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Legitimation der Errichtung des Obersten Irakischen Strafgerichtshofs (ursprünglich Irakisches Sondertribunal)

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Pirmurat, S. (2012). Legitimation der Errichtung des Obersten Irakischen Strafgerichtshofs (ursprünglich Irakisches Sondertribunal). Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53953-6
Pirmurat, Said. Legitimation der Errichtung des Obersten Irakischen Strafgerichtshofs (ursprünglich Irakisches Sondertribunal). Duncker & Humblot, 2012. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53953-6
Pirmurat, S (2012): Legitimation der Errichtung des Obersten Irakischen Strafgerichtshofs (ursprünglich Irakisches Sondertribunal), Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53953-6

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Legitimation der Errichtung des Obersten Irakischen Strafgerichtshofs (ursprünglich Irakisches Sondertribunal)

Pirmurat, Said

Beiträge zum Internationalen und Europäischen Strafrecht / Studies in International and European Criminal Law and Procedure, Vol. 17

(2012)

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About The Author

Said Pirmurat wurde 1968 im Irak geboren und studierte von 1988 bis 1993 Rechtswissenschaften an der Universität von Mosul. Anschließend arbeitete er bis 1995 als Ermittler beim Militärischen Sondergericht Nr. 8 in Mosul, ehe er das Land aus politischen Gründen verließ. Von 2006 bis 2007 absolvierte er ein juristisches Magisterstudium an der Universität Göttingen mit anschließender Promotion bei Prof. Dr. Kai Ambos. Zzt. arbeitet er als Übersetzer und Berater in Fragen des irakischen Rechts.

Abstract

Said Pirmurat liefert eine grundlegende, kritische Analyse der Rechtmäßigkeit des Irakischen Sondertribunals bzw. des Obersten Irakischen Strafgerichtshofs nach Völkerrecht sowie nationalem Recht. Ein weiterer Schwerpunkt ist die völkerrechtliche Legitimation des dritten Golfkriegs, einschließlich der Frage, ob der Angriffskrieg der USA die Voraussetzungen des Verbrechens der Aggression erfüllte. Außerdem beschäftigt sich Pirmurat mit der Rechtmäßigkeit der Todesstrafe im Allgemeinen und in Bezug auf Saddam Hussein im Besonderen.

Der Autor kommt zu dem Schluss, dass der dritte Golfkrieg nach Völkerrecht nicht rechtmäßig war. Auch für das Irakische Sondertribunal gab es weder nach Völkerrecht noch nach irakischem Recht eine Legimitation. Weiterhin stellte die Verhängung der Todesstrafe gegen Saddam Hussein einen Verstoß gegen das $alex mitior-$zPrinzip dar.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 13
Einleitung 17
A. Historischer Hintergrund 17
B. Erkenntnisinteresse 20
C. Methodisches Vorgehen 20
Erstes Kapitel: Rechtsgeschichte der irakischen rSonder- und Ausnahmegerichte 21
A. Die Sonder- und Ausnahmegerichte nach der Revolution vom 14. Juli 1958 23
B. Die Sonder- und Ausnahmegerichte nach dem Putsch vom Februar 1963 23
C. Die Sonder- und Ausnahmegerichte nach dem Putsch vom 18. November 1963 23
D. Die Ausnahmegerichte nach dem Putsch vom Juli 1968 24
E. Gerichte der Staatssicherheit 26
I. Gründung der Staatssicherheitsgerichte 27
II. Die Zuständigkeit der Staatssicherheitsgerichte 28
Zweites Kapitel: Verbrechen des Saddam-Regimes rund erste Überlegungen zu dessen Bestrafung 29
A. Verbrechen des Saddam-Regimes 29
I. Verbrechen gegen das irakische Volk 29
1. Verbrechen gegen Kurden 29
a) Vertreibung der Faili-Kurden 30
b) Verschleppung Angehöriger des kurdischen Barzani-Stammes 30
c) Giftgasangriff auf die kurdische Stadt Halabdscha 31
d) Massenmord an der kurdischen Bevölkerung im Rahmen der sogenannten Anfal-Kampagne 1986–1988 31
2. Verbrechen gegen Schiiten 32
a) Strafmaßnahmen gegen den schiitischen Ort Dujail nach fehlgeschlagenem Attentatsversuch 1982 32
b) Niederschlagung des Schiitenaufstandes 33
c) Umweltzerstörung im südirakischen Marschland, um den rebellischen Arabern die Lebensgrundlage zu entziehen 33
d) Ermordung religiöser Führer 34
3. Verbrechen gegen die politische Opposition 34
4. Verbrechen gegen religiöse Minderheiten 35
a) Verbrechen gegen Yeziden 35
b) Verbrechen gegen Christen 36
c) Verbrechen gegen Juden 36
d) Verbrechen gegen Mandäer 36
II. Verbrechen gegen Nachbarstaaten 37
1. Angriffskrieg gegen den Iran 37
2. Invasion Kuwaits 38
3. Raketenangriff auf Israel 39
B. Überlegungen zur strafrechtlichen Verfolgung des Saddam-Regimes 39
I. Das Projekt der INDICT 39
II. Das Projekt der Transitional Justice 40
III. Die Phase ab April 2003 41
IV. Die Phase ab Dezember 2003 42
Drittes Kapitel: Hintergrund und Entstehungsgeschichte rdes Irakischen Tribunals 43
A. Die Ausgangslage vor dem Krieg 43
B. Einmarsch in den Irak 46
C. Legitimation des Krieges 46
I. Ermächtigung aufgrund von UN-Resolutionen 49
1. Ermächtigung durch UN-Resolution 678 50
2. Die Ermächtigung durch SR 1441 53
II. Selbstverteidigungsrecht 56
III. Gewohnheitsrechtliches Selbstverteidigungsrecht 67
IV. Interventionsverbot 68
V. Ergebnis 69
D. Die individuelle strafrechtliche Verantwortlichkeit bezüglich des Verbrechens der Aggression 69
Viertes Kapitel: Darstellung des Statuts des Obersten rIrakischen Strafgerichtshofs r(Iraqi High Criminal Court, hiernach: IHCC) 75
A. Einleitung 75
B. Organe des Tribunals 77
I. Die Kammern 78
1. Strafkammer Art. 3 Abs. 4B und nach Art. 4 Gesetz Nr. 10 (2005) 78
2. Untersuchungsrichter nach Art. 3 Abs. 1C, Art. 4 und Art. 8 des Gesetzes Nr. 10 (2005) 81
II. Staatsanwaltschaft nach Art. 3 Abs. 2, Art. 4 und Art. 9 Gesetz Nr. 10 (2005) 82
III. Revisionsausschuss nach Art. 3 Abs. 1A und Abs. 4A Gesetz Nr. 10 (2005) 82
IV. Präsidium nach Art. 3 Abs. 4A und Art. 7 Gesetz Nr. 10 (2005) 82
V. Ausschuss für die Angelegenheiten der Richter und Staatsanwälte nach Art. 6 Abs. 1 und 2 Gesetz Nr. 10 (2005) 83
VI. Gerichtsverwaltung nach Art. 3 Abs. 3 und Art. 10 Gesetz Nr. 10 (2005) 83
C. Zuständigkeiten 84
I. Formelle Zuständigkeit 84
1. Zeitliche Zuständigkeit nach Art. 1 Abs. 2 Gesetz Nr. 10 (2005) 84
2. Räumliche Zuständigkeit nach Art. 1 Abs. 2 Gesetz Nr. 10 (2005) 84
3. Personelle Zuständigkeit nach Art. 1 Abs. 2 Gesetz Nr. 10 (2005) 85
II. Materielle Zuständigkeit 86
1. Allgemeine Grundsätze 86
a) Nullum crimen-Grundsatz 86
b) Ne bis in idem 86
c) Individuelle strafrechtliche Verantwortlichkeit 87
d) Beteiligungsformen und Versuch 87
e) Vorgesetztenverantwortlichkeit 88
f) Straffreistellungsgründe ("Defences") 88
2. Verbrechen 89
a) Völkermord Art. 11 Gesetz Nr. 10 (2005) 89
b) Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach Art. 12 Gesetz Nr. 10 (2005) 90
c) Kriegsverbrechen nach Art. 13 Gesetz Nr. 10 (2005) 91
d) Verletzung der irakischen Gesetze nach Art. 14 Gesetz Nr. 10 (2005) 91
D. Strafen 93
E. Verfahrensrecht und Beweisregeln 93
I. Anweisungen zur Durchführung des Gesetzes 94
1. Verteidigerbüro 96
2. Opfer- und Zeugeneinheit 101
3. Allgemeine Maßnahmen 103
II. Ermittlungsverfahren 104
1. Staatsanwaltschaft 104
2. Untersuchungsrichter 106
III. Hauptverfahren 109
IV. Rechtsmittelverfahren 112
1. Revision 112
2. Wiederaufnahmeverfahren 113
V. Adhäsionsverfahren 114
1. Voraussetzungen 115
2. Prozessuale Wirkung/Verfahren 115
3. Entscheidung des Gerichts 116
a) Absehen von einer Entscheidung 116
b) Stattgebende Entscheidung 116
c) Rechtsstellung des Verletzten 116
d) Vollstreckung 117
e) Erfahrungen mit dem Adhäsionsverfahren 117
VI. Nichtirakische Berater und Experten 119
F. Allgemeine Bestimmungen 119
I. Sitz und Sprache 119
II. Konkurrenz zu nationalen allgemeinen Strafgerichten 120
III. Zivilrechtliche Immunität 120
IV. Finanzierung 120
V. Jahresbericht 120
VI. Arbeitsrechtliche Bestimmungen 121
VII. Garantien für den Angeklagten 121
G. Beendigung der Arbeit des IHCC 122
Fünftes Kapitel: Standortbestimmung des Obersten Irakischen Strafgerichtshofs bezüglich internationaler und gemischter Tribunale 123
A. Einleitung 123
B. Kategorien 123
C. Nationale Gerichte 124
D. Internationale Gerichte 124
I. Nürnberger Tribunal 124
II. Internationaler Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien 127
III. Ständiger Internationaler Strafgerichtshof 128
E. Gemischte Tribunale 131
I. Einleitung 131
II. Special Court for Sierra Leone 133
III. Das Sondertribunal für den Libanon 137
IV. Die Sonderkammern von Ost-Timor 140
F. Einordnung des IHCC 147
Sechstes Kapitel: Rechtmäßigkeit der Errichtungrdes Irakischen Sondertribunals 150
A. Rechtmäßigkeit des Gesetzes Nr. 1 von 2003 153
I. Rechtsgrundlage des Gesetzes Nr. 1 von 2003 154
II. Rechtmäßigkeit der CPA-Verordnung Nr. 48 155
1. Gesetze und Gebräuche des Krieges 155
a) Haager Abkommen 156
b) Das IV. Genfer Abkommen 166
aa) Ausnahmen vom Verbot der Gesetzgebung 167
bb) Aufrechterhaltung ordentlicher Verwaltungdes besetzten Gebiets 167
cc) Gewährleistung der Sicherheit, sowohl der Besatzungsmacht als auch der Mitglieder und des Eigentums der Besatzungsstreitkräfte 170
2. Resolutionen 1483, 1500 und 1511 von 2003 171
a) UN-Resolution Nr. 1483 172
b) UN-Resolution Nr. 1500 173
c) UN-Resolution Nr. 1511 174
III. Völkerrechtliche Befugnis des Irakischen Regierungsrats (Interim Governing Council, IGC) zum Erlass des Gesetzes Nr. 1 von 2003 175
IV. Die Legitimation der Interimsregierung zur Ratifizierung des Gesetzes Nr. 1 (2003) 177
1. Gesetze und Gebräuche des Krieges 178
2. UN-Resolution Nr. 1546 184
V. Befugnis der irakischen Regierung von 2005 zur Genehmigung des Gesetzes Nr. 1 von 2003 und zum Erlass des Gesetzes Nr. 10 von 2005 185
B. Rechtmäßigkeit des Gesetzes Nr. 10 von 2005 186
I. Formelle Rechtmäßigkeit 186
1. Verstoß gegen das Gesetzgebungsverfahren 189
2. Vereinbarkeit mit Art. 95 der irakischen Verfassung von 2005 bzw. Art. 15 i der Übergangsverfassung von 2004 (Verbot von Sondergerichten) 192
II. Materielle Rechtmäßigkeit 194
1. nullum crimen sine lege, nulla poena sine lege 194
a) Lex scripta oder das Verbot von Gewohnheitsrecht 196
b) Lex certa oder Bestimmtheitsprinzip 197
c) Lex stricta oder Analogieverbot 199
d) Lex praevia oder Rückwirkungsverbot 200
aa) Völkermord [Art. 11 des Gesetzes Nr. 10 (2005)] 201
bb) Kriegsverbrechen 204
cc) Verbrechen gegen die Menschlichkeit 212
III. Strafen 213
1. Bestimmtheit der Strafen 213
2. Grundsätzliche Möglichkeit der Verhängung der Todesstrafe 214
a) Die Geschichte der Todesstrafe im Irak 216
b) "Suspendierung" der Todesstrafe durch die CPA Verordnung Nr. 7 218
c) Wiedereinführung durch die irakische Übergangsregierung 219
d) Die Haltung der Ersten Strafkammer und der Revisionskammer bezüglich der Frage der Todesstrafe (Entscheidung der Straf- und Revisionskammer) 220
e) Die Haltung der normalen Gerichte im Irak bezüglich der Frage der Todesstrafe (Entscheidung der normalen Gerichte) 222
f) Verstoß gegen lex mitior-Grundsatz 222
IV. Immunität 225
Zusammenfassung 228
Anhang 1: Arbeitsübersetzung des Verfassers r(keine amtliche Übersetzung) 239
Anhang 2: Coalition Provisional Authority Order No. 48 306
Anhang 3: Interviews 308
Literatur- und Quellenverzeichnis 312
Sachverzeichnis 327