Widerstand
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Widerstand
Beiträge auf der 13. Speyerer Demokratietagung vom 27. bis 28. Oktober 2011 an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer
Editors: Arnim, Hans Herbert von
Schriftenreihe der Hochschule Speyer, Vol. 215
(2012)
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Hans Herbert von Arnim ist Jurist und Volkswirt. Nach der arbeitsrechtlichen Promotion in Heidelberg leitete er zehn Jahre lang das Forschungsinstitut des Bundes der Steuerzahler in Wiesbaden. Er habilitierte sich in Regensburg, für Öffentliches Recht, Finanz- und Steuerrecht, lehrte in München und Marburg und folgte 1981 dem Ruf der Deutschen Hochschule (heute: Universität) für Verwaltungswissenschaften Speyer, wo er auch über seine Pensionierung hinaus lehrt und forscht. Von 1993 bis 1995 war er Rektor der Hochschule. Sein Thema sind Grundfragen von Staat und Gesellschaft, was direkte Einmischung in die Politik aber nicht ausschließt.Abstract
Neueste Entwicklungen haben das uralte Thema »Widerstand« gegen illegitime Macht wieder aktuell werden lassen. Beispiele sind die Aufstände gegen Diktatoren in Nordafrika und im Nahen Osten. Die 13. Speyerer Demokratietagung behandelte nicht nur den »Königsmord«, sondern auch demokratisch und rechtsstaatlich sublimierte Formen des Widerstands: Erörtert wurde etwa, wie weit UN und NATO gehen dürften, um den innerstaatlichen Widerstand gegen Diktatoren zu unterstützen oder inwiefern direkte Demokratie als Form des Widerstands zu verstehen sei. Berichtet wurde auch über geschichtliche Entwicklungen, etwa den Wandel des Widerstandsverständnisses in der Evangelischen Kirche oder der Kampf gegen die Diskriminierung der Frau sowie über eigene Erfahrungen von Menschen, die sich gegen etablierte Machtstrukturen oder politische Korrektheit aufgelehnt haben (Gabriele Pauli, Thilo Sarrazin). Der Tagungsband enthält die Referate sowie Berichte über die im Anschluss an die Vorträgen stattgefundenen Diskussionen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Christian Tomuschat: Dürfen UN und NATO den innerstaatlichen Widerstand gegen Diktatoren unterstützen? | 9 | ||
I. Einleitung | 9 | ||
II. Widerstand gegen eine Diktatur | 10 | ||
1. Zur Diktatur | 10 | ||
2. Zum Widerstand | 11 | ||
III. Unterstützung des Widerstandes durch die UNO | 12 | ||
1. Sanfte Mittel des politischen Dialogs | 12 | ||
2. Zwangsmittel | 16 | ||
IV. Humanitäre Intervention | 22 | ||
V. Unterstützung des Widerstandes durch die NATO | 25 | ||
VI. Schlussbemerkung | 25 | ||
Johanna Wolff: Bericht über die Diskussion des Beitrags von Christian Tomuschat | 27 | ||
Hans-Olaf Henkel: Die Euro-Rettung: ein Thema für Wut-Bürger? | 31 | ||
Johanna Wolff: Bericht über die Diskussion des Beitrags von Hans-Olaf Henkel | 43 | ||
Hans Herbert von Arnim: Widerstand heute | 47 | ||
I. Einleitung | 47 | ||
II. Der kleine Widerstand der Normallage | 49 | ||
1. Widerstand mit Wort und Feder | 49 | ||
2. Demonstrationsrecht | 50 | ||
3. Direkte Demokratie | 50 | ||
4. Wahl und Abwahl | 51 | ||
5. Klagen vor Verfassungsgerichten | 51 | ||
a) 5 %-Klausel bei Europawahlen | 51 | ||
b) Kopernikanische Wende: Aufbrechen des Parteienkartells | 51 | ||
6. Botschaft des 5 %-Urteils: Überhangmandate: verfassungswidrig | 52 | ||
III. Widerstand des klaglos gestellten Bürgers gegen krasse Rechtswidrigkeiten? | 52 | ||
1. Der parteienstaatliche Absolutismus | 52 | ||
2. EU-Recht und Währungsunion | 54 | ||
3. Art. 146 GG | 54 | ||
4. Widerstandsrecht gegen einzelne grobe Rechtswidrigkeiten | 55 | ||
IV. Formen des Widerstandes: ziviler Ungehorsam ausnahmsweise rechtmäßig | 55 | ||
V. Gemeinsinn und Zivilcourage | 56 | ||
Matthias Strunk: Bericht über die Diskussion des Beitrags von Hans Herbert von Arnim | 57 | ||
Daniel Thürer: Direkte Demokratie: eine Form des Widerstands? | 63 | ||
I. Einleitung | 63 | ||
II. Originäre, staatsbegründende Form der Demokratie am Beispiel des „arabischen Frühlings“ | 64 | ||
III. Gedanken zur direkten Demokratie am Beispiel der Schweiz | 66 | ||
1. Begriffliche Klärungen | 67 | ||
2. Beispiele aus der politischen Praxis | 68 | ||
3. Direkte Formen der Demokratie: Realität in der Schweiz – Potenzial im Ausland? | 68 | ||
a) Wandel zur Bildungs- und Informationsgesellschaft | 69 | ||
b) Erzieherisch-integrierende Wirkung | 70 | ||
c) Qualität der Deliberationsprozesse | 70 | ||
d) Im Grossen und Ganzen gute Ergebnisse | 71 | ||
e) Finanzwirtschaftliche Vorzüge | 71 | ||
IV. Schluss | 72 | ||
Elisabeth Musch: Bericht über die Diskussion des Vortrags von Daniel Thürer | 75 | ||
Gabriele Pauli: Götterdämmerung in Bayern? Der Sturz eines Ministerpräsidenten und die Komplotte gegen politische Reformen | 81 | ||
I. Einleitung | 81 | ||
II. Grundwerte versus Pragmatismus und Lobbyismus | 82 | ||
III. Unruhen in der CSU 2006–2007 | 84 | ||
1. Zunehmender Unmut | 84 | ||
2. Gegenwehr des CSU-Apparates | 86 | ||
3. Der „Putsch“ | 87 | ||
4. Die Hetzkampagne | 89 | ||
5. Kandidatur zum Parteivorsitz | 90 | ||
IV. Neuorientierung | 91 | ||
1. Initiativen bei den Freien Wählern/Gründung der Freien Union | 91 | ||
2. „Das Streben der Menschheit nach Glück verändert die Welt“ | 94 | ||
Andrei Király: Bericht über die Diskussion des Beitrags von Gabriele Pauli | 97 | ||
Sebastian Frankenberger: Widerstand durch direkte Demokratie – aus der Sicht eines Aktivisten | 99 | ||
Thilo Sarrazin: Widerstand mit Wort und Feder: gegen politische Korrektheit | 111 | ||
Matthias Strunk: Bericht über die Diskussion des Beitrags von Thilo Sarrazin | 125 | ||
Eberhard Cherdron: Seid untertan der Obrigkeit? Wandel des Widerstandsverständnisses der Evangelischen Kirche | 129 | ||
I. Obrigkeit und Widerstand im Neuen Testament und in der frühen Christenheit | 129 | ||
II. Der zweite Reichstag von Speyer 1529 – ein Ort protestantischen Widerstandes? | 131 | ||
III. Die Diskussion des Widerstandsrechtes in den Religionskämpfen der Reformationszeit | 133 | ||
IV. Vom 17. Bis zum 19. Jahrhundert: Ruhe ist des Christen erste Pflicht | 134 | ||
V. Das 20. Jahrhundert | 134 | ||
1. Evangelischer Widerstand im Nationalsozialismus | 135 | ||
2. Die evangelische Diskussion um den Begriff der „Obrigkeit“ | 138 | ||
3. Neue Diskussionen nach 1968 | 140 | ||
4. Die Demokratie-Denkschrift der EKD von 1985 | 142 | ||
5. Die Rolle der Evangelischen Kirche in der Protestbewegung am Ende der DDR | 143 | ||
VI. Zusammenfassung | 144 | ||
Literatur | 145 | ||
Matthias Strunk: Bericht über die Diskussion des Beitrags von Eberhard Cherdron | 147 | ||
Nadja Braun Binder: Gegen die Diskriminierung der Frau – Der Kampf für die Emanzipation. Widerstand im Kontext des Kampfs um das Frauenstimmrecht | 149 | ||
I. Einleitung | 149 | ||
II. Einführung des Frauenstimmrechts weltweit | 149 | ||
III. Formen des Widerstands in Frauenstimmrechtsbewegungen | 151 | ||
1. Einzelne, situative Aktionen legaler Natur | 152 | ||
2. Organisierte, geplante Aktionen legaler Natur | 153 | ||
3. Einzelne, situative Aktionen illegaler Natur | 156 | ||
4. Organisierte, geplante Aktionen illegaler Natur | 157 | ||
IV. Erfolg der Widerstandsaktionen | 158 | ||
1. Indikator: Organisiert oder situativ | 158 | ||
2. Indikator: Intensität und Einsatz illegaler Mittel | 159 | ||
3. Indikator: Beginn der Widerstandsaktion und Einführung des Frauenstimmrechts | 159 | ||
4. Vorläufiges Fazit | 160 | ||
V. Schluss | 161 | ||
Matthias Strunk: Bericht über die Diskussion des Beitrags von Nadja Braun Binder | 163 | ||
Autorenverzeichnis | 167 |