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Schmitt, C. (2011). Der Nomos der Erde. im Völkerrecht des Jus Publicum Europaeum. 5. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48983-1
Schmitt, Carl. Der Nomos der Erde: im Völkerrecht des Jus Publicum Europaeum. (5).Duncker & Humblot, 2011. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48983-1
Schmitt, C (2011): Der Nomos der Erde: im Völkerrecht des Jus Publicum Europaeum, 5,Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48983-1

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Der Nomos der Erde

im Völkerrecht des Jus Publicum Europaeum

Schmitt, Carl

(2011)

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About The Author

Carl Schmitt, geboren am 11.7.1888 in Plettenberg, lehrte als Professor für Verfassungs- und Völkerrecht in Greifswald (1921), Bonn (1922), Berlin (Handelshochschule, 1926), Köln (1932) sowie an der Universität Berlin (1933–1945). Er gehört zu den anregendsten und zugleich umstrittensten politischen Denkern dieses Jahrhunderts in Deutschland. Vor allem seine Definitionen der Begriffe Politische Romantik und Politische Theologie, Souveränität, Diktatur, Legalität und Legitimität sowie des Politischen (»Freund-Feind-Theorie«) hatten starken Einfluß weit über die Grenzen Deutschlands und seines Faches hinaus. Carl Schmitt starb 96jährig am Ostersonntag, dem 7. April 1985, in seinem Geburtsort.

Abstract

»Die bisherige, europa-zentrische Ordnung des Völkerrechts geht heute unter. Mit ihr versinkt der alte Nomos der Erde. Er war aus der märchenhaften, unerwarteten Entdeckung einer Neuen Welt hervorgegangen, aus einem unwiederholbaren geschichtlichen Ereignis. Eine moderne Wiederholung könnte man sich nur in phantastischen Parallelen denken, etwa so, daß Menschen auf dem Wege zum Mond einen neuen, bisher völlig unbekannten Weltkörper entdeckten, den sie frei ausbeuten und zur Entlastung ihres Erdenstreites benutzen könnten. Die Frage eines neuen Nomos der Erde ist mit solchen Phantasien nicht beantwortet. Ebensowenig wird sie durch weitere naturwissenschaftliche Erfindungen gelöst werden. Das Denken der Menschen muß sich wieder auf die elementaren Ordnungen ihres terrestrischen Daseins richten. Wir suchen das Sinnreich der Erde. Das ist das Wagnis dieses Buches und das Vorgebot unserer Arbeit.

Es sind die Friedfertigen, denen das Erdreich versprochen ist. Auch der Gedanke eines neuen Nomos der Erde wird sich nur ihnen erschließen.«

Aus dem Vorwort, Carl Schmitt im Sommer 1950

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
I. Fünf einleitende Corollarien 11
1. Das Recht als Einheit von Ordnung und Ortung 13
2. Vor-globales Völkerrecht 20
3. Hinweise zum Völkerrecht des christlichen Mittelalters 25
a) Die Respublica Christiana als Raumordnung 26
b) Das christliche Reich als Aufhalter (Kat-echon) 28
c) Kaisertum, Cäsarismus, Tyrannis 32
4. Über die Bedeutung des Wortes Nomos 36
a) Nomos und Gesetz 37
b) Der Nomos als Herrscher 42
c) Nomos bei Homer 45
d) Der Nomos als raumeinteilender Grund-Vorgang 47
5. Die Landnahme als konstituierender Vorgang des Völkerrechts 48
II. Die Landnahme einer Neuen Welt 53
1. Die ersten globalen Linien: Von der Raya über die Amity Line zur Linie der Westlichen Hemisphäre 54
2. Die Rechtfertigung der Landnahme einer Neuen Welt (Francisco de Vitoria) 69
3. Juristische Rechtstitel der Landnahme einer Neuen Welt (Entdeckung und Okkupation) 96
a) Die neue Flächenordnung Staat 96
b) Okkupation und Entdeckung als Rechtstitel der Landnahme 100
c) Die Rechtswissenschaft gegenüber der Landnahme einer Neuen Welt, insbesondere Grotius und Pufendorf 104
III. Das Jus Publicum Europaeum 111
1. Der Staat als tragende Größe einer neuen, zwischenstaatlichen und europazentrischen Raumordnung der Erde 112
a) Überwindung des Bürgerkrieges durch den Krieg in staatlicher Form 112
b) Der Krieg als Beziehung zwischen gleich-souveränen Personen 115
c) Die umfassende Raumordnung 120
d) Hegels Lehre vom Staat und Rousseaus Lehre vom Krieg 121
2. Umwandlung mittelalterlicher Kriege (Kreuzzüge oder Fehden) in nichtdiskriminierende Staatenkriege (von Ayala bis Vattel) 123
a) Balthazar Ayala 124
b) Zweifel am gerechten Krieg 126
c) Albericus Gentilis 129
d) Grotius zum Problem des gerechten Krieges 131
e) Richard Zouch 134
f) Pufendorf, Bynkershoek, Vattel 136
g) Kant's ungerechter Feind 140
3. Die Freiheit der Meere 143
a) Zwei Raumordnungen: festes Land und freies Meer 144
b) Ist das freie Meer res nullius oder res omnium? 146
c) Der Übergang Englands zu einer maritimen Existenz 148
d) Der hundertjährige Bücherkrieg 150
e) Von der elementaren zur geordneten Freiheit der Meere 153
4. Territoriale Änderungen 156
a) Gebietsveränderungen außerhalb und innerhalb einer völkerrechtlichen Raumordnung 156
b) Gebietsänderungen innerhalb des jus publicum Europaeum 162
c) Staatensukzession im jus publicum Europaeum (bei endgültiger Landnahme) 165
d) Occupatio bellica im jus publicum Europaeum (provisorische Inbesitznahme) 172
5. Hinweis auf nicht-staatsbezogene Möglichkeiten und Elemente des Völkerrechts 183
IV. Die Frage eines Neuen Nomos der Erde 187
1. Die letzte gesamteuropäische Landnahme (Kongo-Konferenz 1885) 188
2. Auflösung des jus publicum Europaeum (1890-1918) 200
3. Die Genfer Liga und das Raumordnungsproblem der Erde 213
4. Sinnwandel des Krieges 232
a) Der Versailler Vertrag von 1919 233
aa) Kriegsverbrechen im alten Sinne (Art. 228 Vers. Vertrag) 234
bb) Wilhelm II. als Kriegsverbrecher 235
cc) Der Kriegsschuldartikel des Versailler Vertrages 241
b) Ansatz zu einer Kriminalisierung des Angriffskrieges im Genfer Protokoll von 1924 244
aa) Entstehung des Genfer Protokolls vom 2. Oktober 1924 245
bb) Inhalt des Genfer Protokolls 247
cc) Der Tatbestand des neuen Verbrechens: Angriffsakt, Angriffskrieg, ungerechter Krieg 248
5. Die westliche Hemisphäre 256
6. Sinnwandel der völkerrechtlichen Anerkennung 270
a) Das Dilemma von Isolation und Intervention 270
b) Problematik der Anerkennung von Rebellen (entwickelt am Beispiel des Sezessionskrieges) 274
c) Sinnwandel der Anerkennung einer fremden Regierung 280
7. Der Krieg der modernen Vernichtungsmittel 285
a) Das Raumbild des nach Land und Meer getrennten Kriegsschauplatzes 285
b) Wandel des Raumbildes der Kriegsschauplätze 290
c) Raumwandel des Luftkrieges 293
d) Das Problem des gerechten Krieges 298
Namenverzeichnis 301