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Kindler, M. (2012). Affectionis aestimatio. Vom Ursprung des Affektionsinteresses im römischen Recht und seiner Rezeption. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53756-3
Kindler, Martin. Affectionis aestimatio: Vom Ursprung des Affektionsinteresses im römischen Recht und seiner Rezeption. Duncker & Humblot, 2012. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53756-3
Kindler, M (2012): Affectionis aestimatio: Vom Ursprung des Affektionsinteresses im römischen Recht und seiner Rezeption, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53756-3

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Affectionis aestimatio

Vom Ursprung des Affektionsinteresses im römischen Recht und seiner Rezeption

Kindler, Martin

Schriften zur Europäischen Rechts- und Verfassungsgeschichte, Vol. 58

(2012)

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About The Author

Martin Kindler wurde in Einbeck geboren. Nach seinem Abitur am Gymnasium Andreanum in Hildesheim und seinem Zivildienst studierte er Rechtswissenschaften in Heidelberg, Bologna und Bonn. In Bonn arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Römisches Recht und Vergleichende Rechtsgeschichte, wo auch seine Dissertation entstand. Heute ist der Autor als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Unternehmensrecht und Rechtsvergleichung an der FernUniversität Hagen und zugleich als Rechtsanwalt tätig.

Abstract

Die Frage nach dem richtigen Wert einer Sache beschäftigt Juristen zu jeder Zeit und in jeder Rechtsordnung, weil sie für interessengerechte Lösungen elementar ist. Ein wichtiger Beleg gegen die Berücksichtigung der affectio in den römischen Quellen findet sich - ganz ähnlich zum modernrechtlichen Affektionsinteresse - beim deliktischen Schadensersatz. Die römischen Juristen behandeln das Thema aber vielfältiger, weil sie die Streitsache infolge des Grundsatzes der Geldverurteilung bei nahezu jeder Klage bewerten müssen. Erst spätere Juristen begreifen die condemnatio pecuniaria als bloße Ersatzleistung, weswegen die affectio beim Schadensersatz diskutiert wird und damit im Strudel des Interesse-Begriffs an diesen heranrückt. Daher widmet sich die Untersuchung auch der Rezeption und besonders dem Schätzungseid, um letztlich den Weg und die Überformung der besonderen Vorliebe aufzuzeigen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einführung 11
I. Gegenstand der Arbeit 11
II. Die affectio in den Quellen – Beispiele für die besondere Zuneigung 13
III. Stand der Forschung 18
IV. Gang der Untersuchung 21
Erster Teil: Hermeneutische Fragestellung: Die Suche nach dem Ersatz des Affektionsinteresses in den römisch-rechtlichen Quellen 23
§ 1 Das autonome Verstehen vergangenen Rechts 23
§ 2 Der Grundsatz der Geldverurteilungrund seine Überwindung 24
§ 3 Die affectio im Strudel des Interessebegriffs 29
Zweiter Teil: Die Fallentscheidungen des klassischen Rechts zur affectio 33
§ 1 Grundlagen 33
§ 2 Actiones arbitrariae 34
I. Vindicatio in servitutem und rei vindicatio 34
1. Die Vorschläge zur sedes materiae 35
2. Servus artifex und mediastinus 37
3. Die (servi) delicati 40
4. Die juristische Bewertung dieser Beziehung 42
5. Nochmals zur sedis materiae 44
6. Die Haftung im Freiheitsprozess 46
7. Herkunft der condemnatio pecuniaria 47
8. Begründung des Ausschlusses der affectio im Allgemeinen 48
9. Begründung der Lösung im Besonderen 50
10. Ergebnis 51
11. Exkurs Venul. D. 46,8,8,2 (15 stipul.) 51
II. Klagen nach der lex Falcidia 52
III. Actio Fabiana 54
1. Ulpian D. 38,5,1,15 (44 ad ed.) als Ausgangsquelle 54
2. Beispiele für affectio 58
3. Die Lösung des Falles durch Ulpian 59
4. Widerspruch zu Javolen D. 38,2,36 (8 epist.)? 63
5. Exkurs: Weitere Beispiele für affectio 68
6. Synopse von Ulpian D. 38,5,1,15 und Javolen D. 38,2,36 und Ergebnis 71
IV. Interdictum quod vi aut clam 72
V. Gesamtergebnis zu den actiones arbitrariae 74
§ 3 Gemischte Strafklagen 75
I. Actio legis Aquiliae 75
1. Der schadensrechtliche Ausgangspunkt Paulus D. 9,2,33pr. (2 ad Plaut.) 75
2. Paulus D. 35,2,63pr. als Parallelfall? 80
3. Nähere Betrachtung der Beispiele für affectio 85
4. Übertragung des Pedius-Gedanken aus D. 35,2,63pr. auf das Schadensrecht in D. 9,2,33pr. durch Paulus? 88
5. Die Begründung für den Ausschluss der affectio 89
6. Ergebnis 92
II. Actio servi corrupti utilis 93
III. Ergebnis zu den gemischten Strafklagen 99
§ 4 Iudicia bonae fidei 99
I. Actio mandati 99
1. Die Voraussetzungen 101
2. Der erste Fall: nullum mandatum 103
3. Der zweite Fall: ut manumitteretur 104
4. affectus ratione agi 106
5. Der dritte Fall 111
II. Kaufpactum 112
1. Die Voraussetzungen 113
2. Papinians Lösung 114
3. Parallele zu Papinian D. 18,7,6 116
4. Die Abwandlung in Pap. D. 18,7,7 121
5. Zusammenfassung des Gedankens Papinians 123
6. Alternative Lösung – begünstigende Klausel als Ausgangspunkt 124
7. Die rechtliche Konstruktion 128
8. Die Rolle des beneficium in der Lösung Papinians 129
9. Das Verhältnis von D. 18,7,6,1 (27 quaest.) und D. 17,1,54pr. (27 quaest.) 130
10. Ergebnis 132
III. Weitere Belege im Rahmen von bonae fidei iudicia 133
IV. Gesamtergebnis zu den bonae fidei iudicia 135
§ 5 Strenge Klagen 136
I. Stipulatio duplae 136
II. Das Interesse am Unterbleiben der Eviktion nach Paulus 138
III. Die paterna affectio 139
IV. Ergebnis 143
§ 6 Besondere Verfahren 143
I. Klagen nach dem Edikt ne quis eum qui in ius vocabitur vi eximat 143
II. In integrum restitutio als prätorischer Rechtsbehelf 147
1. In integrum restitutio bei Übervorteilung des minor 147
2. Übervorteilung bei einer Versteigerung? 149
3. Bedeutung der affectio 151
4. Ergebnis 153
§ 7 Nachklassische Entwicklungenrbis und unter Justinian 153
§ 8 Ergebnisse zu den Fällen des klassischen Rechts 158
Dritter Teil: Die Bedeutung der affectio für die Selbstschätzung durch den Kläger: iusiurandum in litem und seine Wirkungsgeschichte 160
§ 1 Der Schätzungseid im klassischen Recht 160
I. Einführung 160
II. Litis aestimatio 162
III. Modifikation der Schätzung – Straffunktion als Grund für die Selbstschätzung 163
IV. Folgen der Verurteilung – Quasikauf als Begründung für die Selbstschätzung 170
V. Anwendung und Inhalt des Schätzungseids – Schätzung über den Marktwert? 176
VI. Ergebnis 178
§ 2 Der Bedeutungswandel der Selbstschätzung 179
I. Die nachklassische und weitere Entwicklung 179
II. Die Entwicklung im kanonischen Recht und die moraltheologische Restitutionslehre 182
III. Das Vernunftrecht und die Naturrechtsgesetzbücher 187
§ 3 Ergebnis 193
Schlussbetrachtung 195
Thesen zur Arbeit 196
Literaturverzeichnis 200
Quellenregister 207
Antike 207
I. Juristische Quellen 207
1. Vorjustinianisch-römisches Recht 207
a) Gai Institutiones 207
b) Justinian, Constitutio Dedoken 208
c) Lex XII Tabularum 208
d) Pauli sententiae 208
e) Ulpiani epitome 208
2. Justinianisch-römisches Recht 208
a) Codex Iustinianus 208
b) Institutiones 209
c) Digesta 210
d) Novellae Iustiniani 217
3. Weltliches und kirchliches Recht 217
II. Literarische Quellen 217
Mittelalter 220
Stichwortverzeichnis 222