»Segen des Meeres«: Hochseefischerei und Walfang im Rahmen der nationalsozialistischen Autarkiepolitik
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»Segen des Meeres«: Hochseefischerei und Walfang im Rahmen der nationalsozialistischen Autarkiepolitik
Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Vol. 86
(2012)
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Ole Sparenberg (geboren 1976) studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Politikwissenschaft und Öffentliches Recht in Göttingen, dort 2010 Promotion durch die Philosophische Fakultät. Seit 2011 ist er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte (einschließlich Technik- und Umweltgeschichte) an der Universität des Saarlandes tätig.Abstract
Ole Sparenberg untersucht aus wirtschafts- und umwelthistorischer Perspektive wie Hochseefischerei und Walfang helfen sollten, ohne Devisenaufwand die Fett- und Eiweißlücke in der deutschen Autarkiewirtschaft zu schließen. Trotz der schon spürbaren Übernutzung vieler Fisch- und Walbestände war eine deutliche Fangmengensteigerung in den 1930er Jahren noch möglich, und die Schwierigkeiten lagen vielmehr beim Absatz. Zwar konnte das Regime, ohne Rücksicht auf die Stimmung in der Bevölkerung nehmen zu müssen, Versorgungsmängel eingestehen und eine Umstellung von Fleisch auf im Binnenland ungewohnte und oft mangelhafte Fischerzeugnisse fordern, aber ein ungenügendes Einzelhandelsnetz, unzureichende Konservierungstechniken und vor allem die fehlende Verbraucherakzeptanz setzten auch unter den Bedingungen des NS-Staates dem Anstieg des Fischverbrauchs enge Grenzen. Während andere Erscheinungen der deutschen Autarkiewirtschaft auch Blockadesicherheit versprachen, waren Hochseefischerei und Walfang auf einen freien Zugang zum Meer angewiesen und konnten daher keinen Beitrag zur Kriegswirtschaft leisten.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Danksagung | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Tabellenverzeichnis | 10 | ||
Verzeichnis der Diagramme | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 12 | ||
A. Einleitung | 13 | ||
I. Lebensstandard und Ernährungswirtschaft unter dem Nationalsozialismus | 14 | ||
II. Das Meer in der Umweltgeschichte | 20 | ||
III. Literaturstand zu Hochseefischerei und Walfang in der NS-Zeit | 25 | ||
IV. Quellenlage | 27 | ||
V. Aufbau der Arbeit | 29 | ||
B. Autarkiepolitik | 32 | ||
I. Von der Weltwirtschaftskrise zum Vierjahresplan | 33 | ||
II. Die Ernährungswirtschaft | 42 | ||
III. Autarkie in Theorie und Praxis | 54 | ||
C. Das Versprechen des Meeres | 59 | ||
I. "Das Meer als deutsche Kolonie": Die Wahrnehmung als ideale devisenfreie Quelle von Ressourcen | 59 | ||
II. Beliebig zu steigern? Die Wahrnehmung der Fisch- und Walbestände | 69 | ||
III. Die Präsenz von Fischerei und Walfang in der Öffentlichkeit | 89 | ||
D. Grenzen des Meeres | 105 | ||
I. Die Vorgeschichte der deutschen Hochseefischerei | 105 | ||
1. Entstehung und Grundlagen | 105 | ||
2. Die Fanggebiete | 115 | ||
3. Vom Ersten Weltkrieg bis zum Nationalsozialismus | 117 | ||
4. Weitere Betriebsformen der Fischerei: Küstenfischerei, Kleine Hochseefischerei und Große Heringsfischerei | 121 | ||
II. Der Walfang bis in die 1930er Jahre | 126 | ||
1. Grönlandfahrt und Südseefischerei | 128 | ||
2. Der moderne Walfang | 130 | ||
III. Der Ausbau der Hochseefischerei | 142 | ||
1. Grenzen der Produktion | 142 | ||
a) Fischimport | 145 | ||
b) Die geographische Ausweitung der deutschen Fischerei | 147 | ||
c) Ein deutscher Fischereihafen auf Fuerteventura | 150 | ||
d) Fischereikonflikte | 157 | ||
e) Die Konservierung des Fisches | 161 | ||
aa) Weiterentwicklungen des bisherigen Verfahrens | 161 | ||
bb) Tiefkühlverfahren | 164 | ||
cc) Fischkonserven | 173 | ||
f) Materialmangel | 175 | ||
g) Mangel an Arbeitskräften | 182 | ||
2. Die Grenzen des Absatzes | 190 | ||
a) Der Pro-Kopf-Verbrauch | 194 | ||
b) Vorbehalte gegen Fisch | 197 | ||
c) Der Fischhandel | 202 | ||
d) Verbrauchslenkung und "Seefischpropaganda" | 210 | ||
e) Der Fischtag | 217 | ||
f) Preise und Marktordnung | 225 | ||
g) Fleischknappheit | 230 | ||
h) Die Gemeinschaftsverpflegung | 232 | ||
i) Das Winterhilfswerk | 235 | ||
j) Neue Produkte | 238 | ||
aa) Fischfilet | 238 | ||
bb) Fischwurst | 240 | ||
cc) "Wiking-Eiweiß" | 243 | ||
dd) Fischmehl | 247 | ||
ee) Fischwolle | 249 | ||
ff) Fischleder | 250 | ||
k) Fischexport | 254 | ||
IV. Der Deutsche Walfang | 256 | ||
1. Der Weg zum deutschen Walfang | 257 | ||
2. Die Entscheidung für den deutschen Walfang | 272 | ||
3. Die beteiligten Unternehmen | 276 | ||
a) Henkel und die Erste Deutsche Walfang-Gesellschaft | 276 | ||
b) Walter Rau | 280 | ||
c) Unilever und die Unitas Deutsche Walfang-Gesellschaft | 282 | ||
d) Unilever und das Hamburger Walfang-Kontor | 290 | ||
e) Drei nicht realisierte Projekte | 297 | ||
aa) Ernst Wolgast und Carl Dietrich Hildisch | 298 | ||
bb) Carl Rövers Interesse am Walfang | 303 | ||
cc) Die Partenreederei "Der Hanseat" | 308 | ||
4. Der deutsche Walfang und die internationale Ebene | 311 | ||
a) Das Londoner Abkommen von 1937 | 311 | ||
b) Die Deutsche Antarktische Expedition 1938/39 | 325 | ||
5. Öl und Nebenprodukte: Der Ertrag der deutschen Walfangflotten | 328 | ||
a) Nebenprodukte | 329 | ||
b) Walöl | 336 | ||
E. Krieg und Nachkriegszeit | 348 | ||
I. Fischerei und Walfang im Krieg | 348 | ||
1. Die deutsche Fischwirtschaft im Krieg | 349 | ||
2. Die Walölversorgung im Krieg | 361 | ||
II. Die Nachkriegszeit | 366 | ||
1. Wiederaufbau und Niedergang der Hochseefischerei in der Bundesrepublik | 366 | ||
2. Neugründung der Hochseefischerei in der DDR | 374 | ||
3. Die deutsche Beteiligung am Walfang nach 1945 | 378 | ||
F. Schlussbetrachtung | 386 | ||
I. Das unerschöpfliche Meer | 387 | ||
II. Die Zeit bis zum Krieg | 393 | ||
III. Absatz und Verbraucherakzeptanz als Grenze | 397 | ||
IV. Kabeljau und Kanonen | 401 | ||
Quellen- und Literaturverzeichnis | 406 | ||
I. Unveröffentlichte Quellen | 406 | ||
II. Zeitschriften | 406 | ||
III. Nachschlagewerke | 407 | ||
IV. Literatur und gedruckte Quellen | 408 | ||
Namen- und Sachverzeichnis | 435 |