Ein Mann, der wurde, was er konnte
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Ein Mann, der wurde, was er konnte
Dag Hammarskjöld zum 50. Todestag
Editors: Müller, Andreas Th. | Troy, Jodok
Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 173
(2012)
Additional Information
Book Details
Pricing
About The Author
Andreas Th. Müller, LL.M. (Yale) ist Assistenzprofessor am Institut für Europarecht und Völkerrecht der Universität Innsbruck. Er hat in Innsbruck, Straßburg und Jerusalem Rechtswissenschaften und Christliche Philosophie studiert. 2008/09 absolvierte er ein Postgraduate-Studium an der Yale Law School. 2009/10 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag für die Richter Abdul G. Koroma und Bruno Simma tätig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des Völkerstrafrechts, des humanitären Völkerrechts, des internationalen und europäischen Menschenrechtsschutzes sowie des europäischen Verfassungsrechts.Jodok Troy ist Lektor am Institut für Politikwissenschaft der Universität Innsbruck. Er hat in Innsbruck Geschichte, Theologie und Politikwissenschaft studiert. 2007 war er Gastwissenschaftler an der Georgetown University in Washington, D.C. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich von Religion und Internationalen Beziehungen sowie Militär und Gesellschaft.Abstract
2011 jährte sich der Todestag Dag Hammarskjölds, des zweiten Generalsekretärs der Vereinten Nationen, zum 50. Mal. Der vorliegende Band dreht sich nicht um die bis heute ungeklärten Umstände, unter denen Hammarskjöld in der Nacht vom 17. zum 18. September 1961 nach einem Flugzeugabsturz auf dem Gebiet des heutigen Sambia ums Leben kam. Vielmehr geht es um eine kritische Würdigung der facettenreichen Persönlichkeit und des mannigfachen Schaffens Hammarskjölds aus der Perspektive des beginnenden 21. Jahrhunderts.Dementsprechend werden zunächst zwei Eckpunkte beleuchtet, die Hammarskjölds Denken und Handeln entscheidend geprägt haben: einerseits seine schwedischen Wurzeln, seine Jugend und familiären Bindungen in Uppsala und sein beruflicher Aufstieg in Stockholm, andererseits das Amt des UN-Generalsekretärs und damit des »ersten Bürgers« der Vereinten Nationen, das Hammarskjöld zwar unverhofft zugefallen war, in dem er aber dennoch seine spezifische Berufung als Diener der internationalen Gemeinschaft sah.Einer der Schwerpunkte der Untersuchung stellt das Wirken Hammarskjölds als UN-Generalsekretär und Staatsmann dar. Hammarskjöld verstand es, in geschickter und nachhaltiger Weise das im Generalsekretärsamt angelegte politische Potenzial zu realisieren und sich dergestalt gegenüber den Großmächten als relevanter Akteur auf der Bühne der Weltpolitik zu etablieren. Dies machte auch entscheidende Innovationen möglich, z.B. in Form der Schaffung friedenserhaltender Missionen.Parallel dazu wird auch der Mensch und Mystiker Dag Hammarskjöld in den Blick genommen, wie er der Nachwelt namentlich in seinem posthum veröffentlichten Tagebuch $aZeichen am Weg$z entgegentritt. In seinem Ethos des bewussten Einsatzes insbesondere für die Machtlosen und Vergessenen spielen religiöse Motive eine gewichtige Rolle. Erst die Ergänzung des äußeren Bilds des Pragmatikers und »UN-Generals« Hammarskjöld um die innere Dimension macht eine Würdigung dieser schillernden, ja bisweilen widersprüchlichen Persönlichkeit komplett.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Einleitung | 7 | ||
Zum Geleit | 11 | ||
Andreas Th. Müller/Jodok Troy: Commemorating Fiftieth Anniversary of Dag Hammarskjöld’s Death | 13 | ||
Ban Ki-moon, Secretary-General of the United Nations: Preventive Diplomacy "a Constant and Essential Work in Progress" | 17 | ||
Carl Bildt Foreign Minister of the Kingdom of Sweden: Dag Hammarskjöld and United Nations Peacekeeping | 19 | ||
I. Ein kurzes Leben aber ein unsterbliches Erbe:Verdienste und Würdigungen | 23 | ||
Frederik Löjdquist: Dag Hammarskjöld – Ein Schwede im Dienste des Weltfriedens | 25 | ||
I. Der Staatsmann Dag Hammarskjöld | 25 | ||
II. Familiärer Hintergrund und Ausbildung | 27 | ||
III. Der private Mensch Dag Hammarskjöld | 28 | ||
IV. Abschließende Worte | 29 | ||
Literatur | 30 | ||
Janos Tisovszky: Reflections on a Legacy: Dag Hammarskjöld from the Perspective of a UN Staff Member | 31 | ||
Manuel Fröhlich und Henning Melber: Die Hammarskjöld-Tradition in der internationalen Politik: Das Vermächtnis des zweiten UN-Generalsekretärs | 37 | ||
I. Einleitung | 37 | ||
II. Die zeitgenössische Bilanz | 38 | ||
III. Erweiterung der Instrumente der Vereinten Nationen | 39 | ||
1. Erfinder der Friedenstruppen | 39 | ||
2. Eifriger Nutzer von Sondergesandten | 40 | ||
IV. Unparteiliche und wertgebundene Amtsführung | 41 | ||
V. Philosophie der Weltorganisation | 43 | ||
Literatur | 44 | ||
II. Dag Hammarskjöld als UN-Generalsekretärund Staatsmann | 47 | ||
Andreas Th. Müller: "The Most Impossible Job on This Earth" – Dag Hammarskjöld als UN-Generalsekretär und Staatsmann | 49 | ||
I. Die Stellung des Generalsekretärs in der Satzung der Vereinten Nationen | 50 | ||
II. Frühes Verständnis der Funktion des Generalsekretärs | 53 | ||
III. Der Generalsekretär als politischer Akteur: Das Beispiel des Art. 99 SVN | 54 | ||
IV. Politische Jungfräulichkeit und politischer Zölibat | 57 | ||
Schlussbemerkung | 61 | ||
Literatur | 63 | ||
Helmut Tichy: Der Beitrag Dag Hammarskjölds zur Entwicklung des Völkerrechts | 65 | ||
I. Hammarskjöld und die Rolle des Völkerrechts in den internationalen Beziehungen | 67 | ||
II. Unabhängigkeit der Vereinten Nationen | 68 | ||
III. Stärkung der Rolle des Generalsekretärs | 69 | ||
IV. Neue Aufgaben der Vereinten Nationen | 71 | ||
V. Zum Schluss | 72 | ||
Literatur | 73 | ||
Gerhard Hafner: Der Einfluss von Dag Hammarskjöld auf die Entwicklung des Amtes des Generalsekretärs der Vereinten Nationen | 75 | ||
I. Einleitung | 75 | ||
II. Das Amt des Generalsekretärs | 76 | ||
1. Das politische Umfeld | 76 | ||
2. Die Persönlichkeit Dag Hammarskjölds | 80 | ||
3. Die rechtlichen Parameter | 82 | ||
III. Die Tätigkeit Dag Hammarskjölds | 83 | ||
1. Die Unabhängigkeit der UNO | 84 | ||
2. Friedenserhaltende Truppen | 85 | ||
4. Die präventive Diplomatie | 88 | ||
IV. Schluss | 92 | ||
Literatur | 93 | ||
Jelka Mayr-Singer: "Leave it to Dag" – Dag Hammarskjöld als stiller Diplomat und Schöpfer der Blauhelmmissionen | 97 | ||
I. Einleitung | 97 | ||
II. Stille Diplomatie | 99 | ||
1. Die Hammarskjöldsche „Vertrauliche“ Diplomatie | 100 | ||
2. Die Verhandlungs- und Vermittlungsinitiativen Dag Hammarskjölds | 102 | ||
a) Die Peking-Mission | 102 | ||
b) Weitere Initiativen | 105 | ||
III. Friedenserhaltende Operationen | 107 | ||
1. Klassisches Peacekeeping: Die Suezkrise und UNEF I | 107 | ||
2. Robustes Peacekeeping: Die Kongokrise und (M)ONUC | 110 | ||
a) MONUC | 111 | ||
b) ONUC | 113 | ||
c) MONUC und ONUC: Same but different | 117 | ||
IV. Schlusswort | 118 | ||
Literatur | 118 | ||
III. Dag Hammarskjöld als Mystiker | 121 | ||
Jodok Troy: Dag Hammarskjöld: Leben als Dienst an der internationalen Gemeinschaft – für all die Anderen | 123 | ||
I. Das Amt: verwaltender Sekretär und gestaltender General | 123 | ||
II. Selbstaufgabe und Opferbereitschaft: Ein dreifaches „Ja“! | 125 | ||
III. Hammarskjölds Vermächtnis: Ein Instrument für die Anderen | 127 | ||
Literatur | 129 | ||
Clemens Sedmak: Dag Hammarskjölds Gedanken als Wegmarken tiefer Politik | 131 | ||
I. Tiefe Politik | 131 | ||
1. Politik und die Verpflichtung auf Wahrheit | 131 | ||
2. Politik und die Verpflichtung auf Sinn | 139 | ||
II. Dag Hammarskjölds Ringen um Selbstsein als Ausdruck tiefer Politik | 145 | ||
1. Die Reise zu sich selbst | 145 | ||
2. Robuste Identität | 151 | ||
III. Dag Hammarskjölds Reflexion auf die Lebensordnung als Hinweis auf tiefe Politik | 153 | ||
1. Lebensordnung und Lebensrahmen | 153 | ||
2. Ernsthaftigkeit | 157 | ||
IV. Schluss | 158 | ||
Literatur | 158 | ||
Wolfgang Palaver: "Suche nicht die Vernichtung. Die wird dich finden." Politik und Opfer im Denken Dag Hammarskjölds | 161 | ||
I. Altes Opferdenken und moderne Opferskepsis | 161 | ||
II. Die Lebenshingabe als Dienst am Weltfrieden | 163 | ||
III. Die Unterwerfung unter Gottes Willen befreit zum wahren Selbst | 169 | ||
Literatur | 173 | ||
Autorenverzeichnis | 175 |