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Lontzek, C. (2012). Die Sonderbeiträge von Abgeordneten an Partei und Fraktion. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53921-5
Lontzek, Christoph. Die Sonderbeiträge von Abgeordneten an Partei und Fraktion. Duncker & Humblot, 2012. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53921-5
Lontzek, C (2012): Die Sonderbeiträge von Abgeordneten an Partei und Fraktion, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53921-5

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Die Sonderbeiträge von Abgeordneten an Partei und Fraktion

Lontzek, Christoph

Beiträge zum Parlamentsrecht, Vol. 72

(2012)

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About The Author

Christoph Lontzek studierte von 2002 bis 2008 Rechtswissenschaften an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover. Von 2003 bis 2007 war er als studentische Hilfskraft, von 2008 bis 2011 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und von 2011 bis 2012 als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Sozialrecht von Prof. Dr. Hermann Butzer tätig, bei dem er von 2008 bis 2011 auch promovierte. Seit März 2011 ist er Rechtsreferendar im OLG-Bezirk Celle.

Abstract

Die Sonderbeiträge von Abgeordneten haben einen beachtlichen Anteil an der Politikfinanzierung. Historisch betrachtet wurden solche Beiträge in Deutschland zuerst von den Parlamentsfraktionen erhoben. Mittlerweile sind es vornehmlich die Parteien, die erhebliche Beitragsleistungen von ihren Abgeordneten und kommunalen Mandatsträgern einfordern. Die Fraktionen finanzieren sich fast ausschließlich aus staatlichen Mitteln.

Christoph Lontzek beschreibt die Entwicklung der Sonderbeiträge und stellt deren rechtliche Grundlagen dar. Anschließend untersucht er die verfassungsrechtliche Vereinbarkeit der Sonderbeiträge von Abgeordneten anhand der Normen des Grundgesetzes und geht auf unionsrechtliche und landesrechtliche Abweichungen gesondert ein. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass die Beitragsleistungen verfassungsgemäß sind, soweit sie nicht eine bestimmte Höhe überschreiten und soweit sie mit vorheriger Zustimmung des Abgeordneten an Partei oder Fraktion abgeführt werden. Die Berücksichtigung der Mandatsträgerbeiträge bei der staatlichen Parteienfinanzierung und deren steuerliche Begünstigung sind in ihrer derzeitigen Form verfassungswidrig. Unabhängig von den verfassungsrechtlichen Mindestanforderungen regt Lontzek an, die Parteienfinanzierung durch Abgeordnete gesetzlich zu begrenzen und die private Fraktionsfinanzierung insgesamt zu verbieten.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
§ 1 Einleitung 15
A. Problemaufriss 17
B. Überblick zum Meinungsstand 17
I. Relevante Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts 18
II. Diskussionsstand in der Literatur 19
C. Eingrenzung der Untersuchung auf Sonderbeiträge von Abgeordneten 23
I. Der Unterschied zwischen den rechtlichen Status der Abgeordneten und der kommunalen Mandatsträger 23
II. Folgen des Unterschieds für die Bedeutung der rechtlichen Probleme 26
III. Übertragbarkeit einzelner Ergebnisse auf die Kommunalebene 27
D. Partielle Einbeziehung der Abgeordneten des Europäischen Parlaments 28
E. Gang der Untersuchung 28
§ 2 Die Mandatsträgerbeiträge von Abgeordneten 31
A. Historische, empirische und rechtliche Grundlagen der Mandatsträgerbeiträge 31
I. Historische Tradition der Mandatsträgerbeiträge 31
1. Regelungen aus der Zeit von 1871 bis 1949 31
2. Regelungen ab 1949 34
II. Umfang der Mandatsträgerbeiträge 38
1. Anteil der Mandatsträgerbeiträge an den Parteienhaushalten 39
2. Höhe der Mandatsträgerbeiträge von Bundestagsabgeordneten 43
3. Höhe der Mandatsträgerbeiträge von Abgeordneten des Europäischen Parlaments 47
4. Höhe der Mandatsträgerbeiträge von Landtagsabgeordneten 48
5. Exkurs: Sonderregelungen der Grünen bis zum Jahre 2000 49
III. Mandatsträgerbeiträge im Ausland 51
1. Österreich 51
2. Frankreich 55
3. Luxemburg 57
4. Schweiz 58
5. Niederlande 58
6. Bilanz 59
IV. Einfachrechtliche Grundlagen der Mandatsträgerbeiträge 59
1. Verhältnis zwischen Partei und Parteimitglied 59
2. Rechtliche Verpflichtung zur Beitragszahlung 61
a) Einschlägige Vorschriften des Parteiengesetzes 61
b) Satzungen und Finanzordnungen der Parteien 63
aa) CDU 63
bb) CSU 64
cc) SPD 65
dd) Bündnis 90/Die Grünen 66
ee) Die Linke 66
ff) FDP 66
c) Resümee 67
3. Einfachrechtliche Verbote der Beitragszahlung? 68
a) § 27 Abs. 2 NdsAbgG als Verbot von Mandatsträgerbeiträgen? 68
aa) „Zuwendungen“ im Sinne des § 27 Abs. 2 NdsAbgG 69
bb) Zuwendungen „mit Rücksicht auf ihr Mandat“ 70
cc) Der Wille des Gesetzgebers 75
b) Ungeeignetheit der Vorschrift als eindeutiges Verbot 76
B. Verfassungsrechtliche Zulässigkeit der Mandatsträgerbeiträge von Abgeordneten 77
I. Stand der Diskussion 77
1. Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts 77
a) Urteil vom 5. November 1975 („Diätenurteil“) 77
b) Beschluss vom 19. Mai 1982 79
c) Urteil vom 14. Juli 1986 80
d) Urteil vom 9. April 1992 81
e) Zusammenfassung 82
2. Streitstand in der Literatur 83
3. Beurteilungen der Sachverständigenkommissionen 87
a) Die Fürst-Kommission von 1983 87
b) Die Sendler-Kommission von 1993 89
c) Die v. Wedel-Kommission von 2001 90
II. Verfassungsrechtliche Maßstäbe 93
1. Maßstab auf Bundesebene 93
2. Maßstäbe auf Landesebene 93
a) Das freie Mandat des Abgeordneten 93
b) Gebot der angemessenen Entschädigung 95
c) Rechte und Pflichten der Parteien 98
d) Fazit 99
3. Maßstab auf unionaler Ebene 99
4. Auswirkungen einer möglichen Verfassungswidrigkeit 102
III. Vereinbarkeit der Mandatsträgerbeiträge mit dem Grundgesetz 104
1. Vereinbarkeit mit dem freien Mandat des Abgeordneten 104
a) Schutzbereich des freien Mandats 104
b) Sachliche Grenzen des Schutzbereichs 106
c) Zeitliche Grenzen der Gewährleistung 108
d) Vereinbarkeit mit dem Abgeordnetenbild 109
aa) Das Abgeordnetenbild in der Literatur 110
bb) Das Abgeordnetenbild in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 112
cc) Konsequenzen für die Zahlung der Mandatsträgerbeiträge 115
2. Vereinbarkeit mit dem Gebot der angemessenen Entschädigung 116
a) Primäre Gewährleistungen des Art. 48 Abs. 3 S. 1 GG 116
aa) Das Diätenurteil des Bundesverfassungsgerichts 116
bb) Anspruch auf eine angemessene Entschädigung 117
cc) Verbot der Einrechnung in die Diäten 119
(1) Bemessung der Diäten auf Bundesebene 120
(2) Bemessung der Diäten auf Landesebene 123
(3) Keine Anhaltspunkte für eine Berücksichtigung der Sonderbeiträge 124
(4) Konsequenzen im Falle des Nachweises der Einrechnung 126
b) Erweiterung des Schutzbereichs 127
aa) Sinn und Zweck des Entschädigungsanspruchs 127
bb) Auswirkungen des Telos auf den Schutzbereich 128
(1) Allgemeiner Schutz des Einkommens des Abgeordneten 129
(2) Schutz des Abgeordnetenvermögens vor Forderungen der Partei 132
(a) Verbot der Mandatsträgerbeiträge durch Art. 48 GG nicht geboten 133
(b) Begrenzung der Mandatsträgerbeiträge als angemessener Ausgleich 136
c) Erste Ausnahme: Landtagsabgeordnete aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein 140
d) Zweite Ausnahme: Deutsche Abgeordnete des Europäischen Parlaments 141
3. Vereinbarkeit mit dem Gebot der Staatsfreiheit der Parteien und dem Gebot der Chancengleichheit der Parteien 142
a) Verfassungsrechtliche Grundlagen und Gewährleistungen der Gebote 142
b) Konsequenzen für die Erhebung und Zahlung der Mandatsträgerbeiträge 144
aa) Verbot der Beitragserhebung für die Parteien 145
bb) Verbot der Abführung von Diäten an die Parteien 145
cc) Verbot der Einrechnung in die Diäten 148
c) Exkurs: Konsequenzen für die staatliche Teilfinanzierung der Parteien 149
aa) Berücksichtigung der Mandatsträgerbeiträge bei der staatlichen Teilfinanzierung 150
(1) Unmittelbare staatliche Parteienfinanzierung nach § 18 Abs. 3 S. 1 Nr. 3 PartG 150
(2) Mittelbare staatliche Parteienfinanzierung nach §§ 10b Abs. 2, 34g EStG 150
bb) Zulässige staatliche Parteienfinanzierung nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 9. April 1992 151
(1) Verteilungskriterien für die verfügbaren staatlichen Mittel 152
(2) Mittelbare Parteienfinanzierung durch staatlichen Steuerverzicht 153
cc) Verfassungsrechtliche Bedenken 155
(1) Verfassungswidrigkeit der Berücksichtigung der Mandatsträgerbeiträge im Rahmen des § 18 Abs. 3 S. 1 Nr. 3 PartG 156
(2) Verfassungswidrigkeit der Begünstigungsgrenzen der §§ 10b Abs. 2, 34g EStG 157
(3) Verfassungswidrigkeit des Förderungshöchstbetrages in § 18 Abs. 3 S. 1 Nr. 3 PartG 163
4. Vereinbarkeit mit dem Gebot der innerparteilichen Demokratie 164
a) Grundsatz der Gleichbehandlung aller Parteimitglieder 164
aa) Ableitung aus den Grundrechten der Parteimitglieder 164
(1) Unmittelbare Geltung politischer Grundrechte im innerparteilichen Bereich 165
(2) Ausstrahlungswirkung der Grundrechte auf den innerparteilichen Bereich 168
bb) Ausstrahlungswirkung des Gebots innerparteilicher Demokratie auf den innerparteilichen Bereich 169
b) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung der Ungleichbehandlung 172
IV. Kritische Auseinandersetzung 174
1. Grundsätzliche Verfassungskonformität der Mandatsträgerbeiträge 175
2. Grenzen der verfassungsrechtlichen Zulässigkeit 177
3. Verfassungswidrigkeit der Berücksichtigung bei der staatlichen Parteienfinanzierung 180
4. Rechtspolitische Vorschläge 182
a) Parteifinanzierungsverbot für Abgeordnete 183
b) Deckelung aller Leistungen eines Abgeordneten an seine Partei 185
c) Verbot der Normierung der Mandatsträgerbeiträge in den Parteisatzungen 188
d) Erhöhung der Transparenz 188
§ 3 Die Fraktionsbeiträge von Abgeordneten 190
A. Historische, empirische und rechtliche Grundlagen der Fraktionsbeiträge 190
I. Historische Tradition der Fraktionsbeiträge 190
1. Regelungen aus der Zeit von 1848 bis 1949 190
2. Regelungen ab 1949 193
II. Umfang der Fraktionsbeiträge 194
1. Mangelnde Transparenz der privaten Fraktionsfinanzierung 196
2. Höhe der Fraktionsbeiträge von Bundestagsabgeordneten 201
3. Höhe der Fraktionsbeiträge von Landtagsabgeordneten 205
4. Zusammenfassung 207
III. Einfachrechtliche Grundlagen der Fraktionsbeiträge 208
1. Verhältnis zwischen Fraktionsmitglied und Fraktion 208
2. Rechtliche Verpflichtung zur Beitragszahlung 211
a) Einschlägige Vorschriften der Abgeordneten- und Fraktionsgesetze 211
b) Geschäftsordnungen der Fraktionen 213
3. Einfachrechtliche Verbote der Beitragszahlung 216
a) § 27 Abs. 2 NdsAbgG als Verbot von Fraktionsbeiträgen 217
aa) Fraktionsbeiträge als Leistungen „mit Rücksicht auf das Mandat“ erfasst 217
bb) Gegenleistungen der Fraktionen nur im außerparlamentarischen Bereich denkbar 218
(1) Das Problem der Zweckbindung der nicht-staatlichen Mittel der Fraktionen 219
(2) Fraktionsbeiträge als gegenleistungslose Zuwendungen verboten 223
b) § 3 Abs. 4 S. 3 NWFraktG als Verbot von Fraktionsbeiträgen 224
aa) „Zuwendungen“ im Sinne des § 3 Abs. 4 S. 3 NWFraktG 224
bb) Zuwendungen „Dritter“ 226
cc) Fraktionsbeiträge vom Annahmeverbot erfasst 226
c) Fazit 227
B. Verfassungsrechtliche Zulässigkeit der Fraktionsbeiträge 227
I. Stand der Diskussion 228
1. Streitstand in der Literatur 228
2. Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts 231
II. Verfassungsrechtliche Maßstäbe 232
1. Maßstab auf Bundesebene 232
2. Maßstäbe auf Landesebene 233
III. Vereinbarkeit der Fraktionsbeiträge mit dem Grundgesetz 234
1. Vereinbarkeit mit dem freien Mandat des Abgeordneten 234
a) Schutzwirkungen des freien Mandats 234
b) Fraktionsbinnenrecht als Grenze des freien Mandats 236
aa) Unzulässiger Fraktionszwang und zulässige Fraktionsdisziplin 236
bb) Rechtsqualität fraktionsinterner Regelungen 239
cc) Konsequenzen für die Regelungen eines Fraktionsbeitrages 240
2. Vereinbarkeit mit Gebot der angemessenen Entschädigung 242
a) Gewährleistungen des Art. 48 Abs. 3 S. 1 GG 242
b) Konsequenzen für die Erhebung eines Fraktionsbeitrages 243
aa) Verbot der Einrechnung in die Diäten 243
bb) Kein absoluter Schutz gegenüber Forderungen der Fraktion 245
cc) Begrenzung der Fraktionsbeiträge 248
IV. Kritische Auseinandersetzung 250
1. Grundsätzliche Verfassungskonformität der Fraktionsbeiträge 250
2. Grenzen der verfassungsrechtlichen Zulässigkeit 251
3. Rechtspolitische Vorschläge 252
a) Verbot der privaten Fraktionsfinanzierung 252
b) Keine Normierung in den Geschäftsordnungen und kein Beschluss 256
c) Erhöhung der Transparenz 257
§ 4 Zusammenfassung und Ausblick 259
Literaturverzeichnis 265
Sachverzeichnis 282