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Pardon, A. (2012). Die Rechtsinhaberschaft an Emissionsberechtigungen und ihre Übertragung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53932-1
Pardon, Anne. Die Rechtsinhaberschaft an Emissionsberechtigungen und ihre Übertragung. Duncker & Humblot, 2012. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53932-1
Pardon, A (2012): Die Rechtsinhaberschaft an Emissionsberechtigungen und ihre Übertragung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53932-1

Format

Die Rechtsinhaberschaft an Emissionsberechtigungen und ihre Übertragung

Pardon, Anne

Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 428

(2012)

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About The Author

Anne Pardon, geboren 1982 in Tönisvorst, studierte in Kiel und Coventry, England, Rechtswissenschaften. Im Juni 2007 legte sie die erste juristische Staatsprüfung ab. Es schloss sich eine Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Dr. Einsele für Bürgerliches Recht, Handelsrecht, Europäisches und Internationales Privat- und Wirtschaftsrecht, Rechtsvergleichung an. Ihre Promotion bei Prof. Dr. Einsele verfasste sie zu dem Thema »Die Rechtsinhaberschaft an Emissionsberechtigungen und ihre Übertragung«.

Abstract

Im Januar 2005 wurde der europäische Emissionshandel auf Unternehmensebene eingeführt. Im Zuge dieser Einführung wurde mit der Emissionsberechtigung ein neuer Handelsgegenstand geschaffen. Die Autorin analysiert den Handel mit Emissionsberechtigungen aus zivilrechtlicher Sicht. Die Emissionsberechtigung ordnet sie zwar als subjektiv-öffentliches Recht ein. Die Verträge im Rahmen des Handels mit Emissionsberechtigungen werden jedoch dem Zivilrecht zugeordnet. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Übertragung der Emissionsberechtigung von einem Handelsteilnehmer auf einen anderen Handelsteilnehmer. Dabei wird u.a. den Fragen nachgegangen, wie das Verfügungsobjekt ausgestaltet ist, und ob Einigung und Eintragung nach der nationalen Übertragungsnorm sowie vor dem europarechtlichen Hintergrund konstitutiv ausgestaltet sind. Im Rahmen der Regelung zum Erwerb vom Nichtberechtigten diskutiert die Autorin als dogmatischen Ansatzpunkt eine teleologische Reduktion, um den - nach dem Wortlaut erfassten - bösgläubigen Erwerber von der Regelungswirkung auszunehmen. Im Zusammenhang mit dieser Regelung wird weiter diskutiert, ob diese nach der gesetzgeberischen Konzeption alle Wirksamkeitsmängel einer Übertragung sowie bestehende Verfügungsbeschränkungen überwinden soll. In einem abschließenden Kapitel wird zu den Auswirkungen der Änderungen durch die zwischenzeitlich in Kraft getretene Verordnung (EU) Nr. 1193/2011 auf die in dieser Arbeit vertretenen Thesen Stellung genommen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 15
Einleitung: Gang der Untersuchung 21
1. Kapitel: Normative Grundlagen des Emissionshandels 23
A. Grundidee des Emissionshandels 23
B. Völkerrechtlicher Hintergrund des europäischen Emissionshandelssystems 25
I. Klimarahmenkonvention 25
II. Kyoto-Protokoll 27
1. Inkrafttreten 27
2. Emissionsbegrenzungs- und Reduktionsverpflichtung 27
3. Gemeinsame Erfüllung von Verpflichtungen (Art. 4 KP) 29
4. Nationale Politiken und Maßnahmen 29
5. Operationalisierung des Systems und Flexible Mechanismen 29
a) Emissionshandel 30
b) Gemeinsame Umsetzung (Joint Implementation) 31
c) Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (Clean Development Mechanismen) 32
d) Registersystem des Kyoto-Protokolls und Rechtsnatur der Einheiten 33
aa) Kyoto-Einheiten 33
bb) Allgemeine Vorgaben zu den nationalen Registern 34
cc) CDM Register 34
dd) Ausstellung und Ausbuchung von Einheiten 34
ee) Transaktionsprotokolliereinrichtung 35
6. System der Erfüllungskontrolle 35
7. Rechtsnatur der Kyoto-Einheiten 36
8. Nachfolgeabkommen 38
C. Grundlagen des europäischen Emissionshandelssystems 38
I. Emissionshandelsrichtlinie 38
1. Grundlegende Konzeption 38
2. Anwendungsbereich 39
3. Genehmigungserfordernis und Abgabepflicht 39
4. Europäische Emissionseinheit 40
5. Nationale Allokationspläne und Zuteilung 40
6. Sanktionsmaßnahmen 41
7. Register 41
8. Vorgaben für den Handel mit Emissionszertifikaten 42
II. Verbindungs-Richtlinie (Linking Directive) 43
D. Umsetzung in deutsches Recht 44
I. Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG) 45
1. Anwendungsbereich 45
2. Emissionshandelsregister 46
3. Genehmigungserfordernis 47
4. Pflicht zur Ermittlung und Mitteilung bzgl. der verursachten Emissionen 48
5. Emissionsberechtigungen und Abgabepflicht 48
6. Nationaler Allokationsplan 49
7. Zuteilungsverfahren 50
8. Handel mit Emissionsberechtigungen 50
II. Zuteilungsgesetz 2012 51
III. Gesetz zur Einführung der projektbezogenen Mechanismen 52
E. Ausblick: Europäischer Emissionshandel ab 2012/2013 53
I. Änderung der EH-RL durch die Richtlinie 2008/101/EG zwecks Einbeziehung des Luftverkehrs 53
II. Änderung der EH-RL durch die Richtlinie 2009/29/EG 54
1. Ausweitung des Anwendungsbereichs der EH-RL 54
2. EU-weite Emissionsobergrenze und harmonisierte Zuteilungsregeln 54
3. Versteigerung als Grundprinzip der Verteilung und Harmonisierung der Zuteilungsregeln 55
4. Emissionszertifikate 55
5. Regelung hinsichtlich CER und ERU 56
6. Registersystem 56
7. Anpassung nach Unterzeichnung eines internationalen Nachfolgeabkommes 57
III. TEHG-Novelle 57
1. Anwendungsbereich 58
2. Berechtigungen 58
3. Genehmigung und Abgabeverpflichtung 58
4. Zuteilung und Versteigerung 59
5. Übertragung von Emissionsberechtigungen 60
2. Kapitel: Rechtsnatur der Emissionsberechtigungen 61
A. Keine Festlegung der Rechtsnatur in der Emissionshandelsrichtlinie 61
B. Bestimmung der Rechtsnatur nach nationalem Recht 62
I. Unkörperlicher Gegenstand 62
II. Verrechnungseinheit vs. Befugnis zur Emission 63
III. Öffentlichrechtliches vs. privatrechtliches Recht 67
1. Bedeutung der freien Handelbarkeit 68
2. Abgrenzung mittels anderer Kriterien 70
IV. Fazit 75
C. Vermögenswerte Rechtsposition i. S. d. Art. 14 GG 76
3. Kapitel: Erstentäußerung der Emissionsberechtigungen 79
A. Die verschiedenen Möglichkeiten einer Erstentäußerung 79
B. Entstehung des Rechts nicht bereits bei Generierung der Seriennummern 81
C. Regelungen zur Zuteilung und Abgabe im TEHG i.V.m. ZuG 2012 83
D. Rechtserwerb im Rahmen der Zuteilung und Ausgabe 84
I. Keine Rechtseinräumung durch die Zuteilungsentscheidung 85
1. Verzicht auf die Dokumentation des Rechts bei seiner Entstehung? 87
2. Rechtseinräumung durch die Zuteilungsentscheidung unter der aufschiebenden Bedingung der Ausgabe? 88
3. Zweigliedriger Erwerbstatbestand bestehend aus Zuteilungsentscheidung und Ausgabe? 89
4. Zwischenergebnis 89
II. Zuteilungsentscheidung als Grundlage für einen Rechtserwerb im Rahmen der Ausgabe 90
1. Historische Auslegung 90
2. Systematische Auslegung 92
a) Regelung des § 16 II 2 TEHG 92
b) Einordnung des § 16 II 2 TEHG in der Literatur 93
aa) Deklaratorischer Hinweis 93
bb) Spezieller Unwirksamkeitsgrund 93
cc) Schutz der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) bei irrtümlicher Gutschrift 93
dd) Stellungnahme 94
c) Zwingende systematische Argumente gegen ein Stufenverhältnis von Ausgabe und Zuteilung? 95
d) Argumente für ein Stufenverhältnis von Zuteilung und Ausgabe 97
III. Rechtserwerb im Rahmen der Ausgabe 98
1. An den tatsächlichen Vorgang der Einbuchung anknüpfender gesetzlicher Erwerb 98
a) Aspekt der Rechtssicherheit 99
b) Kein systematisches Argument aus § 16 II 2 TEHG 99
c) Erwerb unabhängig vom Willen der Beteiligten? 100
2. Einräumung des Rechts mittels Verwaltungsakt 101
3. Rechtserwerb aufgrund Einigung und Eintragung 102
E. Fazit 104
4. Kapitel: Übertragung von Emissionsberechtigungen 105
A. Anwendbares Rechtsregime 105
I. Zuordnung der Rechtsverhältnisse zu einem Rechtsgebiet 105
1. Abgrenzung nach dem Vertragsgegenstand 106
2. Besonderheiten bei öffentlichrechtlichem Vertragsgegenstand eines Vertrags zwischen Privaten 109
a) Dispositionsbefugnis und unmittelbare öffentlichrechtliche Wirkung 109
b) Weitere Gesichtspunkte 110
II. Zuordnung zu einem Übertragungsregime 113
B. Technischer Ablauf eines Transfers von Emissionsberechtigungen 114
I. Externer Transfer 115
1. Anweisung durch den Kontobevollmächtigten 115
2. Einleitung der Transaktion durch das transferierende Register 117
3. Überprüfung durch die ITL 117
4. Überprüfung durch CITL 118
5. Weiterleitung an und Ausführung des Transaktionsvorschlags durch das empfangende und das transferierende Register 119
II. Interner Transfer 119
C. Übertragung von Emissionsberechtigungen gem. § 16 I 1 TEHG 120
I. Anwendbarkeit auf CER und ERU 120
II. Voraussetzungen der Übertragung 121
1. Konstitutive Eintragung 121
a) Auslegung des § 16 I 1 TEHG 121
b) Europarechtliche Vorgaben 122
2. Einigung 124
a) Regelung des § 16 I 1 TEHG 124
b) Vereinbarkeit des Einigungserfordernisses in § 16 I 1 TEHG mit den europarechtlichen Vorgaben 124
aa) Art. 13 Ziff. 7 des ersten Entwurfs der Registerverordnung 124
bb) Art. 35, 36 der Verordnung (EG) Nr. 2216/2004 125
(1) Abweichender Wortlaut der endgültigen Fassung 125
(2) Regelungsreichweite und Telos der Verordnung (EG) Nr. 2216/2004 127
(3) Telos der Art. 35, 36 der Verordnung (EG) Nr. 2216/2004 127
cc) Gesamtregelungszusammenhang 128
(1) Kontrolle der Einheiten 128
(2) Registerrichtigkeit 129
(3) Möglichkeit einer Rückabwicklung im Registersystem 129
dd) Fazit 130
3. Verfügungsbefugnis 130
4. Rein verfahrensrechtliche Bedeutung der Anweisung i. S. d. § 16 I 2 TEHG 131
III. Verfügungsobjekt 131
1. Erfordernis der Bestimmbarkeit des Verfügungsobjekts 132
2. Erfüllung des Bestimmbarkeitserfordernisses angesichts der technischen Rahmenbedingungen 134
a) Neubestimmung des Verfügungsobjekts? 134
aa) Sammelverwahrung bei Wertpapieren und Bestimmtheitsgrundsatz 135
bb) Vergleich mit dem Emissionshandelssystem 136
b) Maßgeblicher Zeitpunkt für die Bestimmbarkeit 138
aa) Maßgeblicher Zeitpunkt bei anderen Übertragungstatbeständen 139
(1) §§ 929 ff. BGB 139
(2) Abtretung künftiger Forderungen 140
(3) Zwischenergebnis 140
bb) Begründung des Bestimmtheitserfordernisses 141
(1) Rechtssicherheit und Rechtsklarheit 141
(2) Lehre vom Vertrag 142
(3) Konsensprinzip 142
(4) Schlussfolgerungen für die konkrete Fragestellung 142
D. Erwerb vom Nichtberechtigten § 16 II 1 TEHG 143
I. Überwindung aller Wirksamkeitsmängel einer Übertragung mit Eintragung? 144
1. Systematischer Vergleich mit ähnlichen Regelungen aus dem BGB 146
a) § 891 BGB 146
b) § 892 BGB 147
2. Angaben in der Gesetzesbegründung 148
a) Die Richtigkeit und Vollständigkeit 149
b) Der bösgläubige Erwerber 149
c) Das Beispiel einer Kette von Berechtigungsübertragungen 149
d) Schlussfolgerung 150
3. Zwischenergebnis 151
II. Überwindung von Verfügungsbeschränkungen 151
1. Vergleich mit § 892 I 1 BGB 152
a) Fiktion der Richtigkeit und Vollständigkeit 152
b) Verfügungsbeschränkungen 152
2. Möglichkeit der Eintragung von Verfügungsbeschränkungengem. § 14 I 2 TEHG a.F. 153
a) Verfügungsbeschränkung i. S. d. § 14 I 2 TEHG a.F. 154
b) Verhältnis zwischen § 14 I 2 a.F. und § 16 II 1 TEHG 155
c) Gründe für die Änderung des § 14 I 2 TEHG a.F. 156
III. Anwendbarkeit bei Bösgläubigkeit des Erwerbers 158
1. Weiter Wortlaut 158
2. Interessenabwägung in der übrigen Rechtsordnung bei vergleichbaren Fallkonstellationen 159
3. Unstimmigkeiten in der Gesetzesbegründung 161
a) Fehlende Kohärenz zwischen Regelungsziel und erfolgter Regelung 162
aa) Schutz des Erwerbers 162
bb) Systemkonforme Ausgestaltung 163
b) Die erwähnten „anderen zivilrechtlichen Ansprüche“ des ursprünglich Berechtigten gegen den Erwerber 165
aa) Beispielsfall eines Fehlers in einer Veräußerungskette 166
(1) Rechtsbeziehungen der Beteiligten zu einem Zeitpunkt, zu dem B die Berechtigungen noch nicht an C weiterveräußert hat 167
(2) Rechtsbeziehungen der Beteiligten nach Weiterveräußerung von B an C 167
(a) Ansprüche des A gegen B 167
(b) Ansprüche des A gegen C 168
(aa) Bei Gutgläubigkeit des C 168
(bb) Bei Bösgläubigkeit des C 168
α) §§ 687 II, 681 I 2, 667 BGB 168
β) § 826 BGB 169
γ) § 812 I 1 2. Alt BGB 172
(3) Rechtsbeziehung zwischen den Beteiligten zu einem Zeitpunkt, zu dem C die Berechtigungen bereits an D weiterveräußert hat 177
(4) Zwischenergebnis 177
bb) Praxisfall einer Verfügung über fremde Berechtigungen mittels ausgespähter Zugangsdaten 177
4. Relevanz der Austauschbarkeit der einzelnen Berechtigungen 179
a) In Bezug auf den Rechtsverlust beim bisherigen Rechtsinhaber 179
b) Exkurs: In Bezug auf Rückabwicklung nach § 812 BGB 181
5. Teleologische Reduktion des § 16 II 1 TEHG 184
a) Gesetzeslücke 184
aa) Unvollständigkeit des Gesetzes 185
(1) Vergleich mit wertungsmäßig parallelen Fallgruppen 185
(2) Telos der Norm 185
bb) Planwidrigkeit 186
b) Ausfüllung der Lücke 188
6. § 16 II 1 TEHG als Rechtsscheintatbestand 189
a) Eintragung der Berechtigungen auf dem Konto des Veräußerers als Rechtsscheinträger 191
aa) Mangelnde Offenkundigkeit 191
bb) Unmittelbares Vertrauen 192
b) Eintragungsverschaffungsmacht 194
c) Zeitpunkt der Erkennbarkeit des Rechtsscheinträgers 194
d) Zwischenergebnis 195
IV. Fehlende Normierung eines Registerberichtigungsverfahrens im TEHG 195
1. Erforderlichkeit eines Registerberichtigungsanspruchs 195
a) Erforderlichkeit einer Korrektur des Registers 195
b) Mögliche Korrekturverfahren 196
2. Anspruch auf Herausgabe der Registerposition aus ungerechtfertigter Bereicherung 198
3. Registerberichtigungsanspruch analog § 894 BGB 199
a) Planwidrige Regelungslücke 199
aa) Regelungslücke 199
bb) Planwidrigkeit 200
(1) Stellungnahme des Bundesrates zum Gesetzentwurf 200
(2) Gesetzesbegründung 200
(a) Begriff der Rückübertragung 201
(b) Keine mittelbare Aussage zur Entbehrlichkeit einer Registerberichtigung 201
b) Vergleichbare Interessenlage 203
c) Inhalt des Anspruchs 203
4. Vorläufige Sicherung durch Widerspruch 206
a) Regelung des § 899 BGB 206
b) Vorläufige Sicherung unter entsprechenden Voraussetzungen im Emissionshandelsregister 207
c) Mögliche Wirkweisen eines Widerspruchs im Emissionshandelsregister 207
aa) Zerstörung des Rechtsscheins 207
bb) Verfügungsbeschränkung 207
cc) Tatsächliche Sperrung 208
5. Kapitel: Zusammenfassung und Ausblick hinsichtlich der Auswirkungen der Regelung in Art. 37 der Verordnung (EU) Nr. 1193/2011 auf die vertretenen Thesen 210
Literaturverzeichnis 216
Sachwortverzeichnis 233