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Der Freikauf von DDR-Häftlingen

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Jenkis, H. (2012). Der Freikauf von DDR-Häftlingen. Der deutsch-deutsche Menschenhandel. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53866-9
Jenkis, Helmut. Der Freikauf von DDR-Häftlingen: Der deutsch-deutsche Menschenhandel. Duncker & Humblot, 2012. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53866-9
Jenkis, H (2012): Der Freikauf von DDR-Häftlingen: Der deutsch-deutsche Menschenhandel, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53866-9

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Der Freikauf von DDR-Häftlingen

Der deutsch-deutsche Menschenhandel

Jenkis, Helmut

Zeitgeschichtliche Forschungen, Vol. 45

(2012)

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About The Author

Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Jenkis studierte ab 1948 Wirtschaftswissenschaften in Hamburg, Brügge, Luxemburg, Bonn und Freiburg, wo er promovierte. Seine berufliche Laufbahn führte ihn sowohl in die praktische als auch in die theoretische Ökonomie: Er arbeitete in der Wohnungswirtschaft, davon nahezu 10 Jahre als UN-Beamter und UN-Wohnungsbauberater in 19 europäischen und außereuropäischen Ländern; seit 1975 lehrte er mehr als 30 Jahre als Honorarprofessor im Fachbereich Raumplanung der Universität Dortmund, mit Gastprofessuren in Münster, Leipzig und Brisbane (Australien). Die Universität Leipzig verlieh ihm 1997 die Ehrendoktorwürde. Themen der DDR-Planwirtschaft und deren Untergang beschäftigen ihn seit vielen Jahren.

Abstract

Es ist bekannt, daß die DDR politische Häftlinge gegen Devisen verkauft hat, aber die Einzelheiten des deutsch-deutschen Menschenhandels sind selbst 20 Jahre nach der Wende noch geheimnisumwittert: Manche Zeitzeugen - wie der Rechtsanwalt Wolfgang Vogel - leben nicht mehr, andere sind nicht zur Auskunft bereit. Trotz dieser Einschränkungen unternimmt Helmut Jenkis den Versuch, den Ursprung, die technische Abwicklung und den Tausch von Gütern gegen Häftlinge darzustellen.

Auf Grund der Hallstein-Doktrin konnte und wollte Bonn keine unmittelbaren Kontakte mit Ost-Berlin aufnehmen, daher wurde das Diakonische Werk eingeschaltet. Zwischen West und Ost wurden Verträge über große Summen abgeschlossen, ohne daß erkennbar wurde, wer die Vertragspartner waren und warum diese Vereinbarungen überhaupt getroffen wurden. Diese Ausführungen werden durch Originaldokumente belegt, die bisher noch nicht veröffentlicht wurden. Der deutsch-deutsche Menschenhandel funktionierte nur deshalb, weil trotz der politischen Gegensätze die handelnden Personen Vertrauen zueinander gefunden hatten. Dank dieses Vertrauens hat die Bundesrepublik für rund 3,4 Mrd. DM rund 32.000 Häftlinge freigekauft. Die Bundesrepublik hat den Häftlingen die Freiheit gegeben, die damalige DDR hat Devisen vereinnahmt, die aber ihren Untergang nicht verhindern konnten. Diese Untersuchung erscheint ein halbes Jahrhundert nachdem von der DDR der Vorschlag gemacht wurde, Häftlinge gegen materielle Leistungen freizulassen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhalt 5
Einleitung 7
I. Der Umfang des deutsch-deutschen Menschenhandels 10
II. Die Reichsfluchtsteuer des Deutschen Reiches 14
1. Der Ursprung der Reichsfluchtsteuer 14
2. Die Reichsfluchtsteuer – ein politisches Instrument 15
III. Die ökonomischen und juristischen Grundlagen des Häftlingsfreikaufs 17
1. Die ökonomische Begründung 17
a) Der Mangel an Devisen 17
b) Die mikro-ökonomischen Gründe für den Freikauf 19
c) Die makro-ökonomischen Gründe für den Freikauf 21
2. Die rechtlichen Grundlagen 29
IV. Der ‚amtliche‘ Freikauf von DDR-Häftlingen 36
1. Die ersten humanitären Kontakte 36
2. Der erste Häftlingsfreikauf 37
3. Trotz des kalten Krieges: Ideologiefreie Ost-West-Kontakte 39
4. Die Einschaltung des Diakonischen Werkes in Stuttgart 42
a) Das Kirchengeschäft A 42
b) Das Kirchengeschäft B 43
c) Die technischen Probleme des Freikaufverfahrens 47
d) Die Vereinbarungen des Diakonischen Werkes mit der KoKo 48
e) Die Abwicklung der Vereinbarungen 52
5. Die Franke-Hirt-Affäre 57
6. Der Häftlingsfreikauf als Finanzierungsquelle 60
V. Das ‚1503-Verfahren‘ 64
1. Die Privatinitiative der Brigitte Klump 64
2. Die Entwicklung des ‚1503-Verfahrens‘ 65
3. Probleme des ‚1503-Verfahrens‘ 66
4. Ergebnisse 68
VI. Versuch einer Bewertung des deutsch-deutschen Menschenhandels 70
1. RA Wolfgang Vogel: Ein marxistischer Humanist? 70
2. War die Bundesrepublik erpreßbar? 77
3. Humanität oder Ökonomie? 81
Anhang: Überlegungen zum Ursprung des Freikaufs der DDR-Häftlinge 83