Menu Expand

Das normative Gewissensverständnis im Grundrecht der Gewissensfreiheit

Cite BOOK

Style

Horn, N. (2012). Das normative Gewissensverständnis im Grundrecht der Gewissensfreiheit. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53894-2
Horn, Nikolai. Das normative Gewissensverständnis im Grundrecht der Gewissensfreiheit. Duncker & Humblot, 2012. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53894-2
Horn, N (2012): Das normative Gewissensverständnis im Grundrecht der Gewissensfreiheit, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53894-2

Format

Das normative Gewissensverständnis im Grundrecht der Gewissensfreiheit

Horn, Nikolai

Schriften zur Rechtstheorie, Vol. 260

(2012)

Additional Information

Book Details

Pricing

About The Author

Geboren 1982 in Cherson (Ukraine). Seit 1996 wohnhaft in Deutschland. 2003–2008 Studium der Philosophie an der Universität Bonn. 2009–2011 wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Öffentliches Recht der Universität Bonn bei Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio. 2011 Promotion im Fach Philosophie. Anschließend Volontariat im Themenfeld »Bürger und Gesellschaft« bei der Herbert Quandt-Stiftung in Berlin.

Abstract

Die vorliegende Auseinandersetzung mit dem Gewissensbegriff im Grundrecht der Gewissensfreiheit sucht die Fragen zu klären, was unter »Gewissen« grundsätzlich zu verstehen ist und was es für einen freiheitlichen Rechtsstaat bedeutet, die Gewissensfreiheit zu gewährleisten.

Die Gründe für die Problematik der Schutzgutbestimmung der Gewissensfreiheit liegen sowohl in der gegenwärtigen theoretischen Verunsicherung über den Gehalt von »Gewissen« als auch in der formalen Breite und prinzipiellen Mehrdeutigkeit des Gewissensbegriffs im Grundgesetz. Die vorliegende Arbeit sucht daher zu klären, welche Aspekte des Gewissensphänomens für sein Verständnis wesentlich sind, warum die Gewissenshaltung einer Person Achtung gebietet und welche grundrechtsdogmatischen Interpretationsansätze dem »normativen« Gewissensverständnis gerecht werden.

Nach der Feststellung, dass positivistische Erklärungsansätze für das Gewissensverständnis unzureichend sind, wird das Gewissen als Ausdruck der Vernünftigkeit und Freiheit des Menschen ausgewiesen. Ausgehend vom verfassungsimmanenten Menschenbild wird schließlich der besondere, achtunggebietende Stellenwert des Gewissens deutlich gemacht und aufgezeigt, warum die Gewissensfreiheit zum konstitutiven Bestandteil jeder freiheitlichen Verfassung gehört.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einleitung 11
A. Ideengeschichtlicher Hintergrund des Gewissensbegriffs 16
I. Stoisch-christliche Gewissenskonzeption 16
1. Stoisches Gewissenverständnis 17
2. Gewissenskonzeption des frühen Christentums 19
3. Gewissenskonzeption bei Thomas von Aquin 21
4. Zum naturrechtlichen Interpretationsansatz 23
II. Gewissenskonzeption der Neuzeit 25
1. Die Wende zum Subjekt 25
2. Vernunftrechtliche Konzeption von Kant 27
a) Die Grundlagen der Moralphilosophie 28
b) Das Gewissensmodell 31
3. Subjektivismuskritische Konzeption von Hegel 34
III. Positivierung des Gewissens 39
1. Relativierung des Gewissens bei Schopenhauer und Nietzsche 40
a) Arthur Schopenhauer 40
b) Friedrich Nietzsche 42
2. Psychologisches Gewissensverständnis 45
3. Funktionalistisches Gewissensverständnis bei Luhmann 48
IV. Die Situation des modernen Gewissensbegriffs 51
1. Der gegenwärtige Bedeutungsschwund 52
a) Sprachlich 52
b) Gesellschaftlich 53
c) Philosophisch 55
2. Der Übergang zum modernen Gewissensbegriff 58
V. Das Gewissen als Ausdruck der Vernünftigkeit und Freiheit 63
1. Der Selbstbezug des freien Vernunftwesens im Gewissensurteil 64
2. Unzulänglichkeit der Gewissenserklärung durch positivistische Modelle 69
VI. Fazit 71
B. Entstehungshintergrund des Grundrechts der Gewissensfreiheit und seine Ausgestaltung im Grundgesetz 73
I. Rechtsgeschichtliche Entwicklung der säkularen Gewissensfreiheit im Kontext der Entstehung des modernen Verfassungsstaates 73
II. Gewissensfreiheit vor dem Hintergrund von Freiheitsbedrohungen der NS-Zeit 77
III. Die Ausgestaltung des Grundrechts der Gewissensfreiheit im Grundgesetz 82
IV. Die Gewissensfreiheit im Kontext der Menschenwürde als höchstem Verfassungswert 88
V. Fazit 92
C. Normbereich des Grundrechts der Gewissensfreiheit 93
I. Definitionsproblem des Gewissens im Recht 93
1. Unbestimmtheit des grundrechtlichen Gewissensbegriffs 93
2. Zur Interpretation der Gewissensfreiheit 97
II. Gewissensbestimmung durch positivistische Modelle 100
1. Psychologischer Ansatz 101
2. Funktionalistischer Ansatz 107
III. Normatives Gewissensverständnis nach Maßgabe des verfassungsimmanenten Menschenbildes 113
1. Das Menschenbild des Grundgesetzes 114
2. Normatives Verständnis der Gewissensfreiheit 117
3. Die metaphysischen Annahmen im normativen Gewissensverständnis 123
IV. Fazit 129
D. Normatives Gewissensverständnis und die Normativität der Rechtsordnung 132
I. Gewissensfreiheit als Verfassungsproblem 133
II. Die Normativität der Rechtsordnung und die Moralität 136
1. Der Rechtsbegriff 136
2. Die Rechtspflicht und die Moralität 141
III. Verfassungsrechtliche Grenzen der Gewissensfreiheit 147
IV. Fazit 155
Schlussbetrachtung 159
Literaturverzeichnis 165
Personen- und Sachverzeichnis 172