebot bei typisierenden Regelungen | 160 | ||
III. Gleichheitssatz als personale Gleichheit | 161 | ||
1. Benachteiligung aus weltanschaulich-politischen Gründen | 161 | ||
2. Keine Rechtfertigung durch „wehrhafte Demokratie“ | 166 | ||
IV. Ergebnis | 167 | ||
Zweites Kapitel: Übereinstimmung mit der Eigentumsgarantie? | 167 | ||
A. Struktur und Schutzbereich der Eigentumsgarantie | 167 | ||
I. Struktur des Art. 14 GG | 167 | ||
II. Schutzbereich | 168 | ||
1. Privatrechtliche Forderungen | 168 | ||
2. Öffentlich-rechtliche Forderungen | 169 | ||
a) Geschichtliche Entwicklung | 169 | ||
b) Differenzierung innerhalb der Ansprüche und Anwartschaften | 171 | ||
c) Erfordernis von Leistungen an inländische Rentenversicherungsträger | 173 | ||
d) Die in den Schutzbereich des Art. 14 Abs. 1 GG durch den Einigungsvertrag einbezogenen Versorgungsansprüche und -anwartschaften | 173 | ||
B. Bestimmung von Inhalt und Schranken des Eigentums durch den Gesetzgeber | 175 | ||
I. Zur grundsätzlichen Gestaltungsbefugnis | 175 | ||
II. Grenzen der gesetzgeberischen Gestaltungsfreiheit infolge des Einigungsvertrags | 175 | ||
C. Die Schrankenschranke der Verhältnismäßigkeit | 177 | ||
I. Verfassungslegitimität von Ziel und Mittel | 177 | ||
1. Verfassungsillegitime Ziele | 177 | ||
a) Leistungsfähigkeit des Sozialversicherungssystems | 177 | ||
b) Versorgungssituation der „Täter“ und Rentensituation der „Opfer“ | 178 | ||
2. Vorgaben des Einigungsvertrags als legitime Ziele | 178 | ||
a) Abbau „überhöhter Leistungen“ | 178 | ||
b) Abschaffung „ungerechtfertigter Leistungen“ | 179 | ||
c) Ahndung von Verstößen gegen die „Grundsätze der Menschlichkeit oder Rechtsstaatlichkeit“ | 179 | ||
II. Eignung des Mittels | 179 | ||
1. Ungeeignete Typisierungen | 180 | ||
a) Unterscheidung zwischen „überhöhten Leistungen“ und „überhöhten Entgelten“ | 180 | ||
b) Auswirkungen der „Beitragsbemessungsgrenze“ | 180 | ||
c) Beachtung des Verbots einer „Besserstellung gegenüber vergleichbaren Ansprüchen und Anwartschaften aus anderen öffentlichen Versorgungssystemen“ | 181 | ||
aa) Begriff der „öffentlichen Versorgungssysteme“ | 181 | ||
bb) Unterscheidung zwischen „Versorgungsleistungen“ und „Versicherungsleistungen“ | 182 | ||
2. Ungeeignete Anknüpfungspunkte | 183 | ||
III. Erforderlichkeit des Mittels | 186 | ||
IV. Unangemessenheit des Verhältnisses von Ziel und Mittel | 187 | ||
D. Ergebnis | 188 | ||
Drittes Kapitel: Zur „Sonderstellung“ des Ministeriums für Staatssicherheit | 189 | ||
A. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 189 | ||
I. Leitentscheidung v. 28. April 1999 – BVerfGE 100, 138 | 189 | ||
II. Weitere Entscheidungen | 190 | ||
1. Kammer-Entscheidung v. 22. Juni 2004 – BVerfGK 3, 270 | 190 | ||
2. Beschluss v. 23. Juni 2004 – BVerfGE 111, 115 | 191 | ||
3. Beschluss v. 6. Juli 2010 – BVerfGE 126, 233 | 192 | ||
III. Gerichtliche Argumentationsstränge zur Begründung einer „Sonderstellung“ des Ministeriums für Staatssicherheit | 192 | ||
1. Maßgeblichkeit der Leitentscheidung | 192 | ||
2. Recht des Gesetzgebers, Umfang und Wert der MfS-Arbeitsentgelte „grundsätzlich niedriger einzustufen als bei anderen Versicherten aus dem Beitrittsgebiet“ | 193 | ||
3. Überdurchschnittliches Verdienstniveau im MfS/AfNS sowie insgesamt im sog. X-Bereich | 196 | ||
4. Differenziertes System finanzieller Zusatzleistungen als Indiz für sehr hohe Arbeitsentgelte | 201 | ||
a) Schlüssigkeit | 201 | ||
b) Üblichkeit von Zuschlägen | 202 | ||
c) „Zulagen“ und „Zuschläge“ in den militärischen Diensten der DDR | 202 | ||
5. „Privilegierung“ des MfS durch zahlreiche Vergünstigungen selbst noch in der Auflösungsphase („Selbstprivilegierung“) | 203 | ||
a) Beispiele von Vorzugsbehandlung | 204 | ||
aa) Waren und Dienstleistungen | 204 | ||
bb) Ferienreisen | 206 | ||
cc) Wohnraum | 206 | ||
b) Ergebnis | 207 | ||
6. Deutlich höhere Altersversorgung für MfS-Angehörige? | 207 | ||
7. „Übergangsbeihilfen“ und „gesonderte[n] Übergangsgebührnisse[n]“ in der Auflösungsphase des MfS/AfNS | 209 | ||
8. Typisierungs- und Pauschalierungsbefugnis des Gesetzgebers ohne Auswertung vorhandenen Materials oder langwieriger Ermittlungen zur Einkommenssituation beim MfS/AfNS | 211 | ||
a) Gesetzliche Differenzierung auf der Grundlage hinreichender Tatsachen | 211 | ||
b) Bedeutung der Tatsachen für die Rechtsanwendung | 212 | ||
c) Relevanz der Tatsachensituation für die Versorgungsüberleitung | 213 | ||
IV. Anpassungspflicht des Gesetzgebers bei unrichtigen oder geänderten Tatsachen | 215 | ||
1. Ableitung einer Nachbesserungspflicht | 216 | ||
2. Voraussetzungen einer Anpassungspflicht | 217 | ||
B. Notwendigkeit differierender Beurteilung aufgrund neuen Datenmaterials | 217 | ||
I. Keine Selbstprivilegierung | 217 | ||
II. Fehlende „fundierte Informationen zum Einkommensgefüge“ | 218 | ||
III. Neue Forschungsergebnisse | 219 | ||
Dritter Teil: Verfassungsprozessuale Fragen | 221 | ||
Erstes Kapitel: Bindung des Bundesverfassungsgerichts an seine eigenen Entscheidungen | 221 | ||
A. Zur Bindungswirkung und Gesetzeskraft | 221 | ||
B. Zur Rechtskraft | 221 | ||
Zweites Kapitel: Zulässigkeit erneuter Verfassungsbeschwerden | 222 | ||
A. Fehlende gesetzliche Regelung | 222 | ||
B. Vorbringen „neuer rechtserheblicher Tatsachen“ | 223 | ||
I. Zur Rechtserheblichkeit neuer Tatsachen | 223 | ||
II. Zum Begriff der Tatsache | 224 | ||
Drittes Kapitel: Neue und rechtserhebliche Tatsachen zur Beurteilung des § 7 AAÜG | 224 | ||
A. Neue Tatsachen | 224 | ||
I. Neue Forschungsergebnisse | 224 | ||
II. Wesentliche Änderungen des AAÜG | 225 | ||
B. Rechtserheblichkeit | 225 | ||
Viertes Kapitel: Annahmevoraussetzungen gemäß § 93a BVerfGG | 226 | ||
A. Zur „grundsätzliche[n] verfassungsrechtliche[n] Bedeutung“ | 226 | ||
I. Leichte Beantwortbarkeit verfassungsrechtlicher Fragen aus dem Grundgesetz | 226 | ||
II. Ernsthafte verfassungsrechtliche Zweifel | 226 | ||
III. Über den Einzelfall hinausgehendes Interesse an der Klärung | 227 | ||
IV. Klärung der Rechtsfrage durch die verfassungsgerichtliche Rechtsprechung | 228 | ||
B. Grundrechtsdurchsetzungsbedarf sowie Vermeidung eines besonders schweren Nachteils für den Beschwerdeführer | 228 | ||
I. Notwendigkeit der Grundrechtsdurchsetzung | 228 | ||
1. Keine Verweisung auf außerdeutschen Gerichtsschutz oder auf Entschädigungsansprüche | 228 | ||
2. Anderweitige Abhilfemöglichkeiten | 229 | ||
a) Fachgerichtsbarkeit | 229 | ||
b) Exekutive | 230 | ||
c) Gesetzgebung | 231 | ||
II. Entstehung eines „besonders schweren Nachteils“ | 231 | ||
1. Funktion und Inhalt des § 93a Abs. 2 lit. b BVerfGG | 231 | ||
2. Die intensive Rentenminderung aufgrund von § 7 AAÜG | 232 | ||
Fünftes Kapitel: Zu den Zulässigkeitsvoraussetzungen der Urteilsverfassungsbeschwerde | 233 | ||
A. Beschwerdebefugnis | 233 | ||
B. Subsidiarität der Verfassungsbeschwerde | 234 | ||
I. Grundsatz | 234 | ||
II. Ausnahmen | 235 | ||
1. Zur „ordnungsgemäßen“ Erschöpfung des Rechtswegs | 235 | ||
2. Gefestigte richterliche Rechtsprechung | 235 | ||
3. Selbständige Entscheidungsbefugnis des Bundesverfassungsgerichts | 235 | ||
C. Rechtsschutzbedürfnis | 236 | ||
Vierter Teil: Zusammenfassung | 237 | ||
A. Zu RN 1–245 | 237 | ||
B. Zu RN 246–423 | 241 | ||
C. Zu RN 427–497 | 244 | ||
D. Zu RN 498–595 | 246 | ||
E. Zu RN 596–642 | 248 | ||
F. Zu RN 643–654 | 248 | ||
Literaturverzeichnis | 250 | ||
Personen- und Sachwortverzeichnis | 260 |