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Spreen, D., Trotha, T. (Eds.) (2012). Krieg und Zivilgesellschaft. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53206-3
Spreen, Dierk and Trotha, Trutz von. Krieg und Zivilgesellschaft. Duncker & Humblot, 2012. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53206-3
Spreen, D, Trotha, T (eds.) (2012): Krieg und Zivilgesellschaft, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53206-3

Format

Krieg und Zivilgesellschaft

Editors: Spreen, Dierk | Trotha, Trutz von

Soziologische Schriften, Vol. 84

(2012)

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About The Author

Trutz von Trotha studierte Soziologie, Politikwissenschaft und Neuere Geschichte an der Universität Freiburg, an der er auch promovierte und sich in Soziologie habilitierte. Nach einem Studienaufenthalt als DAAD-Postdoktorand in den USA war er Habilitationsstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Professor für die Soziologie abweichenden Verhaltens und der sozialen Kontrolle am Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Hannover und Heisenberg-Stipendiat der DFG. Als ordentlicher Professor für Soziologie lehrte er von 1989 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2009 an der Universität Siegen. Trutz von Trotha war Gastprofessor am Laboratoire d'anthropologie juridique de Paris der Sorbonne und Gastwissenschaftler der Fondation Maison des Sciences de l'Homme im Maison Suger, Paris. Er beschäftigte sich inbesondere mit Politischer Soziologie und Ethnologie, Soziologie der Gewalt und des Krieges, Kolonialgeschichte, Kriminal- und Rechtssoziologie, Rechtsethnologie sowie Soziologie und Sozialgeschichte der Familie und Jugend. Innerhalb des DFG-Schwerpunktprogramms »Adaptation and Creativity in Africa« forschte er über Politische Kulturen in Afrika und als Mitglied der DFG-Forschergruppe »Gewaltgemeinschaften« über vorkoloniale Kriegsformen und die Funktion von Gewaltphantasien. Trutz von Trotha verstarb im Mai 2013. Unter: http://bit.ly/1ajZwxf findet sich ein Nachruf auf Trutz von Trotha, verfasst von seinem Kollegen Dierk Spreen.

Dierk Spreen, geboren 1965, Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Psychologie in Freiburg i.Br.; Promotion in Soziologie 1998, Habilitation in Soziologie 2006. Derzeit Akademischer Oberrat auf Zeit für Allgemeine Soziologie in Paderborn, dort auch Vertretung einer Professur für Mediensoziologie und einer Professur für Allgemeine Soziologie (2008–2010); Lehraufträge in Freiburg (Soziologie) und Bielefeld (Erziehungswissenschaft). Arbeitet u.a. zu Krieg und Gewalt, Sicherheit, Medien, Cyborgisierung, Raumrevolution.

Abstract

Krieg und Zivilgesellschaft scheinen zwei unvereinbaren Wirklichkeiten zuzugehören: In der einen herrscht die Unordnung der Gewalt, in der anderen die gewaltfreie Verständigung des bürgerschaftlichen Umgangs miteinander. Dass diese Vereinfachung der Realität oftmals nicht entspricht, ist Thema des vorliegenden Bandes. Unter verschiedenen Gesichtspunkten werden die engen Beziehungen zwischen Krieg und Zivilgesellschaft untersucht und diskutiert. Die ersten Beiträge befassen sich mit den Zusammenhängen zwischen Krieg, Politik und Zivilgesellschaft. Anschließend wird auf die Beziehung zwischen Militär und Gesellschaft sowie auf das Verhältnis zwischen Zivilgesellschaft und »großen Kriegen« eingegangen. Die abschließenden Beiträge beschäftigen sich mit der Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure und Institutionen im Kontext der sogenannten »kleinen Kriege«. Die Beiträge loten Bedingungen zivilgesellschaftlicher Friedensordnungen für die Weltgemeinschaft und an Brennpunkten des »kleinen Krieges« in Afrika aus. Ihre Ergebnisse über die Beziehungen zwischen Zivilgesellschaft und Krieg sind unter demokratie- und friedenspolitischen Aspekten alles andere als beruhigend.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
Dierk Spreen / Trutz von Trotha: Krieg und Zivilgesellschaft. Einleitung 7
I. Zivilgesellschaft 7
II. Gewaltvergessenheit 10
III. Eine Soziologie ohne Kriege? 11
IV. Ein neues Fragen nach dem Krieg 15
V. Konzept des Bandes und die Beiträge 22
Literatur 29
Dierk Spreen: Weltzivilgesellschaft und Gewalt. Ordnungskonstitutive Gewalt im Zeitalter des globalen Politischen 33
I. Einführung 33
II. Gewalt und Gesellschaft in der soziologischen Theorie 36
III. Zivilgesellschaft und die Ausdifferenzierung des Militärs 46
IV. Zum Begriff der Weltzivilgesellschaft 54
V. Gewalt in der Weltzivilgesellschaft 60
VI. Globalisierung von Sicherheit 68
VII. Militärische Gewaltbewältigung in der Weltgesellschaft 73
VIII. Das Politische in der Weltzivilgesellschaft 76
IX. Problemausblick 83
Literatur 87
Hans Joas: Friede durch Demokratie? 97
Literatur 113
Martin Kutz: Umbruchszeiten: Militär und Gesellschaft 1945–2010 117
I. Politische und sozioökonomische Rahmenbedingungen 119
II. Strukturmerkmale und Strukturdefekte in der Planungs- und Gründungszeit der Bundeswehr (1951–1964) 121
III. Der verdeckte Aufbau von Streitkräften in der SBZ und DDR (1947–1955) 126
IV. Gründungskompromiss als Strukturdefekt: die Bundeswehr in der Krise (1965–1969) 132
V. Krisenbewältigung durch Reform: die Bundeswehr 1969–1975 136
VI. Die personelle und ideologische Vorbereitung der konservativen Reaktion in der Bundeswehr (1976–1982) 143
VII. Die NVA, eine „normale“ Armee des Warschauer Pakts 145
VIII. Reaktion und Krise in der Bundeswehr (1982–1989) 151
IX. Von der verspäteten Militärreform zur Auflösung der NVA 154
X. Das schleichende Ende der Illusionen: Die Bundeswehr nach der Einheit 158
Literatur 165
Herfried Münkler: Heroische und postheroische Gesellschaften 175
I. Der Held und der Dichter 175
II. Untergangsstimmung 178
III. Gemeinschaft und Gesellschaft 180
IV. Demographie und Heroismus 185
Literatur 187
Gerhard Kümmel: Tod, wo ist dein Stachel? Die Deutschen, die Bundeswehr und militärische Einsätzerin postheroischen Zeiten 189
I. Einleitung 189
II. Theoretisch-konzeptioneller Rahmen 192
III. Ist die deutsche Gesellschaft postheroisch und kriegsmüde? 197
1. Prä- und gleichzeitig post-westfälische Weltrisikogesellschaft 197
2. Ambitionierte Politik 201
3. Militär unter Stress 204
4. Ambivalente Gesellschaft 207
IV. Resümee 211
Literatur 213
Maja Apelt: Das Gewaltdilemma moderner Streitkräfte 219
I. Einleitung 219
II. Das Legitimationsproblem von Streitkräften 220
III. Die Organisation der Gewaltproduktion 223
IV. Die Bewältigungsstrategien der Soldaten 230
V. Fazit 234
Literatur 235
Volker Heins: Bombenkrieg und Zivilgesellschaft. Der Wandel der Erinnerung an die alliierte BombardierungrDeutschlands im Zweiten Weltkrieg 239
I. Weder Trauma noch Tabu 239
II. Die deutsche Bombenkriegserinnerungsmatrix 243
III. Die kollektive Erinnerung an die Bombardierung Hamburgs und das Holocausttrauma 247
IV. Dresden und der Zusammenprall der Erinnerungskulturen in der deutschen Zivilgesellschaft nach 1990 252
V. Macht die deutsche Zivilgesellschaft aus der Bombardierung nachträglich doch noch ein kulturelles Trauma? 257
Literatur 258
Volker Kruse: Mobilisierung und kriegsgesellschaftliches Dilemma. Beobachtungen zur kriegsgesellschaftlichen Moderne 261
I. 262
II. 264
II. 268
III. 275
IV. 280
V. 286
Literatur 288
Matthias Häußler / Trutz von Trotha: Koloniale Zivilgesellschaft? Von der "kolonialen Gesellschaft" zur kolonialen Gewaltgemeinschaft in Deutsch-Südwestafrika 293
I. Koloniale Zivilgesellschaft? 294
II. Die „dunkle Seite“ der kolonialen Gesellschaft 299
III. Von der kolonialen Gesellschaft zur kolonialen Gemeinschaft 301
IV. Von der kolonialen Gemeinschaft zur kolonialen Gewaltgemeinschaft 307
V. Postscriptum 313
Quellen und Literatur 314
Marcel M. Baumann: Society First. Von 'freiwilliger Apartheid' oder den gesellschaftlichen Barrieren gegen die nachhaltige Konsolidierung von Post-Konflikt-Gesellschaften 319
I. Einleitung: „It’s the state, stupid“? 319
II. Freiwillige Apartheid 322
1. Die Bedingungen nachhaltiger Friedenskonsolidierung 322
2. Endogene Strukturmerkmale prekärer Post-Konflikt-Gesellschaften 325
a) Sectarianism: die Libanonisierung der Gesellschaft 325
b) Skeptischer common sense 329
c) Der territoriale Imperativ: Bedürfnis nach Separation 332
d) Politik der Symbole 335
e) Politik der Erinnerung 337
III. Schlussfolgerung oder von der Relevanz zivilgesellschaftlicher Identitätsarbeit 339
Literatur 340
Henner Papendieck: Mali-Nord – Ein Programm für den Frieden. Ein Bericht zu den Chancen (und Grenzen) von Entwicklungshilfe 345
I. Das Programm Mali-Nord 346
1. Zur Ausgangslage 346
2. Das Gebiet des Programms 348
3. Schwieriger Auftakt 349
4. In den Flüchtlingslagern 350
5. Wo anfangen? 350
6. Der Beirat 351
7. Ausgewogene Beteiligung 353
8. Programmkontor und Niederlassungen 353
9. Den Bogen schlagen 354
II. Aussöhnung 355
III. Lokales Wirtschaftswachstum statt Kompensationszahlungen 356
IV. Dynamik der Nothilfe 357
V. Entwicklungsorientierung 358
VI. Lokales Wissen mobilisieren 360
VII. Lokale Wirtschaftskreisläufe 361
1. Wiederaufbau 362
2. Viehzucht 363
3. Traditioneller Ackerbau 364
VIII. Bewässerung und Armutsbekämpfung 365
IX. Die zivile Gesellschaft und die Regelung von Bodenstreitigkeiten 367
X. Schluss: Möglichkeiten und Grenzen der Entwicklungshilfe 368
Postscriptum: Zur aktuellen Lage 369
Artur Bogner / Dieter Neubert: Die Komplexität der Akteursfigurationen bei "Konflikttransformation" und "Postkonflikt"-Prozessen. Beobachtungen am Beispiel Nordghanas und Nordugandas 373
I. West Nile (Uganda): Vordringen des Staates und die Etablierung der Exkombattanten als politisch-gesellschaftliche Kraft 377
II. Northern Region (Ghana): Dreieck aus traditional legitimierten Führern, Staat und NROs 387
III. Folgerungen 395
Literatur 402
Trutz von Trotha: Auf der Suche nach Frieden. Geschichte, Jugend und der Aufstieg lokaler Akteure oder die Zukunft liegt im Dorf 407
I. Merkmale von Nachkriegsgesellschaften 409
II. Von der Erfindung einer neuen Basiserzählung 418
III. Von der Teilhabe der jungen Männer 420
IV. Der Aufstieg der lokalen Akteure 423
V. Die Zivilgesellschaft als Imagination und die Zerbrechlichkeit des Friedens 424
VII. Die Zukunft liegt im ‚Dorf‘ 428
Literatur 428
Drucknachweise 433
Autorenverzeichnis 435