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Umweltpflichtigkeit der grundrechtlichen Schutzbereiche

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Bruch, D. (2012). Umweltpflichtigkeit der grundrechtlichen Schutzbereiche. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53940-6
Bruch, David. Umweltpflichtigkeit der grundrechtlichen Schutzbereiche. Duncker & Humblot, 2012. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53940-6
Bruch, D (2012): Umweltpflichtigkeit der grundrechtlichen Schutzbereiche, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53940-6

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Umweltpflichtigkeit der grundrechtlichen Schutzbereiche

Bruch, David

Schriften zum Umweltrecht, Vol. 173

(2012)

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About The Author

Dr. David Bruch, geb. 1982 in Saarbrücken, studierte von 2003 bis 2008 Rechtswissenschaft an der Freien Universität Berlin und promovierte 2012 an der Humboldt-Universität zu Berlin zum Dr. iur. In Berlin absolvierte er auch das Rechtsreferendariat. Derzeit lebt und arbeitet er in der Schweiz.

Abstract

David Bruch befasst sich mit dem schwierigen Verhältnis von grundrechtlicher Freiheit einerseits und dem Bedürfnis des Schutzes der Umwelt als natürliche Lebensgrundlage andererseits. Unter Berücksichtigung des Umstandes, dass Umweltbelaster die Umwelt als Ausübungsvoraussetzung von Freiheit beeinträchtigen oder bisweilen sogar beseitigen, lotet der Autor aus, inwiefern die Schutzbereiche von Grundrechten wie der Berufsfreiheit aus Art. 12 Abs. 1 GG oder der Eigentumsfreiheit aus Art. 14 GG für private Umweltbelaster eröffnet sind. Bruch kommt zu dem Ergebnis, dass gesundheitsschädigende oder gar tödlich wirkende Umweltbelastungen sowie Umweltbelastungen, die sich als Instrumentalisierung fremden Eigentums darstellen, nicht von den Schutzbereichen der Spezialfreiheitsrechte geschützt sind, dass also eine Umweltpflichtigkeit der grundrechtlichen Schutzbereiche besteht.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 15
§ 1 Einleitung 21
1. Teil: Begriffsbestimmungen 27
§ 2 Umweltbelaster 27
A. Umwelt 27
B. Belastung 29
I. Umwelteinwirkung 30
1. Immissionsschutzrechtlicher Umwelteinwirkungsbegriff 30
2. Umweltmedienspezifische bzw. grundflächenbezogene Einwirkungsbegriffe 32
3. Umweltauswirkung gemäß § 2 Abs. 1 S. 2 UVPG 33
II. Schädlichkeit 34
1. Konzeption des Umweltrechts und ihre Bewertung 34
2. Schädlichkeit als Arbeitsbegriff 37
a) Nachteilige Umwelteinwirkungen 37
b) Intensitätsschwelle – Ausnahme von Bagatelleinwirkungen? 38
c) Ergebnis 39
C. Verursacher 39
I. Person des Verursachers – grundrechtsfähiger Akteur 39
II. Zurechnung der Umweltbelastung 44
1. Kriterien im Recht 45
2. Konzeption eines eigenen Zurechnungsverständnisses 47
D. Zusammenfassung 48
E. Umweltbelaster in Deutschland 49
I. Betrieb eines Kraftwerks zur Erzeugung von Strom und/oder Wärmeenergie 49
1. Allgemeines 49
2. Verbrennung von Kohle, Gas und Öl 51
3. Verwendung von Kernbrennstoffen 56
II. Betrieb einer industriellen Produktionsstätte 60
III. Beseitigung und Verwertung von Abfall 62
IV. Straßenverkehr 64
§ 3 Umweltpflichtigkeit 65
§ 4 Grundrechtsprüfung: Schutzbereich – Eingriff – Rechtfertigung 65
A. Mehrgliedrige Grundrechtsprüfung 66
B. Einzelne Stufen der Grundrechtsprüfung 70
I. Schutzbereich 70
II. Eingriff und Rechtfertigung 71
1. Eingriff 71
2. Rechtfertigung 73
a) Schranken 73
b) Schranken-Schranken 74
2. Teil: Weite und enge Tatbestandstheorien und deren Bewertung 76
§ 5 Weite Tatbestandstheorie 76
A. Aussagen und Folgen der weiten Tatbestandstheorie 78
I. Aussagen 78
II. Folgen in der weiteren Grundrechtsprüfung 79
B. Kritik und Stellungnahme 81
I. Begründungen der weiten Tatbestandstheorie und Kritik daran 81
1. Wortlaut des Grundgesetzes 81
2. Strukturierungs- und Rationalisierungseffekte 82
a) Übersicht 82
b) Strukturierungseffekt 83
c) Rationalisierungseffekt 83
d) Zwischenergebnisse 86
3. Einzelfallgerechtigkeit 87
4. Gewährleistung eines lückenlosen Grundrechtsschutzes 89
a) Kontrollfunktion und freiheitsichernde Effekte der weiten Tatbestandstheorie 89
b) Historische Begründung 93
c) Zwischenergebnis 95
II. Gegenargumente 95
1. Redlichkeitsargument 96
2. Funktionen der Grundrechte und einzelner Prüfungsstufen 96
3. Weite Tatbestandstheorie bei vorbehaltlos gewährleisteten Grundrechten 97
4. Rechtssicherheit 97
5. Gewaltenteilung 98
6. Probleme im europäischen Verfassungsgerichtsverbund 100
III. Stellungnahme 101
§ 6 Enge Tatbestandstheorien 108
A. Umweltbelastungsspezifische enge Tatbestandstheorien 108
I. Teilhabetheorie als enge Tatbestandstheorie? 108
II. Art. 20a GG als schutzbereichsimmanente Schranke? 110
III. Beachtung der objektivrechtlichen Dimension der Grundrechte 112
1. Geltungsanspruch der Grundrechte und Umweltbelastungen 112
2. Wirkung bei Gefährdungen und Vereitelungen des Geltungsanspruchs der Grundrechte durch Umweltbelastungen 117
a) Wirkung nach der Schutzpflichtenlehre 117
b) Schutzbereichsbegrenzende Wirkung der objektivrechtlichen Gehalte? 121
aa) Andeutungen bei Isensee 122
bb) Gewährleistungsmodell von Hoffmann-Riem 123
(1) Glykol- und Osho-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts 123
(2) „Umsetzung“ durch Hoffmann-Riem 127
c) Stellungnahme 130
aa) Symmetrierung des grundrechtlichen Status 130
bb) Überschießende Tendenz bei Hoffmann-Riem 131
cc) Konkretisierungsbedürftige Ansichten von Isensee und Kloepfer 133
dd) Sicherung und Verstärkung der Aussagen von Art. 20a GG 134
ee) Zusammenfassung 136
3. Zwischenergebnis 136
IV. Funktionelle Schutzbereichsgrenze 136
1. Gemeinschaftsvorbehalt und Umweltgüter 137
2. Inanspruchnahme fremder Rechte und Rechtsgüter 139
a) Neminem-laedere-Vorbehalt 140
aa) Gewaltverbotsvorbehalt 140
bb) Menschenwürdegarantie als Grenze 141
cc) Instrumentalisierung fremder grundrechtlich geschützter Güter 142
(1) Sprayer von Zürich als Ausgangpunkt 142
(2) Handlung: „Inanspruchnahme“ bzw. „Instrumentalisierung“ 143
(3) Instrumentalisierungsobjekt: fremde (Grund)‌Rechte 145
(4) Zusammenfassung 147
b) Inanspruchnahme öffentlichen Eigentums 148
c) Inanspruchnahme von Umweltgütern als öffentliche Sachen 149
3. Stellungnahme 151
a) Rechtsgeschichtliche und geistesgeschichtliche Kontinuität 152
b) Problematik der Rechtssicherheit und Erfordernis der Strukturiertheit und Rationalität der Grundrechtsprüfung 153
c) Gewaltenteilung und Vermeidung von Wertungswidersprüchen im Verfassungsgerichtsverbund 156
d) Symmetrierung des grundrechtlichen Status 158
e) Sicherung und Verstärkung der Aussagen von Art. 20a GG 159
f) Wahrung der individualrechtsschützenden Funktion der Grundrechte 159
g) Keine Vergleichbarkeit der Inanspruchnahme von privaten Rechten und der Nutzung von öffentlichen Sachen 168
V. Zwischenergebnis 169
B. Nicht umweltbelastungsspezifische enge Tatbestandstheorien 170
I. Grundrechtsmissbrauch 170
II. Gesetze als schutzbereichsbegrenzende Schranken 171
III. Sozialschädlichkeit 173
IV. Gewaltverbotsvorbehalt 175
V. Menschenwürdegarantie als Grenze 179
VI. Theorie vom Gewährleistungsbereich 182
1. Unterschiedliche Ansatzpunkte und Begründungen 182
2. Stellungnahme 186
C. Zusammenfassung und Zwischenergebnis 191
3. Teil: Umweltbelastungsspezifische Konkretisierung der grundrechtlichen Schutzbereiche und die Konsequenzen für das Umweltrecht 192
§ 7 Schutzbereichskonkretisierungsmodell 192
A. Die Bedeutung der allgemeinen Handlungsfreiheit 192
B. Schwere bzw. gemeingefährliche Umweltbelastungen 193
C. Neminem-laedere-Vorbehalt und Umweltbelastungen 194
D. Grundrechtsinterpretation 194
I. Allgemeine Auslegungsregeln 194
1. Kombination aus subjektiven und objektiven Kriterien 194
2. Wörtliche und systematische Auslegung 195
3. Historische Auslegung 196
4. Teleologische Auslegung 196
II. Verfassungsspezifische Auslegungsregeln? 197
III. Grundrechtstheorie als auslegungsleitendes Element? 199
§ 8 Schutzbereichskonkretisierung von Art. 12 GG und Art. 14 GG 203
A. Persönliche und sachliche Schutzbereiche von Art. 12 Abs. 1 GG und Art. 14 Abs. 1 GG und deren Abgrenzung 203
I. Persönliche Schutzbereiche 204
II. Sachliche Schutzbereiche 204
III. Abgrenzung und Konkurrenz der Schutzbereiche 207
B. Schutz des „beruflichen“ Umweltbelasters durch Art. 12 Abs. 1 GG 210
I. Ausschluss von schweren bzw. gemeingefährlichen Umweltbelastungen 210
1. Beseitigung von Grundrechtsausübungsvoraussetzungen 210
a) Beseitigung der Ausübungsvoraussetzungen des Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG 210
b) Beseitigung der Voraussetzungen anderer Grundrechte 217
c) Mögliche Einwände und Zwischenergebnis 219
2. Verschlechterungen von Ausübungsvoraussetzungen der Rechte aus Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG 221
3. Gefährdungen der Ausübungsvoraussetzungen der Rechte aus Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG – „Störfallproblematik“ 222
4. Ergebnisse 224
II. Neminem-laedere-Vorbehalt und Umweltbelaster 225
1. Grundrechtsbeeinträchtigungen durch berufliche Umweltbelaster 225
2. Instrumentalisierung von im privaten Eigentum stehenden Umweltgütern? 227
a) Gewässer 228
b) Luft 232
c) Boden 233
d) Mögliche Einwände 235
3. Umweltbelastungen als Folge der Instrumentalisierung von fremdem Eigentum 236
4. Ergebnis 236
III. Weitere Schutzbereichsbeschränkungen? 236
C. Schutz des eigentumsnutzenden Umweltbelasters durch Art. 14 Abs. 1 GG 237
I. „Gleichlauf“ mit der Berufsfreiheit 238
II. Weitere Schutzbereichsbeschränkungen? 238
1. Nassauskiesungsentscheidung 239
2. Gedanke der Situationsgebundenheit des Eigentums 241
3. Sozialpflichtigkeit des Eigentums 244
4. Zwischenergebnis 247
D. Ergebnis 247
§ 9 Konsequenzen für das Verhältnis von staatlichen Umweltschutzmaßnahmen zu den Art. 12 Abs. 1, 14 GG und Art. 2 Abs. 1 GG 248
A. Umweltplanung 248
I. Vorüberlegungen 248
II. Einzelne Planaufstellungen 249
B. Direkte Verhaltenssteuerung 251
I. Vorüberlegungen 251
II. Administratives Verbot einer Umweltbelastung 252
1. Widerruf einer Erlaubnis 253
2. Betriebsuntersagung 256
3. Zwischenergebnis 258
III. Gesetzliche Verbote von Umweltbelastungen 258
1. Verbote beim Erlaubnis- und beim Befreiungsvorbehalt 258
2. Strafrechtliche Verbote 261
a) Vorüberlegungen 261
b) Umweltstrafrecht 263
aa) § 324 Abs. 1, 3 StGB (Gewässerverunreinigung) 263
bb) § 324a StGB (Bodenverunreinigung) 265
cc) § 325 StGB (Luftverunreinigung) 267
dd) § 326 StGB (Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Abfällen) 269
ee) § 328 StGB (Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen und anderen gefährlichen Stoffen und Gütern) 271
ff) § 330 Abs. 2 StGB (Qualifikation) 273
c) § 311 StGB (Freisetzen ionisierender Strahlen) 273
d) § 303 StGB (Sachbeschädigung) 274
e) Zwischenergebnis 276
3. Zusammenfassung 276
C. Indirekte Verhaltenssteuerung und informationelle Instrumente 277
I. Indirekte Verhaltenssteuerung 277
II. Informationelle Instrumente 279
Zusammenfassung und Ausblick 280
Literaturverzeichnis 292
Sachverzeichnis 312